Lese(un)lust durch die Schule?

  • Zitat

    Original von Ina
    Hallo Trugbild,


    gerade an diesem Punkt haben die Eltern auch eine Aufgabe, ihre Kinder an Bücher heranzuführen und ihnen Vorbild zu sein.


    Ja, klar. Aber das ist Wunschdenken.


    Zitat

    Iris hat es mMn auf den Punkt gebracht, die Schule hat einen Bildungs- keinen Unterhaltungsauftrag.


    Das klingt für mich zu sehr nach: "Die Schule soll auch noch Spass machen? Wär ja noch schöner!"
    oder
    "Lasst bloss nicht zu, dass die Kinder das Gefühl kriegen, dass Lernen Spass macht."

  • Bo meint den unten angezeigten Film Der Club der toten Dichter (Dead Poets Society) von Peter Weir.


    Zitat

    Original von Depardieu


    Genau das war bezweckt.


    Dann mußt du damit rechnen, daß das jemand wieder differenziert.


    Zitat

    Ich hätte auch die Frage stellen können "Was meint ihr - verdirbt Frau G. (Name ist dem Poster bekannt) die Lust am Lesen oder fördert sie sie?"
    -nur: wer hätte da mit mir diskutiert?


    Du wolltest also eine Diskussion in Gang bringen -- jetzt hast du sie und fühlst dich von jemandem angeklagt oder angegriffen, der nur in einigen Dingen anderer Meinung ist? :gruebel


    Zitat


    Speziell dein erstes Posting hinterlies bei mir einen anderen Eindruck...


    Und welchen?


    Ich würde gerne erfahren, was in meinen Beiträgen dich zu solchen Äußerungen motiviert hat:

    Zitat

    Zu Befehl! <...>
    Jawoll, auch schon erledigt! <...>
    Danke für die Belehrung. <...>


    :wow


    Zitat

    Ehe ich das tue oder nach dem Staat rufe, damit er irgendwelche "Ansprüche" in Gesetze oder Verordnungen schreibt, versuche ich lieber selbst, schulische Defizite zu beseitigen, indem ich meinen Kindern vorlese, sie zum Selberlesen annimiere oder Mathe-Nachhilfe gebe.


    Alles wunderbar -- und dennoch ist es manchmal besser, dem Kind einfach seinen Willen zu lassen und die Alternative nur noch passiv anzubieten.
    Heike zeigte das am Beispiel ihres Bruders, und auch mein Mann war ein ausgewiesener Lesemuffel, bis er fast erwachsen war -- heute hingegen ist er eine ausgewiesene Leseratte. Unsere Tochter hat nicht lange nach der Einschulung jahrelang kein Buch angefaßt, obwohl sie als schon Kleinkind hunderte (!) von Büchern besaß und Bücher in unserem Haushalt eine allgegenwärtige, ja geradezu lästige Selbstverständlichkeit sind -- heute liest sie wieder, mal mehr, mal weniger begeistert, aber sie liest gern! Und es war nicht irgendeine pädagogisch motivierte Erkenntnis à la "Lesen ist gut für mich", sondern das Interesse an bestimmten Themen und die Lust am Lesen und Lernen, was sie zum Lesen zurückführte.


    Ich sehe einfach das Problem nicht. Dein Junge kann es, Lektüre ist in ausreichendem Maße präsent, und wenn er will, kann er sich bedienen. Nun will er derzeit nicht. Das kommt vor, ohne daß Eltern, Lehrer oder sonstwer etwas falsch gemacht haben. Das kommt vor z.B. wenn der beste Kumpel Lesen uncool findet. Das wächst sich wieder aus -- oder er wird kein Bücherwurm. Aber selbst das ist sein gutes Recht!


    Zitat


    Ich bin nun mal ein Träumer.


