Engelsfürst - Jörg Kastner

  • Klappentext:


    Ein hoher Kleriker kommt einem ungeheuerlichen Skandal auf die Spur: Im Vatikan werden Gelder im großen Stil veruntreut, offenbar mit dem Segen eines Würdenträgers. Der Kleriker vertraut sich der Journalistin Elena Vida an - und wird kurz darauf ermordet aufgefunden. Elena gerät unter dringenden Verdacht. Dann sterben weitere hohe Geistliche auf unheimliche Weise: Sie verbrennen von innen heraus. Um Elena zu retten, nimmt sich Alexander Rosin, der ehemalige Schweizergardist, des Falles an - und findet heraus, dass es um viel mehr geht als Geld: Fast alle Toten gehörten den sogenannten Engelssöhnen an, Nachfahren der Engel, zu denen auch der Papst zählt. Es scheint, dass der uralte Kampf zwischen Gut und Böse in eine neue Phase getreten ist ...


    Vorbemerkung:


    Es handelt sich bei diesem Roman um eine Fortsetzung.
    Teil 1 „Engelspapst
    Teil 2 „Engelsfluch
    Man muss die Vorgänger zwar nicht gelesen haben um das Buch zu verstehen, es wird der Inhalt aber doch als bekannt vorausgesetzt und bereits erklärtes nur noch kurz aufgefrischt. Man würde also sicher einen großen Teil der Lesefreude einbüßen, weil man die Zusammenhänge kaum bis gar nicht verstehen würde.


    Eigene Meinung:


    Engelsfürst ist ein würdiger Abschluß der Engelsromane. Er kommt mMn zwar nicht an die Qualität des Engelspapst ran, ist aber deutlich stärker als Engelsfluch.
    Vor allem gelungen fand ich, dass Kastner alle offenen Handlungsstränge zu einem Ende bringt und dabei diesmal etwas mehr am Boden bleibt, als das bei Engelsfluch der Fall war.
    Die Einflechtung von mystischen Momenten geschieht geschickter. Da er diesmal mit den Kräften der Engel ein wenig sparsamer umgeht (es werden nicht alle Tote wieder zum Leben erweckt), erzielt er einen viel größeren Effekt. Zu dem bindet er wieder neue Elemente ein, wodurch die Fortsetzung nicht einfach ein Abschrieb der Vorgänger ist.
    Nach dem Ende des Engelsfluches hatte ich ein paar Bedenken wegen der Fortsetzung, aber diese waren zum Glück grundlos. Kastner hat es gut geschafft wieder etwas Ruhe in de Reihe hineinzubringen um dann wieder aus dem Vollen zu schöpfen. Damit ist ihm wieder ein sehr unterhaltsamer und spannender Roman gelungen, der kaum Wünsche offen lässt.


    Sehr gut gefallen haben mir auch wieder die Hauptpersonen. Durch einige neue Begebenheiten im Leben der Hauptpersonen erscheint die Handlung frisch.


    Alles in allem ein sehr guter Roman, der sicher allen, die bereits die beiden Vorgänger mit Freude gelesen haben, ein paar vergnügliche Lesestunden bereiten wird.

  • Danke taciturus für die Links zu den anderen Teilen der Reihe. Das merke ich mir. Ich bin zwar etwas vorsichtig geworden, bei solchen Vatikan-Verschwörungsbüchern, aber ich glaube, hier könnte ich mal wieder eine Ausnahme machen.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Gut zu wissen. Meine letzten Verschwörungsthriller waren von Dan Brown. Nach Sakrileg hatte ich irgendwie genug, denn das Buch gefiel mir nicht. Ich hab's schon notiert. :-) Ich glaube Jörg Kastner schreibt auch sehr gut. Zumindest habe ich bisher nichts gegenteiliges gehört.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Kann mich eigentlich nur taciturus anschliessen: Besser als der zweite Band, Band eins ist aber immer noch der Beste der Trilogie. Dieser Band ist vom Mytischen her auf jedenfall einfacher zu verstehen als Band zwei und nicht so verwirrend. Trotzdem fand ich die Abschnitte wo es um Elena, Alexander und Donati geht spannender als die Teile wo die Erlebnisse von Enrico und Lucius beschrieben werden.

