Ich knall euch ab - Morton Rhue

  • Ich habe mir das Buch neulich gekauft, weil ich vor Jahren ein Theaterstück nach dem Buch gesehen habe. Das hat mich schon sehr mitgenommen, genau wie das Buch, dass ich gestern zu Ende gelesen hab.


    Es geht um Gary und Brendan, die an ihrer Schule einen Amoklauf starten und einige Schüler und Lehrer in der Turnhalle als Geiseln nehmen.
    Das Buch besteht aus Aussagen der Beteiligten, der Geisel, der Freunde und Eltern, der Bekannten, der Lehrer... Aus diesen Berichten über die Zeit davor und das Ereignis selbst geht hervor, was die beiden Jugendlichen zu ihrem Handeln bewegt hat, aber auch, was die "beliebten" Schüler dazu getrieben hat, andere auszugrenzen.
    Das Buch macht sensibel für Mobbing und Gewalt.


    Der Autor schreibt im Vorwort:
    "Die Geschichte in diesem Buch ist erfunden. Nichts - und alles - daran ist wirklich passiert."


    Der beschriebene Amoklauf hat also nie so statt gefunden, aber viele vergleichbare schon. Und sicherlich noch mehr der Ereignisse, die letztendlich dazu geführt haben.


    Das Buch eignet sich hervorragend für den Schulunterricht, es muss aber auch vorsichtig den Schülern nahegebracht werden, damit es wirkt.

  • Das behandelte Thema ist wirklich interessant, genau wie eigentlich all seine anderen Werke, aber ich finde seinen Schreibstil.... nun ja wie soll ich sagen, sehr platt und auch wenn die erzählte Story nur noch lebenechter wirkt,gefällt er mir nicht.
    Vorallem in "Die Welle" hätte er mit mehr schriftstellerischem Enthusiasmus und können zu Werke gehen sollen, um seinem Roman den letzten Schlif zu geben :gruebel

  • ich habe das buch in der schule gelesen und es macht sicherlich nachdenklich.
    es ist einfach geschrieben und man kann es schnell lesen.
    für den unterricht fand ich es eigentlich ein sehr gutes buch, weil durch dieses wirklich interessante diskussionen entstanden sind aber ich muss auch sagen, dass es beim zweiten mal lesen doch schon sehr an seinem reiz verloren hatte.

    Ich wüßte gern, ob der Schnee die Bäume und die Felder liebt, wo er sie so zärtlich küßt.
    -zitat von lewis carroll

  • Ich habe dieses Buch vor ca. 6 Monaten zwischen den Büchern einer Freundin noch im Haus ihrer Eltern entdeckt. Mich hat - ich gebe es zu - vor allem der reißerische Titel auf das Buch aufmerksam gemacht und ich zog es aus dem Regal und las, um was es geht. Dann meinte allerdings meine Freundin, dass es ein Jugendbuch ist und ich habs wieder ins Regal gestellt. Da ich ohnehin genug zum Lesen habe, hab ich das Buch auch wieder vergessen.


    Bis sie es mir vor einer Woche brachte, als wir uns getroffen haben. Ich fand den Zeitpunkt leicht makaber und erst dachte ich auch "Nee, les ich nicht." Aber der Stil klang so einfach, dass ich das Buch doch in die Hand nahm und an einem Tag ausgelesen hatte. Ich erntete im Bus paar komische Blicke wegen des Titels, aber was solls :grin


    Denise Shipley ist Journalistin und in Middletown aufgewachsen. In ihrer Heimatstadt Middletown hat sich eine Tragödie ereignet, über die sie jetzt schreibt. Sie spricht mit Lehrern, Mitschülern und Nachbarn der beiden "Hauptdarstellern" Brendan und Gary - zwei Jungs, die sich immer als Außenseiter an ihrer Schule gefühlt haben und irgendwann beschlossen haben, den Schul-Abschlussball zu stürmen und sich zu rächen.


    Das Buch ist kein fließender Text, sondern eine Aneinanderreihung von Erzählungen verschiedener Personen. Dies kann natürlich durcheinanderbringen (bei mir gabs kein Personenverzeichnis), aber anhand der Erzählungen kann man eigentlich oft schließen, welche Beziehung die Person zu den Jungs hatte.


