Klappentext:
Grönemeyers leicht biedere Lederhosenband, das ist unverschämt. Das ganze Buch ist so: unverschämt, dreist - und leider gut.
Herbert Grönemeyer
Stuckrad-Barres Remix habe ich in Skopje gelesen. Das ist Lagerlektüre. Das ist wie der zweite Blick nach hinten, wenn man erkennen muß, daß die Bilder echt sind, durch die man gerade noch durchgesehen hat. Vorausgesetzt, sie sind echt.
Christoph Schlingensief
Der Autor:
B.v.St.-B. wurde 1975 in Bremen geboren, lebt in Berlin, schreibt Bücher und arbeitet journalistisch für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften, darunter die FAZ, die Woche, Allegra, Stern und Welt am Sonntag.
Meine Meinung:
Bockmist....wie man meiner Signatur entnehmen kann. I'm not amused.
Diese Buch besteht aus Kurzgeschichten, Essays oder wenn man es so schlicht sagen will, aus biographischen Schilderungen eines arroganten, milchgesichtigen Sesselfurzers, der sich scheinbar für den Literaten des Jahrhunderts hält.
Ich wollte wirklich aufgeschlossen und unvoreingenommen endlich mal ein Stuckrad-Barre Buch lesen. (Nein, es lag nicht an diesem unsäglichen Namen, daß ich mich das bisher nie getraut habe, sondern an den Rezensionen meiner Mitmenschen)
Ok, die ersten drei-vier Geschichtchen lang war ich erheitert, habe geschmunzelt und vielleicht auch mal leise gelacht.
Dann wurde ich genervt....ich brauchte eindeutig eine Stuckrad-Barre-Pause (denkt eigentlich irgendwer nicht an den Stufenbarren aus dem Turnunterricht, wenn er diesen Namen liest???).
Ok, hab ich gedacht, liest du halt was anderes so für zwischendurch und dann später weiter.
Hab ich auch gemacht und das Machwerk heute wieder zur Hand genommen und am liebsten gleich wieder gegen die Wände geworfen.
Klar, die Story über MANUFACTUM und die minderbemittelten Menschen, die dort unzerstörbare und biologisch keimfreie Thermoskannen erwerben, war durchaus witzig und ich habe sie meinem Kollegen, seines Zeichens Manufactum Stammkunde, erstmal kopiert und auf den Schreibtisch gelegt, aber alles weitere.....
Jaja, Schlager sind Scheiße, Antiquariate total hipp und es ist unwahrscheinlich toll auf einer gebraucht erworbenen LP die Worte, "Lieschen Müller liebt Paul" eingeritzt zu finden, H&M ist ein Vorort der Hölle, Silvester feiert man am besten in Badewannenfabriken, Saisonarbeiter sein ist eigentlich ganz toll, Geld braucht man nur für Drogen und Sybille Berg wohnt im Wolkenkuckuckusheim...
Dankeschön Herr St.-B. für diese weltbewegenden Statements.
Ich bin erleichtert, mich durch das Buch gekämpft zu haben, nun kann ich mitreden, wenn die Menschen, die ein knappes Jahrzehnt älter sind als ich, mit tränenfeuchten, glitzernden Augen berichten: "Ja, das war einer der Stuckrad-Barre, der hat unsere Generation noch verstanden...."
Die Frage ist nur, wollte ich diesen Einblick wirklich haben? Oder bin ich zu unreif und zuwenig Generation X oder gar Golf (??), um überhaupt verstanden zu haben, wovon der Mann da schwafelt?
(Schwafelt... wenn ich nicht zum Ende kommen wollte, dann würde ich jetzt noch auf die endlosen und teilweise ohne Sinn und Verstand zusammengeschusterten Satzbausteine eingehen, will ich aber nicht... daher: ENDE)
Fazit:
Never read a Stuckrad-Barre.....es sei denn du bist ebenfalls unverstandener Jungliterat oder heißt Alexa Hennig von Lange, die gräbt er in dem Buch nämlich, nur leicht durch abwertende Sätze getarnt, gotterbärmlich an...aber wer weiß vielleicht steht Frau H. v. L. ja auf sowas... (Wäre ja toll die Kinder hießen dann z.B. Anna-Lieschen von Stuckrad-Barre-Hennig von Lange.... )
EDIT: grade die Rezis bei Amazon überflogen... Himmelhilf.....vermutlich werde ich nach der Rezi gelyncht.