AMAZON = Liep ;)

  • Hallo,


    seit einigen Jahren schon war ich Mitglied beim Amazon-Partnerprogramm. Im Jahr 2005 verdiente Amazon.de über meine Websites weit mehr als 500 Euro, meine Werbekostenerstattung betrug bereits insgesamt über 70 Euro für 2005 und 2006.


    Als ich am 15.02.2006 eine E-Mail an den Partnerprogrammservice schickte, da ich einige Fragen hatte, kam am 16.02. sinngemäß folgende Antwort von einem Amazon-Mitarbeiter zurück:


    „[...] Sie haben am 05.11.2003 die Teilnahme am Partnerprogramm per E-Mail gekündigt. Ihre Partner-ID [xxx] wurde daher deaktiviert.


    Da Ihr Kundenkonto unter derselben E-Mail-Adresse geführt wird, war das Login zum PartnerNet weiterhin möglich. Wir haben diesen Zugang nun deaktiviert.


    Wir bitten Sie aus diesem Grund um eine Neuanmeldung zum Partnerprogramm. [...]“


    Zunächst war ich sprachlos vor Wut. Schließlich konnte ich mich bis zum 15.02.2006 abends noch einloggen. Als ich es kurz nach dem Erhalt der E-Mail ausprobierte, ging es – erwartungsgemäß – nicht mehr.


    Ich schrieb zurück, ob es ihr Ernst sei, dass ich meine Werbekostenerstattung für 2005 und 2006 abschließend nicht mehr bekommen würde. Die Antwort kam prompt:


    „Ich bedauere - es ist nicht möglich, nachträglich eine Werbekostenerstattung für eine PartnerID gutzuschreiben. Ich bitte um Verständnis! Die Partnerschaft wurde Ihrerseits gekündigt.“


    Es kann ja sein, dass ich am 05.11.2003 die Mitgliedschaft beendet habe (ich kann mich daran nicht mehr erinnern und habe auch keine dies bezüglichen E-Mails mehr) – und trotzdem konnte ich mich bis zum 15.02.2006 einloggen. Ich konnte sehen, wann welches Produkt über meine Links verkauft wurde, wie viel Werbekostenerstattung meinem Konto gutgeschrieben wurde usw.!! Ich kenne Leute, die bestätigen würden, dass sie über meine Links bestimmte Produkte eingekauft haben.


    Es kann doch nicht sein, dass „versehentlich“ über zwei Jahre lang (!!) dieses Konto existiert und funktioniert, ich Geld gutgeschrieben kriege – und Amazon es jetzt einfach abschaltet, weil sie mir meine Werbekostenerstattung nicht auszahlen wollen. Ich könnte Galle spucken. Ich habe natürlich nichts ausgedruckt und kann nicht beweisen, dass ich mich bis zum 15.02.2006 noch einloggen konnte


    Ich sehe ja ein, dass Amazon einen Fehler gemacht hat – und es wäre auch nicht schlimm - wenn, ja wenn Amazon nicht wegen diesem Fehler profitiert und mich um mein Geld geprellt hätte!


    Mein Anliegen:
    Bitte postet alles, was euch zum Thema einfällt: Habt ihr bereits ähnliche Erfahrungen gemacht? Kennt ihr Zeitschriften, die sich mit solchen Verbraucherproblemen befassen und dem Verbraucher helfen (Bsp. „Ärgernis der Woche“ oder so was)? Kennt ihr Anwälte, die auf Internetrecht spezialisiert sind, kostenlose Fragestunden etc. etc.


    ALLES, jeder kleine Schnipsel, kann mir vielleicht helfen. Es geht hier um mehr als 70 Euro Werbekostenerstattung – und vor allem ums Prinzip.


    Angelcurse

  • Hallo, Angelcurse.


    Vielleicht ist die Rubrik "Vorsicht, Kunde" der Computerzeitschrift c't der richtige Ansprechpartner für Dich. Allerdings wäre ich generell vorsichtig mit Behauptungen wie "Amazon = Betrüger", da riskierst Du rasendschnell eine Anzeige wegen Verleumdung und Geschäftsschädigung. Und vielleicht beruht das alles ja nur auf einem Mißverständnis; ich kenne viele Leute, die das Partnerprogramm nutzen, und gehöre selbst dazu - von schlechten Erfahrungen kann ich bis dato nicht berichten.

