Eigene Lesegeschwindigkeit aktiv beeinflussen?

  • Hallo,


    ich wußte jetzt gar nicht, in welches Forum ich das reinschreiben sollte. Aber als ich in diesem hier zur Beschreibung "Lesegewohnheiten" las, entschied ich mich hierfür.


    Ich hab gestern mal wieder ausgemistet und dabei einen Artikel aus einer deutschen Zeitschrift gefunden, den ich mir Anfang des Jahres(?) aus Interesse und Skepsis aufgehoben hatte. Jetzt bin ich wieder drüber gestolpert und da ich jetzt in einem Bücherforum angemeldet bin (*freu*), wollte ich den Inhalt dieses Artikels hier mal zur Diskussion bringen.
    In dem Artikel ging es um amerikanische Studien mit Test-Personen, aus denen sich klar abzeichnete, dass eine Sitzposition über Kopf die Konzentration und den Lesefluss des Lesers stark ansteigen lassen würde. Vorausgesetzt, es ist eine Position, in der sich der Körper auch entspannen kann - nun kein Kopfstand. Ich fand das Thema sehr interessant war dem gegenüber aber halt etwas skeptisch. Würde sich meine Konzentration und Lesegeschwindigkeit wirklich erhöhen, wenn ich's mir z. B. kopfüber auf der Couch bequem machen würde?


    Nun, ich hab's noch nicht ausprobiert. Aber ich wollte hier mal fragen, ob einer/eine von euch von der Studie schon mal gehört hat oder gar so neugierig war, es mit dem Über-Kopf-Lesen mal zu versuchen? Wenn ja, welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Bestätigte sich das Ergebnis der Studie auch bei euch?


    Bin gespannt...
    Exzentriker

  • Ich stehe der Aussagekraft solcher Studien schon prinzipiell skeptisch gegenüber. Solche "Testpersonen" sind meist Studenten, die sich ihr Taschengeld aufbessern wollen und kein repräsentativer Querschnitt des Durchschnittslesers.


    Zitat

    Original von Exzentriker
    Würde sich meine Konzentration und Lesegeschwindigkeit wirklich erhöhen, wenn ich's mir z. B. kopfüber auf der Couch bequem machen würde?


    Das weiß ich nicht. Das wirst du wohl selber ausprobieren müssen.


    Meine ganz persönliche Ansicht: vielleicht erhöht sich infolge der unbequemen Leseposition wirklich die Geschwindigkeit. Einfach nur deshalb, um aus dieser Position möglichst bald wieder erlöst zu sein.
    Und ich selber mache es mir lieber mit einem Buch gemütlich und genieße den Inhalt. Ich will gar keinen Lese-Geschwindigkeits-Rekord aufstellen.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Könntest du das mit dem "Über Kopf" vielleicht etwas näher erläutern?


    Wenn das heisst,Beine in der Luft dann halt ich das keine 5 Minuten aus zu lesen weil meine Birne sonst explodiert. In einem solchen Fall würde ich sicher schneller lesen, aber nur weil ich mich beeilen würde- was durchaus negativen Einfluss auf die Lesequalität hätte :)


    Wenn das allerdings bedeutet, ich liege auf dem Rücken und halte das Buch hoch über meinem Kopf, dann hab ich das schon gemacht und zwar im Garten beim Sonnen. Allerdings hab ich auch da nur festgestellt, dass meine Arme lahm werden.


    Also würde ich sagen, sofern diese Studie irgendeinen wissenschaftlichen Hintergrund hat:
    Auf mich trifft das nicht zu, denn ich glaube meine Lesegeschwindigkeit hängt zum einen ab von dem Text und wie sehr er mich interessiert zum anderen meinem eigenen Wohlbefinden, was ich zum Lesen herstellen kann, in dem ich mich gemütlich hinsetze/-lege usw.


    Und noch eine Bemerkung zum Schluß:
    Ich will meine Lesegeschwindigkeit - zumindest bei Büchern- ja auch gar nicht verbesser, denn ich lese ja, weil ich das Buch mag, und nicht, weil ich sagen will "Ich hab schon X und Y und Z und... gelesen".

  • Ich würde meine Lesegeschwindigkeit liebend gern erhöhen, aber natürlich ohne „literarische“ Verluste oder körperliche Beeinträchtigung.
    Wie viele Bücher (Seiten, Sätze..) kann ein Mensch im Durchschnitt lesen?
    Wenn ich das Doppelte oder gar mehr schaffen würde – es wäre eine Bereicherung.
    Obwohl, – wenn ich ein Buch zu Ende gelesen habe bin ich auch ein wenig traurig!


    Spaß beiseite, es gibt ein Buch durch welches die eigene Lesegeschwindigkeit gezielt erhöht werden kann. Dabei werden nicht die einzelnen Wörter „gelesen“ sondern es wird Satzweise erfasst.


    Ich hab`s probiert – es funktioniert bei rein informativer Literatur, Krimis.....
    Aber sie kann auch ein Genusskiller sein. Bilder und Symbolik z.B. kann untergehen!?
    Na ja, ich beherrsche die erhöhte Lesegeschwindigkeit nicht wirklich und kann es daher nur für mich beurteilen.
    Gruss Ortrun

  • davon hab ich ja noch nie was gehört.
    mir fällt nur auf das ich vom vielen lesen schneller werde. vor 2 jahren hab ich in einer halben stunde etwa 20 seiten gelesen jetzt schaf ich auch schon mal das doppelte.