    Was hat eine "Verkennung der Realität" damit zu tun, daß du dich für einen "Träumer" hältst. :gruebel


    Wenn ich deine vorigen Äußerungen wörtlich nehme, dann mutest du einem Deutschlehrer neben seiner beruflichen Aufgabe den Job eines Animateurs zu, zudem für eine Aufgabe, die grundsätzlich nicht die Seine ist. Das kann man durchaus auch dahingehend interpretieren, daß du dich der Verantwortung entheben möchtest, nachdem es dir nicht gelungen ist, deinen Jungen nach deinen Vorstellungen zu formen.


    Reine "Spaßpädagogik" funktioniert allerdings erfahrungsgemäß nicht, weder bei Kindern noch bei Erwachsenen. Man kann Kindern nicht nach Wunsch "konditionieren", sie sind eigene Peronen, die vom ersten Lebenstag an eigene Vorstellungen entwickeln, welche keineswegs mit denen der Eltern d'accord gehen müssen (denn dann würden wir heute noch in der Savanne hocken :grin).


    Khalil Gibran hat das in Der Prophet in ein sehr treffendes Bild gefaßt:
    »You are the bows from which your children as living arrows are sent forth.
    The archer sees the mark upon the path of the infinite, and He bends you with His might that His arrows may go swift and far.
    Let your bending in the archer's hand be for gladness;
    For even as He loves the arrow that flies, so He loves also the bow that is stable. «


    Zitat

    Ich selbst hatte mich in meinem Eingangsposting allerding so geäußert, dass mir die Schule weder den "Herr der Fliegen" noch das Lesen an sich vermiesen konnte.


    Das klingt allerdings auch (keineswegs nur, aber eben auch!), als hätte sich "die Schule" reichlich Mühe gegeben, das zu tun. :grin

  • Ich kann auch sagen, dass ich trotz der Schule immer noch gerne lese. Ich konnte schon lesen bevor ich in die Schule kam, hatte auch während meiner Schulzeit ständig die Nase in irgendwelchen Büchern und fand trotzdem die Schullektüre meistens grässlich. Mein Widerwillen richtete sich also nicht auf das Lesen allgemein, sondern nur auf die durchgekauten Bücher. Die einzige Ausnahme bildet der "Faust", den ich bis heute heiß und innig liebe. Aber ansonsten habe ich bis heute eine Abneigung gegen Bücher wie "Tod in Venedig", "Hiob", "Im Westen nichts Neues", "Emilia Galotti", "Marquise von O." oder "Der kleine Prinz". Und auch Reclam-Hefte mag ich seit der Schulzeit nicht mehr anfassen.
    Ich finde es schon bedenklich, wenn selbst jemand, der so gerne liest wie ich, sich teilweise durch die Schullektüre durchquälte. Wie muss das erst für die Kinder sein, die ansonsten nie lesen? Ich finde einfach die gewählten Texte nicht besonders geeignet. Warum müssen es so oft düstere und depressive Geschichten sein? Warum solch grässliche Kriegserzählungen wie "Im Westen nichts Neues"? Es könnte doch versucht werden, Bücher zu nehmen, die etwas ansprechender sind. Die griechischen Sagen z.B., die ich (zuhause) schon mit 6 Jahren gelesen habe. Da gäbe es auch gleich einen Bezug zum Geschichtsunterricht. Oder die Märchen aus 1001 Nacht. Oder Tom Sawyer etc. etc.
    Die Bücher, die wir damals (Abi 87) lesen mussten, haben jedenfalls sicher niemanden zur Leseratte gemacht.


    Saskia

  • Zitat

    Original von Iris
    Wenn ich deine vorigen Äußerungen wörtlich nehme, dann mutest du einem Deutschlehrer neben seiner beruflichen Aufgabe den Job eines Animateurs zu,


    Ich finde aber, dass das durchaus etwas hat. Der Beruf des Lehrers ist nunmal keine leichte Aufgabe und beinhaltet weit mehr als das Abarbeiten des durch den Lehrplans vorgegebenen Stoff... sollte es zumindest.


