Sergej Lukianenko - Wächter der Nacht

  • Dem positiven Echo auf die Wächter-Serie möchte ich mich sogleich anschließen... hatte die Bücher vor Jahren schon mal gelesen und habe mir letzte Woche den ersten Teil wieder vorgenommen, weil's so schön war...


    Ich liebe diese Bücher.
    Der Stil ist tatsächlich erfrischend anders, das mag aber auch daran liegen, dass sich Bücher aus russischen Landen generell anders lesen. Der kulturelle Hintergrund und damit die Metaphern, Vergleiche und Lebensansichten sind so ganz anders als die, die man aus der angloamerikanischen Literatur gewöhnt ist (und die prägt ja nun mal einen Großteil dessen, was wir lesen).
    Es macht einfach Spaß, mit den Jungs von der Nachtwache durch Moskau zu streifen. Mich haben die Bücher quasi süchtig gemacht :grin.


    - Elena

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Das Buch hat mich sehr lange aufgrund des Covers abgeschreckt. Aber jetzt hab ich mich doch durchgerungen und es doch gelesen ;-)
    Und meine Meinung darüber ist gespalten: Den Anfang fand ich richtig gut. Das Zwielicht ist eine innovative Idee und am Anfang gibt es vieles andere, was ich so noch nicht in anderen Fantasy-Büchern gelesen hab. Als die Wächter dann aber zu Tigerjunges gehen, konnte ich nicht mehr viel damit anfangen. Und auch das Ende war nicht unbedingt meins....
    Vielleicht lese ich mal in den zweiten Band rein, aber wenn, dann leih ich mir das Buch dann aus....kaufen werde ich es nicht...

  • Das Buch hat mir wunderbar gefallen und ich kann es nur empfehlen. Ich mag es wenn unrealistisches (Vampire und Co) in einer realistischen Welt (Welt der Menschen und das Zwielicht) neben einander existieren. Dann kann ich sehr gut abtauchen und mich ins Geschehen einfühlen.


    Die Perspektive ist toll gewählt. Anton zu begleiten macht riesigen Spaß.


    Die Einteilung in drei einzelne Geschichten ist super und hat mir gut gefallen.


    Ich sitze nun am zweiten Teil (Wächter des Tages) und bin noch immer begeistert. Aber dazu im anderen Thread mehr...

  • Ich war am Anfang echt skeptisch, aber habe mich nach der ersten Geschichte des ersten Teils in diese Welt verliebt. Die Idee vom Zwielicht fand ich echt klasse! Ich habe alle vier Teile mehrmals verschlungen und kann sie nur empfehlen...

  • Man nennt sie die „Anderen“: Vampire, Hexen, Gestaltwandler und Magier.
    Die zwei Organisationen „Wächter des Tages“ und „Wächter der Nacht“ haben die Aufgabe das Gleichgewicht zwischen den Dunklen Anderen und den Hellen Anderen zu bewahren und den vor sehr langer Zeit geschlossenen Waffenstillstand einzuhalten.
    Als der Lichte Magier Anton Gorodezki zwischen die Fronten gerät ist der Friede zwischen den beiden Seiten in großer Gefahr.
    Sergej Lukianenko hat mit der „Wächter – Reihe“ ein phantastisches Meisterwerk geschaffen.
    Man taucht ein in eine unbeschreibliche Phantasiewelt mit einer düsteren und stimmigen Atmosphäre.
    Jede Person ist eigenständig und authentisch.
    Vor allem mit Anton Gorodezki hat Lukianenko einen starken und sympathischen Charakter mit Stärken und Schwächen geschaffen.
    Als Leser ist man nicht nur völlig in der abwechslungsreichen Handlung gefangen, sondern auch in Antons spektakulärem Abenteuer. Von Anfang bis Ende fiebert man als Leser mit ihm und kann den Ausgang kaum erwarten.
    Trotz einiger längen ist das Buch in einem atemberaubenden Tempo erzählt.
    Auch bleiben am Schluss einige Fragen und wichtige Aspekte offen, so dass ich mich schon sehr auf die nachfolgenden Bände freue.


    4 von 5 Sternen.

  • Der Schreibstil ist ganz okay. Wenn man vorher etwas von einer weiblichen Autorin (in meinem Fall Diana Gabaldon) gelesen hat, kommt es einem etwas roh vor, aber das legt sich bald. Bei den Wächter-Büchern fand ich die Fußnoten immer ganz amüsant.
    Was mich daran aber stört, ist die Kompliziertheit dieser ganzen Intrigen. Wer hat jetzt was warum gemacht? Hat der das damit billigend in kauf genommen?
    Also der generelle Leseeindruck am Ende lässt sich bei mir mit zwei Buchstaben beschreiben: HÄ?!

