Die Chemie des Todes - Simon Beckett

  • Irgendwie ist dieses Buch lange von mir ignoriert worden, vielleicht weil der Name des Autors zur sehr an Samuel Beckett erinnerte und ich da in die falsche Richtug asoziierte :grin. Keine Ahnung.


    Mir hat der ruhige Erzählstil des Autors sehr gut gefallen. Mir fällt aber immer wieder auf, wie sehr die Klappentexte und Beschreibungen in Artikeln falsche Erwartungen wecken. Hier wird mit leise rieselnden Maden geworben, die entweder manchen Leser, der lieber ruhigere Bücher liest, abschrecken, oder diejenigen, die es gerne deftger haben, zum falschen Buch locken. Denn viel Getier gibt es wirklich nur zu Anfang. Hin und wieder dann ein paar interessante Informationen über den Verwesungsprozess. Im Wesentlichen gibt es aber einen kleinen ruhigen Krimi im englischen Milieu. Und der ist gar nicht schlecht. David Hunter ist ein sympathischer Akteur, bei dem ich mir überlegen könnte, ihn nochmal wiederzusehen, denn eigentlich meide ich Serienhelden.


    Bei Krimis ist immer das Ende eine heikle Sache. Auch hier gelingt es nicht ganz. Zu lange ausgewalzt, zu viel Erzählen des Täters, zu langes Hinhalten, wer überlebt hat und wer nicht. Auf den Täter kann man tippen, aber es weisen nicht allzuviele Hinweise auf ihn. Ich hatte noch eine andere Vermutung in Petto, aber auf das ganze Ausmaß war ich nicht gekommen. Da das Buch aber bis dahin ohne viele Zufälle und Superheldentum auskommt und wirklich gut unterhält, würde ich es empfehlen. Von mir gibt es 8 Punkte.

  • Hallo Darcy und alle,


    deine Stellungnahme finde ich sehr passend. Die reißerische Werbung wird dem Buch wirklich nicht gerecht. Ich fand die Auflösung sehr überraschend. Aber im Nachinein muss ich sagen, dass der Plot sorgfältig gestrickt war und es keine toten Handlungsfäden gab.
    Gut hat mir auch gefallen, dass der Held sich nicht absichtlich in idiotische Situationen stürzt, sondern entweder aus nachvollziehbarer Motivation oder von langer Hand her vorbereitetem Zufall.
    Die Ausführungen zum weiteren Lebensweg des Helden fand ich ein wenig widersprüchlich, aber vielleicht habe ich da nicht genau genug gelesen.


    HG
    finsbury

  • Gestern als ich zur Akupunktur lag, wollte ich dieses Buch in die Ecke hauen, weil mir die ganzen Madenbeschreibungen echt fiese Übelkeit bescherten (ich hab sogar nach einer Bunten verlangt :lache), aber genau in dem Moment kam meine liebe Ärztin und sagte "Weiterlesen, das ist sooo gut! Und die Fortsetzung auch!". So ließ ich mich stechen (mehr als 10 Nadeln :cry), und las die Stunde die ich mit ihnen liegen mußte und ich muß ihr und Euch Recht geben. Das Buch ist ganz fantastisch. Ruhig geschrieben und spannend zugleich (gibt es das :gruebel :lache?).

    LG Katja :wave


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es ,
    alles beim alten zu lassen .
    Und gleichzeitig zu hoffen , das sich etwas ändert."-Albert Einstein ."