  • Tom,


    ich kann bis dato auch nichts Schlechtes berichten - aber spricht mein aktueller Bericht denn nicht für sich? Ich denke mir das schließlich nicht aus.


    Und wenn die mich um mein Geld verprellen - dann müssen die eben damit leben, wenn ich im Internet öffentlich sage, dass ich bei Amazon nichts mehr kaufen und vom Kauf bei Amazon abraten werde, oder?


    Hier liegt die Schuld ja wohl eindeutig auf Seiten Amazon.des.


    LG
    Angelcurse

  • Erstmal würde ich dir dringend raten, den Titel dieses Threads zu ändern, da bewegst du dich auf sehr sehr dünnem Eis. Welche Folgen das haben kann, hat Tom ja schon aufgezählt.
    Du kannst dich ja gerne nachteilig über eine Firma oder eine Website äußern, aber das bezeichnen als Betrüger beinhaltet den Vorwurf einer Straftat, das ist etwas ganz anderes.


    Dann schreibst du:


    Zitat

    Es kann ja sein, dass ich am 05.11.2003 die Mitgliedschaft beendet habe (ich kann mich daran nicht mehr erinnern und habe auch keine dies bezüglichen E-Mails mehr)


    Da kann ich nur sagen, selbst schuld.
    Das Partnerverhältnis war offensichtlich von dir aus gekündigt, lediglich dein Partnerzugang war noch offen. Ergo ist es deine Schuld.
    Ich bin kein Jurist und gerade was Internetrecht angeht, bin ich nicht wirklich firm, aber was deine Ansprüche hier angeht, sagt mir mein gesunder Menschenverstand, daß du keinerlei Anrecht auf das Geld hast.

  • Das ist Dein Bericht. Es gibt immer zwei Seiten. Und bis beide gehört sind, sollte man mit Behauptungen wie derjenigen, jemand sei ein Betrüger, ziemlich vorsichtig sein.


    Wie gesagt, wende Dich mit dem Fall doch an die c't-Redaktion. Die haben eine Rubrik für sowas; vielleicht finden sie auch raus, wie das zu beheben ist. Ich gehe jedenfalls nicht davon aus, daß amazon irgendwelche Tricks anwendet, um Teilnehmer des Partnerprogrammes um ihre Anteile zu behumsen. Und Du schreibst ja selbst, daß es möglich ist, daß Du gekündigt hast.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Das Partnerverhältnis war offensichtlich von dir aus gekündigt, lediglich dein Partnerzugang war noch offen. Ergo ist es deine Schuld.


    Es ist doch nicht meine Schuld, dass dieser Partnerzugang noch offen war! Dies ist ein Fehler von Amazon.de, von dem Amazon.de profitiert hat - da frage ich mich einfach, ob da System hintersteckt. Immerhin haben die ihren Fehler ja - huch - seit zwei Jahren nicht bemerkt.


    Angelcurse

  • Zitat

    Original von Tom
    Und Du schreibst ja selbst, daß es möglich ist, daß Du gekündigt hast.


    Danke für den Tipp mit der c't-Redaktion, leider ist dort ab 17:30 Uhr niemand mehr...! Ich rufe dort morgen noch mal an.


    Sicher, es kann sein, dass ich gekündigt habe - aber die können ja wohl nicht trotzdem meine ID bestehen lassen, über meine ID Geld verdienen und zwei Jahre lang nichts davon merken. Nein, sie merken es erst, wenn ich meine Auszahlung haben möchte. Ist das nicht seltsam???


    LG
    Angelcurse

  • Zitat

    Original von Tom
    Und jetzt haben sie es bemerkt. Die Kündigung war trotzdem wirksam. Ich sehe da auch keinen Betrug, nur Schusseligkeit (beiderseits, vornehmlich aber auf Deiner Seite :grin).


    Wieso? Nur weil die das Programm nicht vernünftig gekündigt haben?


