'Die englische Erbin' - Seiten 165 - 316

  • Dann will ich hier mal weitermachen. :-)


    Manchmal wird's ein bisschen kitschig, gell? ;-) Seite 232 hab ich ein Fähnchen stecken, wo Alec (Mist, ich tippe dauernd "Alex" - ich glaub, das Obereulenküken hat mich infiziert! :lache ) Helena küsst und "spürte, wie sie denselben Atem teilten, so als gäbe er ihr einen Teil seiner selbst". Das fand ich - wie noch andere Stellen in dieser Szene - ein bisschen zuuuuu romantisch. Aber der Schluss dieses Abschnitts ist wieder schön, obwohl ebenfalls ein bisschen triefend: das Sonnenlicht, das "auf ihre Körper tropfte" - mit dem Bild kann ich etwas anfangen, das ist für mich noch lebendig.


    S. 244 - ach ja, übel wird ihr beim Tanzen... war irgendjemandem NICHT an dieser Stelle schon klar, dass sie schwanger ist? :lache


    Boah, und allmählich finde ich diesen Lord Ashington ja sowas von zum K*****. Nicht nur dass er seine Tochter wochenlang einsperrt wie eine Gefangene, wenn sie nicht pariert, nein, er ruiniert auch noch nach Herzenslust Ruf und Glück anderer, wenn es ihm in den Kram seiner Familie passt, Hauptsache, es lässt sich kaufen. Matthew ist im Vergleich dazu doch ein Waisenknabe und das Beste, was Helena passieren konnte. :fetch


    Frage zu S. 248, als Lord Ashington Lord Murdoch die Zahlung seiner Schulden aufdrängt, damit der Florence Birmingham in den Dreck stösst: "Spielschulden gelten als Ehrenschulden, sie nicht zu bezahlen, könnte Dinge wie eine gesellschaftliche Ächtung nach sich ziehen."
    Ich kenne wohl den Spruch "Spielschulden sind Ehrenschulden", allerdings hatte ich ihn bisher immer so verstanden, dass Spielschulden nicht einklagbar sind und es daher eine Sache der Ehre ist, dass man sie bezahlt. Hm - das ist ungefähr das Gleiche, merke ich gerade. Die einzige Möglichkeit, gegen nichtbezahlte Spielschulden vorzugehen, ist dann die gesellschaftliche Ächtung. Okay. Brauch ich euch nicht mehr fragen, wie ihr den Spruch kennt/versteht. Gut, dass wir drüber gesprochen haben... :grin


    S. 257 - Helena ärgert sich, dass sie nicht verbergen kann, wie blass sie ist - wieso bitte zieht sie ein gelbes Kleid an? :rolleyes (Diese kleinen Dinge sind es aber, die mir Helena sympathisch machen. ;-) )


    S. 265 - "reines Verlangen" - Mensch, Alec, was denn nun? :fetch Diese Szenen meinte ich - was will der Mann?? Er liebt sie doch... weshalb erklärt er ihr dann immer wieder, dass er nichts von ihr will? Und ist denn das glaubwürdig, dass er nichts von ihr will, "nur" wegen ihres Vaters?


    S. 277 - "Dachtest du, du könntest einfach mit ihm durchbrennen?"
    Sprachliche Frage, die sich gar nicht direkt auf dieses Buch bezieht: Mein Eindruck ist, dass "durchbrennen" nur in Romanen mit Bezug zu England so oft und selbstverständlich verwendet wird. Oder wie ist das bei Jane Austen übersetzt? Dort kommen "elopements" ja alle Naselang vor, und "elope" ist auch ein ganz normales, unmarkiertes Verb in diesen Texten. "Durchbrennen" dagegen ist umgangssprachlich. Hier passt es, denn es ist Jerome, der da spricht, aber wenn es z.B. der Vater oder die Mutter gewesen wäre, hätte ich es falsch gefunden - und doch keine bessere Übersetzung für das hier eindeutig gemeinte "elope" gewusst. Wisst ihr eine, die eine etwas gehobenere Sprachebene widerspiegelt als "durchbrennen"?


