´Bowling for Colombine´



  • In Columbine, dem Heimatort des Dokufilmers Michael Moore, wuchs nicht nur einer der Schützen des Littleton-Massakers auf, sondern auch einer der beiden Attentäter von Oklahoma City sowie Charlton Heston, der prominente Waffan-Lobbyist der National Rifle Association. Grund genug, sich mit Waffengewalt in den USA zu befassen.


    Quelle


    Michael Moore berichtet in diesem Dokumentarfilm über Waffenwahn und Gewaltverherrlichung mit ausgelöst durch die Medien in den USA .
    Hintergrund ist das Schulmassaker von Littleton, aber auch weitere Missstände werden aufgezeigt. So bekam man beispielsweise zur Eröffnung eines neuen Kontos bei einer Bank eine Schusswaffe als Prämie.



    Michael Moore nimmt kein Blatt vor den Mund (vielleicht erinnert ihr euch an die Oscar- Verleihung, wo er seine Redezeit dazu nutzte um unter anderem sehr deutlich zu sagen "Shame on you, Mister Bush! Shame on you!").


    Sicherlich werden ihn viele als "Hetzer" bezeichnen, ich jedoch glaube ihm.

  • Ich hatte Tränen in den Augen, als man sehen konnte, was sie bei dem Supermarkt erreicht haben. Sie sind mit so wenig Erwartungen dort hin gegangen und haben soviel mitgenommen. :hop


    Außerdem fand ich das Interview mit Charlton Heston sehr aufschlußreich. Warum schimpfen alle auf die Deutschen, wenn die Amerikaner doch eine viel grausamere Vergangenheit haben???


    Ich habe Michael Moore live hier in Köln gesehen. Es war ein sehr interessanter Abend. Er hat u.a. erzählt, was nach diesem Interview passiert ist. C.H. ist ja einfach davongelaufen. Die Crew hat vermutet, daß er nun seine Kanone zückt und sie von seinem Grundstück jagt. Nein, er wollte sie nicht gehen lassen, sondern hat sie eingeschlossen. Michael Moore ist gleich zum Kameramann gelaufen, hat ihn den Film aus der Kamera nehmen lassen und diesen einem seiner Leute, die noch draußen standen durch den Zaun gegeben. Wäre doch wirklich schade um diesen Beitrag gewesen. ;)


    Gruß
    Filti

  • Ich habe es bereits im Thread zum Buch gesagt... der Film war beklemmend und doch so realistisch.


    Jaja die Amis... lassen Tür und Tor offen und haben die Wumme unterm Kopfkissen (und wo sonst noch...)...


    Es gab einige Szenen in diesem Film, in denen das ganze Kino gelacht hat... aber eigentlich waren diese Szenen gar nicht zum Lachen, eher zum Kopfschütteln, zum Gruseln. Es war wohl eher das Lachen der Verzweiflung, das wir von uns gegeben haben.


    Bizarr auch die Szene mit der Kontoeröffnung und dem Gewehr als Prämie. Ich bitte Euch - Gewehre in der Bank??? Dieses Staunen konnten die Bankangestellten aber kaum nachvollziehen. Schließlich waren sie ja als Bank UND als Waffenhändler zugelassen!


    Das kann es nur im Land der "unmöglichen Begrenztheiten" geben! :bonk

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Der Film ist gut und beeindruckend, im Gegensatz zu seinen Büchern.


    Zitat

    Außerdem fand ich das Interview mit Charlton Heston sehr aufschlußreich. Warum schimpfen alle auf die Deutschen, wenn die Amerikaner doch eine viel grausamere Vergangenheit haben???


    Ich denke nicht, dass man den 2. Weltkrieg mit den bisherigen Taten der Amerikaner vergleichen sollte ... :yikes


    Wir haben alle genud Dreck am Stecken, und ich würde gerne wissen, wo wir jetzt stehen würden, wenn die Amerikaner uns nicht befreit hätten.


    mfg

  • Ich denke auch nicht, dass man behaupten kann: diese oder jene Nation hat viel grausamere Taten begangen, als eine andere. Da muss sich schon die gesamte Menschheit an die Nase fassen.