    Sorry, aber da haben wir wohl eine grundsätzlich andere Auffassung von Gerechtigkeit. Die verdienen sich eine "goldene Nase" mit meinen Websites, seit zwei Jahren!!

  • Naja, ob deine 500 Euro pro Jahr denen eine goldene Nase gebracht haben, wage ich ja zu bezweifeln. :lache


    Hättest du den Amazonpartnerlink von deiner Seite entfernt wäre kein Partnerkauf mehr möglich gewesen. Wenn das Partnerverhältnis komplett gekündigt worden wäre, hättest du auch keinen Anspruch auf irgendwelches Geld, nun hat Amazon durch einen Fehler weiter von dir profitiert und du willst auf einmal von einem gekündigten Partnerverhältnis Geld sehen......sorry, das entzieht sich meiner Logik. :-]

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Hättest du den Amazonpartnerlink von deiner Seite entfernt wäre kein Partnerkauf mehr möglich gewesen. Wenn das Partnerverhältnis komplett gekündigt worden wäre, hättest du auch keinen Anspruch auf irgendwelches Geld, nun hat Amazon durch einen Fehler weiter von dir profitiert und du willst auf einmal von einem gekündigten Partnerverhältnis Geld sehen......sorry, das entzieht sich meiner Logik. :-]


    Ich sehe das genauso.
    Warum hast Du nach Deiner Kündigung die Amazonverlinkung nicht entfernt?


    Gruss,


    Doc

  • Salonlöwin


    Die Kopie habe ich soeben angefordert. Mal schauen, ob da etwas bekomme. Das genaue Datum haben sie mir ja schon genannt.


    @Doc, BJ


    Wieso ich die Links nicht entfernt habe? Ganz einfach: Nach meiner noch nicht bewiesenen Kündigung habe ich mich sicherlich ewig nicht mehr eingeloggt, wahrscheinlich ca. ein Jahr lang nicht (2004). Als ich mich dann wieder einloggte, hatte ich längst vergessen, dass ich gekündigt hatte (wenn ich es denn habe, bisher wie gesagt kein Beweis) - und weil alles funktionierte, habe ich mir natürlich keine Gedanken darüber gemacht.


    Aber danke für eure Schadenfreude.


    Angelcurse

  • Zitat

    Original von Angelcurse
    Aber danke für eure Schadenfreude.


    Wie bitte???
    Jetzt komm mal wieder runter. Du hast nur eine Meinung dazu bekommen, das hat mit Schadenfreude überhaupt nichts zu tun. Verständlich, daß Du Dich ärgerst, aber wenn Du gekündigt hast, dann hast Du eben den gleichen Anteil Schuld daran, wie Amazon. Oder regst Du Dich über Deine eigene Nachlässigkeit auch so auf?


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Verständlich, daß Du Dich ärgerst, aber wenn Du gekündigt hast, dann hast Du eben den gleichen Anteil Schuld daran, wie Amazon. Oder regst Du Dich über Deine eigene Nachlässigkeit auch so auf?


    Ich rege mich darüber auf, dass Amazon davon profitiert hat, obwohl der Vertrag angeblich gekündigt worden sein soll.


    Solange ich keinen Beweis für meine Kündigung habe, äußere ich mich zu diesem Thema lieber nicht mehr.


    Ich finde nur, dass euer Ton teilweise unangebracht war/ist.


    Angelcurse

  • Ich befürchte auch, dass du auf diese 70 Euro verzichten werden musst. Amazon ist zwar immer sehr kulant, wenn es irgendwelche Probleme gibt, aber ich denke in dem Fall werden sie klar auf ihrem Standpunkt beharren.


    Etwas eigenartig ist es zwar schon, das nach einer Kündigung weiter die ID bestehen bleibt, aber Fehler können auch dort passieren. Man sollte nicht gleich Absichtlichkeit unterstellen.


    Vorerst solltest du klären wie das Konto gekündigt wurde. Aber wenn du selbst schon schreibst, dass du dir nicht sicher bist, ob du es gekündigt hast, wird es schwer werden dies zu beweisen. Schließlich bist du dir ja selbst nicht sicher.
    Ob Amazon solche Mails über zwei Jahre aufhebt wage ich auch einmal zu bezweifeln.

