Beim Leben meiner Schwester - Jodi Picoult

  • Hm. Ich hatte erst überlegt, das Buch zu lesen, da mir der Film gut gefallen hat. Aber nachdem ich hier nun das Buch-Ende nachgelesen habe, bin ich froh, dass ich die Finger davon gelassen habe. Für mich zerstört dieses Ende nämlich alles, was mir an dem Film gefiel.
    Zugegeben, das Ende war relativ schnell vorherzusehen. Aber für mich geht es in dem Film ums Loslassen-können. Die Schwester und der Bruder können das, nur die Mutter hätte ihrer kranken Tochter wirklich alles "angetan" und zugemutet, Hauptsache, sie lebt weiter - egal ob das nun ein lebenswertes Leben ist oder nicht. Und egal, ob die Tochter selber längst bereit ist zu sterben und einfach nur noch würdig Abschied nehmen möchte.....Daher gefiel mir der Film.
    Aber ich frage mich irgendwie, was bei dem Buch-Ende die Message sein soll? Kann mir das jemand von denen, die das Buch so mochten, vielleicht erklären? Beim Film ist für mich ganz klar, er sagt mir: So schwer und traurig es ist, aber manchmal tut man todkranken Menschen einen besseren Gefallen damit, Gespräche über den Tod zu führen, sich intensiv von ihnen zu verabschieden, ihnen zu zeigen: Du wirst mir so sehr fehlen......., aber ich werde auch ohne Dich klarkommen - auch wenn ich nie aufhören werde, an Dich zu denken; .......statt auf Teufel komm raus den Gedanken an den Tod nicht zuzulassen und noch eine und noch eine sinnlose Behandlung zu fordern, die den Kranken eher quält und den Tod höchstens hinauszögert, aber nicht verhindern kann.
    Aber was soll mir das Buch-Ende sagen?

  • Zitat

    Original von Frettchen
    Hm. Ich hatte erst überlegt, das Buch zu lesen, da mir der Film gut gefallen hat. Aber nachdem ich hier nun das Buch-Ende nachgelesen habe, bin ich froh, dass ich die Finger davon gelassen habe. Für mich zerstört dieses Ende nämlich alles, was mir an dem Film gefiel.


    Dazu muss man wissen, dass Jodi den Film unmöglich fand. Leider hatte sie auf das Drehbuch keinen Einfluss mehr. Ute

  • Zitat

    Original von Jasmin87
    Hat der Film ein anderes Ende als das Buch? :wow


    Ja, und wenn ich Frettchens Beitrag lese, hat der Film für mich noch weniger mit dem Buch zu tun als eh schon (hab den nicht gesehen, tue ich mir als DVD aus Neugier mal an...).


    Frettchen : Erstens ist das Ende im Buch doch etwas überraschend (es sei denn, man hat die Rezis gelesen, denn dann kann man es sich denken....). Zweitens gibt es eine Stelle, die es sehr gut erklärt bzw. nachempfinden lässt. Das spoilere ich lieber:


    Ich bin zu müde und zu verwirrt, um jetzt zu erklären, warum ich diesen Satz für eine "Schlüsselszene" halte und es ist sicher nicht die einzige "Moral" der Geschichte, aber ich finde, es erklärt das Ende irgendwie doch. :gruebel

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  • Hmm ich weiß jetzt nicht ob ich damit spoile aber...


    "A History of Insects" - Yvonne Roberts


    "Abgebrannt in Mississippi" - Mark Childress

    Dieser Beitrag wurde bereits 4 Mal editiert, zuletzt von Filinchen ()

  • Filinchen : Nein, seh ich anders. :gruebel


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  • Zitat

    Original von Frettchen
    Hm. Ich hatte erst überlegt, das Buch zu lesen, da mir der Film gut gefallen hat. Aber nachdem ich hier nun das Buch-Ende nachgelesen habe, bin ich froh, dass ich die Finger davon gelassen habe. Für mich zerstört dieses Ende nämlich alles, was mir an dem Film gefiel.


    Hast du nur das Ende des Buches nachgelesen oder das ganze Buch?


