Die Chemie des Todes - Simon Beckett

  • So ich bin nun fertig.


    Najaaa...zum Schluss hin hat sich natürlich etwas Spannung aufgebaut und das Ende war auch ganz nett. Jedoch fand ich es ziemlich lächerlich wie


    Ganz nettes Buch, aber unter Thriller(!!!) stell ich mir dann doch etwas noch spannenderes mit etwas mehr Grausamkeit vor.

  • Diese Miniwendung war wirklich unnötig, bei Beckett denkt man manchmal, der hält seine Leser für blöd ;-)


    Ach so: Thriller heißt aber nicht gleich "grausam". Es unterscheidet sich erstmal dadurch vom Krimi, dass nicht eine Leiche auftaucht und dann nur noch ermittelt wird, sondern weiterhin spannende Dinge passieren - das heißt aber nicht automatisch Gemetzel, schlimmer Psychokram o.ä. Die Definition bzw. Unterscheidung vom Krimi schwirrt hier irgendwo im Forum herum, aber so ganz aufschlussreich fand ich sie nicht.

  • Lange lag dieses Buch auf meinem Sub, doch dank der Mördereulen wurde es mit der LR von seinem Schicksal des nutzlosen Herumliegens erlöst.
    Anfangs wurde ich mit Mr. Beckett`s Schreibstil nicht ganz warm, gewöhnt mich jedoch schnell daran und fand ihn schließlich doch als angenehm.
    Zur Handlung: Spannend, meist flüssig zu lesen, stellenweise zog es sich meiner Meinung nach etwas.
    Die Charaktere fand ich gut gelungen, ebenso den Einblick ins dörfliche Leben und Verhalten. Am Schluss wurde ich, trotz vager Vermutung welche sich bestätigen sollte, doch noch überrascht, sodass ich mich gut unterhalten fühlte.

  • Anfang und Mittelteil des Buches fand ich ganz klar grandios, konnte es kaum weglegen und mein Freund war sicherlich leicht genervt, weil ich kaum ansprechbar war mit Buch in den Fingern.
    Das Ende war dann leider sehr enttäuschend, irgendwie war es dann doch alles ungefähr so wie man es bereits seit Beginn des Buches geahnt hatte und das Verhalten von Dr. Hunter erschien mir mehr als konfus und kopflos.
    Als absolutes Plus muß ich trotzdem vermerkene, daß es Beckett gelungen ist, mich wenigstens hier und da an meiner Tätertheorie zweifeln zu lassen und so ein spannendes Ratespielchen zu gestalten. Das ist in der letzten Zeit nur sehr wenigen Krimiautoren gelungen.
    Grundsätzlich also gute Unterhaltung, sehr spannend, relativ gut recherchiert, nur eben leider mit einem etwas übereilten und unausgegorenem Ende....

  • Backetts Schreibe hat mir sehr gefallen, die Charaktere waren gut gezeichnet, die Handlungen der Dorfbewohner waren authentisch.
    Die Details der Todesermittlungen waren sehr interessant, was teilweise für netten Gesprächsstoff gesorgt hat. Dem Titel des Buches wird er so jedenfalls ziemlich gerecht.
    Das Buch war für mich sehr fesseln geschrieben, sodass ich es gar nicht mehr aus der Hand legen wollte/konnte.
    Immer wieder hat mich Backett, was den Täter angeht, aufs Glatteis geführt und immer wieder habe ich es sehr naiv hingenommen, auch wenn meine Logik mir etwas anderes einzureden versuchte.
    Das Ende war sehr gelungen, hatte eine schöne für mich unvorhersehbare Wendung. Ein kleines Zugeständnis Hunter gegenüber hat dem irgendwie kein Abbruch getan. Mit dem Ende kann ich also sehr gut leben.


