Projekt: Babylon, Andreas Wilhelm

  • 448 Seiten
    Erschienen bei: Limes



    Über den Autor:
    Andreas Wilhelm wurde 1971 in Solingen geboren und wuchs in Südafrika, der Schweiz, Nigeria und Portugal auf. Nach dem Abitur zog er nach Hamburg, wo er bald die Konzeptionsabteilung einer großen deutschen Multimedia-Agentur leitete. Nach mehreren erfolgreichen Sachbüchern für Kinder und Jugendliche ist "Projekt: Babylon" sein Debüt als Romanautor. Andreas Wilhelm lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern bei Hamburg.



    Projekt: Babylon
    Ein Schäfer in Südfrankreich wird mit seiner Herde von einem Unwetter überrascht und sucht Schutz in einer Höhle, die er kurz danach schreiend und geistig umnachtet wieder verlässt.


    Im Auftrag der UN und unter strengster Geheimhaltung werden der englische Historiker Peter Lavell und der französische Ingenieur Patrick Nevreux beauftragt, diese Höhle zu untersuchen. Geld spielt keine Rolle und damit die Untersuchungen geheim bleiben, wird das Gebiet rund um die Höhle als Tollwut-Sperrgebiet deklariert und streng bewacht.


    Beim ersten Höhlengang stellen die beiden Männer fest, dass aus der Höhle ein blaues Leuchten hervor scheint, dass nichts durchlässt das undurchdringlich ist und sich mit modernsten Messgeräten nicht untersuchen lässt, seinerseits aber verursacht, dass man in seiner unmittelbaren Nähe den Verstand verliert. Der Schäfer, das erste Opfer, liegt seit seinem Betreten der Höhle im Sanatorium. Patrick muß bei einem Besuch feststellen, dass er auf einmal lateinisch vor sich hin spricht.


    Bei weiteren Untersuchungen entdecken sie im vorderen Bereich der Höhle Malereien und Schriftzeichen auf den Höhlenwänden, die aus dem 13. Jahrhundert zu stammen scheinen.


    Aus diesem Grunde fordern sie bei der UN eine Sprachwissenschaftlerin an, die ihnen bei der Entzifferung helfen soll.


    Die Sprachwissenschaftlerin Stefanie Krüger stößt zu den beiden Männern um sie bei ihren Recherchen zu unterstützen.


    Schon der Verlauf dieser Recherchen ist unglaublich spannend zu lesen. Dazu kommt, dass verschiedene okkulte Geheimbünde von dem recherchierenden Trio erfahren haben und ihrerseits dem Geheimnis auf der Spur sind. Sie schrecken vor nichts zurück, um hinter das Rätsel zu kommen.



    Andreas Wilhelm hat einen großartigen Erstling geschrieben, der ein breites Spektrum für den Thrillerfan mitbringt. Das Buch ist zugleich historisch, mystisch und spannend, so dass ich es in einem Rutsch durchgelesen habe und nicht beiseite legen mochte.

  • ich habe das buch geschenkt bekommen und es erst mal auf mein rub verbannt...aber..mensch , ihr könnt einem aber auch so viele bücher richtig nahe bringen..ich glaub, ich muss es weiter nach vorne holen..
    :-]
    Danke für die tolle rezi :knuddel1

    Liebe Grüße Eselohr


    Ich lese: Jesus liebt mich- David Safier :rofl


    Wir leben zu sehr in der Vergangenheit, haben Angst vor der Zukunft und vergessen dabei völlig die Gegenwart zu genießen

  • Da das Buch auf der Arbeit ankam und ich gerade nix zu tun hatte, wollte ich nur mal kurz reinschauen...Jetzt komm ich nicht mehr davon los... :grin

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Meine Meinung:


    Ein wahnsinnig gewordener Schäfer, ein kultivierter englischer Professor, ein abenteuerlustiger Franzose und eine besonnene Deutsche - was sie verbindet ist eines der größten Rätsel, das die Wissenschaftler je vor sich hatten. Seine Bedeutung kann kaum jemand von ihnen ermessen. Noch während sie grübeln und tollkühne Theorien erstellen, merken sie, dass sie nicht die einzigen sind, die Interesse an der geheimnisvollen Höhle haben. Ein Wettlauf gegen höchste politische Kreise, mysteriöse Bünde und geheimnisvolle Fremde beginnt, bei dem sie nie wissen, wer Freund oder Feind ist...
    Andreas Wilhelm hat mit seinem Debütroman einen spannenden Erstling mit überaus sympathischen Protagonisten vorgelegt, der geschickt die Spuren verschiedenster mysteriöser Geheimbünde, basierend auf den Glaubensströmungen verschiedener Epochen aufgreift und sie als mögliche Erklärung für SEIN Mysterium, die geheimnisvolle Höhle verwendet. An dieser Stelle ein kleiner Kritikpunkt von mir: Der nicht so bewanderte Leser kann hier leicht den Überblick verlieren und sich im Wust der Geheimgesellschaften und Mysterien verirren, was den Lesefluss etwas hemmen kann, etwas weniger wäre hier möglicherweise mehr geworden. Statt einer kurzen abrissartigen Erwähnung hätte ich mir mehr Hintergrundinfo (zur Not auch in einem Glossar, lieber aber im Rahmen der Geschichte) oder aber eine Konzentration auf 2-3 Theorien gewünscht. Nichtsdestotrotz ist Projekt Babylon ein spannender Thriller, der mich nicht nur inhaltlich (auch die Auflösung fand ich klasse!) und wegen seiner Protagonisten *g*, sondern auch wegen seiner detailverliebten Sprache überzeugt hat, die sicher nicht jedermanns Geschmack ist, mir aber sehr gut gefallen hat. Bei einem weiteren Abenteuer bin ich auf jeden Fall dabei! :-)

  • Habe es nun auch endlich geschafft, nachdem ich nicht so viel Zeit hatte.


    447 Seiten


    Meine Meinung:


    Ein sehr interessantes Buch, mit viel Mystik und Magie behaftet, welche aber bei dieser Geschichte einfach dazugehören. Es gibt viel Wahrheit, aber auch viel Erfundenes, es gibt Erzählungen und Legenden über die Templer, die Katharer und die Merowinger etc., alles sehr informativ, aber streckenweise auch ein bisschen langatmig.


    Im Mittelpunkt aber steht immer die Erforschung der Höhle nach ihren Geheimnissen durch die drei sehr sympathischen Wissenschaftler. Die Übersetzung der diversen Schriften und Zeichnungen, die in der Höhle gefunden werden und das seltsame blaue Licht, alles wird sehr spannend erzählt, aber auch diverse Gehimbünde erfahren davon und schalten sich ein, was natürlich zu Schwierigkeiten führt.


    Mir hat es ausnehmend gut gefallen, besonders der ausgefallene Schluß. Ich bin jedenfalls schon auf das nächste Buch gespannt.

    Liebe Grüße
    Helga :wave


    :lesend???

    Lesen ist ernten, was andere gesät haben

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Helga ()

  • Neugierig geworden durch die vielen guten Kritiken hier, hab ich mir das Buch auch vorgenommen.


    Ich fand es leider nur mittelmäßig. Was vor allem auch an der Sprache lag, die die eines Jugendbuches war. Auch war vieles so einfach und geradlinig angelegt, das ich oft den Eindruck hatte, das Buch wäre mehr für Jugendliche als für Erwachsene.


    Auch der Plot ist ziemlich dürftig. Der Autor wirft einen bunten appetitlichen Mix aus allen möglichen Geheimbünden zusammen. Eine Prise Rosencreuzer, einen Teelöffel voll Templer, die Katharer bitte nicht vergessen, ein wenig Satanskult, etwas Anthroposophie (angereichert mit geschmacksverstärkenden Namen), dann wird gerührt und geschüttelt und fertig ist ein Bunter Teller voll Mystikthriller.


    Mir bekam er leider nicht so gut. Das Thema ist und bleibt interessant, aber hier ist mir zuviel angerissen worden und zu wenig vertieft. Blauäugig stolpern die Protagonisten durch das Geschehen und sind mit kleinen Gesprächshäppchen völlig zufrieden. Sie fliegen mal eben irgendwo hin, um 5 Sätze, die nichts aussagen, mit jemanden zu wechseln. Dann brüten sie über diverse Glyphen und um eine Sonnenfinsternis, aber dann gerät es in Vergessenheit. Und von der geheimnisvollen Technik, die in der Höhle eine Rolle spielt, wollen wir schon garnichts genaues wissen.


