Zum Buch
Über mehrere Jahre führt ein Bäckerjunge in Damaskus ein Tagebuch. Es gibt viel Schönes, Poetisches und Lustiges zu berichten aus der Stadt, in der Menschen so vieler Nationalitäten leben: von seinem Freund, dem Kutscher Salim, der herrliche Geschichten erzählen kann; von Nadia und seiner Liebe zu ihr, von der Schule und vom Basar, auf dem die Mutter Meisterin im Handeln ist. Aber es gibt auch Armut, Ungerechtigkeit und Spitzel vom Geheimdienst. Und Menschen, die plötzlich im Gefängnis verschwinden, wie Habib, der Journalist, der sein großes Vorbild ist.
Das Buch war auf der Auswahlliste zum Deutschen Jugendliteraturpreis 1988
Zum Autor
Rafik Schami wurde 1946 in Damaskus geboren. 1971 floh er nach Deutschland. Er studierte Chemie und legte 1979 seine Promotion ab, doch seine große Leidenschaft ist das Erzählen. Heute lebt er in München. Er ist Mitbegründer der Literaturgruppe "Südwind" und zählt zu den erfolgreichsten Schriftstellern deutscher Sprache. Sein Werk wurde unter anderem mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis, dem Hermann-Hesse-Preis, dem Prix de Lecture und zuletzt mit dem Hans-Erich-Nossack-Preis ausgezeichnet.
Meine Meinung
Das Buch ist in Tagebuchform geschrieben, ein einer dem Alter des Schreibers angepassten Sprache und Stil. Der Tagebuchschreiber ist ein arabischer Christ, der zu Beginn fünfzehn ist und als Sohn eines Bäckers in Damaskus aufwächst und unbedingt Journalist werden will. Das Tagebuch umfasst einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren. Auf den ersten fünfzig bis hundert Seiten fand ich das Buch "ganz nett", aber es hat mich nicht so richtig gefesselt und wenn es nicht nur 187 Seiten gehabt hätte, hätte ich es möglicherweise erstmal wieder im RUB verschwinden lassen. In der zweiten Hälfte hat es mich dann wirklich gepackt. Der Tagebuchschreiber entwickelt sich und seinen Schreibstil langsam weiter und lernt immer mehr, wie man etwas erzählt und die Ereignisse spitzen sich zu. In einigen Amazon-Rezis wurde kritisiert, dass der Tagebuchschreiber das ganze Buch über namenlos bleibt. Ich fand das sehr passend, den dadurch steht er für die vielen namenlosen Helden, die unter Einsatz ihres Leben versuchen, etwas zu verändern. Das Buch hat mich sehr berührt.
Bei der Altersangabe bin ich mir nicht sicher, da fehlt mir das Gefühl.
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