    Zitat

    zudem für eine Aufgabe, die grundsätzlich nicht die Seine ist.


    Man kann die Verantwortung natürlich hin- und herschieben. Fakt ist aber nunmal, dass wahrscheinlich den meisten Kindern das Lesen nicht durch das Elternhaus vermittelt wird und es sicher eher im Bereich des Machbaren liegt, dass man diese Funktion den Lehrern überträgt, als an die Eltern zu appellieren. Die Chancengleichheit kann man nicht wahren, wenn man zu viele Dinge, die zur Bildung gehören, den Elternhäusern überlässt. So werden Kinder aus einfachen Verhältnissen, wo zu Hause nicht gelesen wird, in diesem Bereich benachteiligt. Das selbe gilt für viele andere Bereiche - so könnte man zum Beispiel auch eine politische Grundbildung dem Aufgabenbereich der Eltern zuordnen.


    Zitat

    Das kann man durchaus auch dahingehend interpretieren, daß du dich der Verantwortung entheben möchtest, nachdem es dir nicht gelungen ist, deinen Jungen nach deinen Vorstellungen zu formen.


    War nicht an mich gerichtet, aber da ich weitgehend die selbe Meinung vertrete, antworte ich trotzdem darauf: Um meine Kinder mache ich mir diesbezüglich keine Sorgen. Ich werde darum bemüht sein, ihr Interesse am Lesen zu wecken und ich denke, mit meiner Sammlung an spannender Kinderliteratur habe ich da gute Chancen. Ich denke da eher an all meine früheren Schulkameraden, die wohl nie mehr ein Buch zur Hand nehmen werden... bin aber froh, dass tatsächlich einige davon später auf mich zugekommen sind und sich danach erkundigt haben, welches Buch ein guter Einstieg ins "Lesen" wär (meist heisst es dann, dass sie etwas "spannendes", "packendes" Action-reiches wollen). Nicht ohne stolz kann ich sagen, dass einige davon zu leidenschaftlichen Lesern geworden sind.


    Zitat

    Reine "Spaßpädagogik" funktioniert allerdings erfahrungsgemäß nicht,


    Es gibt nicht nur "langweilige" anspruchsvolle Literatur auf der einen Seite, und Niveaulose Spass-Literatur auf der anderen Seite. Von "Reiner Spasspädagogik" kann also keine Rede sein.

  • Zitat

    Original von Trugbild
    Der Beruf des Lehrers ist nunmal keine leichte Aufgabe und beinhaltet weit mehr als das Abarbeiten des durch den Lehrplans vorgegebenen Stoff... sollte es zumindest.


    Woher nimmst du eigentlich deine diesbezüglichen Kenntnisse? (Anders gefragt: Gibt es irgendetwas, über das du von allen Nutzern des Eulenforums nicht am allerbesten Bescheid weißt? :grin)
    Lehrerschelte ist ein beliebter Sport, schließlich sind Lehrer in sehr vielen Ländern Beamte mit gesichertem Einkommen, Pensionsanspruch, langen Ferien ... die haben es einfach viel zu gut, und daß sie nichts tun, merkt man ja schon daran, daß die armen Kinder ständig über die Schule und die Scheiß-Lehrer jammern, gell. :lache


    Zitat

    Fakt ist aber nunmal, dass wahrscheinlich den meisten Kindern das Lesen nicht durch das Elternhaus vermittelt wird und es sicher eher im Bereich des Machbaren liegt, dass man diese Funktion den Lehrern überträgt, als an die Eltern zu appellieren. Die Chancengleichheit kann man nicht wahren, wenn man zu viele Dinge, die zur Bildung gehören, den Elternhäusern überlässt. So werden Kinder aus einfachen Verhältnissen, wo zu Hause nicht gelesen wird, in diesem Bereich benachteiligt.