    Dieser Mr Seymour ist ein Schatz, oder? Ich mag ihn jedenfalls (meine Lieblingsfigur ist allerdings Rose ;-) ). Jedenfalls hab ich auf S. 289 herzlich gelacht: "Sich an einem Mann zu rächen, indem man seine Tochter entehrt, mag zwar nicht gerade die moralisch einwandfreieste, aber sicher die unterhaltsamste Art sein." :lache )


    Und noch ein letztes Fähnchen für diesen Teil: Auf S. 304 findet Helena in Matthews Sachen alte Karten und Unterlagen über Indien und liest sich fest. An vielen anderen Stellen geht es darum, dass sie etwas über Buchhaltung lernen möchte und Matthew sie nicht lässt. Ich war hier so sicher, dass da ein Geheimnis lauert - dass Helena in den Unterlagen etwas findet, das Matthew als Betrüger entlarvt oder das Aufschluss gibt über das, was Alec in Indien passiert ist. Ob da noch was kommt? :gruebel


    Nein, doch noch eins: Laudanum, gibt's das heutzutage noch?

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Ich bin ja auch schon so weit - und du hast Recht, Lord Ashington ist einfach FURCHTBAR!
    In dem steckt ja wirklich gar nichts Gutes. :-(


    Und mir war natürlich auch sofort klar, dass Helena schwanger ist ( obwohl ich das ja eigentlich hasse, dieses "einmal mit einem Mann schlafen und natürlich sofort schwanger werden" ).
    Aber muss wohl für die Geschichte so sein. :-)


    Alec könnte ich manchmal schütteln - er ist einfach zu verbohrt. Er liebt Helena doch.


    Ich denke mal, da wird noch einiges passieren............. :-]

  • Da ich fast schon auf Seite 316 bin, werde ich hier mal weiterschreiben. Auch diesen Teil des Buches lese ich mit großer Begeisterung.


    Die so späte Entdeckung der Schwangerschaft von Seiten Helenas ist für diese Zeit typisch. Die jungen Frauen wurden in die "Geheimnisse" der Sexualität erst in der Ehe eingeweiht. Besonders gravierend war dies in den höheren Schichten. Denn ein Bauernmädchen konnte im Gegensatz zu ihnen schon früh beobachten, was Fortpflanzung bedeutet.
    Helena kannte ihren Körper nicht und wurde erst nach mehrwöchigem Schwindel- und Übelkeitsanfällen, sowie dem Ausbleiben der Monatsblutung darauf aufmerksam.
    Merkwürdig fand ich das Verhalten Matthews, der sie trotz Schwangerschaft zur Frau nahm. Das war für diese Zeit eher unüblich. Aber natürlich wird die große Mitgift in Form von Counts Lane und der Drang Helena zu besitzen eine große Rolle gespielt haben. Der Verdacht wird durch die unwürdige Behandlung, die er Helena angedeihen lässt, erhärtet.
    Was ich auch noch nicht verstehe, ist das merkwürdige verhalten Alecs, der sich nach einer heissen Liebesromanze, stillschweigend verdrückt. Aber ich denke die Antwort kommt noch.
    So, jetzt will ich wissen wie es weiter geht.

  • Hallo MaryRead,


    Zitat

    Laudanum, gibt's das heutzutage noch?


    Laudanum wurde bis zum Ende des 19. Jh. eingesetzt. Es galt als Schmerzmittel und wirkte beruhigend (wurde übrigens auch bei weinenden Babys und kleinen Kindern angewendet). Weil der Hauptwirkstoff Opium war (zzgl. in geringem Maße Gewürzen wie Zimt, Nelken, Safran), führte Laudanum bei regelmäßiger Einnahme schnell zu einer Abhängigkeit. Populärer war später Morphium (Morphin).


    Liebe Grüße,
    Laila

  • Ich hatte heute einen sooooo ruhigen Arbeitstag, dass ich hier glatt reinschreiben kann. :grin


    Mary
    Jo, schon ziemlich rosarot das Büchlein. Aber nett. ;-)


    Der olle Lord Ashington zieht schon sämtliche Register, dass auch jeder mitbekommt was er für eine Mistmade ist. :fetch Nicht nur herrschspüchtig und frauenfeindlich, sondern noch hochintrigant.