  • Zitat

    Original von Branka
    Gut zu wissen. Meine letzten Verschwörungsthriller waren von Dan Brown. Nach Sakrileg hatte ich irgendwie genug, denn das Buch gefiel mir nicht. Ich hab's schon notiert. :-) Ich glaube Jörg Kastner schreibt auch sehr gut. Zumindest habe ich bisher nichts gegenteiliges gehört.


    Es lohnt sich wirklich- der Englspapst hat mir sehr gut gefallen . Der Engelsfürst liegt schon auf meinem SUB.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Ja, der Engelspast hab ich in der Leserunde gelesen.


    Der Engelsfluch hab ich mir bei Weltbild geholt, und steht im RUB


    und der Engelsfürst hab ich gestern in ebay ersteigert!

    Gruss Hoffis :taenzchen
    ----------------------
    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
    ----------------------

  • Für mich ist der Engelsfürst der beste Band aus der Trilogie. Ich habe das Buch in einem Zug durchgelesen und fand es wirklich sehr spannend. Insgesamt finde ich die drei Bücher wirklich lesenswert!

  • Zitat

    Original von taciturus
    Es lohnt sich wirklich eine Ausnahme zu machen. Für mich ist "Engelspapst" neben "Assassini" von Thomas Gifford der beste Vatikanthriller den ich bis jetzt gelesen habe.


    Wirklich? Ich habe bis jetzt nur den "Engelspapst" gelesen. Aber beide genannte Bücher an meinen Kolegen verborgt. Der fand "Assasini" totlangweilig und öde, hat immer drauf gewartet das was wirklich losgeht. Na da bin ich mal gespannt. ;-)

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Hab jetzt schon von vielen anderen gehört, dass ihnen Assassini nicht gefallen hat. Die Geschichte baut sich zwar langsam auf, dafür wird mMn auch ein guter Einblick in die Reaktionen hinter den vatikanischen Mauern geboten. Die Verschwörung selbst fand ich auch gut aufgebaut und auch relativ glaubhaft.

  • den engelspapst fand ich grandios, volle punktzahl!!! dagegen ist der 2te band leider schon ein wenig abgefallen,(
    den engelsfürst habe ich mir gerade erst bestellt und bin schon hinreissend gespannt ob er an den ersten rankommt??? wird hoffentlich zum wo-ende eintreffen und dann mach ich es mir engelsgleich gemütlich :kiss

  • Ne Frage:
    Bis jetzt lese ich immer, dass allen der erste Teil gefallen und der zweite nicht, der dritte dann aber wieder wunderbar ist.
    Bei mir ist es so: Der erste hat mir nicht sooo gut gefallen, der zweite dafür voll. Wird mir dann der dritte auch nicht so zusagen? Ist er dem ersten sehr ähnlich?


    Und eine klitzekleine Frage am Rande:
    Kommt Enrico vor oder irgendwelche anderen symapthischen Leute außer Alexander?

  • Die Personen des zweiten Bandes kommen auch im dritten Band vor. Enrico hat eine Schlüsselrolle im dritten Band. Von einigen Figuren müssen wir am Ende des Buches allerdings endgültig Abschied nehmen.


    Mir hat der dritte Band gut gefallen. Ebenso wie die anderen beiden Bände.

  • Sodele, nun hab ich den 3. Teil auch gelesen.


    Ich bin der Meinung, daß die vorherigen Teile unbedingt gelesen werden müssen, da die Handlungen zu stark verzahnt sind. Auch wird das Nachlesen der vorherigen Teile einfach sinnlos, da dann die Handlung zum grössten Teil bekannt sind.
    Die Spannung der Handlung war wieder mal nicht zu bremsen, und ich hab das Buch - in knapp 3 Tagen durch gelesen. Bei meiner knappen Zeit ist das schon Rekordverdächtig. Einfach jede freie Minute genutzt um im buch weiter zu kommen. Zu der Handlung werde ich nicht mehr verraten, sonst wirds uninteressant. Ich vergebe 9 Punkte.

    Gruss Hoffis :taenzchen
    ----------------------
    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
    ----------------------

  • Sooo... obwohl ich skeptisch an das Buch ran gegangen bin (eben weil mir der erste gar nicht gefallen hat und der zweite Teil dafür voll), hat mir das Buch sehr gut gefallen. Mindestens so gut wie der zweite Teil, aber auf andere Weise.


    Selbst Alexander und Elena mochte ich gerne, obwohl mein Sympathieträger eindeutig Enrico ist.
    Nur irgendwie finde ich, hätte aus der Hintergrund geschichte mehr gefamacht werden können (oder vielleicht auch nicht, wäre die Geschichte dann nicht so toll geworden?). Hm.


