'Die englische Erbin' - Seiten 317 - 485

  • Zitat

    Original von Laila


    Helena hat ein sehr vertrautes Verhältnis zu ihrer Großmutter. Als ich auf S. 402 geschrieben hatte "Rose erinnerte sich sofort an Alecs Namen, sie hatte ihn seit der Affäre mit Helenas Kind im Gedächtnis behalten" bin ich davon ausgegangen, daraus ließe sich folgern, dass Helena sich ihrer Großmutter anvertraut hat. Mich würde mal interessieren, ob ihr das allgemein missverständlich fandet. :-)


    Nachdem ich erst einmal gestutzt habe, woher Rose weiß, dass Alec der Vater von Susannah ist, habe ich es mir genauso erklärt. Da sie zu ihrer Mutter schon kein enges Verhältnis hat, so vielleicht eher zu ihrer Großmutter.

  • Hallo Batcat,


    Zitat

    Ich bin außerdem froh, nicht in jener Zeit gelebt haben zu müssen. Diese dauernden Gesellschaften und Besuche. Frauen hatten noch herzlich wenig Rechte und noch weniger zu sagen und Männern gehörte die Welt.


    Das ging sogar so weit, dass sämtlicher Besitz der Frau nach der Eheschließung in den Besitz ihres Ehemanns überging. Sie hatten also nicht nur wenig zu sagen, sie waren sogar besitzlos. Das Gesetz wurde erst ziemlich spät im 19. Jh. (ich glaube, es waren die 80er) geändert.


    Liebe Grüße,
    Laila

  • Ich finde die Protagonisten alle irgendwie zwiespältig:


    Helena ist zwar aufmüpfig - macht dann aber doch Rückzieher
    Matthew ist ein Schwein - und hat dann doch wieder seine menschlichen Momente
    Alec liebt Helena - und stößt sie doch immer wieder von sich. Auch fragt man sich, ob und wie er seine Rache an Lord Ashington noch nehmen will


    Der einzige, der sich immer treu ist, ist Lord Ashington: Er ist ein A... durch und durch... :grin ... man hasst ihn ab der ersten Seite. Ich freue mich jetzt schon auf sein Ende. :-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

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  • So, nun habe ich das Buch durchgelesen und es hat mir sehr gut gefallen.


    Helena hat in diesen Kapiteln sehr viel ertragen müssen. Da ist die Sache mit der Fehlgeburt, die sie in einem Dämmerzustand nur sehr langsam verarbeitet und dann der Verlust ihres geliebten Bruders Jerome. Aber sie wird als eine sehr mutige und tapfere Frau beschrieben, die man sehr bewundern muss. Sie kämpft sich immer wieder aus Trauer und Lethargie heraus und versucht sich aufzubauen. Dabei denkt sie immer an erster Stelle an ihre Kinder.
    Dann ist da die immer wieder aufflackernde Liebe zu Alec, der sich nicht entscheiden kann, was er tun soll und sie geraten immer wieder in Streitgespräche. Sie fühlt sich verletzt.
    Ihr Vater macht die Sache auch nicht einfacher. Despotisch versucht er wie gehabt seine Regeln der Gesellschaft auch bei ihr durchzusetzten. Sie hat nur zu selten ihren Ehemann an ihrer Seite, der sie unterstützt.
    Was mich etwas stutzig gemacht hat, ist, dass sie versucht mit Matthew besser auszukommen. Es scheint, als entwickelte sich da etwas. Das verstand ich nicht so recht, da sie mehrfach von ihm gedemütigt und vergewaltigt wurde. Aber sie muss ja ein ganzes Leben mit ihm verbringen und erhoffte sich so mehr Freiheiten und Harmonie. Später wurde dann klar, das es so war.

  • Alec empfinde ich irgendwie schwächlich. Er kommt mit seinen Gefühlen zu Helena nicht rüber. Nun gut, das kann man noch mit den traumatischen Erlebnissen im Gefängnis erklären. Dazu kommt noch, das er sich sehr bewusst ist, dass sie die Tochter des Mannes ist, der ihn unschuldig da hinein gebracht hat. Aber wieso konn er sich das Dienstmädchen nicht vom Halse halten. Mehrfach sagt er zwar, er will sie nicht in seinem Bett haben, aber der "Arme" kann nicht widerstehen. Naja, die Männer zu dieser Zeit haben eh anders über die Treue gedacht. Da macht unser Alec keine große Ausnahme.


    Die Figur der Lorena hat mir auch gut gefallen. Tapfer wie eine Löwin steht sie zu ihrem Mann. Nach seinem Tod ist sie so ziemlich allein und muss sich vor den Beschuldigungen Arthurs zur Wehr setzen. Schön fand ich, dass sie endlich ein Kind bekam. So hatte sie neue Aufgabe und konnte den Unfall ihres Mannes besser verarbeiten.