    Das mit der Schwangerschaft, dass war mir irgendwie klar als sie da so gerade in den Ruinen... ;-) Irgendwie ahnte ich, dass das noch kommen wird. Helena wurde ja im Vorfeld soooo oft gewarnt, dass Laila glaube ich nicht mehr drum rum kam. :grin


    Der Alec war ja zunächst sehr sympathisch, aber momentan überlege ich noch, ob der wirklich nur naiv oder verbittert oder auch ein kleiner Kotzbrocken ist. War schon sehr herb wie er Helena abservierte. Es gab sicher noch andere Möglichkeiten die Sache zu beenden. Aber sooo...nee!


    Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich habe immer mal das Gefühl im Roman hat jemand was vergessen in den Druck zu geben. :gruebel
    Erst war die Gefängniszeit für meinen Geschmack zu kurz gehalten, dann Kapitel 15: Der olle Lord macht viel Theater, Helena gruebelt, ob sie zu Alec fährt oder doch lieber pünktlich zu Hause erscheint, alles läuft darauf hinaus, dass man auf ein Donnerwetter zu Hause wartet und dann....... :wow......passiert nix, weil es geht im nächsten Kapitel ein paar Tage später weiter. Schade.

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Dieser Abschnitt hat mich mehr gefesselt wie der erste und ich werde jetzt auch gleich im Bett noch ein bißchen weiterlesen...


    Dieser Lord Ashington ist ja wirklich zu garstig. Und so ganz kann ich auch noch nicht nachvollziehen, warum er seinen Kindern so viele Böses antut.
    Aber auch das Ehrgefühl von Florences Vater ist mir fremd... anstatt dass er froh ist, dass George sie trotzdem noch heiraten will... ts.


    Und Helenas Mutter hält sich einfach aus allem raus. Seltsam, dass sie das alles nicht sonderlich zu berühren scheint. Nur auf Seite 291 beim Ankleiden für die Hochzeit, wird ihr kurz bewußt, wie traurig ihre Tochter ist.


    Helenas und Alecs kurze Romanze war mir auch ein wenig zu kitschig... und dann noch gleich beim ersten Mal schwanger. Naja, aber sonst hätte Matthew ja keinen Grund für sein mieses Verhalten gehabt.
    Lord Ashington und Matthew sind mir ein bißchen zu einseitig böse.


    Alecs Geschäfts sind auch völlig in den Hintergrund getreten, ich dachte die verschwundene Schiffsladung von S. 165 würde noch irgendeine Rolle spielen, aber eigentlich geht es ja nur noch um die Liebesverwirrungen.

  • Die Aufzählung der Treffen von Helena und Alec empfand ich in diesem Teil als etwas zu hm wie soll ich sagen.... redundant. Vielleicht wollte ich aber auch einfach schneller wissen, wie es eigentlich weitergeht ;-)


    Alec war es sicher viel bewusster, dass ihre Liaison keine Zukunft hat als Helena, obwohl diese doch die Konventionen viel besser kennen müsste. Liebe macht nun mal blind.... Dabei hätte Alec es mit diesem Wissen allerdings keineswegs soweit kommen lassen dürfen, Verlangen / Begehren/ Liebe ist für mich da keine wirkliche Entschuldigung.


    Dass Helena schwanger ist, war mir auch sofort klar :grin Und dass sie Alec nichts davon sagt auch, das sind immer die Momente, in denen ich bei einem Film immer fast ins Sofa beiße, weil die Leute meinen, das wäre die beste Entscheidung. Meistens stellt sich dann aber am Ende heraus, dass die Geschichte eine ganz andere - positivere - Wendung genommen hätte, hätten sie sich dem Geliebten anvertraut.


    Positiv überrascht war ich von dem Rückhalt, den Helena in ihrer Situation von ihren Brüdern - insbesondere Jerome und George - bekommt, trotz der gesellschaftlich unmöglichen Lage, in die sie ihre Familie gebracht hat. Was ich allerdings überhaupt nicht verstehe, ist, dass ihre Mutter nahezu keine Rolle spielt. Bis auf die kleine Erwähnung an ihrem Hochzeitstag scheint es, als wäre sie fast nicht existent, was ich etwas merkwürdig finde. Selbst wenn ihre Mutter die "perfekte Ehefrau" mit allem Drum und Dran (Gehorsam, Demut, etc.) ist, müsste sie doch zumindest noch irgendeinen Rest von mütterlichem Mitleid in sich haben. Doch es reicht noch nicht einmal für ein paar tröstende oder sogar tadelnde Worte, sie sagt einfach NICHTS.


