ZitatOriginal von Branka
In diesem Augenblick hatte ich mir eigentlich gewünscht, dass Anne Katharina Erfolg mit ihrem Verführungsversuch hat. Denn ich hatte irgendwie die Hoffnung, dass die beiden doch noch zueinander finden. Und da ihr Sexualleben ja nie besonders von viel Gefühl geprägt war, hatte ich gehofft, da sie diesmal, scheinbar zumindest, erotische Gefühle empfand, dass es besser werden könnte.
Das hätte sie doch aber auch schon viel füher haben können. Schon am Anfang der Geschichte hatte ich gedacht, mit ein bißchen mehr Einfühlungsvermögen und Entgegenkommen von Annes Seite hätte das gemeinsame Sexualleben sicherlich befriedigender ausfallen können, als wenn Anne die Bemühungen ihres Mannes immer nur "erduldet" hätte.
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Natürlich war der Grundgedanke nicht in Ordnung. Aber man muss sich auch mal in die damalige Zeit hineinversetzen. Eine Frau, die ein Kind von einem anderen als ihrem Ehemann austrägt, wurde geächtet.
Bei meinen Verständnis von ehelicher Treue würde ich sagen, nicht ganz zu unrecht.
Verachtungswürdig an Annes Verhalten finde ich weniger den (folgenreichen) Seitensprung, als vielmehr ihre Grundeinstellung: Ich liebe meinen Mann nicht und teile auch seine (politischen und gesellschaftlichen) Ansichten nicht, aber als Ernährer für das Ergebnis meines Treuebruchs wäre er mir grade recht. Zumal der Treuebruch nicht einmalig war, sondern fortdauert.