Beim Leben meiner Schwester - Jodi Picoult

  • Mittlerweile habe ich das Buch auch gelesen. Das Thema regt sehr zum Nachdenken an. Die Sichtwechsel sind interessant und lassen die eigene Meinung immer wieder schwanken.


    Das Ende fand ich auch nicht so toll, obgleich es ja auch wieder Fragen aufwirft. Was wäre gewesen, wenn...
    Klara

  • Ich fand die Thematik total interessant und habe mich auch gefragt, wie ich in so einer Situation entscheiden würde. Die Umsetzung fand ich eher durchschnittlich. Die Figuren waren mir zu schablonenhaft, prototypisch und insgesamt habe ich es als sehr amerikanisch-pathetisch empfunden.


    Es hat mich trotzdem gefesselt, allerdings irgendwann hauptsächlich, weil ich wissen wollte, was es mit Campbell und seinem verdammten Hund auf sich hat. :lache Wobei ich die eingeflochtene Liebesgeschichte absolut überflüssig fand.


    Was mir auch nicht so gut gefallen hat, war, dass alle Figuren irgendwie gleich geklungen haben. Wenn nicht die Namen drüber gestanden hätten, hätte ich sie kaum unterscheiden können. Vielleicht lag das aber auch an der Übersetzung und man kann die Figuren im Original besser unterscheiden. Wäre ja nicht das erste Mal, dass solche Unterschiede in der Übersetzung verloren gehen.


    Der Schluss war dann echt zuviel für mich [sp]erst wird ihnen praktischerweise die Entscheidung abgenommen, und dann dieses zuckersüße 8 Jahre später, Kate hatte keinen Rückfall mehr und der verkorkste Jesse mach seinen Abschluss auf der Polizeischule...och nee... :rolleyes[/sp]

  • Zitat

    Original von Kyara
    Ich habe das Buch jetzt auch gelesen und kann mich im Wesentlichen Aeria anschließen, obwohl ich es schon sehr packend fand. Die Ich-Perspektive hat mich teilweise verwirrt, so dass ich oft zurückblättern musste, um zu sehen, aus Sicht welcher Person es jetzt erzählt wird. Und mit dem Ende habe ich auch arge Probleme, obwohl ich nicht mal genau sagen kann warum. Trotzdem würde ich das Buch weiterempfehlen.


    Ich kann mich nur anschließen ,ich habe das Buch auch gelesen und schon meine Schwierigkeiten gehabt .Vieleicht ist es aber auch weil ich die Ich- Perspektive nicht mag . Ansonsten nicht schlecht .
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    :waveFantasygirl

  • ich fand das buch nur noch traurig und ich hab nur noch geheult am ende!es war ein sehr überraschendes ende find ich jetzt!mir hätte es anders besser gefallen aber da machste nix!

    »Diese Geschichte ist authentisch. Ich kann es bezeugen, denn es ist mir passiert. Inmitten der Hölle hat meine Mutter für mich einen Garten Eden geschaffen.« Raphael Sommer

  • So, ich habe gerade das Buch fertig gelesen. Und? Ich bin wieder einmal hellauf begeistert von Jodi Picoult.


    Beim Leben meiner Schwester ist ein Buch das einen sofort trifft und man sich denkt: "Was würde ich an Annas Stelle tun? Wie würde ich mich als Mutter verhalten, wenn meine Tochter jeden Tag sterben könnte?" All diese Gedanken haben mich selbst dann noch beschäftigt, als ich das Buch weggelegt habe.


    Ein wenig "rasant" fand ich den Übergang vom Ende der Verhandlung und dem Unfall. Aber so sind Unfälle nunmal. Schnell. Ungeplant und somit kam auch dies wieder gut rüber.


    Die Liebesgeschichte zwischen dem Anwalt Cambell und Julia der Verfahrenspflegerin... yoa. Passte eigentlich rein. Lockerte alles ein wenig auf und das wichtigste: Es brachte einem den kühlen Cambell Alexander näher.


    Das Buch ist sehr bewegend. Am Ende hin bahnte sich sogar eine Träne ihre Weg. Aber es gibt auch viele schöne Stellen in dem Buch. Besonders gefallen haben mir die einzelnen Zitate bei jedem neuen Tag (Kapitelbeginn). Waren teilweise wirklich schöne bei.



    Fazit: Ein Buch das man immer wieder lesen kann!