    Zu Matthews Verhalten nach der Hochzeit sage ich nichts, da sehe ich rot :fetch Obwohl er sich ja kurz danach zumindest soweit im Griff zu haben scheint, dass seine Gewaltausbrüche keine sichtbaren Blesuren zur Folge haben, empfinde ich sein Verhalten als verachtenswert. Noch nicht einmal sein eigener Sohn - auf den er doch so viel Wert gelegt hat - scheint emotional zu ihm durchzudringen. Und Helena... Helena scheint resigniert zu haben, aus ihrer Sicht wahrscheinlich das einzige Mittel um zu "überleben" :-(


    Das Buch ist aber gottseidank erst bei der Hälfte angelangt, ich habe daher die Hoffnung, dass sich noch einiges tut :-]

  • Ich habe ein echtes Problem mit diesem Buch und eine Lesekrise. Das Wort "Mogelpackung" ist ja schon mehrmals gefallen, daher muss ich es nicht nochmals ausdrücklich erwähnen ;-)


    Mich nerven die detaillierten Schilderungen gewisser Garderoben, Frisuren und goldgesprenkelter Augen.
    Mich nerven die gesellschaftlichen Ereignisse, die entsetzlich banal und uninteressant sind.
    Mich nerven die Dialoge, die nichtssagend und voller Floskeln sind.


    Dabei gäbe es einiges, was interessant wäre: Mr Seymour Handelsbeziehungen, mit denen man diese unentwegten Klatschgeschichten aufpeppen könnte . Oder Alecs Verbitterung über seinen Gefängnisaufenthalt. Statt dessen gebärdet er sich scheinbar unmotiviert als ärgeres A******** als Matthew. Letzterer ist wenigstens ehrlich und lässt keinen Zweifel an seinen Absichten aufkommen.


    Und Helena ist ein Kapitel für sich. Über sie breite ich jetzt aber lieber den Mantel des Schweigens. Nur soviel: meinen Mitgefühlsbonus hat sie längst verspielt.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Tja, das ist so eine Sache mit den Protagonisten... :-)


    Über Alec bin ich mir nach vor nicht im klaren. Helena scheint sich ja mit Mathew arrangiert zu haben, wenn ich mir auch unter einer glücklichen Ehe etwas anders vorstelle.


    Ich bin jetzt ca. auf Seite 330. Was ich ein wenig vermisse sind Berichte, wie es ihren Brüdern so ergeht und was ihr Vater so macht. Das taucht, wenn überhaupt, nur so am Rande auf.


    Der kleine Schwenk auf Kalkutta auf Seite 328 hat mich ein wenig irritiert - aber so wie ich es sehe, fährt Alec ja bald wieder nach England.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Hui, war das ein Auf und Ab der Gefühle. Trennung, keine Trennung, dann doch wieder die Trennung. War schon ziemlich verzwickt. Aber die Umstände waren schließlich auch nicht die einfachsten. Das Helena schwanger ist, war mir irgendwie schon frühzeitig klar. Was allerdins Matthew in der "Hochzeitsnacht" mit ihr gemacht hat, ist unter aller Würde. Er hat sie behandelt, wie den letzten Dreck. Und ihr blieb wieder einmal nichts anderes übrig, als sich zu fügen. Andererseits, sie kennt es auch schon von ihrem Vater. Schließlich war auch dort alles Gesetz, was er gesagt hat. Klasse finde ich, dass sie zumindest Jerome auf ihrer Seite hat, der ihr Kraft spendet.




    Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Wie Alec sich an Lord Ashington rächt, ob Alec erfährt, dass er eine Tochter hat usw.

  • Mit diesem zweiten Teil bin ich zwar noch nicht fertig, will aber schon mal etwas los werden.