    Der Film unterscheidet sich nämlich nicht nur am Ende vom Buch. Annas Bruder z. B. wird im Film so falsch bzw. überhaupt nicht dargestellt, was mich geärgert hat oder Annas Dad.

  • Wenn ich das so lese, frag ich mich, ob der Film überhaupt etwas mit dem Buch zu tun hat oder ob einfach erfolgreiches Buch "gekauft" wurde, um so mehr Leute in die Kinos zu locken. Wüsste gern, was Picoult an sowas so verdient und wie sehr sie sich jetzt ärgert.

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  • Habe ja schon vor knapp zwei Jahren geschrieben, dass ich das Buch unglaublich toll fand und gerade das Ende hat es für mich zu etwas Besonderem gemacht. Es war so unerwartet schön überraschend traurig :-)
    Wollte dann ja (auch aufgrund der Besetzung) ins Kino. Als mir dann aber eine Bekannte erzählt hat, wie das Ende im Film ist, war ich so schockiert, dass ich mich geweigert hab.
    Nach gut einem 3/4 Jahr war die DVD bei dem Technikmarkt meines Vertrauens reduziert. Also hat Klein-Persephone sich doch entschieden zuzuschlagen und sich das "Grauen" an zu tun ;-)
    Naja, was soll ich sagen. Der Film war an sich nicht schlecht gemacht, aber man darf den Film dann nicht als "Film zum Buch" sehen. Dann wird man richtig enttäuscht. Ich musste mir einfach immer wieder sagen, dass es ein ganz anderer Film (mit zufällig der selben Thematik und den selben Namen) ist, denn dann hat er mir gefallen. Also, als kleiner Tipp: Tut einfach so, als wär's nicht zu dem Buch, dann klappt das auch ;-)


    Lg,
    Persephone :wave

  • Ich halte es mit Persephone - das Buch ist genial und das Ende passt perfekt zu dem Buch.
    Genauso wie das Filmende zu dem Film passt.


    Nur das Buch mit dem Film in auch nur den kleinsten Zusammenhang zu bringen bis auf die gemeinsame Ausgangsidee führt zu grenzenloser Enttäuschung ;-).


    Ich habe das Buch gelesen und erst viel später den Film dazu gesehen.
    Das Buch hat mich begeistert, aber mit dem Film musste ich mich erst aussöhnen, obwohl ich ihn als stimmig, sehr gut gemacht und vor allem gut besetzt empfinde und auch hier im Film eine Botschaft "rüberkommt".


    Schade fand ich es um die Darstellung von dem Bruder, der im Buch eine tragende Rolle spielt und mir persönlich sehr wichtig vorkam.

  • Was für ein Buch - das war sehr emotional für mich und die eine oder andere Träne floss bei mir. Einfach toll, schön, traurig, spannend!


    Und mein Lieblingssatz - "Das ist ein Servicehund" :-)



    :anbet Jodi Picoult ist eine klasse Neuentdeckung für mich! Voll Punktzahl!

  • ich wusste von einer freundin, wie das buch ausgeht, deshalb musste ich bei


    nicht weinen. allerdings ging mir das am schluss viiiiel zu schnell.


    das ist das zweite buch von jodi picoult, das ich gelesen habe und habe mir schon weitere auf meine to-read-liste geschrieben.

  • Zunächst einmal muss ich zugeben, dass ich voreingenommen an das Buch heran gegangen bin, da mir das erste Buch, welches ich von Jodi Picoult gelesen hatte ("Auf den zweiten Blick") nicht so gut gefiel. Aber ich wollte ihr nochmal eine Chance geben und dafür wurde ich sogar ein wenig positiv überrascht. Aber als sehr gut würde ich das Buch trotzdem nicht bezeichnen.


    Auf den ersten Seiten fand ich den Schreibstil etwas gewöhnungsbedürftig. Mich hat die Anrede "du" und "ihr" gestört, aber nachdem ich gemerkt habe, dass das nur vorkommt, wenn Anna erzählt, fand ich es ok. Zu einigen Büchern passt es, dass sie im Präsens geschrieben sind, aber auch daran musste ich mich gewöhnen.