  • ich habe das schnelle lesen auch nicht systematisch gelernt, sondern es hat sich beim lesen entwickelt, der aufwand, extra zu lernen oder zu trainieren, wäre mir immer viel zu hoch gewesen, da muss man bestimmt fleißgi sein, also das gegenteil von mir

  • Ich hab mal so einen *Querlese* Kurs mitgemacht und beherrsche das schnelle Lesen seitdem (auch wenn ich mich nicht auf den Kopf stelle dafür)...
    allerdings muß ich anmerken, daß es nur bei Sachtexten funktioniert. Die Stimmung eines schönen Buches kann beim *Querlesen* einfach nicht erfaßt werden. Den Sachinhalte erfaßt man zwar, aber es fehlt an vielen kleinen Details und Dingen die das Buch erst zu einem Guten Buch machen.


    Ich muß manchmal aufpassen, daß ich bei langweiligen Büchern nicht ins Querlesen verfalle, nur um schneller durch zu sein.


    Meist wende ich es bei Texten an die ich schnell erfassen und behalten muß. Dabei kommt mir dann noch mein fotografisches Gedächtnis zu gute.....
    Für meine Abschlußprüfung hab ich auf die Weise nur einen Tag lernen müssen.....


    Sehr praktisch kann ich euch sagen!!!

  • @ Babyjane: Ich hab schon mal was von Querlesen gehört. Aber wenn du sogar einen Kurs darüber besucht hast, kannst du uns ja vielleicht erklären, wie das genau funktioniert. Ist das wirklich so, dass man nur immer wieder einige Wörter aufnimmt und sich so eine Reim auf den Inhalt macht? Kann ich mir schwer vorstellen.


    Klär mich doch bitte mal auf. :help

  • Ehrlich gesagt, ist das von Genre und Buch zu Buch unterschiedlich. Im Großen und Ganzen liest man schon schneller, je mehr man liest. So ist das auch bei mir. Aber diese Techniken sind teilweise nur darauf getrimmt, dass man wenige Worte sich ansieht und trotzdem viel vom Inhalt mitkriegt. JEdoch der Stil und das zwischen den Zeilen geht verloren.
    Das ist für mich kein Lesen!!!


    Mir ist es egal, ob andere schneller lesen ( ich lese meiner MEinung nach schnell, rund 80-100 Seiten in der Stunde). Hauptsache es bleibt Spaß und wird kein Sport

  • Zitat

    Original von Leseratte87
    Meine Lesegeschwindigkeit hat sich von ganz allein im Laufe der Zeit verändert.
    Ich lese viel schneller, als vor ein paar Jahren.


    :wave

    jepp wenn man viel liest, bekommt man Übung. Bei einem Roman braucht man allerdings auch nicht hetzen, da sehe ich den Sinn nicht. Wenn man viele (langweilige) Sachtexte lesen muß, macht es schon Sinn.

  • Zitat

    Original von Leseratte87
    Meine Lesegeschwindigkeit hat sich von ganz allein im Laufe der Zeit verändert.
    Ich lese viel schneller, als vor ein paar Jahren.


    So geht es mir auch. Bücher die mir gut gefallen lese ich eher langsam, damit ich mehr von Buch habe.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Hi zusammen :wave


    Kopfüber lesen?
    Ne, bringt bei mir gar nichts, habe ich schon mal ausprobiert.
    Am besten kann ich lesen, wenn ich liege und das Buch mit den Händen vor mir halte.
    So kann ich gut und bequem lesen. :grin

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Zitat

    Original von Leseratte87
    Meine Lesegeschwindigkeit hat sich von ganz allein im Laufe der Zeit verändert.
    Ich lese viel schneller, als vor ein paar Jahren.


    :wave


    Hier kann ich mich auch nur anschließen! :write
    Außerdem gilt es auch bei diesem Thema, wie alles andere auch - Übung macht den Meister!

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • *lach*....über dieses Thema habe ich mal vor vielen,vielen Jahren im Rahmen meines Studiums ne Hausarbeit geschrieben.


    Die Kopfübermethode kam da aber garantiert nicht vor. :rolleyes


    Der Sinn der Arbeit damals war eher pragmatischer Natur um z.B. die Berge von Fachliteratur und Zeitschriften möglichst schnell und effizient zu lesen, die so anfallen.


    Irgentwie ist aus der Zeit was bei mir hängengeblieben, ich hör mir immer an, wie unmöglich schnell ich lese... :rolleyes :pille

  • Ich kann mir schon vorstellen dass in einer solchen Position die Konzentration durch die bessere Durchblutung des Gehirns - und dadurch auch die Lesegeschwindigkeit mehr oder weniger gesteigert wird. Allerdings wird man wohl nach kurzem Kopfschmerzen kriegen. :lache


    So einen Querlesekurs habe ich auch einmal mitgemacht. Die Kenntnisse daraus würde ich aber niemals bei "Freizeitbüchern" anwenden, das macht dann einfach keinen Spaß, weil keine Atmosphäre aufkommen kann. Für die Uni ist es aber manchmal ganz praktisch.