Hier kann zu den Seiten 001 - 125 geschrieben werden.
'Gottes Weber' - Seiten 001 - 125
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Hallo Ihr Lieben,
noch niemand was geschrieben..na dann will ich mal anfangen:
Bin noch nicht sooooo weit, was mich allerdings als erstes faszinierte war der Bibelspruch direkt am Anfang, der machte mir das Buch in seiner Aufmachung direkt sympathisch und regte mich erst mal für 10 min zum Nachdenken an, bevor es mit der eigentlichen Geschichte losging.
Auch der Schreibstil in der Gegenwartsform brachte mir das Lesen sofort näher und man fühlt sich eher in den Roman reinversetzt. Ich habe mich gefühlt, als säße ich auf der Küchenbank, könnte Rosa und der Mutter bei der Bearbeitung des Tuches zuschauen und Antonio beim Spielen.
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ich finde ebenfalls sehr gut, dass alles bis ins detail erklärt wird, damit der Leser einen genauen eindruck bekommt, als wäre er live dabei..
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Hallo,
mein erster Eindruck :
Es liest sich flüssig und mit der Erzählform komme ich sehr gut
klar. Wie Eselohr sehe auch ich die Geschehnisse direkt vor meinem
geistigen Auge- man ist direkt mit dabei.Meine erste Frage kommt jetzt schon, obwohl ich erst auf Seite 55 bin:
Am Anfang des Buches flieht Antonio mit seinem Großvater vor den
feindlichen Soldaten..und ist 5 Jahre alt.
Einige Wochen später ...ist er 6 Jahre alt; es hat jedoch keine Geburtstags-
feier stattgefunden.
Wurden damals keine Geburtstage gefeiert?So, mein Buch ruft, und da ich zu den langsamen Lesern zähle,
muß ich mich sputen. Bis später!Gruß
Suse -
Zitat
Original von Suse
Meine erste Frage kommt jetzt schon, obwohl ich erst auf Seite 55 bin:
Am Anfang des Buches flieht Antonio mit seinem Großvater vor den
feindlichen Soldaten..und ist 5 Jahre alt.
Einige Wochen später ...ist er 6 Jahre alt; es hat jedoch keine Geburtstags-
feier stattgefunden.
Wurden damals keine Geburtstage gefeiert?...ja, über die Altersangaben bin ich auch gestolpert, sofern es welche gab, habe ich die übernommen, aber das ging alles etwas durcheinander. Super Frage - muss mich erst mal am Kopf kratzen...
Geburtstag gefeiert wurde in Katalonien zur Zeit Clarets nicht. Wenn überhaupt dann wurde der Namenstag gefeiert. Aber nicht mit großer Sause, sondern mit dem Besuch der Messe und danach süße Kuchen. Die größte Kinderfest war aber die Kommunion. -
Ist das nicht toll, wennman so schnell eine Antwort auf seine
Fragen bekommt?
Und dann noch direkt von der ( Achtung Lobhudelei: äußerst sympathischen) Autorin! *freu*
Ich freue mich, daß ich mich zu meiner ersten Leserunde angemeldet habe.Gruß
Suse -
Ich habe auch die ersten Seiten gestern abend gelesen........
Das fängt ja gut an, das Leben von Antonio - entspricht das den Tatsachen, dass das Haus seiner Amme eingestürzt ist und alle starben??
Bestimmt - aber für mich war das echt "der Hammer", als ich es gelesen habe.
Und irgendwie fand ich es auch wirklich richtig "bestürzend".Und dann habe ich heute zuerst mal im Duden nachgeschaut ob man "geschrieen" wirklich mit zwei "e" schreibt.
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Bin auch schon auf Seite 100 oder so... Zettelchen stecken auch schon im Buch - ich hoffe, ich komme später dazu, meine ersten Eindrücke in Worte zu fassen.
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Zitat
Original von Suse
Ist das nicht toll, wennman so schnell eine Antwort auf seine
Fragen bekommt?
Und dann noch direkt von der ( Achtung Lobhudelei: äußerst sympathischen) Autorin! *freu*
Ich freue mich, daß ich mich zu meiner ersten Leserunde angemeldet habe.Gruß
Suse -
Zitat
Original von Rosenstolz
Das fängt ja gut an, das Leben von Antonio - entspricht das den Tatsachen, dass das Haus seiner Amme eingestürzt ist und alle starben??