    Helenas Verhaltensweise der ständigen Provokation erscheint mir nicht ganz nachvollziehbar, weil sie doch die Spielregeln dieser Gesellschaft kennt. Dumm ist sie auch nicht. Also was soll dieser Angriff auf ihren Vater in Kapitel 21, der den Eindruck erweckt, sie wäre einfach eine Kratzbürste!


    Die Reaktion ihres Vaters erscheint uns zwar furchtbar, aber so lange liegt das doch noch gar nicht zurück, daß Frechheiten gegenüber den Eltern mit Schlägen oder anderen Strafen geahndet wurden.


    In Kapitel 28 wird für mich die Grenze zum Kitsch doch deutlich überschritten. Die Szene mit dem durchgehenden Pferd ist für mich vorhersehbar, klischeehaft und kitschig.


    Sprachlich finde ich den Roman sehr gut. Laila erzählt in einem schönen Fluß, findet eine schöne Ausgewogenheit von erzählenden Passagen und Dialogen und benutzt an einigen Stellen auch schöne Bilder.


    So, weiter geht's!

  • Da ich heute Nacht bis 2:30 Uhr gelesen habe, kann ich hier jetzt auch endlich meine Eindrücke abgeben.


    Der Schreibstil bleibt weiterhin angenehm leicht und flüssig und gefällt mir immer noch gut.


    Mir war der Kitsch in diesem Teil auch etwas zu viel. Zwischen Helena und Alec ist zwar nicht jedes Gespräch glatt gelaufen, aber auch wenn man verliebt ist, kann man doch mal eine ehrliche Wut im Bauch haben, wenn sich das Gegenüber unmöglich benimmt. Aber Helena ist nur traurig und vergibt ihm sofort wieder.
    Dass sich Alec so unmöglich verhalten hat, fand ich für die Geschichte sehr positiv! Wenn er nur der verliebte Gentlemen gewesen wäre, der nur darunter leidet, dass sie keine gemeinsame Zukunft haben, dann wäre es wirklich langweilig und noch kitschiger geworden. Aber so merkt man, dass er versucht seinen Kopf einzuschalten und die Geschichte zu beenden. Auch wenn es ihm nicht wirklich gelingt und er das Beenden ziemlich ungeschickt vollzieht. Dadurch wirkt er natürlich wie ein absoluter Volldepp, aber das macht ihn für mich so menschlich.
    Dass er sich allerdings an der Ruine nicht zurückhalten konnte ist nicht so einfach zu verzeihen. Das hat nichts mit Ungeschicktheit zu tun, sondern mit Dummheit und Egoismus. Er weiß mit Sicherheit, dass Helena schwanger werden kann und dass er ihr damit mehr antun würde, als ihr "nur" die Jungfräulichkeit zu nehmen. Himmelherrschafts! Aber für die Geschichte war es natürlich wichtig. Deshalb sei es ihm verziehen. :lache


    Ich finde es auch etwas schade, dass man von den Brüdern und ihren Frauen so wenig erfahren hat, in diesem Abschnitt. Ich hatte gehofft Olivia wieder zu treffen. :-(

  • Zitat

    Original von MaryRead


    S. 244 - ach ja, übel wird ihr beim Tanzen... war irgendjemandem NICHT an dieser Stelle schon klar, dass sie schwanger ist? :lache



    Ich glaube die Stelle, an der sie ihr Frühstück nicht anrührte, kam noch vorher, oder? Ich hatte da schon das starke Gefühl, dass sie schwanger ist. :lache






    Zitat

    S. 265 - "reines Verlangen" - Mensch, Alec, was denn nun? :fetch Diese Szenen meinte ich - was will der Mann?? Er liebt sie doch... weshalb erklärt er ihr dann immer wieder, dass er nichts von ihr will? Und ist denn das glaubwürdig, dass er nichts von ihr will, "nur" wegen ihres Vaters?



    Ich glaube, dass er solche Dinge nur deshalb sagt, damit sie ihn nicht mehr liebt, damit sie sich trennen, damit alles nicht noch schlimmer und enger wird. Aber wie ich schon schrieb, er stellt sich dabei doch etwas ungeschickt an.