    Sehr interessant fand ich auch die Abschiedsbriefe von Brendan und Gary, die auch darauf deuten, wie unterschiedlich die beiden Jungen (und zum Teil eben auch ihre Beweggründe) waren.
    Vor allem Garys Abschiedsbrief und seine Erklärung dafür, warum er sich nicht einfach still aus dem Staub macht, hat mich auf eine gewisse Art und Weise gerührt.


    Sehr gut fand ich, dass hier wirklich nicht mit dem Finger auf jemanden gezeigt wird, der an der Tragödie schuld ist und es wird auch nicht gesagt, dass es nur eine Ursache für das Problem gibt. Im Gegenteil, vieles bleibt relativ offen und regt zum Nachdenken an.


    Was ich sehr gut geschrieben fand, war der Chat zwischen Brendan, Gary, ihrem Freund Ryan und ihrer Freundin Alison (in meiner Ausgabe S. 68-70), in dem sie sich darüber unterhalten, warum es zu Schul-Amokläufen wie dem in Littleton ("Columbine") kommt. Unter anderem geht es dann darum, wie gut man sich an die Täter erinnert. Brendan ist es, der ihnen vor Augen führt, dass niemand von ihnen nur einen einzigen Namen der 13 Opfer kennt, aber alle wie im Schlaf die Täter nennen können.


    Am Ende findet sich ein Nachwort von Klaus Hurrelmann, der sich fragt, ob ähnliches an einer deutschen Schule passieren könnte. Es ist schon merkwürdig, die vor Erfurt und Winnenden niedergeschriebenen Gedanken jetzt zu lesen. Er sagt, dass dies in D zwar möglich wäre. Dass aber der leichte Waffenzugang, den es in USA und auch in Rhues Buch gibt, eben in D nicht gibt, was das Ganze schwieriger macht. Ja, möglicherweise schwieriger - aber nicht unmöglich, wie wir alle wissen.


    Insgesamt muss ich sagen, dass es vielleicht doch der richtige Zeitpunkt für das Buch war. Und da es ein Jugendbuch ist, war es auch schnell gelesen.


    Ich könnte mir auch vorstellen, dass das Buch in nächster Zeit öfter in den Schulen gelesen wird :gruebel

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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  • Hab das Buch glaube ich letztes Jahr gelesen, es lag in unsere Bücherei aus.
    Mußte erst jetzt mal überlegen wie das Buch war.
    Ich glaube das "Boot Camp" von dem Schriftsteller hat mich mehr erschreckt...
    Aber es war gut geschrieben.

  • Das Buch war klassen Lektüre als ich in der ersten Klasse Gymnasium war. Da war ich also 11.


    Ich lieb(te) dieses Buch, und es ist bei mir schon so abgegriffen dass sich der Leim gelöst hat und es auseinander fällt.


    Sehr bewegt war ich von den Abschiedsbriefen, und der genauen Beschreibung der Gefühlsregungen.


    Gut finde ich auch, dass hier niemandem die Schuld in die Schuhe geschoben wird, sondern nur das Problem dargestellt wird. Im Laufe meiner Schulkarriere musste ich oft an das Buch und die dargestellten Personen zurückdenken, und war deshalb auch irgendwie sensibilisiert für dieses Thema.


    Absolut zu empfehlen.

  • Hab es aus traurig aktuellem Anlass mir mal wieder zu Gemüte geführt. Es gefällt mir immer noch sehr gut.


    Ich glaube auch, dass das Buch in nächster Zeit öfters an Schulen gelesen wird. Ist sicher eine gute Grundlage für Gespräche und Diskussionen mit den Schülern zu den aktuellen Anlässen.

  • Ich musste das Buch in der Realschule lesen und muss sagen, es hat schon sehr 'reingehauen'.
    Es macht nachdenklich und traurig, dennoch fand ich es nicht schlecht, dass wir damit konfrontiert wurden. Es ist eben die grausame Realität.

  • Ich habe das Buch vor kurzem gelesen und fand es sehr beklemmend und bedrückend. Das Buch schildert in einer sehr direkten Art den Amoklauf zweier Jungs. Es wird aus der Sicht aller Beteiligten bis auf die der beiden Täter erzählt genau das macht dieses Buch so packend und erschreckend.


