'Gottes Weber' - Seiten 001 - 125

  • hola
    silke , komme nicht vom Kamel aber aus Lanzarote :lache
    Ich bin jetzt mit dem ersten Teil des Buches durch und kann mich nur wiederholen, es ist toll. Sprachlich ist es hervorragend, ich geniesse die einzelnen Zeilen und versinke geradezu in den jeweiligen Situationen, Gegenden und Gefühlen.
    Sehr schön herausgearbeitet ist meiner Meinung nach die persönliche Entwicklung des jungen Toni. Der starke familiäre Halt und die Unterstützung seitens der Familie tragen sicherlich nicht unwesentlich dazu bei, das aus ihm ein derart gefestigter Charakter wird. Seine Reife, sein Mitgefühl, seine Stärke und Mut machen ihn zu einem wunderbaren Menschen. (auch wenn auf dem rückwertigen Cover steht "gegen den Widerstand seines Vaters") Der Rückhalt ist da.


    Kurz zu den Fegefeuerbildchen: das überrascht mich gar nicht, ich denke mal, das ist eine Sache der jeweiligen Nationalität und Mentalität. Habe selbst erlebt, wie plötzlich von allen möglichen Verwandten und Freunden eines Kranken haufenweise solche Bildchen an das Krankenbett gebracht wurden, um Schutz und Heilung zu bringen. Diese Bildchen wurden dann übers Bett gehängt, dem Kranken in die Hand gedrückt oder einfach um ihn herum gelegt. Die kurioseste Darstellung war dabei die eines Baby-Jesus, auch ein Skelett war dabei....
    Und das nicht um 1850 sondern im Jahr 2004!
    Ausgesprochen merkwürdig für uns, ein toller Schutzpatron für andere!
    Somit kann ich mir gut vorstellen, dass es im umgekehrten Fall auch die Bildchen als Warnung o.ä. gab und gibt.
    In diesem Zusammenhang fasziniert mich auch ganz besonders die Marienverehrung.


    Besser gehts nicht: ich lese, ich lerne und mich interessiert das Thema auch noch brennend.
    Werde mich demnächst auch mal auf den Weg ins viruelle Kloster machen
    herzliche Grüße und adios amigos
    Eli

  • Hallo Eli,
    meine Neidkurve steigt ins Bedenkliche...Lanzarote - meine absolute Lieblingsinsel. Mein Mann und ich haben schon gesagt: wenn wir mal auswandern, dann dahin. Ich LIEBE diese schwarze Landschaft, dieses Nichts, aus dem mit ein bisschen Regen sattes Grün schießt. Ich mag es, dass die Gedanken in diesem schwarzen Nichts nur so dahinfließen...hach.
    Und ich freue mich, dass das Buch Dir gefällt. Was Du zu den Heiligenbildchen schreibst ist hoch interessant - sag, waren das Italiener? Ich kenne ähnliche Bildchen auch aus Bayern, dann aber meistens als sogenannte "Sterbebildchen", also das Foto des Verstorbenen ist drauf, sein persönlicher Schutzheilige, meist noch die Lebensdaten und sein persönlicher Bibelspruch (Taufspruch z.B.). Als eine Nachbarin meiner Mutter im letzten Jahr starb, hat die Familie solche Kärtchen als Danksagungen verschickt und die Leute hier waren schockiert, als ihnen das Foto der Verstorbenen aus dem Briefumschlag entgegenpurzelte. Ich fand das aber eine wunderschöne Idee, zumal die Familie ein Foto gewählt hatte, auf dem die Frau lacht und fröhlich ist.
    Viel Spaß im Kloster und bis bald, liebe Grüße
    Silke

  • *Auch mal kurz abschweif*


    Ich liebe Lanzarote auch - die Insel ist sicher nicht jedermanns Sache, aber ich finde sie wunderschön.


    *mich dem Thema wieder näher*


    Diese Sterbebildchen sind hier gang und gäbe - ich habe neulich ein altes Gebetbuch gefunden, in dem ganz viele dieser Sterbebildchen zwischen den Seiten steckten.


    Verwandte, die schon vor meiner Geburt gestorben sind, waren darunter und ich habe erstmals ein Bild von meinem "echten" Großvater gesehen, der im Krieg gefallen ist. Das war sehr, sehr schön.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • hallo Silke
    keine Italiener, Mexikaner waren`s
    Stell dir vor, Silke, wir selbst haben auch solche Sterbebildchen anfertigen lassen, als meine Schwiegereltern gestorben sind! Wir haben diese Bildchen an die Trauergäste in der Kirche verteilt.
    Wie merkwürdig, aber daran hätte ich jetzt gar nicht gedacht. Dabei ist es noch gar nicht so lange her.
    lg Eli

  • Danke euch für die Erklärungen zu den Sterbebildchen.


    Bisher hat mich das Thema nie wirklich interessiert, hatte weder etwas darüber gehört noch gelesen und wurde erst durch Silkes Roman und eure
    Kommentare darauf aufmerksam.
    Wieder etwas dazugelernt!


    Gruß
    Suse

  • so, ich momentan als sehr langsam leser (hab ja meinen Urlaub gestrichen bekommen) nehme immer meinen katholischen Mann zur hand, der mir evangelischem Mädel so manches erklären muss...so kann ich ihn auch für das buch begeistern. :lache


    LG Eselohr :wave

    Liebe Grüße Eselohr


    Ich lese: Jesus liebt mich- David Safier :rofl


    Wir leben zu sehr in der Vergangenheit, haben Angst vor der Zukunft und vergessen dabei völlig die Gegenwart zu genießen

  • so jetzt kann ich auch mal wieder an den PC, denn wenn Hoffis zuhause ist, ist der PC belegt. Und mein Lappy hat jetzt Snake. Bin also ohne PC.


    Ich finde das Buch sehr gut. Bin ein bisschen über 125 Seiten und es ist sehr spannend. Vieles kenne ich, da ich auch katholisch bin, z. B. hat unser Sohn am Freitag den 10.03. Firmung.


    Ich fand auch die Beziehung, die Toni zu seinem Großvater hatte sehr schön. Genauso die Beschreibung zu seiner Schwester, wie rührend sie sich um ihn gesorgt und mit ihm gelernt hat.


    Meine Mutter (jetzt 81 Jahre alt) ist in einem streng katholischen Land aufgewachsen und hat mir auch erzählt, daß der Namenstag mehr gefeiert wurde als der Geburtstag. Und die Kommunion war ein sehr großes Fest, an der die ganze Verwandtschaft teilgenommen hatte. Dort gibt es auch heute noch wenn jemand stirbt Bildchen von den Verstorbenen mit einem frommen Spruch darauf.


    Bei uns im Schwabenland gibt es so etwas nicht mehr. Auch nicht in katholischen Gemeinden. Nach dem Krieg gab es solche Bildchen und auch Bilder auf den Grabsteinen. (Das kam von den Vertriebenen.) Aber heutzutage nicht mehr.


    Doch an Ostern gibt es bei uns in der Kirche noch Gebetsbildchen, die an die Gläubigen verteilt werden.

    Gruß Koala :wave


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    :lesend Das Licht der Welt von Daniel Wolf
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  • Hoffis ist gerade im Garten, er bereitet eine Ablage vor, für unser Holz. Damit es trocknen kann. Deshalb bin ich endlich mal dran am PC. Ich kann ihm im moment nicht helfen, da mich die Frühblüher (Pollen) ärgern. Ich niese nämlich sonst die ganze Zeit, wenn ich draußen bin. Trotz Tabletten. Und ich möchte keinen Asthma Anfall riskieren.

    Gruß Koala :wave


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    :lesend Das Licht der Welt von Daniel Wolf
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  • Sodele, nun bin ich auch in das Buch eingestiegen.


    Bin gerade so mitten drin in seinen Jugendjahren, und der Großvater ist gerade gestorben, und er telefoniert gerade mit der Jungfrau Maria. :-]


    Ich muss sagen, bis jetzt ist das Buch gut zu lesen, wenn ich auch gerade viel zu wenig Zeit habe! :cry


    Aber nichtsdesotrotz, werde ich das Buch nicht weglegen.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Sodele, nun bin ich auch auf Lanzarote angelangt. Doch das isch doch erscht bei Seite 200 oder?


    Nun, zum gelesenen.


    Die Beziehung von Toni zu seinem Grossvater hat mich auch sehr berührt.
    Der Dialog am Sterbebett besonders.


    Seine Erfahrungen mit den Selbstgeisselungen kann ich auch nicht nachvollziehen, aber wie ich es im laufe der Geschichte verstanden habe, hat er spätestens nach seiner Entzündung des Fusses darauf verzichtet.
    Doch auch seine Wanderungen, mit den öfters besonders erwähnten blutigen Füssen wird von der Wirkung nicht anders sein.
    Was mich besonders auffiel, daß in der Geschichte besonders oft Virgen Maria eingesetzt war, manchmel als Bittruf, manchmal dachte ich, es wird als Ausruf des Ärgernis benutzt. Nun als Schimpfwort würde ich es nicht bezeichnen. Ich denke da eher an ein sapperlott oder so...


    Hatte doch kurz nochmal schauen müssen, wo den in der Geschichte die Grenzseite 125 isch! Aber nun weiss ich nicht, ob schon etwas vorhergenommen ist, aber anderen ist es auch schon so gegangen.
    Nun werd ich mal in Ruhe weiter lesen...

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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