  • Zitat

    Original von Queeny


    Nachdem ich erst einmal gestutzt habe, woher Rose weiß, dass Alec der Vater von Susannah ist, habe ich es mir genauso erklärt. Da sie zu ihrer Mutter schon kein enges Verhältnis hat, so vielleicht eher zu ihrer Großmutter.


    Vermutet habe ich das auch, war mir aber nicht sicher ob ich was überlesen hatte oder Laila ein Schnitzer passiert ist. ;-)


    Laila


    Danke für die Antworten. :-)

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Ich finde die Protagonisten alle irgendwie zwiespältig:


    Helena ist zwar aufmüpfig - macht dann aber doch Rückzieher
    Matthew ist ein Schwein - und hat dann doch wieder seine menschlichen Momente
    Alec liebt Helena - und stößt sie doch immer wieder von sich. Auch fragt man sich, ob und wie er seine Rache an Lord Ashington noch nehmen will


    Der einzige, der sich immer treu ist, ist Lord Ashington: Er ist ein A... durch und durch... :grin ... man hasst ihn ab der ersten Seite. Ich freue mich jetzt schon auf sein Ende. :-)


    So empfand ich es auch. Keiner war wirklich nur gut oder böse, stark oder schwach. Neben dem ollen Lord würde ich noch Simon benennen. Oder?

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Zitat

    Original von Trixi56


    Was mich etwas stutzig gemacht hat, ist, dass sie versucht mit Matthew besser auszukommen. Es scheint, als entwickelte sich da etwas. Das verstand ich nicht so recht, da sie mehrfach von ihm gedemütigt und vergewaltigt wurde. Aber sie muss ja ein ganzes Leben mit ihm verbringen und erhoffte sich so mehr Freiheiten und Harmonie. Später wurde dann klar, das es so war.


    Ich denke, es war auch irgendwie die Ausweglosigkeit. Alec hat sie ja definitiv zurückgestossen und war weg, wollte sie nicht. Nun musste sie sehen, wie sie ihr Leben SO auf die Reihe bekam, dass sie ein wenig Ruhe fand und auch gelegentlich ein klein wenig für sich und die Kinder tat.

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Ja, das Auskommen mit Matthew empfand ich auch so: Sie muß nun mal ihr Leben mit ihm leben. Warum es sich also auf Dauer selbst unnötig schwer machen? Also versucht man sich halt, sich bestmöglich miteinander zu arrangieren. Außerdem ist ihr ja auch aufgefallen, daß Matthew seine guten Seiten hat. Doch, doch, die hat er schon. Ein paar zumindest. :grin

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Ich finde die Protagonisten alle irgendwie zwiespältig:


    Helena ist zwar aufmüpfig - macht dann aber doch Rückzieher
    Matthew ist ein Schwein - und hat dann doch wieder seine menschlichen Momente
    Alec liebt Helena - und stößt sie doch immer wieder von sich. Auch fragt man sich, ob und wie er seine Rache an Lord Ashington noch nehmen will


    Der einzige, der sich immer treu ist, ist Lord Ashington: Er ist ein A... durch und durch... ... man hasst ihn ab der ersten Seite. Ich freue mich jetzt schon auf sein Ende.


    Batcat...thats Life oder? ( Mist, jetzt hab ich doch wieder mit ihr geredet.... :lache )


    Also, die Beziehung Helena/Matthew ist tatsächlich ziemlich krass. Für mich aber durchaus nachvollziehbar. Wir kennen doch alle solche Beziehungen in denen der eine den anderen schlecht behandelt und die arme Socke, dann trotzdem dankbar für jede kleine Streicheleinheit ist.


    Viel schwieriger fand ich nachzuvollziehen, wieso Helena sich so über die Liebschaften von M. aufregt. Ich an ihrer Stelle wäre froh, wenn er sich ein wenig außer Haus vergnügt und ich meine Ruhe hätte.
    Aber Eifersucht ist sowieso ein Gefühl, daß ich nur selten an mir bemerke und es daher auch bei anderen nicht nachvollziehen kann.

  • S.350 gibt mir ein Rätsel auf.


    "Der Musikabend bei den Suttons war wieder einmal ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass man sich bis zur Verzweiflung langweilen konnte. ( :sleep geht mir manchmal auch so : :grin
    Helena war alleine gegangen, weil Matthew bereits anderweitig verabredet war."


    Nein, das glaube ich beim besten Willen nicht, dass eine junge Frau zu dieser Zeit abends alleine irgendwohin geht. Schon gar nicht, daß der edle Gemahl Helena allein weggehen lässt. Ja was ist denn da los?
    I
    :gruebel
    Eli

  • Hallo Eli,


    auf Soireen und "passende" Gesellschaften, konnte eine verheiratete Frau auch allein gehen. Vor ihrer Ehe wäre das für Helena allerdings nicht in Frage gekommen.


