Die Chemie des Todes - Simon Beckett

  • Ich fand auch erst etwas später in das Buch hinein, aber das Problem habe ich immer bei mir unbekannten Autoren.


    Als ich mich dann jedoch "warm" gelesen habe, stieg auch die Spannung. Ich muss sagen, dass ich es sehr spannend fand und auch die plötzliche Wendung fand ich sehr gut, denn damit habe ich nicht gerechnet (und das soll ja auch der Sinn sein :grin ).


    Ich kann dieses Buch nur empfehlen und hoffe, dass auch "Kalte Asche" meiner Erwartung entsprechen wird :)

  • Ich hab Simon Beckett erst jetzt fuer mich entdeckt und bin sehr beeindruckt. Die Erzaehlperspektive aus der ersten Person funktioniert hier sehr gut, um in die Geschichte leicht herein zu kommen. Und erstmal angefangen, kann man so schnell nicht wieder aufhoeren zu lesen.


    Das Ende war ab einer gewissen Stelle schon ziemlich vorhersehbar und letztlich etwas konventionel aufgeloest. Das waere aber auch wirklich mein einziger kleiner Kritikpunkt.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Da kann ich mich deiner Meinung nur anschließen, Beatrix.


    Ich habe das Buch auch gerade gelesen und die nachfolgenden Hunter-Bücher habe ich mir für die nähere Zukunft vorgenommen.


    David Hunter ist mir gleich sehr sympathisch erschienen. Auch die Beschreibung der Landschaft und der Atmosphäre hat mir sehr gut gefallen.


    Ich konnte das Buch auch kaum aus der Hand legen und war positiv überrascht, dass es nur wenige etwas eklige Stellen gab und die auch nicht so schlimm waren, wie ich das erwartet hatte. (Ich bin da sonst etwas empfindlich.)


    Das Ende war wirklich etwas vorhersehbar, nur den Täter fand ich nicht so offensichtlich. Auf seine Spur bin ich nur durch die Beiträge in der LR, die es hier mal gab, gekommen. Trotzdem hat mir das Ende gefallen. Eindeutig ein Buch nach meinem Geschmack. :-)

  • Mich hat das Buch einfach nur angeekelt.


    Bereits nach den ersten paar Seiten mit der detaillierten Beschreibung eines verwesenden Kadavers (Maden etc) war ich kurz davor, das Buch wegzulegen.Im Endeffekt hab ich dann doch weitergelesen, man hat ja schließlich auch 5-10 € für das Buch gezahlt.


    Ab Seite 80 etwa hab ich das Buch dann aber abgebrochen weil die detaillierten Beschreibungen von Kadavern wirklich nicht meinem Geschmack entsprechen.


    Ich hab im Anschluss die Inhaltszusammenfassung in Wikipedia gelesen und bin froh, dass ich nicht weitergelesen habe, da ich den Plot für reichlich übertrieben halte.


    Allgemein finde ich es in der Gesellschaft bedenklich, dass mittlerweile fast ausschließlich noch Bücher und Filme im Krimi-Genre erfolgreich sein können, die sich detaillreich mit immer grausameren Verbrechen und dem Wahnsinn beschäftigen. Auch im deutschen Fernsehen, mittlerweile auch in den öffentlich rechtlichen, kommt kaum noch ein Krimi ohne ausgeprägten Pathologie-Teil aus. Bezeichnenderweise ist daher der Tatort mit Jan-Josef Liefers einer der beliebtestens.


    Beckett hat die Sucht der Menschen nach dem Grauen und Sensationen erkannt und nutzt das völlig zu Recht aus. Für mich hat sowas nur noch am Rande etwas mit Literatur zu tun.

  • Zitat

    Original von Franz91
    Beckett hat die Sucht der Menschen nach dem Grauen und Sensationen erkannt und nutzt das völlig zu Recht aus. Für mich hat sowas nur noch am Rande etwas mit Literatur zu tun.