    Zitat

    Original von geli73
    Mir hat dieses Buch wirklich gut gefallen, allerdings fand ich die Fachbegriffe, die nicht erklärt wurden, störend.


    Ich habe auch einiges nochmal nachgelesen, was ja ansich erstmal nicht schlimm ist. Aber mich hat eine Stelle ganz am Anfang sehr gestört, und zwar sagt Sara über sich, dass sie keine Ahnung von medizinischen Fachbegriffen hat, fragt dann aber den Arzt, ob Kate eine Mononukleose haben könnte. Vielleicht bin ich in der Hinsicht besonders unwissend, aber ich kannte den Begriff nicht. Das ist zwar nur eine Kleinigkeit, hat Sara für mich aber unglaubwürdig gemacht.


    Und im Verlauf des Buches wird es nicht besser mit Sara. Sie war mir einfach wahnsinnig unsympathisch und ich konnte sie nicht wirklich verstehen.


    Zitat

    Original von Idgie
    Es mag daran liegen, dass ich Kinder habe, dass ich ein bißchen anders darüber denke. Mir widerstrebt einfach der Gedanke, die Bedürfnisse eines Kindes gegen das eines anderen so rigoros abzuwägen. [...]
    Aber wie gesagt, es ist viel einfacher, darüber theoretisch nachzudenken, als tatsächlich in so eine Erfahrung gedrängt zu werden.


    Ich habe schon überlegt, mein Unverständnis käme daher, dass ich eben keine Kinder habe, aber dir geht es ja ähnlich. Ich kann es mir theoretisch auch nicht vorstellen, den Rest der Familie so hintenan zu stellen.


    Das war ja einer der Kritikpunkte an Jodi Picoults anderem Buch, das ich gelesen habe: unsympathische Figuren, deren Handlungsweise ich nicht nachvollziehen konnte. Bei diesem Buch ist es ihr aber besser gelungen, die anderen Personen konnte ich größtenteils verstehen, insbesondere natürlich dadurch, dass jeder Abschnitt aus einer anderen Sicht erzählt wird.


    Allerdings habe ich folgendes ähnlich empfunden:

    Zitat

    Original von BloodyMary
    Man hatte zum Teil den eindruck - weiß Anna überhaupt was sie will? Was sind eigentlich ihre Beweggründe und wieso sagt sie es einfach nicht. Das hab ich lange nicht verstanden. Ebenso wenig was der Hund soll. Kann er doch sagen. Naja, manche wollen es wohl so.


    Anna hat ja dann noch etwas erklärt, aber zwischendurch wusste ich auch manchmal nicht so recht, was ich von ihr halten soll.


    Campbells Sprüche fand ich dann aber ganz witzig, als ich kapiert hatte, dass er bei dem ersten nicht ganz die Wahrheit gesagt hat. Generell hat es mir gefallen, mehr über ihn und auch über Julia zu erfahren, auch wenn die beiden nicht zur Familie gehören.


    Davon hätte ich auch gern mehr gehabt:

    Zitat

    Original von Lucy1987
    Ich hätte mir eventuell gewünscht, von Kate selbst mehr zu erfahren. Und zwar aus ihrer Sichtweise, aber das ist sicherlich auf den Schluss bezogen Absicht der Autorin gewesen.


    Aber ich kann eben auch verstehen, dass das dem Leser vorenthalten wird.


    Zitat

    Original von Frettchen
    Aber was soll mir das Buch-Ende sagen?


    Das habe ich mich auch gefragt, aber diese Erklärung gefällt mir ganz gut:

    Zitat

    Original von Cathrine
    Ich interpretiere das Ende so, dass es letztlich nicht der Mensch ist, der entscheidet, sondern Gott. Und das es im ganzen Buch darum geht, das Schicksal in die eigene Hand zu nehmen und man dann feststellen muss, dass es nicht geht. Und für mich als gläubigen Menschen passt das Ende dann.


    Ich bin kein gläubiger Mensch, aber dahinter steckt ja eben, dass es doch immer anders kommt als man denkt und man manchmal gar nichts machen kann.