    10 von 10 Punkten

  • Die Fitzgeralds wären gerne eine ganz normale Familie. Vater Brian ist Feuerwehrmann, Mutter Sara hat ihren Anwaltsjob an den Nagel gehängt, um sich um die Kinder Jesse und Kate zu kümmern. Aber als Kate zwei Jahre alt ist, erkrankt sie an einer so aggresiven wie seltenen Form von Leukämie.
    Die verzweifelnden Eltern finden einen Ausweg: Ein drittes Kind (in vitro gezeugt und nach Überprüfung der genetischen "Passgenauigkeit" ausgetragen) soll das dringend benötigte gesunde Blut aus der Nabelschnur liefern.


    Anna wird geboren, ist gesund und alles scheint gut. Aber fünf Jahre später erleidet Kate einen Rückfall. Macht nichts, Anna spendet Leukozyten. Ein Jahr später Knochenmark. Und so geht es weiter. Nun ist Anna 13 Jahre alt. Ihre Schwester braucht dringend eine neue Niere. Und Anna engagiert einen Rechtsanwalt, der ihr Recht auf ihren eigenen Körper durchsetzen soll.


    Ganz nebenher hat sich Jesse zum Brandstifter entwickelt, er nimmt Drogen und säuft. Die Eltern scheinen ihn aufgegeben zu haben, als könnten sie sich nur auf das Überleben von Kate konzentrieren.


    Parallel, wenn auch knapper, wird die Geschichte von Campbell Alexander erzählt. Der Rechtsanwalt hat seine große Liebe im Stich gelassen. Die wird ihrerseits nun vom Richter bestellt, um mit Anna Gespräche zu führen.


    Bisschen viel Zufall. Bisschen viel Schicksal (auch bei Campbell). Und das Finale kommt dann ein bisschen hopplahopp. In der Rückschau war es vielleicht sogar vorhersagbar. Dafür sind die Personen (besonders Sara) nicht wirklich sorgfältig entwickelt. Das allerdings zeigt sich auch erst in der Rückschau.


    Alles in allem: Interessante Ausgangslage, spannend erzählt, Mainstream-kompatibel und doch nicht platt. Packendes Lesevergnügen, das ein bisschen unbefriedigt lässt, sich aber trotzdem lohnt.


    Lieblingszitat, derzeitiges (ziemlich weit vorne, aber je nun:)
    If all you have is a hammer, everything looks like a nail."

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Hallo, MaryRead,


    prima Idee. Aber wie finden dann die, welche die Originalversion bevorzugen, noch einen Hinweis darauf?
    Es wäre natürlich richtig hübsch, wenn bei Übersetzungen irgendwo auch der ursprüngliche Titel vermerkt wäre, so dass die Suchfunktion einen Treffer landen kann. Aber das ist mehr so eine prinzipielle Frage, nöch?
    Ich zumindest vermisse diese Angabe in fast allen Freds, die sich mit der deutschen Ausgabe eines Werkes beschäftigen, das aus einer anderen Sprache "stammt". Aber je nun.


    Grüssli, blaustrumpf

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Ich würde es auch begrüßen, nur einen Thread pro Buch zu erstellen.


    Seit ich aber weiß, daß z.B. die Piratin fast nur im Original liest, denke ich meistens (ich hoffe, immer ;-)) daran, auch den Originaltitel mit anzugeben.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Nikana
    Ich gebe auch immer den Original-Titel an, eben auch deshalb, weil ich meistens das Original bevorzuge. Aber auch wenn kein Original-Titel angegeben ist, finde ich die Rezension zum Exemplar über die Autorensuche. Amazon hilft ja notfalls bei der Übersetzung des Titels.


    Ja genau, so mache ich das auch. Und im Zweifel suche ich über den deutschen Titel (da Deutsch hier nun mal der gemeinsame Nenner ist). Der Originaltitel lässt sich immer irgendwie finden (notfalls per Nachfrage: "Kannste mal in deinem Buch nachgucken?" ;-) ). Und beim Lesen der Rezis ist es mir vergleichsweise egal, ob jemand das Original oder die Übersetzung gelesen hat, Hauptsache, ich finde überhaupt etwas dazu. Darum habe ich's lieber, wenn ich alle Infos zu dem Buch in einem einzigen Thread finde. (Hatten wir aber auch schon öfter mal diskutiert.)

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • So. Hab es heute morgen beendet und wollte nun noch meinen persönlichen Senf dazu abgeben:


    Mir hats super gut gefallen. Der Schreibstil war toll, man konnte sich super in die einzelnen Personen reinversetzen und konnte irgendwie jede Position verstehen.


