Die großen Vier - Agatha Christie

  • Klappentext:


    Hercule Poirot ermittelt in einem seiner schwierigsten Fälle und gerät in eine teufliche Falle. Als die >Großen Vier< einen prächtigen Kranz auf Poirots Grab legen, ahnen sie nicht, dass der quicklebendige Meisterdetektiv und der treue Hastings ihnen bereits dicht auf den Fersen sind...



    Meine Meinung:


    Kein typischer Christie auf jeden Fall, denn in diesem Roman sind die Gegner bekannt -Ein amerikanischer Millionär, eine französische Wissenschaftlerin, ein chinesischer Staatsmann und ein perfekter Schauspieler, genannt, die großen Vier. Mit jedem von ihnen hat Hercule Poirot seine Begegnung; Vor allem Nummer 4, der Schauspieler, taucht immer wieder in anderer Gestalt auf um Poirot zu verwirren, zu bedrohen oder einfach "den Dreck" wegzuräumen.


    In Christie Manier ist Poirot seinen Gegnern natürlich immer einen Schritt im Denken voraus, er legt seine Gedanken des Öfteren offen aus, weil die Geschichte aus der Sicht von Hastings geschrieben ist, der eben nicht so scharf schlussfolgert. Den einen mag es gefallen zu lesen, welche Fäden Poirot entwirrt, den anderen sind die vielen Erklärungen vielleicht einfach zu viel.


    Mir persönlich hat ein bisschen der typische Christie-Hype gefehlt, der für mich darin besteht, mitraten zu können, wer der Mörder ist, weil es in diesem Fall nicht den üblichen Kreis Verdächtiger gab, die von Poirot ausgefragt werden. -Ich glaube, dass war Agatha Christies Abschlusswerk mit ihrem Detektiv, denn er sagt am Ende, dass es nun nie wieder einen Fall geben würde, der so spannend sein könnte, ergo, ihn kein Fall mehr interessieren wird.



    JAss :keks

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

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  • Ein etwas anderer Roman der Queen of Crime. Dieser wird aus Hastings Sicht erzählt, was ihn sehr angenehm lesen ließ. Auch die Dialoge zwischen Poirot und Hastings haben mir sehr gut gefallen. Auch wenn der Roman von den "typischen" von Agatha Christie abweicht, fehlte es für mich nicht an Spannung. Für mich war lediglich das Ende etwas unbefriedigend, genau definieren warum kann ich es allerdings nicht. Mir fehlte irgendwie etwas... Trotzdem hat mir das Buch gefallen.

  • Zitat

    Original von JASS
    Ich glaube, dass war Agatha Christies Abschlusswerk mit ihrem Detektiv, denn er sagt am Ende, dass es nun nie wieder einen Fall geben würde, der so spannend sein könnte, ergo, ihn kein Fall mehr interessieren wird.



    JAss :keks


    Das war auf keinen Fall der letzte Poirot-Roman, sondern erst der vierte von (meines Wissens) 33.

  • Zusammenfassung:

    Nachdem Hastings in Mord auf dem Golfplatz die Frau seiner Träume kennengelernt hat und mit ihr nach Südamerika ausgewandert ist, besucht er anderthalb Jahre später wieder seinen alten Freund Poirot, der seinerseits gerade auf dem Sprung zu einem Auftrag in Südamerika ist.
    Wie sich herausstellt, war das nur ein Ablenkungsmanöver der großen Vier, einer nie da gewesenen Verbrecherorganisation, deren Ziel ist, die Weltherrschaft an sich zu reißen und die Hercule Poirot aus dem Weg haben will.
    Hastings bleibt ein ganzes Jahr bei Poirot und natürlich gelingt es den beiden am Ende die Organisation im wahrsten Sinne des Wortes zu sprengen.




    Meine Meinung:


    Dieses Buch wurde 1926 veröffentlicht, als Agatha Christie dringend Geld brauchte, aber wegen persönlicher Schicksalsschläge unter einer Schreibblockade litt.
    Zusammen mit ihrem Schwager fügte sie einige Kurzgeschichten, die bereits 1924 in einem Magazin erschienen waren, zu einem Roman zusammen.
    Obwohl das bereits die fünfte Veröffentlichung eines Buch mit Poirot war, spielt die Handlung vor Alibi, das im Jahr zuvor veröffentlicht wurde und in dem Poirot das wahr macht, was er am Ende der Großen Vier angekündigt hatte, nämlich sich zur Ruhe zu setzen und Kürbisse zu züchten.



    Am Anfang ihrer Karriere ist ein Agenten oder Spionagethriller für Agatha Christie nichts Ungewöhnliches, das war zum Zeitpunkt des Erscheinens bereits ihr vierter Roman, den man in dieses Genre einordnen könnte, aber meiner Meinung nach der schlechteste.


    Die Handlung ist von vorn bis hinten hanebüchen und unlogisch.
    Vier Verbrecher, ein Chinese, ein reicher Amerikaner, eine französische Wissenschaftlerin und ein englischer Verwandlungskünstler, die im Besitz von Atomwaffen und einer unüberschaubaren Zahl an Helfershelfern sind und zudem noch die chinesische und russische Regierung als Marionetten steuern, fürchten niemanden mehr als Hercule Poirot.
    Dieser mutiert in diesem Roman zu einer Art vorweggenommener James Bond, der mit zu einem als Blasrohr mit Pfeilgift umgebauten Zigarette eine verrückte Wissenschaftlerin in Schach hält.
    Das passt alles nicht zu dem „Armchair Detective“, der doch hauptsächlich für die Anwendung seiner kleinen grauen Zellen berühmt ist.


    Aber es gibt auch ein paar nette Details: Achille Poirot, Hercule Poirots Zwillingsbruder hat einen Auftritt ebenso Vera Rossakoff, die einzige Frau für Poirot (in diesem Buch ist noch ziemlich stark erkennbar wie Agatha Christie von den Sherlock Holmes Geschichten beeinflusst wurde), außerdem ist der Roman ziemlich gut zu lesen und teilweise ungewohnt spannend.


    Fazit:


    Wenn man sich nicht an der weithergeholten und zusammengeflickten Handlung stört, ist das immer noch eine nette und angenehme Lektüre.