    You're like a splinter to my mind
    Like a nail to my wrist
    A dagger to my heart
    Like needles through my soul

  • Ich habe das Buch jetzt in der Mördereulen-Leserunde gelesen und fand es anfangs sehr gut. Es war sehr spannend und man wußte eigentlich nicht, wer der Täter ist. An einer Stelle

    wurde ich in die Irre geschickt.
    Der letzte Teil war dann sehr enttäuschend. Am Ende wurde schnell sehr viel Material verwendet.
    :yikes

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Meine Meinung:
    Dieses Buch ist mein erstes der Art, in der die Ermittlungsmethode aus Sicht eines forensischen Anthropologen stattfindet. Bis dato kannte ich diese Methode nur aus Fernsehserien wie "CSI - den Tätern auf der Spur" oder "Bones".
    Es war mal was ganz anderes und ich muss sagen, es gefällt mir!
    Dadurch erinnerte mich Dr. Hunter aber wahnsinnig an Grissom von CSI, für den ich etwas schwärme *g*
    Ich kann zwar mit Insekten nichts anfangen, aber ich finde das Wissen darüber, wenn sie Leichen untersuchen, irgendwie sexy ^^


    Auch die Art, wie Dr. Hunter immer wieder erzählt, das er gewisse Situationen in kommender Zukunft bereuen wird, oder das sich demnächst etwas ändert, anhand seiner Entscheidungen, kannte ich bis dato noch nicht. Es ist aber interessant und so wird man auch immer neugieriger, was diese Aussagen denn nun zu bedeuten haben.
    Auch das Privatleben von Dr. Hunter kommt immer wieder vor und die "Beziehung" zu Jenny ist nett beschrieben. Ich zumindest konnte richtig merken, dass Hunters Geist was anderes will als seine Sprache oder sein Köper *g*


    Zum ersten Mal, dass ich ein Buch in der Ichform eines Mannes lesen durfte. Wobei man da gleich mitbekommt, dass Männer tatsächlich viel weniger emotional sind als Frauen. Zumindest wirkte das hier in diesem Fall so auf mich.
    Trotz der kurz gewöhnungsbedürftigen Ichform aus Sicht eines Mannes, lässt sich das Buch flüssig lesen.


    Sehr wenige Male wird aus der Sicht des Opfers geschrieben. Allerdings erfährt man dadurch nichts von dem Täter.
    Den Protagonisten selbst darf man sich vorstellen, wie man möchte. Er wird vom Aussehen nicht beschrieben und mit seinen Charaktereigenschaften hält er ebenfalls hinter dem Berg. Ansonsten erfährt man im Laufe des Buches, wieso er da ist, wo er gelandet ist und was es damit auf sich hat.


    Schon am Anfang darf man gleich in seine "Arbeit" mit einsteigen und so ist man gleich im Geschehen dabei. Langsam, aber stetig baut sich eine Spannung auf, die am Ende zu einem richtigen Höhepunkt kommt.


    Mit was ich etwas Probleme hatte, war der Wechsel zwischen zwei Standorten, die von einem Satz auf den nächsten wechselten, ohne Vorankündigung. Das war etwas gewöhnungsbedürftig.


    Fazit:
    Eine neue Erfahrung und ich werde diesem Doktor treu bleiben. Somit gibt es 4 von 5 Sternen, mit steigender Tendenz.

  • 'Die Chemie des Todes' ist weit hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben.


    Alles, was sich mit der Thematik der forensischen Anthropologie befasste, fand ich hochinteressant, aber der Plot war in meinen Augen ziemlich vorhersehbar und das Ende hat mich ziemlich unbefriedigt zurückgelassen. 'Der Täter war einfach verrückt' ist für mich immer fast gleichbedeutend mit 'Ich hatte keine Lust, ein kompliziertes Tatmotiv zu konstruieren, deshalb ziehe ich mich einfach so aus der Affäre', und zudem scheint die Thematik 'Verrückter Frauenmörder' schon fast Pflicht in jedem Thriller zu sein. Fällt den Autoren denn nichts Abwechslungsreicheres mehr ein?