    Mir war das alles zu flüchtig und ungenau. Spannend fand ich es leider auch nicht. Eine Fortsetzung werde ich mir ersparen.

  • Angeregt durch die im März kommende Leserunde zu Projekt:Sakkara habe ich gerade die Lektüre von Projekt:Babylon beendet.


    Ich muss vorausschicken, daß ich was Verschwörungsthriller im allgemeinen und Dan Brown im besonderen angeht, ein unbeschriebenes Blatt bin. Deshalb war jede Information über die Templer, eine Blutlinie Christi o.ä. interessant und neu für mich. Ich mag Bücher, die ihre Leser zum Mitdenken anregen und ein bißchen fordern. Zudem wurden ja die allermeisten Theorien samt den dazugehörenden Geheimbünden als Erklärung für das Phänomen ausgeschlossen.



    Das legt den Grundstein dafür, daß das sympatische, aber recht unterschiedliche Duo Peter und Patrick auf der ganzen Welt (und in hoffentlich noch einigen Folgebänden) danach suchen können, um dem großen Geheimnis auf die Spur zu kommen. Beim nächsten Mal gehts ja nach Ägypten :-)


    Sicher, auch bei mir sind Fragen offen geblieben, die wohl auch im nächsten Band nicht geklärt werden, aber es dürfen ja auch noch ein paar Mysterien ungelöst bleiben, so z.B.



    An manchen Stellen merkt man dem Buch zwar an, daß es sich um ein Debut handelt, aber insgesamt war die Lektüre spannend und unterhaltsam. Sie macht auf jeden Fall Lust auf weitere Fortsetzungen :grin

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von grottenolm ()

  • Ich bin einfach mal ehrlich und grad heraus, wie ich ja immer bin. :chen


    Knappe 5 von 10 Punkten...


    Ich habe bei der Art und Weise, wie dieses Buch beworben wurde, wesentlich mehr erwartet.
    Mehr sprachliche Finesse, mehr Story, mehr Hintergrund und vorallem mehr Realität und mehr Nachvollziehbarkeit.


    Zur sprachlichen Finesse:
    Die Sprache des Buches ist sehr einfach und simple gehalten, ob beabsichtigt oder nicht, weiß ich nicht. Mich hat es gestört. Kurze einfache Sätze, die inflationäre Verwendung von Vornamen (Der Name Peter kam auf einer halben Seite 7 Mal vor, ich hab mitgezählt... :chen) und häufige Daß-Sätze stören bei mir einfach den Genuß eines Buches.


    Weiterhin mag das Buch natürlich auch für Einsteiger in dieses Genre geschrieben sein und daher viele Dinge erklären, die ein Leser einschlägiger Lektüren bereits kennt. Aus diesem Grund sind mir viele in den Text eingewobene Erklärungen (die leider auch nicht so geschickt verwoben waren) ein wenig auf den Wecker gegangen. (Ich denke hier an die Thora oder Kabbala. Meiner Meinung nach sollte jemand der sich mit Ausgrabungen etc. beschäftigt durchaus wissen, was das ist, eine Erklärung für einen der Protagonisten im Verlauf des Dialogs, erschien mir daher unnötig und unglaubwürdig.)
    Ein Glossar/Anhang hätte hier geholfen auch das Lesevergnügen für nicht ganz so unbedarfte Leser nicht zu trüben.


    Zur Story, die Idee an sich finde ich grandios, auch der Spannungsbogen ist gut gezeichnet und ich war trotz der "Mängel" immer wieder gefesselt.
    Die Auflösung letzendlich fand ich jedoch mehr als nur unbefriedigend.
    Irgendwer schrieb hier bereits, daß er gerne an der Auflösung eines Buches mitknobelt. So ist das auch bei mir, hier wurde einem diese Möglichkeit jedoch aufgrund der enorm vielen falschen Fährten total genommen.
    Und wenn ich es mir recht überlege wurde am Ende zumindest zu meiner Befriedigung nichts aufgelöst.
    Andere Dinge wiederum waren so schrecklich vorhersehbar, daß ich immer wieder das Gefühl hatte ein Jugendbuch zu lesen und als Jugendlicher mit der Nase auf verschiedene Dinge gestoßen werden zu müssen.