  • Für mich ist es wieder ein Buch welches ich auf Grund der Fairness nicht bewerten kann/darf/sollte. Es ist wirklich sehr gut geschrieben, durchweg spannend, es kommt keine Langeweile auf. Mich jedoch stört diese stets düstere Atmosphäre aus dem Gemisch Vampire & Detektivgeschichten. Diese Phillip Marlowe Detektivgeschichten der Art wie sie Humphrey Bogart gespielt hat. Ach, neee, das ist nichts für mich.
    Jedoch erkenne ich den wirklich guten Schreibstil an und auch die überwiegend positiven Rezensionen. Von daher wäre es unfair von mir eine miese Punktzahl zu vergeben und verzichte deshalb darauf.

  • Ich fand das Buch ganz Ok, aber dennoch nicht absolut empfehlenswert.
    Ich hatte immer wieder das Gefühl ein Buch für Jugendliche zu lesen. Obwohl dies ja nicht der Fall ist. Das lag vielleicht an dem Schreibstil.
    Auch hatte ich immer wieder meine Probleme, bis ich überhaupt mal kapiert habe wie das mit den Dunklen und den Lichten abläuft. Doch der Autor erklärt alles ziemlich genau und auch durchaus verständlich. Gut gefallen haben mir die vielen Methapern und bildhaften Vergleiche, so konnte ich mir alles sehr gut vorstellen.
    Dennoch bin ich nicht ganz warm geworden mit den Buch und ich bin mir auch nicht sicher, ob die anderen beiden Teile lesen werde. Die Handlung plätschert so vor sich hin und oftmals passiert nicht wirklich viel. Dadurch hat sich alles endlos gezogen und ich war drauf und dran alles nur zu überfliegen, bis mal was passiert.


    Fazit: Nette Unterhaltung für Zwischendurch, doch von der Geschichte her leider nicht so gut wie erwartet. Ich vergebe 6 von 10 Punkten.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

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  • Seit ewigen Zeiten leben die Anderen unentdeckt unter den Menschen. Sie sind nicht viele, dafür mächtig. Es sind Magier, Hexen, Vampire und Gestaltwandler, und sie teilen sich in zwei Lager auf: Die Nachtwache, die die Dunklen überwacht, und die Tagwache, die die Lichten überwacht. Sie sollen dafür sorgen, dass der Waffenstillstand, der im letzten großen Krieg geschlossen wurde, nicht verletzt und das empfindliche Gleichgewicht der Mächte nicht gestört wird.


    Das Buch erzählt drei Geschichten, die aufeinander aufbauen. Hauptfigur ist dabei immer Ich-Erzähler Anton Gorodetski, ein Magier dritten Grades der Moskauer Nachtwache. Anton wurde durch den Chef der Moskauer Nachtwache, Boris Ignatjewitsch, persönlich ausgebildet. Obwohl er kein besonders starker Magier ist, bekommt er wichtige Aufgaben zugeteilt – oder teilt sie sich selbst zu. Für ihn gibt es nicht Schwarz und Weiß, Gut und Böse, für ihn verwischen die Grenzen und er hinterfragt die Handlungen der Nachtwache und seines Chefs. Das finde ich sehr gut. Man merkt schon jetzt, dass er sich entwickelt und ich bin gespannt, was er in den folgenden Bänden noch erreichen kann.


    Die Chefs der Wachen, der Lichte Boris Ignatjewitsch und der Dunkle Sebulon, haben mir besonders gut gefallen. Sie sind beide undurchschaubar und schmieden verwirrende Pläne, um ihre Interessen und die der Wachen durchzusetzen. Beide sind sehr alt und mächtig, und sich trotz ihrer völlig gegensätzlichen Einstellung sehr ähnlich.


    Der Schreibstil ist nicht so meins, aber es ist eben eine Übersetzung. Deshalb möchte ich ihn hier nicht bewerten. Dafür müsste ich das Buch auf russisch lesen, und dafür erst mal russisch lernen.


    Der Handlungsort Moskau gefällt mir ausgesprochen gut. Die Atmosphäre kommt gut rüber: der Dreck, das stickige Gefühl der Großstadt, die Enge – was sich noch intensiviert, wenn die Figuren ins Zwielicht eintreten, in die Welt der Anderen. Die Beschreibungen sind sehr genau, man sieht praktisch das Moos auf den Hauswänden wachsen und spürt den eisigen Wind über den Dächern.


    Insgesamt ist Wächter der Nacht ein großartiger Reihenauftakt und ich hoffe sehr, dass die weiteren Bände dieses Niveau halten oder gar noch steigern.