Inhalt:
Schlaksige Beine, kurzer Schnauzbart, abgewetzte Hosen und Sportschuhe - Inspektor Ali ist eine Provokation für die steifen Beamten von Scotland Yard. Der große Liebhaber der Poesie, Kreuzworträtsel und schöner Frauen wird nach Cambridge geschickt, wo eine marokkanische Prinzessin tot aufgefunden wurde. Mord oder Selbstmord? Ein diplomatisches Debakel droht.
Ein Fall für Inspektor Ali, den genialen Detektiv aus Casablanca, der kombiniert wie Sherlock Holmes und daherkommt wie ein marokkanischer Bauer. (aus dem Klappentext)
Der Autor:
Driss Chraibi wurde 1926 un El Jadida in Marokko geboren und ging nach dem Abitur nach Paris, um Chemie und Medizin zu studieren. 1952 wandte er sich jedoch von den Naturwissenschaften ab, um sich ganz der Literatur zu widmen. Er unternahm zahlreiche Reisen und arbeitete in den unterschiedlichsten Berufen: als Ingenieur, Journalist, Nachtwächter und Arabischlehrer. Für sein Werk erhielt er die Auszeichnung "Chevalier des Artes et Lettres". Sein Roman "Die Zivilisation, Mutter!" gilt als eines der originellsten Werke in der nordafrikanischen Literatur. (aus dem Klappentext)
Meine Meinung:
Als ich "Inspektor Ali im Trinity College" zuerst in der Hand hielt, war ich erst einmal ein kleines bisschen enttäuscht, nur 115 Seiten...
Das Lesen war dennoch ein Genuss! Lesenswert ist dieses Buch nicht unbedingt wegen des Kriminalfalls (der allerdings in einem Finale aufklärt wird, dass einen Hercule Poirot blass aussehen lässt...), sondern vor allem wegen der vielen skurrilen Situationen, die durch den Zusammenprall Inspektor Alis und der "modernen westlichen Welt" entstehen. Dabei nutzt der Inspektor gerade die Vorurteile, die ihm gegenüber bestehen bzw. die er bei seinen englischen Mit- und Gegenspielern (nicht ganz zu Unrecht...) vermutet, gnadenlos zu seinem eigenen Vorteil aus - und löst in aller Ruhe souverän seinen Fall...
Mir hat der ironische Unterton in diesem Krimi sehr gut gefallen, es gibt viel zu grinsen und zu lachen, wenn auch manchmal über die eigenen Vorurteile
Fazit: Die 115 Seiten sind kein Grund, dieses Buch nicht zu lesen!