    :lesend "FÜNF "- Ursula Poznanski

  • Ich hab das Buch auch gelesen und bin ganz begeistert davon. So etwas spannendes und interessantes hatte ich schon lange nicht mehr in den Händen. Mir hat auch der Schreibstil gut gefallen und ich fand es unheimlich interessant, man konnte ja auch einiges über den Tod an sich erfahren. Wirklich empfehlenswert und so eklig kam es mir eigentlich gar nicht vor. Kommt wohl darauf an, was man schon so gelesen hat :-)

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • So. Gerade eben habe ich dieses Buch beendet, man das Finale war aber auch spannend!!!!
    Nun bin ich doch froh es gelesen zu haben. Wenn mir auch am Anfang bei der Beschreibung der Leichen sehr schlecht war, wenn es auch meiner Meinung nach einige Längen hatte- am Ende bekommt es doch 9 von 10 Punkten von mir :-). Wie schön, dass ich "Kalte Asche" auch hier liegen hab aus der Bücherei :-).

    LG Katja :wave


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es ,
    alles beim alten zu lassen .
    Und gleichzeitig zu hoffen , das sich etwas ändert."-Albert Einstein ."


    :lesend "FÜNF "- Ursula Poznanski

  • Das Buch ist lange von mir ignoriert worden. Habe es einfach mit einem der Viren/Bakterien-Thriller verwechselt. Als es dann als TB auslag, hat mich doch das Cover fasziniert und der Klappentext im TB gibt nun ganz un d gar nichts her, aber das An- und Querlesen hat mich dann überzeugt.


    Man sieht, Forensik geht auch ohne seitenlange Ekelszenen ala "(Namen nach Bedarf einsetzen)". Ein ausgesprochen angenehmer, fast schon ruhiger Krimi, der dennoch einen subtile, eher unterschwellige Spannung aufbaut. Selten war ich in lezter Zeit bei einem Buch so hibbelige weiterlesen zu können.
    Einzig die Auflösung hat mich etwas enntäuscht, da der Autor hier den üblichen Weg geht. Bereits seit Mitte des Buches hat ich zwei Täter in Verdacht, obwohl es keine Hinweise gab, allein auf Grund meiner Lese-Erfahrung. Das ich allerdings beide Male richtig lag, war dann doch eine ÜBerraschung.
    Wer eine englsichen Landhauskrimi mit leichtem Ekelfaktor sucht wird hier bestens bedient.


    8 Punkte und "Kalte Asche" wird als TB auch den Weg zu mir finden


    freut sich Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von dyke ()

  • Was ein spannender Thriller.


    Aufgrund des tollen Covers bin ich schon des Öfteren in der Buchhandlung um dieses Buch geschlichen. Beim letzten Mal hat es dann endlich in meinen Einklaufskorb geschafft. (Warum hab ich das nicht bloß schon eher gemacht???)


    Die Story ist spannend erzählt und klar strukturiert. Mit allem gespickt, was dazugehört. Eine kleine Liebesgeschichte, die aber zum Glück nicht schmalzig wird. Dann hätten wir da noch die Methoden eines forensischen Anthropologen, die höchst interessant waren. Das Autor hat es geschafft, dass man bis fast zum Ende hin einfach nicht weiß, wer denn nun der Mörder ist. Und auf das Ergebnis wäre ich vorher nie gekommen.


    Besonders schön fande ich es, wenn am Ende des Kapitels kleine Zukunftseinblicke gegeben wurden, im Stil von"Hätte Sie gewusst.... ". dadurch wurde die Spannung noch mehr erhöht.


    Einziger Kritikpunkt. Bis zum Schluss hatte ich nicht das Gefühl, das der Roman in England spielt. Ich war immer in den USA und habe nich die ganze Zeit gefragtm wo denn das FBI bleibt. Vielleicht fehlten mir einfach die typischen englischen Dinge, wie das Pfund oder komisches Essen. :gruebel


    Wie man hört kann ich das Buch einfach nur jeden empfehlen und werde mir schon bald den zweiten Teil zulegen.

    Es gibt 10 Arten von Menschen...
    Die, die das Binärsystem verstehen, und die, die es nicht tun.

  • Immer wieder fiel mir die Aufmachung des Buches auf. Es erinnerte mich stark an eine Todesanzeige. Vielleicht schlich ich deshalb länger um das Buch herum als sonst. Jetzt weiß ich, der Kauf hat sich absolut gelohnt.


    Nach dem Unfalltod von Frau und Tochter zieht sich der forensische Anthropologe David Hunter in Manham einem kleinen Ort zurück um dort als „Landarzt“ zu arbeiten. Eigentlich sollte die Stelle nur eine Vertretungsstelle sein. Aber David blieb, bis drei Jahre später die erste Leiche gefunden wurde. David wird von der Polizei um Unterstützung gebeten.


    Als eine weitere Frau entführt wird, mach sich David auf die Suche nach ihr. Beim Lesen der letzten Seiten habe ich alles um mich herum vergessen, habe mitgefiebert.


    Auch wenn das Buch irgendwie nur so dahinplätschert, konnte ich es nicht aus der Hand legen. Und wenn ich es mal musste, dann war ich schnell wieder dabei und habe weitergelesen. Simon Beckett hat es geschafft, mich total in seinen Bann zu ziehen.

  • Queeny, ich hab das Buch zwar schon gelesen, aber meinst Du nicht, daß Du für jemanden, der das Buch nicht kennt, ein bißchen viel verrätst? Setzt das doch in einen Spoiler...

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Ich habe mir das Buch von meiner Kollegin geliehen - und ich fand's toll - bin aber nicht so begeisterst wie die meisten. Der Stil ist toll und auch die Personen nicht gut beschrieben - aber ich finde es ein bißchen zuviel von "kitschigen" Elementen - harter schicksalsschlag bei ihm , Jenny auch ....


    Aber im Großen und Ganzen toll + lesenswert ! :wave

  • Spontankauf im Urlaub :-)
    Ich konnte es nicht aus der Hand legen. Am Anfang hatte ich Mühe mit den extrem kurzen Sätzen, hab mich dann aber den Schreibstil gewöhnt.
    Ich war jedenfalls auf der völlig falschen Spur, hatte während des Lesens einen ganz anderen Verdacht.


    Die Figur des David Hunter gefällt mir sehr gut. Wir haben hier auch so einen "Maden-Dokotor" in Köln, der sich auf dieses Gebiet spezialisiert hat:


    www.benecke.com


    Erinnert mich irgendwie an David Hunter ;-)


    Kalte Asche hab ich mir gestern bestellt.

  • Ich habe es ausgeliehen bekommen von einer guten Bekannten. Ich habe bis jetzt 100 Seiten gelesen und irgendwie so richtig spannend finde ich es bis jetzt nicht. Ich muss jedensmal aufraffen auch nur ein paar Seiten zu lesen.

  • Ich habe es seit vorgestern auch durchgelesen und bin begeistert von dem Buch. Die Charakteren werden super beschreiben und man rätselt nach und nach mit, wer denn der Täter sein könnte. Mein erster Verdacht hat sich dann sogar teilweise bestätigt, was das Buch vielleicht ein klein wenig vorausschauend macht, wobei ich nicht beurteilen kann, ob dies vom Autor berechtigt ist. Denn der Verdacht entsteht eigentlich nur, wenn man sich einzelne Merkmale der Charakteren einprägt und in einer zweiten Situation wieder mit der selben Person verbinden kann. (Was ich natürlich anfangs als Zufall gleichgetan habe)


    Das Cover des Buches wirkt so unscheinbar, aber es lohnt sich, dieses Werk zu lesen. :-)


    Teil zwei werde ich mir auch kaufen, jedoch erst, wenn es als Taschenbuch erschienen ist.

  • Ich habe das Buch gestern zuende gelesen und bin begeistert. Die Schicksalsschläge der Hauptpersonen fand ich zwar auch ein bißchen zu dick aufgetragen, aber sonst fand ich gerade David Hunter sehr sympathisch und "normal", im Gegensatz zu Scarpetta und Co.


    "Kalte Asche" ist schon vorgemerkt. :-)