    Liebe Grüße,
    Laila

  • :wave


    ich gondle im Kapitel 48 herum, hier geht grad nichts rechtes weiter und ich nütze die Zeit zu einer meditativen Pause und mache mir mal ein paar Gedanken zum Buchtitel.


    S.417 beginnt mit einer gefährlichen Drohung: "...allmählich Zeit, sich wieder in das Gesellschaftsleben einzufügen."
    ok, dann auf zur nächsten Party.
    Helena ruht unentwegt, Matthew ist vom wilden Tiger zum Schmusekätzchen mutiert, die Abendgesellschaft steht uns allen unausweichlich ins Haus und eigentlich wissen wir schon, dass Alec hinter einer Säule, im Garten oder sonstwo in einer Ecke lauert, um in Folge wie der Chinese im Rosaroten Panther :chen im entsprechenden Moment aus seinem Verdeck zu hüpfen.
    Dann treffen die beiden wieder aufeinander und dann... :grin


    lg Eli

  • Zitat

    Original von Trixi56
    Helena hat in diesen Kapiteln sehr viel ertragen müssen. Da ist die Sache mit der Fehlgeburt, die sie in einem Dämmerzustand nur sehr langsam verarbeitet und dann der Verlust ihres geliebten Bruders Jerome.


    Es kam jetzt alles auf einmal.. er Tot von Jerome, die Fehlgeburt und dann auch noch Matthew.. das alles zu überstehen und dann alles in dieser raschen Abfolge... :wow



    Bisher gefällt mir das Buch immer noch sehr gut, aber bakd habe ich es durch und dann ?

  • Zitat

    Original von Heaven


    S. 343 Hier findet man eine wunderbare Erklärung, warum Helena, obwohl innig in Alec verliebt, auch Matthews an sich ran lässt bzw. sogar aus freiem Willen zu ihm geht: Ausgehungert, ja, nach Liebe, Zuneigung, Zärtlichkeit und der einfache Sextrieb. Und dieses ist es, was sie ständig wanken lässt, sie immer wieder Grenzen überschreiten lässt, die sie nur all zu oft und intensiv hatte spüren müssen. Auch wenn mich ihr ewiges hin und her nervt, verstehen kann ich es.



    Über dieses Warum habe ich mir auch Gedanken gemacht und bin der gleichen Meinung wie Heaven. Irgendjemand hat hier auch geschrieben, dass es ja die einzigen Momente in der Beziehung sind, in der er wirklich liebevoll mit ihr umgeht. Und sie geniest es wahrscheinlich sehr endlich das Gefühl zu haben gliebt zu werden, etwas wert zu sein.

  • Zitat

    Original von Batcat
    Ich finde die Protagonisten alle irgendwie zwiespältig:


    Helena ist zwar aufmüpfig - macht dann aber doch Rückzieher
    Matthew ist ein Schwein - und hat dann doch wieder seine menschlichen Momente
    Alec liebt Helena - und stößt sie doch immer wieder von sich. Auch fragt man sich, ob und wie er seine Rache an Lord Ashington noch nehmen will


    Der einzige, der sich immer treu ist, ist Lord Ashington: Er ist ein A... durch und durch... :grin ... man hasst ihn ab der ersten Seite. Ich freue mich jetzt schon auf sein Ende. :-)



    Genau das finde ich so angehem. Es ist nicht alles schwarz-weiß. Die Menschen machen Fehler und bereuhen sie. Sie haben gute und schlechte Eigenschaften.

  • Zitat

    Original von Babyjane


    Viel schwieriger fand ich nachzuvollziehen, wieso Helena sich so über die Liebschaften von M. aufregt. Ich an ihrer Stelle wäre froh, wenn er sich ein wenig außer Haus vergnügt und ich meine Ruhe hätte.



    Warum sie manchmal so eifersüchtig auf seine Liebschaften ist, ist mir auch nicht 100%ig klar. Einerseits sehe ich das so, wie du geschrieben hast, dass sie ja froh um ihre Ruhe sein müsste.


    Aber vielleicht gibt ihr das wieder das Gefühl minderwertig zu sein. In dem Zusammenhang fällt mir ein, dass sie ja auch mir ihrer Schwäche nach der Fehlgeburt sehr gehadert hat. Sie mag es nicht schwach und krank zu sein. Sie will "funktionieren". Und vielleicht will sie für ihren Mann wenigstens in diesem Bereich eine gute Frau sein. Auch wenn sie den Sex nicht immer geniest und habe möchte.


    Sie wurde ja auch so erzogen, dass man funktionieren muss.