    Die Vereinigten Staaten haben sicherlich in ihrer noch jungen Geschichte schon viel Blut an ihren Händen angesammelt (Bürgerkrieg, Ausrottung der indianischen Ureinwohner, Korea, Vietnam, etc. etc.), aber das trifft auf sehr viele Nationen im Laufe der Jahrhunderte zu.


    Allerdings sollten wir auch nicht soweit gehen, dass man "unseren amerikanischen Freunden" Alles durchgehen lässt, nur weil sie nach dem 2. Weltkrieg als stabilisierender Faktor im Nachkriegsdeutschland sicherlich entscheidend waren. Die amerikanische Politik ist eigentlich eine Bankrotterklärung und ich verfolge schon mit grosser Sorge die Entwicklung der grössten Militärmacht und -maschinerie der Erde.


    Die jüngste Vergangenheit hat hoffentlich den Amerikaner vor Augen gehalten, dass sich Arroganz und Selbstherrlichkeit gegenüber der UN, als Staatengemeinschaft, nicht auszahlt, und dass ohne eine breite internationale Unterstützung diese Art von Cowboy-Weltpolizistentum keine Chance auf eine dauerhafte friedliche Lösung bietet.


    Gruss,


    Doc

  • Oh Gott, oh Gott, was hab ich nur getan??? Ihr habt mich völlig falsch verstanden!!


    Michael Moore fragte Charlton Heston in seinem Interview, was seiner Meinung nach der Grund sei, daß in den USA so viele Menschen durch Schußwaffen getötet werden. Charlton Heston antwortete, daß die USA die grausamste Vergangenheit habe. Darin sah er den Grund. MM fragte dann wiederum nach, ob er wirklich denke, daß die USA eine grausamere Vergangenheit als z.B. Deutschland oder Großbritannien habe, was er auch bestätigte.


    Alleine durch die 'junge Vergangenheit' der USA finde ich, daß dieser Vergleich hinkt. Natürlich haben wir alle genug Dreck am Stecken, aber die USA sticht sicherlich nicht sonderlich hervor, sodaß man darin eine Entschuldigung für so viele Ermordungen finden kann. Es ist ja außerdem ein hochentwickeltes Land, aber dennoch finde ich auch, daß die Amerikaner alles dafür tun, dumm dazustehen.


    So, beim nächsten Mal sollte ich mich wohl deutlicher ausdrücken.


    Grüße
    Filti

  • ich fand den film ziemlich schockierend - wie kann man nur befürworten, daß man kindern waffen zugänglich machen kann/soll?


    ohne worte...sollte man aber mal gesehen haben. wie alles von michael moore. wie schön, daß jemand mal unbequem ist. sonst denkt ja niemand nach... :o/

  • Zitat

    Original von Batcat
    Bizarr auch die Szene mit der Kontoeröffnung und dem Gewehr als Prämie. Ich bitte Euch - Gewehre in der Bank??? Dieses Staunen konnten die Bankangestellten aber kaum nachvollziehen. Schließlich waren sie ja als Bank UND als Waffenhändler zugelassen!


    Das kann es nur im Land der "unmöglichen Begrenztheiten" geben! :bonk


    ich habe irgendwo einmal gelesen, dass diese szene gestellt ist und nicht wirklich so vorkommt.


    das ist mein großer kritikpunkt an seinen filmen, die zwar sehr gut gemacht sind und beim publikum genau das erreichen, was moore will. leider geht er dabei mit fakten selbst sehr ungenau um und stellt szenen nach bzw. lässt sachen weg, die die sache wieder in einem anderen licht erscheinen lassen.


    bei bowling for columbine fand ich dies noch nicht so extrem, bei fahrenheit 9/11 und in seinen Büchern hat es mich sehr gestört.

  • Mir gefiel dieser Film wirklich gut.
    Natürlich erscheint viel auch inszeniert, aber mir gefällt die Direktheit und die Provakation von Michael Moore.
    Das Thema wurde mal aus einer anderen Perspektive beleuchtet, allerdings recht subjektiv.

    Die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt.
    Albert Einstein


    Ich lese gerade:
    Michael Theurillat - "Im Sommer sterben"