Frontal - Graham Joyce (ab 14 Jahre)

  • Leben bis zum Anschlag


    zum Autor


    Graham Joyce wurde 1954 geboren und ist in der Nähe von Coventry aufgewachsen. Nach seinem Studium in Leicester hat er zunächst als Lehrer gearbeitet und wurde dann Schriftsteller. Seit 1991 hat er Erzählungen und mehrere Fantasy-Romane vorgelegt. Er lebt heute mit seiner Familie in Leicester und unterrichtet Creative Writing an der Nottingham Trent University.




    Klappentext:


    Matt und sein großer Bruder knacken Autos, nur zum Spaß, und suchen den ultimativen Kick beim Joyride. Doch als sein Bruder bei einem Trip ums Leben kommt, wird für Matt der Spaß todernst. Er hat Schuldgefühle und Panik, weil er seinen toten Bruder grinsend vor dem Fenster sieht. Wie kann man mit so einer Scheißerinnerung überhaupt weiterleben? Wird Matt jemals wieder so cool wie die anderen Jungs, auch wenn ihn seine Eltern nicht verstehen? Und warum verdammt rasiert seine Bewährungshelferin sich eigentlich nie die Beine?


    Witzig, bissig, bitter: ein Nervenkitzelwunderbuch




    Matt ist eigentlich wie alle Jungs, cool, immer einen frechen Spruch auf den Lippen, träumt von hübschen Mädels vor sich hin, ist genervt von den Erwachsenen die ihm immer nur "Gutes" tun wollen. Ihm kann keiner was. Er schafft sein Leben auch allein in die Reihe.
    Aber er hat ein Problem. Und darüber kann er mit niemanden reden. Nachts erscheint ihm sein toter Bruder, der bei einem Joyride ums Leben kam. Immer in anderer Verkleidung, nervt und verhöhnt ihn, jagd ihm Angst ein, so dass er jede Nacht schreien und schweißgebadet aufwacht. Aber das ist ihm peinlich, will niemanden davon erzählen. Nicht mal mit seiner gut aussehenden Bewährungshelferin die nur einen Fehler hat. Sie rasiert sich nicht die Beine. Aber die hat er immer im Blick wenn er mit ihr reden soll.


    Die Story wird in der Ich-Form von Matt selbst erzählt. Locker flockig, so wie Jungs in seinem Alter reden. Doch sein Witz kann seine Probleme nicht lösen. Erst, als er mit Amy der Brandstifterin und Gilb dem Sprayer übers Wochenende in ein Camp von der Bewährungshilfe geschickt wird, beginnt er zu begreifen was mit ihm los ist und worauf es im Leben ankommt. Vertrauen in sich und andere.


    Das Buch hat mir viel Freude gemacht. Erstaunlich wie viele Namen Matt zu Amys Frisur einfallen...Totenschädel, Terrorlocke, Sensenkopf.... Auch der picklige Gilb, bei dem sogar die Pickel Pickel haben, wird von ihm nicht verschont. Aber sie haben alle drei was gemeinsam. Große Problem. Und diese gehen sie im Verlauf der Story gemeinsam an.
    Trotz des Humors berühren einen die Geschichten der drei, man wankt zwischen Mitleid und Zorn. Eine rasante Story.


    Aus meiner Sicht ein tolles Buch für Teens ab 14, die mit sich selbst noch hadern. ;-)

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

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  • Ich habe es gestern von einem Schüler, dem ich es bewusst geborgt hatte, zurück bekommen. Er war begeistert. Schon nach dem ersten Drittel fragte er mich erstaunt :"Frau Heaven, haben sie das über mich geschrieben? :wow :yikes " Schön, wenn mal was wie die Faust aufs Auge passt. :grin


    Wollte es aus dem Anlass nur mal wieder hoch schieben, denn alle Jugendlichen, denen ich es bisher geborgt habe, waren wirklich begeistert.
    Die waren alle zwischen 13 und 18. ;-)

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)