Doch, das ist so passiert, als ich es in der Biographie las hielt ich es, wie vieles andere dort drin, für eine Legende. Aber scheinbar war es so, sagen jedenfalls andere Dokumente. Nur weiß ich nicht, denn das ließ sich nicht rekonstruieren, wann vor dem Einsturz Antonio dort abgeholt wurde.
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So, jetzt aber meine ersten Eindrücke:
Mit der Eingangssequenz hatte ich so meine Schwierigkeiten. Irgendwie ging es da plötzlich mit einem mir unverständlichen Sprung weiter.
Dennoch habe ich mich nach dieser kleine "Hürde" sehr schnell in die Geschichte reingefunden.
Sehr schön ge- und beschrieben finde ich die Szene, als Antonio von seiner Schwester zu La Fusimana mitgenommen wird. Faszinierend, wie tief gläubig Antonio bereits als Kind ist.
Auch die Geschichte mit der Amme fand ich sehr warmherzig erzählt.
Silke gelingt es ganz wunderbar, den tiefen Glauben Antonios einzufangen und dem Leser nahe zu bringen - auch wenn ich einige Bräuche dieser Zeit wie z.B. die Selbstgeißelung absolut nicht nachvollziehen kann. Aber gut, "so" war es eben damals.
Auch die Szenen, die mit der Weberei zu tun haben und mit Antonios Ausbildung emfpinde ich als sehr farbig und lebendig geschrieben.
Bislang ein interessantes Buch und einmal etwas absolut anderes als das, was ich üblicherweise so lese.
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Zitat
Original von Batcat
...Silke gelingt es ganz wunderbar, den tiefen Glauben Antonios einzufangen und dem Leser nahe zu bringen - auch wenn ich einige Bräuche dieser Zeit wie z.B. die Selbstgeißelung absolut nicht nachvollziehen kann. Aber gut, "so" war es eben damals.
....Bislang ein interessantes Buch und einmal etwas absolut anderes als das, was ich üblicherweise so lese.
Die Selbstgeißelung und besonders das Tragen des Dornengürtels haben mich doch geschockt. Obwohl man von diesen Bräuchen weiß, ist es etwas anderes,
darüber zu lesen.Bis morgen
Suse -
Ob ich über den Bußgürtel usw. schreiben soll habe ich lange überlegt. Auch deshalb, weil die Patres selbst etwas davor zurückgezuckt sind. Allerdings hat einer der Patres mir dann erklärt, wie das alles genau funktioniert (ich hatte da etwas verquere Vorstellungen, ich gebs zu) und dann habe ich entschieden, dass dieses Schmerzempfinden und der Umgang mit dem eigenen Körper wohl maßgeblich sind für die Entwicklung von Toni. Also habe ich es geschrieben. (N.B.: solcherlei gibt es in einigen Orden bis heute).
Guts Nächtle und lest noch schön, freue mich wie Bolle über Eure Meinungen!
Silke -
Mir haben die Beschreibung und die Szenen mit dem Großvater besonders gut gefallen.
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Ich fand es beeindruckend, wie sich ein wirklich kleiner Junge gedanken über die Worte "ewig" und "wunder" macht. Damit bringt er die erfahrenen älteren Menschen wie seinen Großvater ganz schön ins schwitzen....und sein besonderer weg zeichnet sich schon dadurch ab, das er beim Einsturz des Ammenhauses nicht betroffen war.
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Eigentlich wollte ich gestern nur ein paar Seiten lesen, weil ich doch ziemlich müde war, eigentlich... und dann konnte ich das Buch nicht mehr weglegen bis zum Ende dieses Teils (S. 125)
Das Vorwort hat mir sehr gut gefallen, da erfährt man sofort etwas über deine Intention dieses Buch zu schreiben und über die Ansprüche, die dieses Buch hat. Sehr schön!
Mein Respekt für die Zeittafel Eine wunderbare Idee, das Leben von Claret schön übersichtlich in einen größeren historischen Rahmen zu packen. Ich habe während des Lesens einige Male zur Zeittafel geblättert, um mich des historischen Hintergrunds zu vergewissern. Über eine Sache bin ich dabei gestolpert: Die Firmung wird vor der Kommunion erwähnt.
@ Silke: Warum war das damals so, hatten die beiden Sakramente eine andere Bedeutung als heute? Wann wurde die Reihenfolge geändert?Dass jedes Kapitel mit einer Orts- und Zeitangabe und einem Bibelzitat beginnt, gefällt mir auch außerordentlich gut, sie tragen die Ereignisse in dem jeweiligen Kapitel gut.
@ Silke: Hast du selbst die Bibelzitate ausgesucht? Wenn ja, hast du dazu die ganze Bibel durchforstet, was am besten passt?Der Sprung zwischen der gemeinsamen Flucht mit dem Großvater und der Szene in der Schule war für mich auch etwas abrupt, mir war beim Lesen nicht ganz klar, wie lange der Rückblick dauert. Später wird angedeutet, dass die Familie häufiger fluchtartig ihr Haus verlassen musste aus Angst vor dem Überfall der Franzosen, deshalb habe ich die Szene auf dem Weg mit dem Großvater als beispielhaft interpretiert.
Ich mag Rosa Auch wenn ihr Glauben nicht die gleiche Bedeutung zu haben scheint wie Antonios (Beispiel: Sinn des Katechismus), hat er auf seine Weise doch die gleiche Tiefe, sie versteht, was in ihm vorgeht.
@ Silke: Der Zusammenbruch Antonios an der Kapelle und seine anschließende Krankheit, war es dieselbe, an der auch sein Bruder Pedro gestorben ist? Wenn ja, welche? (Ich hoffe du hast noch keine Löcher im Bauch von den Fragen *g*)
Dass Antonio seinen Mitschüler Felix später wiedertrifft, habe ich fast vermutet, wie die Begegnung ausgeht, allerdings nicht
Interessant war die Begegnung Antonios mit Isabell, der ziemlich "leichten" Freundin/Nachbarin (?) von Felix. Nachvollziehbar, dass Antonio zurückschrickt. Ich frage mich, ob er mit 18 Jahren vorher noch nie einer Frau - mit Ausnahme seiner Schwester, die ihn stets tröstete - so nah war und warum nicht. War er einfach immer zu "beschäftigt" mit seinem Glauben, um ein Interesse zu entfachen?
Die Beschreibung der Geißelung und des Bußgürtels fand ich auch schockierend. Diese Art der Buße kann ich bis heute nicht nachvollziehen,
Ich habe gestern abend noch lange überlegt, warum mich das Buch bislang so fesselt (wie bei Batcat ist es auch absolut anders als meine sonstigen Bücher) und ich glaube, es liegt an der Sprache. Trotz - oder gerade wegen (?) des religiösen Kontextes - liest sich die Geschichte absolut warm und sinnlich. Nicht im sexuellen Sinn, sondern im wörtlichen. Beispiel: die Szene in der Kirche: Ich HÖRE tatsächlich das Rauschen der Priester-Soutane, RIECHE den Weihrauch, SCHMECKE den Staub, SEHE die alten Holzstatuen und FÜHLE die Perlen des Rosenkranzes beim Lesen. Einfach toll!
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Huhu Milla,
nicht denken, dass ich nicht antworte, muss jetzt aber die Büchereulen mal verlassen, um in der Arbeitswelt zu landen...bis später!
Silke -
So, ich wollte doch unbedingt bis S. 125 kommen, bevor ich hier die Komemntare der anderen lese und selbst meinen Senf dazu gebe...
Ich bin bislang von diesem Buch fasziniert, wenn ich auch etwas Probleme damit habe, mich mit der Hauptperson zu identifizieren. Inzwischen habe ich beschlossen, dass ich das überhaupt nicht will, und seitdem geht es mir besser
Spannend ist, die Frömmigkeit des Toni zu verfolgen. Ehrlich gesagt fand ich die Fragen erfrischend, die er als denkender Mensch stellt und versucht, mit seinem Glauben in Einklang zu bringen:
- Wie funktioniert das Jenseits ?
- Worin liegt der Sinn des Katechismus ?
