Über die Autorin:
Rosemarie Marschner, geboren in Wels (Oberösterreich), lebt seit 1973 in Düsseldorf, wo sie als freie Journalistin und Schriftstellerin arbeitet.
Kurzbeschreibung:
Ein anrührendes und überzeugendes Frauenbild vor dem Hintergrund einer widrigen Zeit.
Einem unehelichen Kind stehen nicht alle Türen offen in der österreichischen Provinz.
Die vierzehnjährige Marie muss froh sein, dass sie Dienstmädchen in der großen Stadt Linz werden darf. Aber am leichten Leben der Stadtmenschen,
die ihre Tage mit Zeitunglesen, Tennisspielen und Reisen zubringen, darf das Mädchen nicht teilhaben.
Ihr Leben ist von harter Arbeit und strengen Regeln geprägt, die von der betagten Haushälterin eisern durchgesetzt werden.
Nur ganz allmählich eröffnen sich Freiräume, nur ganz allmählich zeigen die »gnädige Frau« und der »gnädige Herr« auch einmal menschliche Züge.
Und dann beginnt sich der Franz für das junge Mädchen zu interessieren, ein fescher Bursche, der Sohn eines gutverdienenden Bäckers, der sogar ein Motorrad besitzt. Nach zähem Ringen mit den Eltern wird Marie seine Frau. Die Hochzeitsreise führt nach Wien, und nun könnte eigentlich alles gut werden, wenn da nicht die Politik wäre.
Man schreibt das Jahr 1938, Österreich ist annektiert worden, in Linz wird ein riesiges Stahlwerk gebaut und alle, die den neuen Herren im Weg stehen, werden beseitigt. Da wird dann auch manche private Rechnung beglichen ...
Meine Meinung:
Ich bin immer noch traurig,daß das Buch schon zu Ende ist.
So einfühlsam geschriebene Charaktere,man glaubt fast nicht,daß sie nicht wirklich sind.
Marie Zweisam ist für mich wie eine Freundin geworden.
Rosemarie Marschners Schreibstil ist klar und leicht,einfach schön zu lesen.
Trotz der Thematik gleitet sie nie in den Kitsch ab,schreibt schnörkellos,aber ergreifend.
Keine Beschönigungen,oder 1000 Zufälle,eher eine Alltagsgeschichte.
Ich würde noch gerne sooo viel schreiben über dieses wundervolle Buch,allerdings müsste ich dann wohl selber einen Roman verfassen,denn ich müsste die Paralellen zwischen mir und Marie anhand meiner Lebensgeschichte erörtern.
Nebenbei erlangt man auch sehr viel geschichtliches Wissen über Österreich zur Zeit der Weimarer Republik bis hin zur Annexion.Sie beschreibt das Denken und Fühlen der Österreicher so glaubhaft,wirklich toll.
Fazit::
Ein wundervolles Buch,eine echte Perle!