  • Ich hab das Buch jetzt im Rahmen der Leserunde gelesen. Ich wollte das Buch schon seit gut einem Jahr lesen, aber irgendwie kamen immer, wie könnte es auch anders sein, andere Bücher dazwischen. Zu Unrecht....die ersten Seiten mußte ich mich zuerst an den Schreibstil gewöhnen, aber dann flogen die Seiten nur so dahin. Der Schluss war spannend, aber ganz zufrieden bin ich mit dem Ende nicht. Aber insgesamt ein tolles Buch und Teil 2 wartet gott sei Dank schon irgendwo in meinem SUB.

    Liebe Grüße
    Sabine


    Ich :lesend"Talberg 1935" von Max Korn

    Ich höre "Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes

    SuB: 163

  • Die forensische Anthropologie kam in meinen Augen ein wenig zu kurz. Je mehr die Handlung voranschritt, desto weniger war davon die Rede. Da hatte ich mir mehr versprochen.
    Für Dr. Hunter habe ich keine erwähnenswerte Sympathie entwickelt, er war halt der Protaglonist des Buches.
    Das Rätselraten um den Täter ist gut gelungen, nur am Ende war ich enttäuscht vom Schluß und auch von der Auflösung. Ich habe den Verdacht, dass Beckett es selbst bis zum Ende nicht wußte, wie er die Geschichte aufdröseln soll und hat dann einen Namen aus dem Hut gezogen.


    Das Cover und den Titel fand ich äußerst gelungen, schade und unverständlich, dass die Neuauflage mit so einem 08/15 Umschlag daherkommt :-(

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Das Cover und den Titel fand ich äußerst gelungen, schade und unverständlich, dass die Neuauflage mit so einem 08/15 Umschlag daherkommt :-(


    Das ist auch eher eine Sonderausgabe als eine Neuausgabe im eigentlichen Sinne. Es gibt noch ein paar weitere Bücher (ich meine, auch aus anderen Genre), die einen ähnlichen "Sommerlook" haben. Und der gute Beckett musste da auch herhalten. ;-)

  • Der Ich-Erzähler und Protagonist Dr. David Hunter war der beste forensische Anthropologe des Landes, bis ein traumatisches Ereignis ihn dazu veranlasste, London zu verlassen und als praktischer Arzt in das abgelegene Nest Manham in Norfolk zu gehen. Nach drei Jahren ist er dort immer noch ein Außenseiter. Niemandem hat er von seiner beruflichen Vergangenheit erzählt, nicht einmal seinem Partner, dem alten Dr. Henry Maitland, der nach einem Unfall, bei dem seine Frau zu Tode kam, an den Rollstuhl gefesselt ist. Als eines Tages zwei Jungen aus dem Dorf am Waldrand die halbverweste Leiche einer Frau finden, wird Hunter von dem ermittelnden Inspector hinzugezogen. Widerwillig hilft er bei der Identifizierung der aus London zugereisten Schriftstellerin, die er persönlich kannte, sowie der Bestimmung der Todeszeit. Damit soll für ihn die Angelegenheit erledigt sein, aber dann verschwindet eine zweite Frau, die aus dem Ort stammt, und im Wald wird die skelettierte Leiche eines jungen Mannes ausgegraben. Obwohl die Polizei alles tut, um den Täter zu fassen, findet sie keine Spur und keinen Zeugen. Die Bewohner von Manham beginnen sich gegenseitig zu verdächtigen, und eine Hexenjagd auf die Außenseiter beginnt.


    Der düstere, atmosphärisch dichte, präzise kalkulierte Roman spielt unter Vermeidung von Klischees geschickt mit der Täterfrage und der Wirkungsdynamik eines Verbrechens auf ein kleines Dorf, in dem jeder jeden zu kennen meint. Der von Beckett angeschlagene Ton ist verhalten, die Ausführungen über die forensische Arbeit sind nicht ausufernd, sondern reichen aus, um die Argumente gut nachvollziehbar zu machen. Das Ende wirkt in seiner actionreichen, schematischen Verflachung allerdings kontrapunktisch.