    Von mir gibt es 9 Punkte.

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Das Buch musste ich in der Schule lesen.
    Es war eine Schullektüre und ich habe sie wirklich gehasst.
    Ich denke, ich musste es auch nur lesen, weil das Thema zu diesem Zeitpunkt sehr brisant war. (Winnenden)
    Vielleciht war ich deswegen auch schon ein bisschen genervt und konnte mich dies bezüglich nicht mehr so gut auf ein Buch einlassen.
    Ich hab das Buch noch nicht einmal durch gelesen. Der Schreistil und die Art undWeise wie es aufgebaut war sagte mir nicht zu.
    Auch den Film, den wir dazu geschaut haben, war nicht gerade der Hit.
    Wie gesagt, ich habe es nicht zu Ende gelesen, die Arbeit war trotzdem eine 3. Und eine 3 ist für mich in Ordnung.
    Andere, die das Buch gelesen haben, hatten weit aus schlechtere Noten als ich.

  • Ich habe das Buch damals in der Schule auf englisch lesen "müssen". Fand es aber so beeindruckend, dass ich noch heute froh darüber bin auf diesem Wege auf das Buch aufmerksam geworden zu sein :)
    Was mich schon immer interessiert hat: In der englische Ausgabe gibt es als "Nachwort" noch eine Auflistung von Amokläufen und Schießereien von/mit Jugendlichen, die tatsächlich stattgefunden haben. Die hat mich fast noch mehr erschreckt, als die Geschichte an sich. Gibt es diese Liste auch in den deutschen Ausgaben?

  • Der Inhalt des Buches klingt sehr interessant.
    Auch wenn ich evtl. über das eig. angesprochene Alter drüber raus bin (weiß ich nicht^^), werde ich es bestimmt mal lesen, sollte ich es in die Hände bekommen. :-)

  • So, fertig. Hab jetzt gebannt dem Hörbuch gelauscht.
    Also, fand es sehr gut, wie auch die Welle schon. eEin ernstes Thema, gut umgesetzt. Habe bisher zu dem Thema nur "19 Minuten v Jodie 'Picoult" gehört, eines meiner absolutes Lieblingshörbücher jemals.


    Mich interessiert das Thema schon immer, Gewalt fasziniert mich meistens.
    Das Thema Amoklauf an Schulen ist immer wieder aktuell. Was die Täter dazu treibt kann ich meist gut verstehen, wohl nur weil ich ein Mobbingopfer war in der Schule und sehr litt. Auf so eine Idee kam ich zwar nie, aber ich kanns halt nachvollziehen in welcher Verzweiflung man handelt und in welch große Wut man sich reinsteigert.


    Fand es gut so viele versch. Sichten in dem Buch rüber gebracht zu kommen, von Lehrern, über Mitschüler bis hin zur Familie des einen Täters.



    Finde, dass es eine sehr gute Schullektüre abgibt, genau wie Die Welle.


    Gebe 8 Punkte.


    edit. Scho seltsam, dass ich es genau gestern anfing zu hören und gerade sehe, dass der Columbine Amoklauf gestern Jahrestag hatte.

  • Mir hat besonders an dem Buch gefallen, dass es auch der Sicht verschiedener Personen erzählt. Rhue gelingt es, die Entwicklung der Jungen zu Tätern nachvollziehbar darzustellen. Ich habe das Buch innerhalb eines Tages gelesen und danach lange über Schulattentäter und die Handlung und wie es dazu kommen kann, nachgedacht.

  • Meine Meinung


    Nach „Fame Junkies“ ist dieser kurze Jugendroman für mich der zweite von Morton Rhue. Erzählt wird die Geschichte eines Amoklaufes an einer amerikanischen Highschool über die Interviews einer Journalistin mit verschiedenen Schülern, Lehrern, Nachbarn und anderen Erwachsenen. So können die Ereignisse eindringlich erzählt werden, mich hat es jedoch nicht sonderlich berührt. Vielleicht bin ich einfach schon zu lange aus der Schule raus oder aber die fiktive Aufarbeitung von realen Amokläufen von Schülern berührt mich einfach nicht. Letztlich ist es nett für zwischen zweier Leserunden.