  • Angelcurse
    Wenn du bisher keinen Beweis einer Kündigung hast, warum bittest du nicht Amazon darum, dir die Kündigung von dir noch einmal zukommen zu lassen? Wenn sie dir das Ding schicken, kannst du dich sicherlich daran erinnern, ob da was gewesen wäre.


    Im Allgemeinen würde ich künftig jeglichen Schriftverkehr mit Vertragspartnern aufheben. Denn dann kannst du auch Nachweise stellen. Ich denke, hier liegt die Schuld nicht allein bei Amazon. Denn, wenn du eine Kündigung aussprichst, musst du auch die Beweise dafür aufheben und vor allem den Link von deiner Seite löschen. Leider ist das so, denn somit hast du keine Handhabe.


    Ich kann auch ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, wieso du keinen Beweis aufgehoben hast. Ich hebe jeglichen Schriftverkehr mit Vertragspartnern auf, besonders wenn es um Kündigungen oder ähnliches geht. Denn so etwas kann dir schnell zum Verhängnis werden, wie du jetzt auch sehen kannst. :-)

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

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  • Guten Tag, eigentlich wollte ich mich hier nur ein wenig umschauen um Leseanregungen zu finden, stolpere aber dann in diese Diskussion rein. Hatte auch gar nicht vor mich zu registrieren, dachte aber, wenn ich hier schreibe, dann sollte ich mich hier schon registrieren lassen.


    Zum Thema:
    Nach dem was Angelcurse geschrieben hat, dürfte die Rechtslage klar sein. Zwischen ihr und Amazon bestand ein rechtsgültiger Vertrag. Ein Vertrag kommt durch mindestens zwei Willenserklärungen von mindestens zwei geschäftsfähigen Partnern zustande.
    Verträge können auch gekündigt werden, ich verzichte jetzt einmal auf die Nennung von nichtkündbaren Verträgen.
    Mit deiner Mail an Amazon hast du den Vertrag gekündigt.
    Zur Wirksamkeit der Kündigung bedarf es im übrigen nicht der Bestätigung durch den anderen Vertragspartner.
    Du, Angelcurse, hättest nun dafür sorgen müssen, dass der Banner o.ä. auf deiner Seite entfernt wird. Das Amazon auch nach der Kündigung weiterhin darüber Einnahmen getätigt hat, spielt nicht die Rolle.


    Nicht Amazon muss nachweisen, dass du gekündigt hast, nein vielmehr bist du beweispflichtig, den Zugang oder den Nichtzugang deiner Kündigung nachzuweisen. Der Anspruchssteller ist immer beweispflichtig! Und Anspruchssteller ist in diesem Falle Angelcurse.


    Du kannst natürlich jetzt von Amazon Schadensersatz verlangen, aber auch da musst du deinen Anspruch nachweisen. Schadensersatzforderungen richten sich in der Regel nach § 823 oder 812 (ärmer, reicher, since causa) BGB. Natürlich gibt es auch noch andere Anspruchsgrundlagen, aber die schenke ich mir mal. In deinem Falle dürfte 812 einschlägig sein. Du bist ärmer geworden, Amazon ist reicher geworden und das alles ohne rechtlichen Grund (ein Vertrag bestand ja nicht mehr). Das Problem ist nur, du bist beweispflichtig!
    Offensichtlich hat Amazon deine Kündigung akzeptiert. Von dir hätte erwartet werden können, dass du Amazon auf dein noch aktives Partnerkonto aufmerksam machst. Warum hast du das nicht gemacht, wenn du doch gekündigt hast?


    Soetwas wie du hier geschrieben hast, verhandle ich täglich. Auch wenn ich deine Empörung verstehe, so ändert sie doch nichts an der Rechtslage.


    Ich werde nun aber wieder hier in die vielfältige Bücherwelt eintauchen, denn darum bin ich hergekommen.


    Hoffentlich habe ich jetzt alle Klarheiten beseitigt. :grin