    Derlei Zielsetzungen erfordert die Einrichtung von Ganztagsschulen und die Abkehr vomdreispännigen Schulsystem hin zur Gesamtschule bzw. gesamtschulähnlichen Systemen.
    Völlig unerklärlich ist mir angesichts deiner regen Kontakte nach Deutschland die vage Möglichkeit, dir könnte entgangen sein, daß darüber schon seit Jahrzehnten diskutiert wird, daß es Modellversuche gibt, die bislang leider keine positiven Ergebnisse gebracht haben, daß man dennoch weiter an grundlegenden Reformen arbeitet, diese allerdings 100.000 einander widersprechende Wünsche erfüllen sollen und das ganze somit ein langwieriger Prozeß ist.
    Klar, kann man mal eben mit einem Paukenschalg Knall auf Fall reformieren. Das hatten wir im kleinen Stil in den 1970ern mit der Einführung der Oberstufenreform und derzeit in vielen Bundesländern mit der Einführung des Halbtags-G8. War ersteres tatsächlich noch eine zumindest in der Theorie durchdachte Lösung, ist letzteres nur planloser Aktionismus. In beiden Fällen sind die Schüler die Leidtragenden (gewesen).
    Ein gesamtes Schulsystem zu revolutionieren, ist in der Theorie eine prima Idee -- in der Praxis fressen Revolutionen leider vor allem die Kinder.


    Zitat

    Das selbe gilt für viele andere Bereiche - so könnte man zum Beispiel auch eine politische Grundbildung dem Aufgabenbereich der Eltern zuordnen.


    Als politisch ungebildete Deutsche kann ich ja nicht wissen, daß ihr Schweizer das tatsächlich mit Erlassen oder strafrechtlich regelt. Was kriegen Eltern denn so, die ihre Kinder nicht politisch informieren? :lache


    Zitat

    War nicht an mich gerichtet, aber da ich weitgehend die selbe Meinung vertrete, antworte ich trotzdem darauf: Um meine Kinder mache ich mir diesbezüglich keine Sorgen. Ich werde darum bemüht sein, ihr Interesse am Lesen zu wecken und ich denke, mit meiner Sammlung an spannender Kinderliteratur habe ich da gute Chancen.


    Chancen, ja -- nicht mehr und nicht weniger.


    Aber hier wird ein Problem auf zwei Faktoren, Eltern und Lehrer, reduziert, ohne daß mal berücksichtigt wird, daß weitaus mehr Faktoren auf unsere Kinder Einfluß nehmen. Das tut so, als seien Kinder nur Objekt elterlicher oder schulischer Erziehung, und ignoriert sogar die Tatsache, daß ein Kind vom ersten Tag seines Lebens an ein Individuum ist, das nicht nur geprägt wird, sondern auch prägt, nicht nur reagiert, sondern auch agiert.


    Zitat

    Es gibt nicht nur "langweilige" anspruchsvolle Literatur auf der einen Seite, und Niveaulose Spass-Literatur auf der anderen Seite.


    Mich nimmt es immer wieder wunder, daß die Antinomie von "E" und "U" ausschließlich von den Fans des Trivialen aufgemacht und der ausgemachten "Gegenseite" dann die Urheberschaft über diese Ansicht unterstellt wird.


    Sophistik war schon immer die Kunst, mit sich alleine zu diskutieren. Dann mach das mal. :grin

  • Zitat

    Original von Iris
    Woher nimmst du eigentlich deine diesbezüglichen Kenntnisse?


    Es sind also besondere Kenntnisse erforderlich um der Ansicht zu sein, dass der Lehrerberuf mehr beinhaltet, als das stupide Abarbeiten des Lehrplan-Stoffs? Das verstehe ich nicht.


    Zitat

    (Anders gefragt: Gibt es irgendetwas, über das du von allen Nutzern des Eulenforums nicht am allerbesten Bescheid weißt? :grin)


    *gähn* - lassen wir das doch, ja?