    Werde mich Sicherheit nochmal ein Buch von Jodi Picoult lesen!



    Edit: Habe das Ende im Spoiler versteckt, damit die andern weiterhin ihren Lesespaß haben. LG Wolke

  • Und jetzt werden sich alle freuen, die das Buch noch nicht gelesen haben, das endorfinchen das Ende schon verraten hat - WOZU gibt es denn SPOILER?


    Ich habe es auch schon gelesen, aber oftmals lese ich vorab schon mal, ob das Buch auch etwas für mich ist, da möchte ich sowas dann doch nicht lesen, das verdirbt ja den ganzen Spass.

    Berührt hat es mich auch sehr, ich bin mir gar nicht so sicher, ob mir ein anderes Ende besser gefallen hätte - passieren musste ja irgendetwas. Nur die Geschichte mit dem Anwalt hat etwas genervt, ich hasse solche Veralberungen, aber auch da hatte ich es mir irgendwie gedacht, was es nun wirklich war. Aber trotzdem - ich mag lieber Menschen, die von vorneherein die Wahrheit sagen und nicht ständig drumherumreden, auch wenn es manchmal peinlich ist.


    LG
    Patty

  • Mir hat dieses Buch wahnsinnig gut gefallen. Ich bin allerdings froh, mir nicht vorher endorfinchens Rezension durchgelesen zu haben, denn ich finde es mehr als spaßverderbend, hier das Ende zu verraten. (Ich war mal so frei und habe Wolke um ein Edit gebeten)


    Jodi Picoult hat sehr zum Nachdenken angeregt und ich hätte mir am liebsten jede Menge Zitate herausgeschrieben. Das ist unter anderem auch ein Buch, welches ich jederzeit erneut lesen möchte. Die verschiedenen Sichtweisen sind zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, hinterher ist es allerdings sehr von Vorteil. Ich hätte mir eventuell gewünscht, von Kate selbst mehr zu erfahren. Und zwar aus ihrer Sichtweise, aber das ist sicherlich auf den Schluss bezogen Absicht der Autorin gewesen. Schließlich verbirgt sie das Geheimnis über Annas Verhalten.


    Der Schreibstil von Jodi Picoult gefällt mir super gut, weshalb ich mir bereits ein weiteres Werk von ihr kaufen musste. :-] (Bis ans Ende aller Tage)

  • Ich hab das Buch im Sommer gelesen und ich war bis zum 2. Drittel mehr als begeistert. Picoult schreibt unheimlich lebendig ohne rührselig zu werden und beleuchtet alle Seiten sehr gut. Was mir das Buch leider kaputt gemacht hat war der Schluss. Da ich neu hier bin und noch nicht weiß wie man Spoiler erstellt werd ich lieber nicht so konkret um niemandem den Lesespaß zu verderben, falls es jemand noch nicht gelesen hat. Hier hätte ich mir aber mehr Realität gewünscht. Ich hasse es, wenn in Büchern dann extrem unwahrscheinliche Zufälle alle Probleme lösen. Außerdem hat mir die Lösung nicht gefallen. Da wird das Ruder sinnlos rumgerissen, ich hätte es nicht schlimm gefunden, wenn das Ende vorhersehbar geblieben wäre. Das macht das Buch leider zum Ende hin etwas trivial.

  • Zitat

    Original von Lucy1987
    Mir hat dieses Buch wahnsinnig gut gefallen. Ich bin allerdings froh, mir nicht vorher endorfinchens Rezension durchgelesen zu haben, denn ich finde es mehr als spaßverderbend, hier das Ende zu verraten. (Ich war mal so frei und habe Wolke um ein Edit gebeten)


    Gut, dass ich noch nicht den ganzen fred gelesen habe. Bei mir subbt das Buch nämlich noch.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Ihr habt ja schon fast alles gesagt.
    Also meiner Meinung nach ist dieses eins der besten Bücher, die ich überhaupt je gelesen habe. Jodi Picoult geht sehr sensibel mit einem schwierigen Thema um. Die Wendungen in der Geschichte finde ich interessant und nicht übertrieben.


    Das Ende ist eben so eine Sache... man kann es schlecht finden oder es akzeptieren. Im Prinzip ist es am Ende dasselbe Problem wie im Leben: Was passiert, lässt sich nicht planen.