-Warum gibt es Krieg und Leid?Problematisch ist für mich die Rolle, die die Jungfrau Maria bislang einnimmt. Aber das ist regional und temporal zu erklären. Ich bin da als deutscher Katholik des inzwischen 21. Jahrhunderts, der in vielen Bereichen durchaus auch protestantische Gedankengänge hat, natürlich in einer anderen Ausgangsposition als ein Katalonier des 19. Jahrhunderts.
Bin gespannt, ob Toni im weiteren Verlauf etwas menschlicher und nicht immer nur heilig auftritt
Freue mich aufs Weiterlesen !
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Hallo Milla,
jetzt aber! Besser spät als nie nich, näch?
Ich kann mich nicht wirklich bei Dir entschuldigen, dass Dir das Buch den geplanten Schlaf geraubt hat...dafür freut mich da zu sehr...tschuldige also...
Zur Reihenfolge Firmung und Kommunion: ich glaube, das irritiert deshalb, weil im heutigen Sprachgebrauch in Deutschland die Firmung "Konformation" bedeutet und da kann man das evangelische Pendant schon mal mit dem katholischen durcheinanderschmeißen. Ich habe diese Daten aus den Biographien übernommen. Besser kann ich Deine Frage nicht beantworten, bin kein Kirchenexperte, was diese Dinge betrifft. Aber wenn Du magst, dann mache ich für Dich eine Recherche. Einfach melden! (Würde mich dann doch auch genauer interessieren).
Zu den Bibelzitaten: ganz so bibelfest, wie ich mal war, bin ich nicht mehr. In der Biographie von Claret geht es in weiten Teilen, vor allem in seinen älteren Jahren, um religiöse Gedanken, dort stehen Gebete und dort stehen unendlich viele Bibelstellen, die er als Grundlage für seine Exerzitien nutzte. Ich hatte mir einige dieser Zitate angestrichen und dann am Ende ausgewählt, welches zu welchem Kapitel passen könnte. Das ist aber meine Interpretation, mag sein (wird so sein), dass die Zitate für andere Menschen was ganz anderes bedeuten.
Zu Antonios Zusammenbruch: was genau diesen Zusammenbruch ausgelöst hat, ist nicht klar. Es gibt in der Literatur verschiedene Deutungen, das geht von Erschöpfung über Extase bis hin zu Grippe oder gar epileptischen Anfällen. Da es so unklar ist, habe ich es weitgehend offen gelassen. Es ist aber definitiv nicht die selbe Krankheit, an der der Bruder starb. Der hatte Röteln, Masern oder etwas ähnliches, auch da gibt es in der Literatur mehrere Versionen. Wobei beide Fieber hatten und ich die Angst der Mutter auf Grund dessen plastischer machen wollte.
zu Isabel / Kontakte zu Frauen: Antonio Claret war ein Kind seiner Zeit. Im 19. Jahrhundert waren Männlein und Weiblein getrennter unterwegs als heute (wobei es dennoch längst nihct so prüde zuging, wie manche denken). Ich interpretiere seine Unkenntnis, sein Nicht-Interesse so: er war schüchtern. Vielleicht ein bisschen das, was man heute verklemmt nennen würde. Natürlich hatte er auch ein Frauenbild und Träume, die hat er aber auf Virgen María projiziert (allerdings weitgehend asexuell). Und dann gibt es ja das Heilige Sakrament der Ehe, kein Sex vorder Ehe. Sicher hat das bei der Begegnung mit Isabel auch eine Rolle gespielt.
Und dann noch was, Milla. Danke. Danke. Und Danke für Deine Komplimente. Hänge vor Freude wie ein Heliumballon unter der Zimmerdecke!
Liebe Grüße
Silke -
@ milla: Die Reihenfolge der initiationssakramente Kommunion und Firmung ist in der Kirchengeschichte schon oft geändert worden. Im Ursprung gehören Taufe, Kommunion und Firmung zusammen. Dass die Firmung als "Mündigkeitssakrament" heute Jugendlichen gespendet wird, ist erst eine Entwicklung nach dem II: Vatikanischen Konzil, also gerade erst 40 Jahre her und das auch nur ´hier bei uns...