Der Osterhai
Es war einmal ein Osterhai
der schrie: "Es ist mir einerlei,
wenn ich hier keine Eier find!"
Im Wald nur ein verdutztes Kind,
das im roten Mantel sprang
dem Osterhai ein Liedchen sang
Doch den Hai alsbald der Hunger plagte,
er bereits an seiner Flosse nagte
"Ich hab so Hunger liebes Kind",
welches daraufhin geschwind
ein totes Nagetier herbei geschafft
es garte bald im eigenen Saft
"Wunderbar, ein Eichhörnchenspieß!"
freute sich der Hai und war recht fies
Verschlang den Braten mit einem Haps
kippte nach 'ne Flasche Schnaps
"Du gehst jetzt für mich auf den Strich"
Das Mädchen fragte: "Meinst Du mich?"
Der Hai nickte eifrig, geiferte schon
seine Erklärung klang wie blanker Hohn
"Wir brauchen Geld, vorallem ich,
also lass mich bitte nicht im Stich."
Die Kleine gehorchte, der Hai tat ihr leid
also streifte sie über ein luftiges Kleid
und wartete geduldig am Feldweg Nr. Vier
dort standen bald die Kunden Spalier
Der Hai darauf sagte: "Ich sattle jetzt um,
werde Kredithai, das ist gar nicht dumm."
Kündigte der Kleinen, verschwand aus dem Wald
Ihr Schicksal ließ ihn dabei völlig kalt
Braucht diese Geschichte eine Moral?
Wenn, dann vertraue weder Hai noch Wal
Alles was schwimmt, treibt auch mal weg
und am Ende hast Du dann Deinen Dreck
im Schachterl, wie's hierzulande heißt
Und der Osterhai? Der ist verreist.
Gruss,
Doc