»Es gibt wirklich sehr viele Menschen, die bloß lesen, damit sie nicht denken dürfen.«
Lichtenberg
Was sagt ihr dazu?
»Es gibt wirklich sehr viele Menschen, die bloß lesen, damit sie nicht denken dürfen.«
Lichtenberg
Was sagt ihr dazu?
Das Wort dürfen stört mich hier etwas , müssen wäre vielleicht angebrachter
Aber im Prinzip ist die Aussage nicht so verkehrt , denn was ist lesen anderes als sich in eine andere Welt zu flüchten!? Für den Moment wo man liest kann man in eine völlig andere Welt eintauchen und ggf. sogar mal für ein paar Stunden/Minuten alles um einen rum vergessen , evtl. Probleme etc. Die Ironie an der Geschichte ist nur leider oft , das man gerade in so Situationen oft nicht in der Stimmung zum lesen ist , sich nicht konzentrieren kann....funktioniert es aber und du lässt dich von dem buch fesseln , dann kannst du für ein paar Stunden etc. abschalten , und was gibt es besseres als die reale Welt einfach mal außen vor lassen zu können?
"Lesen heißt mit einem fremden Kopf, statt des eigenen, denken."
Schopenhauer
Mich regt lesen zum Denken an... daher empfinde ich den Spruch als ziemlich niveaulos.
ZitatMich regt lesen zum Denken an... daher empfinde ich den Spruch als ziemlich niveaulos.
Dem schließ ich mich an. Wer beim Lesen nicht denkt kann schlecht bis gar nicht von einem Buch gefesselt werden, er liest also nicht "richtig".
Außerdem denke ich auch, dass Bücher da sind, damit wir ein bisschen mehr denken, Bücher liest man nicht wie man fernsehen schaut - da schaltet man nämlich wirklich das Denken ab.
Ich bin auch BJs und Ravannahs Meinung, dass lesen gerade erst zum Denken anregt. Wenn ich ein Buch lese, denke ich auch über das gelesene nach und wenn ein Autor ein Buch schreibt will er sicher auch, dass über das was er schreibt, nachgedacht wird.
Denken und denken sind zwei verschiedene paar Schuhe von daher denke ich schon das der Spruch wahr ist
Ich denke schon, da ist was dran - mit "müssen" statt "dürfen"
Ich lasse mich schon auch vom Lesen zum Denken anregen - aber wenn ich nichts zu lesen habe, bin ich vermutlich eher gezwungen, über ganz persönliche Dinge nachzudenken, als wenn ich mich mit spannenden anderen Themen ablenken kann und dann über die nachsinne.
Im Idealfall geht das eine mit dem anderen zusammen - dass mich der Umweg über ein Buch zum Nachdenken über mich selber bringt - aber das schaff ich nicht immer (und will ich oft auch gar nicht).
Hm, ich hab mal ein wenig gegoogled, um überhaupt zu erfahren, wer dieser Georg Christoph Lichtenberg war, was er tat und aus welchem Zusammenhang heraus er wohl zu diesem Sinnspruch kam.
Das hab ich gefunden:
und hier ein anderer Link zu seinen sogenannten Sudelbüchern - Kladden in Form von Schulheften - worin er ab und zu Gedanken aufschrieb:
Ich denke, ich hab ein wenig mehr verstanden, was Lichtenberg mit dem Spruch, den Grizzly zitierte, sagen wollte
Ikarus
Guckst Du:
http://www.aphorismen.de/displ…8f2e78d2b91d4f40c22b65f28
Viele weitere Sprüche. Mir hat spontan gefallen:
Es gibt nur sehr wenige Situationen jedes menschlichen Lebens, in denen man keine Bücher lesen kann, könnte, sollte...
Kurt Tucholsky, (1890 - 1935 Freitod), Pseudonyme Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignaz Wrobel, deutscher Schriftsteller und Journalist, Literatur- und Theaterkritiker der Zeitschrift »Die Schaubühne«
Schönen abend noch,
Mariegod
seh ich nicht ganz so eng, auch nicht, dass lesen eine Flucht in eine andere Welt ist.
Ganz im Gegenteil, ich finde, lesen hat sehr viel mit Denken zu tun, erlebt doch auch jeder das Gelesene subjektiv und empfindet anders.
Ein besseres Beispiel als die verschiedenen Meinungen in einer Leserunde gibt es doch nicht, oder doch?.
Für mich ein Grund zur Annahme, hier wird gedacht!
Ich denke mal, wir brauchen uns keine Sorgen zu machen
lg Eli
Nun ja, mich regt Lesen auch immer zum Denken an, deshalb kann ich dem Spruch nicht so zustimmen.
Ihr müsst zwischen denken und denken unterscheiden , so wie maryread , dann stimmt derspruch auch , es ist nicht das nachsinnen über ein buch gemeint in dem spruch
ZitatOriginal von gastratte
Ihr müsst zwischen denken und denken unterscheiden , so wie maryread , dann stimmt derspruch auch , es ist nicht das nachsinnen über ein buch gemeint in dem spruch
Rischtisch!
Georg Christoph Lichtenberg war Mathematiker, Physiker und Forscher ... das Denken meinte er mit dem Wörtchen "dürfen", denke ich!
Dass man sich halt nicht nur auf Gegebenheiten - Beschreibungen des ISTS versteifen sollte, denn dann würden wir immer noch bei der Ansicht verharren, die Welt sei eine Scheibe...
N`est pas?!
Ikarus
ZitatOriginal von MaryRead
Ich denke schon, da ist was dran - mit "müssen" statt "dürfen"
Ich lasse mich schon auch vom Lesen zum Denken anregen - aber wenn ich nichts zu lesen habe, bin ich vermutlich eher gezwungen, über ganz persönliche Dinge nachzudenken, als wenn ich mich mit spannenden anderen Themen ablenken kann und dann über die nachsinne.
Im Idealfall geht das eine mit dem anderen zusammen - dass mich der Umweg über ein Buch zum Nachdenken über mich selber bringt - aber das schaff ich nicht immer (und will ich oft auch gar nicht).
Was mich aber an vielen Lese-Sinnsprüchen stört, oft erhebt sich der Leser über Nichtlesende, nur weil er von sich sagen kann Bücher zu lesen.
Buch ist nicht gleich Buch, denn bin ich was besonderes, wenn ich schon 1000de Nackenbeisserromane als gelesen vorweisen kann?
Entscheidend ist doch, was ich aus dem was ich gelesen, habe für mich mache.
Ich kenne viele die gar nicht gern lesen, aber vor deren Intellekt ich trotzdem meinen Hut ziehe.
Also mal nicht so protzig mit der Zahl der gelesenen Bücher um sich werfen und vom hohen Ross des ach so bewundernswerten Lesers runter. Für manchen Vielleser soll es ja mitunter nur ein Zeitvertreib sein.