    Diese Dinge waren für mich dann im Gesamtkonzept gesehen zu simple und haben viel von der Spannung weggenommen.


    Weiter gehts mit dem Hintergrund..
    Die meisten der Geheimbünde sind, wie ja erwähnt wird, frei erfunden, tragen zwar durchaus bekannte/glaubwürdige Namen, sind aber der Phantasie des Autors entsprungen. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Vermischung von Realität und Fiktion gewünscht. Es war mir abschließend betrachtet einfach zu viel Fiktion, weniger wäre hier für meinen Geschmack mehr gewesen.


    Womit wir dann bei der Realität und der Nachvollziehbarkeit wären.
    Die Ganze Story weist mehrere erhebliche Logikfehler auf, die einem beim Lesen einfach keinen Spaß machen. Handlungsfäden werden gesponnen und enden im Nichts. Eine Nebengeschichte wird erzählt und hat im Endeffekt rein gar nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun. Meiner Meinung nach intelligente Protagonisten lassen sich ziemlich "verarschen" und stolpern, gelinde gesagt, sehr unbeholfen durch das Buch. Außerdem bleiben einfach viele Dinge unerklärt...


    Diese Dinge wirken auf mich, mag sein, daß ich mich irre, wie das Ergebnis rigoroser und leider ungeschickter Kürzungen zu Lasten des Lesevergnügens.
    Der Autor hat hier in der Leserunde viel erklärt und erläutert und dafür will auch ich mich noch mal bedanken.
    Für mich bedarf ein wirklich gutes Buch jedoch keiner weiteren Erläuterungen, sondern erklärt sich von selbst, bzw. läßt genau so viel Spielraum, daß man selbst mitdenken darf und auch kann. Das war hier leider nicht der Fall, der Raum für eigene Gedanken war für meinen Geschmack eindeutig viel zu groß.


    Kommen wir zu den positiven Dingen:


    Wie schon gesagt, das Buch ist ziemlich spannend und trotz der mangelhaften Auflösung fühlte ich mich gut unterhalten und in den Bann der Geheimbünde gezogen.


    Die Protagonisten sind gut gezeichnet, wenn sie auch im Verlauf der Handlung einiges an ihrer Erkennbarkeit einbüßen, weil sich erzählerisch mehr auf andere Dinge konzentriert wird. Speziell Patrick und Peter wurden mir trotzdem sehr sympathisch und auch nur wegen der beiden habe ich mich entschlossen mich für die Fortsetzungsleserunde nicht auszutragen, sondern teilzunehmen und zu hoffen, daß einige meiner noch offenen Fragen eben im zweiten Teil erläutert werden.


    EDIT:
    Im Nachhinein habe ich mich dann doch noch für die 2. Leserunde abgemeldet, da ich kein Interesse mehr an einem weiteren Buch hatte.

  • Mir hat es zumindest viel besser als Illuminati gefallen, es ist in meinem ranking kurioser literatur etwa gleichauf mit Sakrileg. Aber es war mir persönlich am ende zu wenig grausig und zu wenig absurd.


    Also, ich hätte mir am schluss schon erwartet, dass Steffi Ereshkigal in sich hinab- bzw hinaufzieht und Ash Modai zerfleischt. War ziemlich enttäuscht , als das nicht geschah; und ich hätte darauf gewartet, dass der ganze berg wie ein UFO abhebt, und in den himmel entrückt wird. War auch nichts damit. :-(


    ... Sonst...: ein kurtzweylig lesen von Geheimbünden, Templern, Katharern und Satanisten.
    Eine gute einführung für leute, die weder Dan Brown noch Eco's Foucaultsche Pendel und den Cthulhu-Mythos kennen, und weder Religionshistoriker, Volks&Mythenkundler, praktizierende Hexen, Satansjünger oder sonstige eingeweihte sind, denn die finden darin nichts wirklich neues unter der sonne.


    Allgemein: Es geht... hab schon viel schlimmeres gelesen (Dan Brown) ich geb ihm sechs punkte.
    Und das Projekt Sakkara werd ich auch noch lesen.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )