Die Meerfrau
Sue Monk Kidd
Inhalt (Amazon):
Eine Frau zwischen Vernunft und Leidenschaft Eine Insel vor South Carolina: Jessie Sullivan kehrt hierher zurück, weil ihre Mutter Hilfe braucht. Sie hat sich, vermutlich in religiösem Wahn, selbst Leid zugefügt und leidet offensichtlich unter der Last eines schrecklichen Geheimnisses. Jessie, die seit Jahren nicht mehr auf der Insel war, pflegt ihre Mutter, versucht dem Geheimnis auf die Spur zu kommen und unternimmt lange einsame Wanderungen. Sie lässt sich einfangen von der Magie der Insel mit dem alten Kloster und der rauen Landschaft. Sie beginnt wieder zu malen und fügt sich ein in die Gemeinschaft der Inselfrauen. Da begegnet sie einem Mann, der ihr Leben von einer Minute auf die andere auf den Kopf stellen wird: dem Mönch Pater Thomas, der kurz davor steht, sein ewiges Gelübde abzulegen. Die beiden stürzen sich in eine leidenschaftliche Liebesbeziehung. Jessie will ihre langjährige Ehe nicht gefährden, und fragt sich immer wieder, ob sie das Recht hat, Pater Thomas von seinem vorgezeichneten Weg abzubringen. Doch die Sehnsucht nach einem Seelenverwandten, nach Sinnlichkeit und Spiritualität droht über die Vernunft zu siegen. Irgendwann braucht ihre Mutter sie nicht mehr, das Geheimnis ist gelöst. Jessie muss jetzt eine folgenschwere Entscheidung treffen ...
Meine Meinung:
Nachdem ich von der "Bienenhüterin" nur positive Kritiken gelesen hatte, habe ich mich über das Leseexemplar "Die Meerfrau" sehr gefreut und auch gleich gelesen.
Leider habe ich recht schnell festgestellt, dass Sue Monk Kidd's Stil absolut nicht mein Fall ist.
Erwartet habe ich eine ungewöhnliche Liebesgeschichte mit Niveau und Spannung. Erhalten habe ich, was ich schon zu Beginn befürchtet habe: Eine ziemlich normale Erzählung über eine Frau in ihren "besten Jahren", die sich selbst endlich verwirklichen möchte und sich dabei hoffnungslos in einen Mönch verliebt.
Trotzdem war ich zu Beginn des Buches von Stil und Sprache sehr angetan - man muss das Rad ja nicht neu erfinden, um ein unterhaltsames Buch zu schreiben. Besitzt doch die Autorin das Talent jegliche Situation in wunderschönen Bildern zu umschreiben.
Aber genau dieses Talent ist mir nach einer Weile extrem auf die "Lese"-Nerven gegangen. Mir schien es, als ob der Autorin der Erzählstoff ausgegangen war, sie aber dennoch ein paar Seiten füllen wollte (oder musste) und deswegen in metapherartige Ausschweifungen verfiel.
Je weiter also die Handlung voran kam, desto gelangweilter und ärgerlicher wurde ich über die Story.
Zu allem Überfluss waren auch gar keine Überraschungen zu erwarten.
Jessies Mutter birgt zwar ein Geheimnis, aber dem kommt man auch als nicht versierte/r Krimileser/in ziemlich schnell auf die Schliche. Das Geheimnis um die verrückt gewordene Mutter und dem verstorbenen Vater dient eher der Rahmenhandlung - das habe ich wohl bemerkt.
Selbst das Kernstück der Geschichte, Jessies "Affäre" zu Thomas - dem Mönch - birgt überhaupt keine Überraschungen oder Wendungen. Schade!
Wahrscheinlich gehöre ich einfach nicht zur Zielgruppe der Autorin, da ich mich weder mit der Hauptperson noch mit deren Lebenseinstellung identifizieren kann.
FAZIT: Meiner Meinung nach eine stinknormale Erzählung über die Selbstverwirklichung der Frau. Klischeehaft und kitschig. An den Inhalt werde ich mich nur schwer erinnern können, da ich die ganzen Bilder nicht in meinem Kopf speichern kann