    Zitat

    Lehrerschelte ist ein beliebter Sport, schließlich sind Lehrer in sehr vielen Ländern Beamte mit gesichertem Einkommen, Pensionsanspruch, langen Ferien ... die haben es einfach viel zu gut, und daß sie nichts tun, merkt man ja schon daran, daß die armen Kinder ständig über die Schule und die Scheiß-Lehrer jammern, gell. :lache


    Die Anreize um Lehrer zu werden sind durchaus falsch gesetzt, ja. Und dass es zu viele schlechte Lehrer gibt - darüber müssen wir ja nicht streiten, oder?


    Zitat

    Derlei Zielsetzungen erfordert die Einrichtung von Ganztagsschulen und die Abkehr vomdreispännigen Schulsystem hin zur Gesamtschule bzw. gesamtschulähnlichen Systemen.


    Völlig falsch. Es geht ja nicht darum, eine 100%ige Gleichheit zu schaffen - aber eine gemeinsame Basis herzustellen. Dafür reicht die normale Schule durchaus.



    Zitat

    Völlig unerklärlich ist mir angesichts deiner regen Kontakte nach Deutschland die vage Möglichkeit, dir könnte entgangen sein, daß darüber schon seit Jahrzehnten diskutiert wird, daß es Modellversuche gibt, die bislang leider keine positiven Ergebnisse gebracht haben,


    Mir ist es bekannt - aber ich bin kein Befürworter von Ganztagsschulen. Das Schaffen einer gemeinsamen Basis ist auch ohne das möglich. Zum Beispiel indem man den Schülern die Freude am Lesen vermittelt.


    Zitat

    Aber hier wird ein Problem auf zwei Faktoren, Eltern und Lehrer, reduziert, ohne daß mal berücksichtigt wird, daß weitaus mehr Faktoren auf unsere Kinder Einfluß nehmen.


    Und hier reden wir im speziellen davon, was im Möglichkeitsbereich der Lehrer liegt. Freude am Lesen vermitteln, zum Beispiel.

  • Zitat

    Original von Iris


    Ich würde gerne erfahren, was in meinen Beiträgen dich zu solchen Äußerungen motiviert hat:


    Zu diesen Äußerungen haben mich die Beiträge motiviert, die in meinem Post genau über diesen Sätzen standen.


    Vielleicht provoziert deine Argumentationsstrategie, deine Standpunkte als allgemeingültig hinzustellen, derartige "Spitzen".
    Beispiele?
    Hier:

    Zitat

    Einen Grundschul- oder Deutschlehrer danach zu bewerten, ob er (allen?) Kindern vermitteln kann, daß Lesen cool ist, ist eine Verkennung der Realität.


    oder

    Zitat

    Und das ist -- wie der Schulalltag zeigt -- Unsinn.




    Zitat

    (...) -- und dennoch ist es manchmal besser, dem Kind einfach seinen Willen zu lassen und die Alternative nur noch passiv anzubieten.


    Für eine Diskussion über Kindererziehung wäre ich der denkbar schlechteste Diskussionspartner für dich :lache :lache


    Zitat


    Das kann man durchaus auch dahingehend interpretieren, daß du dich der Verantwortung entheben möchtest, nachdem es dir nicht gelungen ist, deinen Jungen nach deinen Vorstellungen zu formen.


    Wie du das interpretierst, überlasse ich dir.


    Und wie gesagt, über Erziehung(sziele) diskutiere ich nicht mit dir.:nono


    Zitat

    Reine "Spaßpädagogik" funktioniert allerdings erfahrungsgemäß nicht, weder bei Kindern noch bei Erwachsenen.


    Es tut mir Leid, dass du schon schlechte Erfahrungen mit "Spaßpädagogik" sammeln mußtest (oder wie kommst du sonst zu deinem Urteil?)


    Ich denke, "spaßpädagogische" Sendungen wie Sesamstraße, die Sendung mit der Maus oder Löwenzahn sind recht erfolgreich. Aber das ist nur ein persönlicher Eindruck von mir, der jeglicher empirischer Verifikation entbehrt.