    Sehr interessante These, und ich denke du hast gar nicht mal so unrecht. Allerdings ist genau in diesem Buch mit der Hauptfigur von David Hunter ein Charakter entstanden, der sich dieser Frage stellt und seinen eigenen Weg sucht sich sachlich damit auseinander zu setzen. Und das funktioniert sehr gut, find ich.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Also ich lese seit Jahren Krimis/Thriller und finde es gibt durchaus schlimmere Bücher, die zwar vielleicht von der detailierten Beschreinung her etwas weniger dramatisch sind, aber dafür in der Brutalität.
    Die Morde an sich sind jha nicht so unmöglich, sondern ich denke eher 'normal', es wird halt nur nicht so sehr Wert auf den Hergang der Tat gelegt, sondern das Ergebnis.


    Wenn ich an so manchen Thriller oder Pschychothriller denke,. dann muss man sich fragen, ob es Menschen gibt, die wirklich solche Ideen haben, den Eindruck hatte ich hier nicht.


    Mir gefällt sowas, allerdings wollte ich auch mal Pathologin werden und bin auch sonst recht morbide. Grundsätzlich muss ich aber sagen, dass ich lieber Krmis lese im Stil von P D James oder Dorothy L. Sayers, einfach weil es da um die Konstruktion einer Tat geht, weniger um das Erlebnis eines möglichst blutigen Szenerie.

  • Ehrlich gesagt, bei der David-Hunter-Reihe handelt es nun einmal um einnen Forensik-Thriller, da muß man mit solchen Sachen rechnen ;-). Wenn ich Bücher von Kathy Reichs oder Patricia Cornwell lese, weiß ich auch, was mich erwartet. Von Zeit zu Zeit lese ich solche Thriller ganz gerne, allerdings muß ich danach auch wieder eine "Gerichtsmedizin-Pause" einlegen. :grin

  • Ich habe das Buch damals verschlungen. Der Anfang hatte mich schon in seinen Bann gezogen und ich war etwas überrascht, als man danach erst einmal in einer Landarztpraxis landete und der Patient ein Junge war.
    Das Ende hätte besser sein können, aber egal. Es hat michsuper unterhalten und ich werde der Reihe auch weiterhin treu bleiben.

  • Ich hab das Buch jetzt endlich gelesen, nachdem es lange in meinem RUB stand....
    Mir hat es super gut gefallen, es war bis zum Ende spannend, nichts vorhersehbar.
    Ich fand es auch nicht zu eklig, nachdem ich auch Kathy Reichs schon gelesen hatte und auch Bones regelmäßig kucke, haben mich die Beschreibungen der Maden nicht wirklich gestört.


    Schön fand ich die Landschaftsbeschreibungen, ich konnte mir Manham gleich bildlich vorstellen.
    Die nächsten Bände werde ich sicher lesen, ich bin doch sehr neugierig, wie es mit David weitergeht.

  • Ehrlich gesagt, war es der allererste Satz der mich gepackt hat....wegen der Beschreibung. Da konnte man es gar nicht mehr weg legen. Im wahren Leben, habe ich ne leichte bis mittelschwere Krabbeltierphobie, aber im Buch geht das in Ordnung.

  • Ich habe "Die Chemie des Todes" als Hörbuch kennengelernt und muss sagen, dass ich es irrsinnig spannend fand, was eigentlich schon etwas heißt, denn viele Thriller finde ich trotz Blutrünstigkeit eher öde. Die detailverliebten Beschreibungen allerdings können einem schon einmal auf den Magen schlagen - in dieser Hinsicht ist "Kalte Asche" etwas moderater, "Leichenblässe" hingegen noch übler. *würg*

  • Ich falle wohl etwas aus der Reihe mit meiner Meinung. Sprache, Fall und dessen Auflösung fand ich sehr spannend. Das Buch hat mich in einen richtigen Lesesog gezogen. Auch mit den "Verwesungserscheinungen" wie Fliegen und Maden hatte ich kein Problem. Allerdings waren mir die

    und die Morde einfach zu abartig.
    Für mich wird es leider keinen Beckett mehr geben :wave

  • Meine Meinung:




    Vorneweg: Sorglos kann ich mich in die Reihe der "5-Sterne-Kandidaten" einreihen, obwohl ich erst dachte, dass es mir nicht ganz so gut gefallen wird.
    David Hunter war mir am Anfang ziemlich unsympathisch, er läuft Kilometerweit durch den Regen und bekommt einen Job ohne überhaupt wirklich vorgesprochen zu haben. Er flieht aus seinem alten Leben um das geschehen zu verarbeiten. Ich hatte bei diesen erste Seiten damit - bei denen ich mit ihm überhaupt nicht warm geworden bin - damit gerechnet, dass er mir mit seiner miesen, nachdenklichen und traurigen Stimmung die ganze Zeit auf den Keks gehen wird, dem war aber Gott sei Dank nicht so.
    Es dauert nicht lange bis eine Frau verschwindet und von zwei Jungen tot aufgefunden wird, halb verwest, mit Insekten besetzt, absolut grausam und eigentlich scheint es für mich so, als ob Dr. Hunter nur durch Zufall in diese ganze Geschichte involviert wird. Sicher, er wurde vom Polizisten gefragt, wegen seiner Vorgeschichte, aber da war eben einfach jemand zur richtigen Zeit am richtigen Ort. ;)
    Die Fälle rund um de Frauen sind absolut grausam und abartig und obwohl man bei den ersten beiden Frauenleichen noch nicht allzu viel erfährt, außer dass sie jedesmal halb verwest aufgefunden werden und mit allerlei Tieren in Verbindung gebracht werden, sieht man erst im Fall von Jenny - die ich übrigens total sympathisch und niedlich fand! - was genau dahinter steckt, was genau da "hinter den Kullissen" passiert und wie krank dieser Psychopat eigentlich wirklich ist. Ich hatte von der Sekunde an Mitgefühl und Sorge um Jenny, als sie in seine Fänge geraten ist und ich bin beeindruckt von den Abschnitten, die alles aus ihrer Sicht schildern, für mich ein absolutes Gänsehautfeeling weil diese Seiten so berührend geschrieben sind, das kann einfach nur gut sein.
    Vorher habe ich noch nie einen Simon Beckett Roman gelesen und ich war - zugegebenerweise - auch ein klein wenig beeinflußt von meiner Lesewahl, weil er so beliebt ist, dachte aber: Tja, du magst Sachen die andere nicht mögen, das wird vielleicht für dich gar nicht so gut - war es aber, und ich werde mir gleich den zweiten Teil vorknöpfen um mehr vom sympathischen David Hunter zu lesen.

    HOPE AND PRAY THAT YOU'LL NEVER NEED BE BUT REST ASSURED
    I WILL NOT LET YOU DOWN. I WALK BESIDE YOU BUT YOU MAY
    NOT SEE ME; THE STRONGEST AMONG US MAY NOT WEAR A CROWN.


    SUB = 142

  • Nachdem das Buch nun eine Ewigkeit auf dem Sub verbrachte las ich nun endlich mal den ersten Teil dieser Reihe. Die Einzelromane von Beckett gefielen mir sehr gut, aber in dieses Buch kam ich nicht gut hinein. Es kam mir zu langsam in Fahrt und war mir zu seicht, nicht spannend genug, wobei es zum Ende hin fesselnder wurde. Es war mir auch nicht hart genug, fand es nicht brutal, eklig oder sonstiges.
    David Hunter selbst ist mir sehr sympathisch und wer weiß, vielleicht gebe ich ihm irgendwann wieder eine Chance. Aber vorerst werde ich die Reihe nicht weiter lesen.

  • Das Buch habe ich mir gerade von einer Freundin ausgeliehen, da sie es mir empfohlen hat. Hier gibt es ja auch wirkliche viele gute Meinungen dazu.
    Ich bin zwar eigentlich nicht so der 'Thriller-Lese-Typ', allerdings bin ich gerade sehr motiviert einen guten Thriller zu lesen. :-) Den Klappentext finde ich jedenfalls schon mal interessant.
    Ich bin also sehr gespannt und werde mich jetzt ans Lesen machen! :wave


    Edit:
    Fertig. :-) Ich konnte letzte Nacht einfach nicht aufhören zu lesen. Es war so spannend! Zwischendurch fand ich es echt ein wenig gruselig. Ich hab mich wohl reingesteigert. :lache
    Sehr interessant fand ich die Arbeitsbeschreibungen von Dr. Hunter.
    Aber wie kommt man auf diese Leichenbeschreibungen? :wow Ziemlich errschreckend und aber gleichzeitig auch fesselnd.
    Ich denke, dass es eine sehr gute Wahl war, dass die Sicht in den späteren Kapiteln zwischen den zwei Personen wechselt. Der Schreibstil hat mir ebenfalls sehr gefallen.
    Ich werde mir gleich nächste Woche das nächste Buch kaufen. :-]

  • Auch ich habe das Buch nun erfolgreich beendet.