  • Also ich fand das Buch eigentlichrecht gut. Was mich nur so am ende störte war

    aber ansonsten fande ich es ein gut geshreibenes buch und gebe 8/10 Punkten.

  • Normalerweise lese ich Thriller eher ungern, da diverse Grausamkeiten mich abschrecken und mir der Inhalt oft zu beliebig vorkommt, von Logikfehlern mal abgesehen. Da ich jedoch in letzter Zeit sehr viele Fantasybücher gelesen habe und etwas Abwechslung brauchte, griff ich zu "Die Chemie des Todes".


    Und nun habe ich das Buch alles andere als enttäuscht beendet.


    Meine Meinung:


    Ich bin einfach begeistert. Schon von der ersten Seite gelingt es Simon Beckett, den Leser in seinen Bann zu ziehen, ein Satz genügte, um mich zu fesseln. Wann immer ich das Buch notgedrungen zur Seite legen musste, habe ich weiter darüber nachgedacht, Theorien entwickelt und versucht, zu einer schlüssigen Lösung zu kommen.
    Der Spannungsbogen wurde durchgängig gehalten, meiner Meinung nach gab es keine einzige ermüdende Stelle, was ich als wirkliche Kunst ansehe.
    Die Vor- und Rückblenden haben mir persönlich sehr gut gefallen, steigerten sie die Spannung doch erheblich.
    Auch die Sprache ist sehr ausdrucksstark, schnörkellos, ruhig, sie passt einfach zur Stimmung. Genau hier sehe ich einen weiteren Pluspunkt: Durch die Beschreibungen ensteht eine sehr dichte Atmosphäre, ich konnte mir alles sehr gut vorstellen, auch die verschiedenen Charaktere waren wunderbar ausgearbeitet.
    Das Ende schwächelt durch das ein oder andere Klischee im Vergleich zu dem Anfang und dem Mittelteil etwas, konnte mich aber dennoch überraschen.



    Fazit: Ein ruhiger, stimmungsvoller Thriller mit einem sympathischen Hauptprotagonisten, der mich vollends überzeugt hat und 9 von 10 Eulenpunkte verdient! Ich freue mich schon sehr auf die weiteren Bücher mit David Hunter.

  • Gestern begonnen, heute morgen beendet.
    Endlich mal wieder ein Thriller der mich fesseln konnte. Gleich zu Beginn vermag der Autor zu überzeugen, die forensischen Fakten sind sehr interessant beschrieben. David Hunter hat eine zunächst versteckte Vergangenheit, die nach und nach zum Vorschein kommt. Flüssig geschrieben, keine unnötigen Längen oder sonstige Überflüssigkeiten. Die Stimmung unter den Leuten im Dorf kommt gut rüber, alles in allem ein fast perfekter Thriller. Das Ende fand ich dann etwas schwach gegenüber dem starken Beginn der Geschichte. David Hunter überzeigte nicht ganz, zu viel geschah kopflos und unüberdacht.


    Aber trotzdem 9 überzeugte Punkte von mir! Ich mach gleich mit dem nächsten Buch weiter!

  • Am angang hatte ich etwas Schwierigkeiten in das Buch reinzufinden, aber mit ejder Seite mehr konnte ich es weniger aus der Hand legen. Ich habe es in einem knappen Tag gelesen. Sooooo grausam fand ich es jetzt nicht. Zumindestens nicht übler als andere Thriller/Krimis. Auch wenn ich mich immer wieder frag "wer kann sich sowas ausdenken?" Ich kam bis zum Schluß nicht drauf wer es war. Super. 9 Punkte.

  • Ich lese es im Moment. Der Schreibstil gefällt mir auch gut und David Hnunter ist ein interessanter Charakter und die Geschichte um ihn herum scheint auch spannend. Und doch komme ich noch nicht ganz in das Buch hinein. Ich habe jetzt noch nebenbei ein anderes angefangen und schaue mal mit Becketts Thriller... Ich hoffe ich finde noch in die Geschichte.