    "Ein Tag ohne Lesen ist wie eine Sünde.
    Ein Tag ohne den Gang in die Wälder ist ein Versäumnis."
    Peter Handke, Schriftsteller

  • Man sieht, wir haben es mit Männern zu tun, die offenkundig ein Riesenproblem damit haben, wenn eine Frau nicht wie eine Frau argumentiert. :rofl


    Ich überlasse euch diese Spielwiese, da es offenkundig nicht um die Sache geht. Ihr diskutiert keine Argumente, sondern ausschließlich eure Interpretation des Gegenübers.

  • Zitat

    Original von Depardieu
    Ich denke, "spaßpädagogische" Sendungen wie Sesamstraße, die Sendung mit der Maus oder Löwenzahn sind recht erfolgreich. Aber das ist nur ein persönlicher Eindruck von mir, der jeglicher empirischer Verifikation entbehrt.


    [Sarkasmus] Ist es denn nicht völlig falsch und verfehlt, den Kindern den Eindruck zu vermitteln, dass Lernen Spass macht? Am Ende gehen sie noch gern zur Schule! Und dann? Was kommt als nächstes? Dass sie gern zum Zahnarzt gehen? [/Sarkasmus]

  • Zitat

    Original von Iris
    Man sieht, wir haben es mit Männern zu tun, die offenkundig ein Riesenproblem damit haben, wenn eine Frau nicht wie eine Frau argumentiert. :rofl
    Ich überlasse euch diese Spielwiese, da es offenkundig nicht um die Sache geht. Ihr diskutiert keine Argumente, sondern ausschließlich eure Interpretation des Gegenübers.


    Erst kommt die übliche Ladung an Polemie und Provokation - und dann kommt der obligatorische Abgang mit der Bemerkung "mit Euch kann man nicht diskutieren".


    Sowas kennt man ja bereits...



    Ach ja: Diskussionskultur wäre auch etwas, was viele Lehrer und Elternhäuser verpassen, den Kindern beizubringen.


  • Hießest du "Spiegelbild", dein Name wäre Programm. :rofl

  • Zitat

    Original von Iris
    Hießest du "Spiegelbild", dein Name wäre Programm. :rofl


    Was versprichst Du Dir von dieser OT-Diskussion? Warst nicht Du es, die geschrieben hat:

    Zitat

    Ich überlasse euch diese Spielwiese, da es offenkundig nicht um die Sache geht.


    Dabei hast Du wohl all die sachlichen und themenzogenen Argumente überlesen. Lass mich zurück zur Diskussion kommen. Es ging zum Beispiel darum, ob man es dem Aufgabenbereich des Lehrers zuordnen kann, den Kindern die Freude am Lesen zu vermitteln. Diesbezüglich fielen Kommentare wie "Spasspädagogik" - worauf angemerkt worden ist, dass das nicht schlecht sein muss (wie ja gewisse lehrreiche und trotzdem unterhaltsame Kindersendungen zeigen).


    Oder ob es in der Verantwortung der Eltern liegt, ihren Kindern die Freude am Lesen mit auf den Weg zu geben. Was meiner Meinung nach nicht umsetzbar ist und zur Benachteiligung von Kindern aus "einfachen" Verhältnissen führt. Worauf Du wiederum von Ganztagsschulen geschrieben hast, die aber meiner Meinung nach für das Vorhaben "Freude am Lesen vermitteln" ganz und gar nicht nötig sind.


    Und dann kam nur noch verschwommenes Gebrabbel von wegen Besserwisser und das übliche Schweiz-Deutschland-Gesülze (unsere Schulsysteme sind ja soooo unterschiedlich) und sogar die Differenzierung zwischen Mann und Frau fand ihren Platz.

  • Zitat

    Original von Trugbild


    Erst kommt die übliche Ladung an Polemie und Provokation - und dann kommt der obligatorische Abgang mit der Bemerkung "mit Euch kann man nicht diskutieren".