    Aber trotzdem nochwas zum Ende, das ich ähnlich sehe:

    Zitat

    Original von Idgie



    Insgesamt war es ok, nochmal ein Buch von Jodi Picoult zu versuchen, aber vollends begeistert bin ich nicht, auch wenn in dem Buch interessante Fragen aufgeworfen werden. Die Umsetzung der Thematik bekommt auch ein "ok", zumindest war es spannend und ich wollte wissen, wie es weitergeht, auch wenn mich einige Sachen gestört haben.

  • Die gewählte Erzählweise (immer aus Sicht einer anderen Person) fand ich durchaus gelungen.
    Zwischendurch fand ich das Buch teilweise langwierig und dadurch auch ein wenig langweilig.
    Vielleicht lag das aber auch daran, dass ich zuvor den Film schon gesehen hatte. Umgekehrt wäre es wohl besser gewesen.
    Was ich aber gut finde ist die Tatsache, dass Anna nur geboren wurde um ihre Schwester zu retten. Mit gut meine ich hier nicht wie über das Leben eines Kindes entschieden wird. Sondern vielmehr die Fragen die dadurch aufgeworfen werden: Kann man einen Menschen, egal welchen Alters, zwingen immer wieder Teile seines Körpers (egal ob es sich hier um Blut, Knochenmark oder Organe handelt) zu spenden? Ist es überhaupt ehtich vertretbar ein Kind zu "erschaffen" damit die Chance ebsteht ein anderes Kind zu heilen? Ist es gerecht, dass ein gesundes Kind immer wieder ins Krankenhaus muss um seinem kranken Geschwisterchen Blut etc zu spenden?


    Diese Fragen haben sich mir unter anderem gestellt. Eine wirkliche Antwort darauf finden konnte ich nicht.
    Allerdings bin ich vor kurzem über einen Artikel gestolpert: darin ging es um ein Mädchen, das an einer äußerst seltenen Krankheit leidet.
    Um ihre Tochter vielleicht retten zu können, entschied sich die Mutter ein Kind zu "bestellen", das als Spender infrage kommen würde.
    Sobald das "Spenderkind" auf der Welt war wurde Nabelschnurblut eingefroren.
    Da man über die Krankheit des Mädchens allerdings nur sehr wenig weiß, kann man momentan nichts tun.
    Auch hier stellt sich mir die Frage: ist das fair? Wie reagiert ein Kind wenn es später erfährt, dass es nur geboren wurde, um seine Schwester zu retten?
    Fühlt es sich stolz für diese "Aufgabe" auserwählt worden zu sein, oder hat es das gefühl, "sowieso kein Wunschkind gewesen zu sein".



    Für die Behandlung dieses Themas in "Beim Leben meiner Schwester" gibt es von mir für das ganze Buch 7/10 Punkten.

  • Für mich ist es einer der besten Bücher von Jodi Picoult - nicht weil mich das Ende besonders beeindruckt hätte, sondern wegen der Geschichte davor. Das macht wirklich sehr nachdenklich, denn die verschiedenen Sichtweisen sind alle absolut nachvollziehbar und daher ist im Grunde kein Urteil möglich. Da ich selbst Mutter einer Tochter bin, habe ich mich die ganze Zeit gefragt, wie ich wohl gehandelt hätte - und bin zu keinem Schluss gekommen. Was ist richtig, was ist falsch? Hier gibt es kein schwarz oder weiß. Das ist bei vielen von Jodi Picoults Büchern der Fall, hier jedoch in meinen Augen besonders extrem und ziemlich gut dargestellt.

    "Ich bin dreimal angeschossen worden – was soll man da machen." (Robert Enke)


    "Accidents" happen in the dark.

  • Habe gestern ein Buch von Judith Lennox fertig gelesen,
    Ich glaube nun werde ich etwas von Jodi P. lesen.Mit welchem Buch
    von ihr ratet ihr mir soll ich anfangen?

    :lesend : Eleanor Brown "Die Shakespeare-Schwestern "


    :lichtBeim Lesen läßt sich vorzüglich denken L.Tolstoi