Peter Berling - womit anfangen?

  • Hallo liebe Berling-Fans,


    ich habe Eueren interessanten Rezensionen entnommen, daß Peter Berling substantiierte historische Romane schreibt. Also gut recherchierte und historisch fundierte.


    Welches Buch von ihm würdet ihr mit zum Einstieg empfehlen?


    Lieben Gruß,


    die Fride. :wave

  • Ich habe "Die Kinder des Gral" gelesen und das hat dazu geführt, dass ich Berling für mich abgehakt habe! Es war mir zu verwirrend, zu viele Personen, zu viele Namen, die einfach nicht oft genug erklärt wurden.

  • Hi!


    Oh, das ist aber schön, daß ich mir hier schon den Ruf als Berlingistin erworben habe. :-]


    Bei ihm gibt es mehrere gute Einstiegspunkte. Erstmal natürlich Band 1 seiner Serie, Die Kinder des Gral. Das ist aber, wie man hier auch lesen kann, ein Buch das einem schon einiges abverlangt, weil es in Bezug auf Personen, Handlungsfäden und Schauplätzen sehr dicht ist. Mich hat es nicht gehindert, es von der ersten Seite an zu lieben, aber erstens mag ich sowas grundsätzlich sehr gern und zweitens war es bei mir wohl Schicksal. :-]


    Einfacher ist es mit dem schon erwähnten Franziskus, das erzählt in Brief- und Tagebuchform eine gerade Geschichte - mit ein paar Verzweigungen - und ist gleichzeitig, neben Guidos II Leben, auch das von Franziskus. Bei Gefallen kann man dann in die Serie einsteigen und kennt schon ein paar Leute, und bei nicht Gefallen kann man es, da es in sich abgeschlossen ist, als beendet betrachten.
    Hierzu gibt es auch den wunderbaren Film, auf dessen Drehbuch das Buch teilweise (ein paar der Franziskus-Szenen) beruht. Von Guido II (ratet, wer den spielt!) sieht man hier aber wenig, im Film geht es nur um Franziskus. Guidos Geschichte und alles andere hat Berling dann im Roman eingefügt.


    Das gleiche gilt für "Die Ketzerin", das ist wie "Franziskus" Vorgeschichte zur Grals-Saga, nur später geschrieben. Hier hat man neben einer Personeneinführung als zentrales, durchgehendes Thema die erste Phase der Albigenserkreuzzüge. Auch hier, bei Gefallen sich darauf freuen, alte Freunde wiederzutreffen, oder es als ein in sich geschlossenes Buch sehen.
    Und mich fragen, was aus Laurence geworden ist. :grin


    Und die vierte Möglichkeit ist Das Kreuz der Kinder. Das ist vielleicht sogar das beste zum Einstieg, da es Berling "in einer Nußschale" ist. Es ist hier alles drin, was ihn ausmacht, vielschichtige Handlung, viele Personen, aber doch auf ein Thema beschränkt, die Kinderkreuzzüge und weitaus weniger dicht als die Gralsbücher. Man muß nur aufpassen, weil es zwei parallel erzählte Zeitebenen gibt, das ist neu bei ihm.
    Hier kann man Berling bei Nichtgefallen total aus dem Hirn löschen, weil das Buch komplett für sich allein steht.


    "Die Nacht von Jesi" empfehle ich weniger als Einstieg, weil es doch sehr anders ist, allein schon weil er nun mal in erster Linie Autor historischer Romane ist und das ist ein zeitgenössisches. Interessant mag es für Filmfreaks sein, weil er hier seine Erfahrungen als Produzent des ersten Fassbinder-Films (extrem chaotischer Dreh) verarbeitet hat. Parallel dazu kann man sich dann "Warnung vor einer heiligen Nutte" anschauen, wo Fassbinder exakt das gleiche in Filmformat gemacht hat.