    Ich habe zu erst "Kalte Asche" gelesen und jetzt erst den ersten Teil der Reihe, daher wusste ich schon, wie das Ende ausgeht. Das hat mir natürlich ein wenig die Stimmung und Spannung genommen, aber im Grunde war es ein guter Thriller. Ich habe Simon Beckett defintiv schon zu meinen Lieblingsautoren hinzugefügt und werde die Reihe weiterhin lesen. :-)


    David Hunter ist ein ruhiger Gesell und hofft auf ein wenig inneren Frieden in Manham. Doch der Schein trügt schon bald wir die erste Leiche gefunden und er wird in das Ermittlerteam involviert. Das er als "Landarzt" daran beteiligt ist, darf natürlich niemand wissen. Als neuer in einem Ort, der Jahrelang in der Hand der Einwohner ist, hat man es sehr schwer Anschluss zu finden und bald begegnet unser lieber David der netten Jenny. Klar Jenny sieht gut aus und ist sehr nett, aber die vergangenen Ereignisse können Dr. Hunter noch nicht loslassen. Zu sehr beschäftigen ihn die schlimmen Ereignisse - die Narben im Herzen.


    Mit dem Verschwinden von einer Frau wird Dr. Hunter wieder um Rat gebeten und von ihm wird Hilfe erhofft, doch will er das überhaupt? Er ist Arzt, nicht mehr und nicht weniger.


    Abgesehen davon, dass ich das Ende ein wenig unnötig in die Länge gezogen fand, war das Buch sehr gut zu lesen. 8/10 Punkten

  • David Hunter will seine Vergangenheit vergessen und zieht aufs Land. Niemand dort weiß, dass er mal einer der besten anthropologischen Forensiker war. Bis eines Tages die verstümmelte Leiche einer Frau gefunden wird. Aus ihrem Rücken ragen die weißen Flügel eines Schwans. Schon bald wird Hunter von der Polizei gebeten, sich den Fall anzuschauen. Und er taucht damit tiefer in die Dorfgemeinschaft ein, als ihm lieb ist.


    Lange Zeit habe ich mich vor den Büchern von Simon Beckett gedrückt. Doch nachdem selbst eine gute Freundin von mir eine Empfehlung ausgesprochen hat, habe ich zu "Die Chemie des Todes" gegriffen. Ich hätte es lassen sollen.


    Der Autor lässt seine Figur David Hunter die Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählen. Dabei wird schon auf den ersten Seiten klar, dass Hunter nicht gerade zu den mitteilsamsten Menschen gehört. Er erzählt alles ruhig, sachlich und mit sehr wenig Emotionen. Selbst als der Fall persönlich wird, merkte ich ihm kaum den Schock an.


    Die Geschichte selbst ist ein Thriller vom Reißbrett. Schlimmes Schicksal in der Vergangenheit, der Überflieger in seinem Fachbereich und ein Mörder, der sich als bald ein Opfer aussucht, das der Hauptfigur nahe geht. Die Tipps, wer der vermeintliche Mörder sein könnte, sind so offensiv gestreut, dass ich mich gar nicht auf die falsche Fährte führen lassen konnte. Auch der Schluss ist bekannt und nicht überraschend.


    Fazit: es gibt bessere Thriller als diesen, die zudem noch spannender sind. Ich kann vom Lesen nur abraten.

  • Fazit: es gibt bessere Thriller als diesen, die zudem noch spannender sind. Ich kann vom Lesen nur abraten.


    Kannst du uns welche nennen, die dir besser gefallen haben?


    Zum Beckett-Buch:Ich habe das Buch ebenfalls gelesen. Ich denke es ist ein solider Krimi aus dem Forensik-Genre. Vieles von der Story ist in der Tat vorhersehbar und recht simpel gehalten, was der Spannung dennoch keinen Abbruch tut. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Ein guter Krimi für eine längere Zugfahrt, den man danach aber auch leichten Herzens wieder verschenken mag.