    Trugbild,
    du sprichst mir aus der Seele. :knuddel1

    "Ein Tag ohne Lesen ist wie eine Sünde.
    Ein Tag ohne den Gang in die Wälder ist ein Versäumnis."
    Peter Handke, Schriftsteller

  • Zitat

    Original von Trugbild


    Ach ja: Diskussionskultur wäre auch etwas, was viele Lehrer und Elternhäuser verpassen, den Kindern beizubringen.


    Nichts gegen deine Lehrer und dein Elternhaus lieber Trugbild - aber auf diesem Gebiet muss ich ihnen leider den Vorwurf machen, bezüglich deiner Person versagt zu haben. :-) :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Trugbild




    Oder ob es in der Verantwortung der Eltern liegt, ihren Kindern die Freude am Lesen mit auf den Weg zu geben. Was meiner Meinung nach nicht umsetzbar ist und zur Benachteiligung von Kindern aus "einfachen" Verhältnissen führt. .


    Diese Aussage halte ich für unsinnig. Leseleidenschaft versuche ich als Mutter/Eltern nicht erst zu wecken wenn das Kind lesen kann und langsam aus meiner ständigen Reichweite verschwindet, sondern schon im Kleinkindalter.
    DA ist es ALLEN Eltern möglich ein Kinderbuch zu nehmen, vorzulesen, Bilder anzuschauen oder nach mehrmaligem lesen mal des Kind selbst "vorlesen" ;-) zu lassen. DAS weckt Freude auf mehr. Und das lässt sich doch unabhängig von hoher Intelligenz und Geldbeutel realisieren, oder? ;-)


    Wie Iris schon sagt, Schule kann, MUSS aber nicht immer stets und ständig Spass garantieren. Denn die Kinder lernen fürs Leben und da ist nicht nur Spass an der Tagesordnung. Ich persönlich bin der Meinung, dass in den letzten Jahren ZU viel auf die Dauerbelustigung der Kinder ausgerichtet wurde und sie einfach verlernt haben auch mal Dinge zu tun die einfach sein MÜSSEN oder wichtig sind, auch wenns weniger Freude macht.


    Zu den Pflichtlektüren in der Schule: Ja, mitunter hat man den Eindruck, dass da gute und wichtige Literatur dabei ist, diese aber nicht interessant aufbereitet wird, sondern schlichtweg auf eine Weise zerredet wird die den Schüüler kein Stück voranbringen oder sein Interesse fördern. Ist aber von Lehrer zu Lehrer unterschiedlich. Manch einem ist da die passende Didaktik verlorengegangen. ;-)


    Aber ich habe auch oft erfahren, dass die Schüler eigene Bücher im Unterricht rezensieren dürfen und sollen. Ob nun in Deutsch oder einer Fremdsprache. Finde ich gut und könnte sicher noch weiter ausgebaut werden.
    Aber "Gute alte Literatur" darf nicht fehlen, sonst geht sie nämlich völlig unter und viele würden sie auch später kaum in Angriff nehmen..


    Mir zum Bsp. war damals die "Nibelungen" verhasst. Es wurde wirklich zerredet ohne das wir nahe gebracht bekamen um was es nun geht. Später hatte ich das Buch mal wieder in der Hand und es wurmte mich nun doch mal zu gucken ob mein Eindruck damals richtig war oder der Lehrer das nur schlecht vermittelte.
    Der Lehrer war schuld! :grin


    Was mich aber ausserhalb der Schule nie abgehalten hat andere Bücher, die ICH interessant fand, zu verschlingen. ;-)

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Heaven ()

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Nichts gegen deine Lehrer und dein Elternhaus lieber Trugbild - aber auf diesem Gebiet muss ich ihnen leider den Vorwurf machen, bezüglich deiner Person versagt zu haben. :-) :wave


    Überhaupt nicht provokativ und mit sachlichen Argumenten untermauert. Ja, Du hast's im Griff. :anbet


    Läuft grad nichts im Fernsehen?
    (ja, ich kann auch provozieren - aber bei mir klappt's meistens besser)

  • Zitat

    Original von Heaven
    DA ist es ALLEN Eltern möglich ein Kinderbuch zu nehmen, vorzulesen, Bilder anzuschauen oder nach mehrmaligem lesen mal des Kind selbst "vorlesen" ;-) zu lassen.