    Na ja, auf jeden Fall absolut lesenswert! :wave

  • "Engelsfürst" ist die direkte Fortsetzung zum zweiten Band, "Engelsfluch", und man sollte zumindest diesen gelesen haben. Dann erwartet den Leser ein zwar nicht anspruchsvoller, aber gut gemachter Kirchenthriller. Dabei fand ich diesen Teil zwar schwächer als den ersten Band, aber doch logischer und besser als den zweiten Teil der Trilogie.
    Elenas Schwangerschaft fand ich zwar überflüssig, aber sie und Alexander sind einfach ein sympathisches Team. Die Handlung ist durchweg spannend, ohne sich in die Länge zu ziehen.
    Ein Roman, der gute Unterhaltung garantiert - das richtige für einen verregneten Abend auf der Couch. :-]

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • Diese Fortsetzung habe ich in der Rekordzeit von 1d gelesen, was für die spannende Schreibe spricht. Trotzdem bin ich inhaltlich nicht ganz zufrieden. Den vorangegangenen Büchern wurde mit Macht versucht noch eins drauf zu setzen, dabei hätte man diese Geschichte sicher auch unabhängiger gestalten können. Die Charktere entwickeln sich nur wenig weiter und hätten doch eigentlich mehr potential gehabt.
    Elenas Schwangerschaft empfand ich auch als überflüssig, zwei Menschen die sich lieben, hätten auch ohne Kind wieder zusammengefunden, so kommt es einer Verpflichtung gleich!

  • Meine Meinung:


    Nachdem es mittlerweile zwei Päpste im Vatikan und inzwischen nachweislich Engelssöhne gibt, folgt im letzten Teil der Trilogie der Wunsch nach der Wiederauferstehung der gefallenen Engel.
    Aber bis es soweit kommt, sterben mehrere hohe Geistliche eines unnatürlichen Todes, dem die Polizei und die Carabinieri des Vatikan nachgehen. Unter den Opfern ist auch ein Mann, der eine hohe Position in der Vatikanbank hatte. Dieser wollte sich der Journalistin Elena offenbaren, kam aber auch auf mysteriöse Weise vorher um.
    Und so gerät Elena zwischen die Fronten, die die Polizei und Alexander im Laufe der Handlung ebenfalls kennenlernen und bezwingen müssen.


    Anfangs fühlte ich mich kurz etwas überfahren, da es in diesem Band der Trilogie zwei Jahre nach dem zweiten Teil weiterging.
    Auch konnte ich erst keine Verbindung zu den Protagonisten herstellen, was mir bei den ersten beiden Teilen sofort gelang. Obwohl ich sogleich bei Alexander und Elena, zwei der wichtigsten Charaktere des Dreiteilers, war, hatte sich zwischen ihnen etwas geändert, was ich erst im Laufe der Geschichte herausfand. Für mich persönlich war das wohl ein großer Bremsklotz, der mich ungefähr die ersten 150 Seiten nicht in die Geschichte finden ließ.


    Wie in den vorigen Büchern, wurde ich auch in diesem Teil immer wieder in die Vergangenheit geführt, die etwa 2.000 Jahre zurück liegt. Dieses Mal anhand von Hypnose und durch Träume, in die der dritte Protagonist Enrico versetzt wurde und mir so eine interessante Geschichte erzählte.


    Wieder einmal schafft es der Autor, die Spannung durch ständige Szenenwechsel hochzuhalten. Aber leider war es für mich in diesem Band auch etwas eintönig, da wieder einmal der Orden Totus Tuus seine Finger im Spiel hatte. Sie symbolisieren wiederholt das Böse gegenüber der katholischen Kirche. Dies war mir von Anfang an klar, aber ich fand es schade und dadurch wurde das Buch für mich etwas langweilig.
    Dieses Werk konnte mich nicht so fesseln wie die ersten beiden Teile. Nur das Verhältnis zwischen Alexander und Elena entwickelte sich abwechslungsreich und hob meine Stimmung.


    Wenn man die ersten zwei Bände der Trilogie nicht kennt, ist dieser Roman ein spannender Thriller. Für mich jedoch war es nur ein dritter Band, in dem es im Grunde um das Gleiche ging wie schon in den Vorbänden.
    Ich bin etwas enttäuscht und vergebe nur vier Sterne.