    Ich denke schon, dass er sie wirklich liebt und dass er auch ohne die Geschichte mit ihrem Vater keine Chance sehen würde, dass sie eine gemeinsame Zukunft haben könnten. Sein Problem mit ihrem Vater macht die Sache natürlich noch um einiges schlimmer. Aber wenn er mit ihr "durchbrennen" würde, dann hätte er wenigstens eine andere Stellung in Bezug auf den Lord und könnte vielleicht die Sache irgendwann zur Sprache bringen. So hat er meiner Meinung nach kaum eine Möglichkeit dazu.






    Zitat


    (meine Lieblingsfigur ist allerdings Rose ;-) ). Jedenfalls hab ich auf S. 289 herzlich gelacht: "Sich an einem Mann zu rächen, indem man seine Tochter entehrt, mag zwar nicht gerade die moralisch einwandfreieste, aber sicher die unterhaltsamste Art sein." :lache )


    Ja, Rose gefällt mir auch sehr gut! Aber auch wenn ich mich immer freue, wenn sie auftaucht, wäre bei ihr die Grenze an Zuviel auch schnell überschritten, wenn sie zu oft eine Rolle spielen würde, da die ja immer die der perfekten Großmutter wäre.





    Zitat

    Und noch ein letztes Fähnchen für diesen Teil: Auf S. 304 findet Helena in Matthews Sachen alte Karten und Unterlagen über Indien und liest sich fest. An vielen anderen Stellen geht es darum, dass sie etwas über Buchhaltung lernen möchte


    Ich denke, dass er sie nur deshalb nichts über die Geschäfte lernen lässt, weil das nicht sehr damenhaft wäre und eine zu gebildete Frau nicht das ist, was er an seiner Seite haben möchte.

  • Zitat

    Original von Pelican
    Helenas Verhaltensweise der ständigen Provokation erscheint mir nicht ganz nachvollziehbar, weil sie doch die Spielregeln dieser Gesellschaft kennt. Dumm ist sie auch nicht. Also was soll dieser Angriff auf ihren Vater in Kapitel 21, der den Eindruck erweckt, sie wäre einfach eine Kratzbürste!



    Wäre sie nicht furchtbar langweilig, wenn sie zu allem sofort Ja und Amen sagen würde? Sie ist außerdem noch relativ jung und dadurch noch etwas aufbrausender und unbedachter, als sie wahrscheinlich später sein wird. Ich habe ja im ersten Teil schon geschrieben, dass sie mir gerade durch ihre gelegentlich aufbrausende Art so sympathisch ist. Und dass sie eben nicht dumm ist! Sie weiß ja dann doch, wann sie den Bogen überspannt hat und wieder zurückrudern sollte. Sie dürfte ihrem Vater gegenüber gerne noch öfter kratzbürstig sein. Allerdings scheint er sich eh nie Gedanken darüber zu machen, ob er mal im Unrecht sein könnte. Also kann sie sich zumindest den kratzbürstigen Widerstand eigentlich sparen. :-(

  • Zitat

    Original von Ronja


    Ja, Rose gefällt mir auch sehr gut! Aber auch wenn ich mich immer freue, wenn sie auftaucht, wäre bei ihr die Grenze an Zuviel auch schnell überschritten, wenn sie zu oft eine Rolle spielen würde, da die ja immer die der perfekten Großmutter wäre.


    Bevor da jetzt der falsche Eindruck entsteht: Die wörtliche Rede da ist natürlich nicht von Rose, sondern von Mr Seymour. :grin



    Zitat

    Ich denke, dass er sie nur deshalb nichts über die Geschäfte lernen lässt, weil das nicht sehr damenhaft wäre und eine zu gebildete Frau nicht das ist, was er an seiner Seite haben möchte.


    Ja, wohl wahr. Ich hatte irgendwie gedacht, dass

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Zitat

    Original von MaryRead


    Bevor da jetzt der falsche Eindruck entsteht: Die wörtliche Rede da ist natürlich nicht von Rose, sondern von Mr Seymour. :grin



    Ja. Hast recht. Beschissen zitiert. :bonk


    Dafür habe ich jetzt auch meine gerechte Strafe bekommen und beim zitieren deines Beitrages ausversehen den Spoiler gelesen. :bonk :lache