    Oder man schließt sich mir beim Dauerfingernägelkauen an und wartet auf sein nächstes Buch, Arbeitstitel "Die Assassinen", das angeblich wieder für sich allein stehen wird und im Herbst erscheinen soll, wenn ich auch noch nichts darüber gefunden habe.


    Bye,


    Grisel hofft, hilfreich gewesen zu sein

  • [quote]Original von Delphin
    Obwohl Grisel sich natürlich damit rühmt, dass sie die "Lymond Chronicles" von Dorothy Dunnett in der Reihenfolge 3-1-5-4-6-2 gelesen hat. Wer weiss, was sie bei Berling vorschlägt.


    Ich habe nie gesagt, daß ich das empfehlen würde! :lache
    Hatte auch die tragische Folge, daß ich den Helden deswegen anfangs nicht leiden konnte, weil ich ihn so natürlich nicht richtig kennen lernen konnte. Hat erst beim zweiten Durchgang geklappt, daß er mir ans Herz gewachsen ist.


    Bye,


    Grisel ist fasziniert, daß Du Dir meine Reihenfolge gemerkt hast. Habe ich das wirklich so oft erwähnt???

  • Hallo Grisel,


    hab vielen lieben Dank für Deine ausführliche Meinungsäußerung. :-)


    Ja, es war sehr hilfreich!


    Ich werde mich dann erstmal dem "Kreuz der Kinder" widmen, um zu schauen, ob mir Berlings Schreibe liegt.


    Bis zum Herbst möchte ich nicht mehr warten, zumal meine Fingernägel ohnehin schon sehr kurz sind. :grin


    Nochmals vielen Dank,


    lieben Gruß,


    die Fride. :wave

  • Zitat

    Original von Delphin
    [SIZE=7]Ich wusste, wo Du es geschrieben hattest und hab es rüberkopiert. ;-)[/SIZE]


    Betrug! :lache
    Aber, im Ernst, bei Berling empfehle ich das nicht, sonst kennt man sich wirklich gar nicht mehr aus. Obwohl, man ja immer mich fragen. :grin


    Bye,


    Grisel übertreibt, so auswendig kennt sie ihre Schätzchens doch noch nicht

  • Zitat

    Original von Grisel


    Und die vierte Möglichkeit ist Das Kreuz der Kinder. Das ist vielleicht sogar das beste zum Einstieg, da es Berling "in einer Nußschale" ist. Es ist hier alles drin, was ihn ausmacht, vielschichtige Handlung, viele Personen, aber doch auf ein Thema beschränkt, die Kinderkreuzzüge und weitaus weniger dicht als die Gralsbücher. Man muß nur aufpassen, weil es zwei parallel erzählte Zeitebenen gibt, das ist neu bei ihm.
    Hier kann man Berling bei Nichtgefallen total aus dem Hirn löschen, weil das Buch komplett für sich allein steht.


    So habe ich ja angefangen (bin aber noch nicht durch), finde diesen Berling allerdings nicht gerade typisch.

  • Hi!


    Zitat

    Original von Pelican
    [So habe ich ja angefangen (bin aber noch nicht durch), finde diesen Berling allerdings nicht gerade typisch.


    Inwiefern? Mit typisch meine ich die vielen Personen und Handlungsfäden, so daß ich mich beim Lesen zwischendurch immer mal besinnen muß, wer jetzt eigentlich genau wo ist. Ich schreibe ja all meine Mittelalterbücher nieder, Berlings natürlich besonders detailliert. Da ist es beim Lesen oft nötig, zwanghaft zu unterbrechen um aufzuschreiben, ehe ich es schon wieder vergessen habe. Das meine ich.



    Und, nicht zu vergessen, ein paar Namen die mir im Ohr geklingelt haben, wenn das hier auch purer Zufall gewesen sein muß, da soweit ich mich erinnern kann nur ein wirklich alter Bekannter auch in dem Buch kurz auftritt.


    Bye,


    Grisel