    Natürlich ist es möglich. Und? Was meinst Du: wird es praktiziert?


    Zitat

    Und das lässt sich doch unabhängig von hoher Intelligenz und Geldbeutel realisieren, oder? ;-)


    Mit "einfach" habe ich weder arme noch dumme Leute gemeint.. sondern eher - wie soll ich sagen? - Leute mit geringen Ansprüchen? Jedenfalls sollte klar sein, was ich meine.


    Zitat

    Wie Iris schon sagt, Schule kann, MUSS aber nicht immer stets und ständig Spass garantieren.


    Hab ich denn das verlangt?


    Zitat

    Denn die Kinder lernen fürs Leben


    Ja, genau. und vielleicht wäre es noch nicht mal so dumm, ihnen erst die Freude AM Lernen beizubringen. Was meinst Du?

  • Zitat

    Original von Trugbild


    Natürlich ist es möglich. Und? Was meinst Du: wird es praktiziert?


    Also zunächst mal...ich hasse es wenn jeder Satz aus der Gesamtheit gerissen und mit einer Gegenfrage kommentiert wird.
    Ist es nicht möglich im Zusammenhang zu antworten?


    BENACHTEILIGTE, wie DU sie verstehst, werden das nicht tun. Nein, denn sie sind nicht benachteiligt sondern desinteressiert. Und dagegen hilft nix.
    Und das kann auch die Schule nicht ausmerzen. Denn der Erziehungsauftrag liegt nach wie vor im Elternhaus, nicht in der Schule. Die hat nur den Auftrag Wissen zu vermitteln. Verinnerlicht werden muss das dann auch wieder zu Hause.

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Zitat

    Original von Trugbild




    Ja, genau. und vielleicht wäre es noch nicht mal so dumm, ihnen erst die Freude AM Lernen beizubringen. Was meinst Du?


    Hat hier irgendwer behauptet, dass das Eine das Andere ausschließt? :gruebel
    Aber es muss nur eine gesunde Mischung sein. Denn Spass haben, haben die Kinder nicht verlernt, nur das "Müssen" geht verloren.

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Zitat

    Original von Heaven
    Ist es nicht möglich im Zusammenhang zu antworten?


    Möglich schon - aber unpraktisch.


    Zitat

    BENACHTEILIGTE, wie DU sie verstehst, werden das nicht tun. Nein, denn sie sind nicht benachteiligt sondern desinteressiert. Und dagegen hilft nix.


    Desinteressiert = Eltern
    Benachteiligt = Kinder
    Nur damit wir uns da einig sind


    Zitat

    Und das kann auch die Schule nicht ausmerzen. Denn der Erziehungsauftrag liegt nach wie vor im Elternhaus, nicht in der Schule.


    Also ist es eine Frage des Prinzips? Die Schule könnte zwar was machen - aber es ist nicht ihre Aufgabe und darum soll sie's nicht?


    Zitat

    Die hat nur den Auftrag Wissen zu vermitteln. Verinnerlicht werden muss das dann auch wieder zu Hause.


    Ja, dass die meisten Lehrer und Schulen das genau so sehen ist klar. Dann wird immer von "man lernt fürs Leben" gesprochen - und Tatsache ist, dass man zum Grossteil einfach nur unnütze Zahlen paukt, die man nach kurzem sowieso wieder vergessen hat - oder Bücher lesen muss, die einen nicht interessieren und diesen Kindern aus "desinteressierten" Elternhäuser den Grund dafür liefern, warum ihre Eltern nicht lesen.