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'Die englische Erbin' - Seiten 317 - 485
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Eine Runde Fähnchen hab ich noch.
Bevor noch mehr Leute zu Google rennen, um das "Ridikül" zu suchen, das Helena durch den Raum pfeffert:
Ridikül
Veralteter Ausdruck aus dem Franz. (ridicule) für lächerlich.
Handtaschen um 1900, mit langen Griffen, die um die Hand oder den Arm geschlungen wurden.
QuelleSo ähnlich dürfte das bei Helena ausgesehen haben:
Weiter geht's.
S. 340 wird thematisiert, dass Helena Alec gegenüber wieder die höfliche Anredeform benutzt, während er ihr gegenüber bei der vertrauten bleibt. Hm..... Moment mal, die haben doch Englisch gesprochen, wie muss man sich das vorstellen? Im Deutschen mit du und Sie, das geht prima (auch wenn die Grenzen seinerzeit wohl woanders lagen), aber im Englischen?
S. 351 - die Party in Chelsea. Als der Name des Musikers fiel, Garet Flitcroft, dachte ich zuerst, es könnte sich um eine historische Figur gehandelt haben, die es tatsächlich gegeben hat. Hätte ja gepasst, wenn dort mal eine "echte" Figur des Kulturlebens der Zeit aufgetaucht wäre. Allerdings hab ich bei der weiteren Schilderung der Party und ihrer Folgen dann meine Meinung geändert... den gab's nicht wirklich, oder, Laila ?
Dazu noch eine grundsätzlichere Frage: Wie bist du auf die Idee zu dem Buch gekommen, Laila ? Gibt es irgendeinen realen Hintergrund, oder hast du dir alles ausgedacht? Sind alle Personen erfunden, oder sind echte dabei?
Warum ausgerechnet England und Indien - nach deiner Biografie sind das nicht unbedingt deine Spezialgebiete? Du musst sicher recherchiert haben, um die Lord Ashingtons dieser Welt glaubhaft darstellen zu können (K***brocken!) und um das Handelstreiben zwischen Indien und England schildern zu können. Magst du etwas dazu erzählen?
Und was war das nun genau für eine "Creme", die Helena bei dieser Party gegessen hat?
S. 383 - das Herstellungsverfahren für Seide, das Alec sich patentieren lässt. Ich weiss nicht recht. Woher hat er die Erfahrung? Er hat doch lediglich im Export gearbeitet. Hat er mit der Herstellung irgendetwas zu tun gehabt - und dann gleich so viel, dass er das Produktionsverfahren revolutionieren kann? Das hab ich ihm nicht ganz abgenommen. Aber nachdem Matthew es ihm für viel Geld abgekauft hat, wird es wohl seine Richtigkeit damit haben...
S. 400 - Bei dieser Aderlass-Geschichte nach Helenas Fehlgeburt lief's mir kalt den Rücken runter. Sowas Übergriffiges von diesem Arzt, noch unterstützt von Helenas Mann... Zum Glück sieht Matthew nachher ja ein, dass der Arzt einen Fehler gemacht hat, und ich muss sagen, ich nehme es den beiden ab, dass sie sich mit ihrer Ehe ganz gut arrangiert haben. Aber diese Szene fand ich wirklich gruselig.
Ach so, doch, eine Ausnahme - dass er so schnell wieder mit ihr schläft, obwohl der Arzt ihr verboten hat, schwanger zu werden. Und sie, die gehorsame Ehefrau, die ihre Ruhe haben will, spielt das natürlich herunter, als Jerome sie fragt.
S. 403 - Helena hat so viel abgenommen, dass sie bald aussieht wie eine magere Katze. Schönes Bild!
S. 433 - Ich konnte erst gar nicht glauben, dass Jerome wirklich tot war. Eine gebrochene Hüfte und ein paar gebrochene Rippen? Aber wahrscheinlich hatte er innere Verletzungen, die zum Tod geführt haben. Eindringlicher als der letzte Satz - "Jetzt war nichts mehr zu hören, ausser dem Ticken der Uhr" hätte die Szene jedenfalls nicht geschildert werden können...
Tja, das war's erst mal.... nun muss ich erst weiterlesen.
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MaryRead : Danke für die Ridikül-Erklärung.
Seite 334: Helena weint ja ganz furchtbar und geht dann nach dem Kuß von Matthew sofort aus dem Haus und zu dem Fest.
Da hab ich mich gefragt: Sie muss doch jetzt eigentlich total verheult und furchtbar aussehen. Wie kann sie dann so das Haus verlassen??Irgendwie hätte ich erwartet, dass sie sich "richten muss".
Tja, und irgendwie entdeckt sie ja jetzt ihre Sexualität mit Matthew........Obwohl er sie ja zwischendurch immer mal wieder so richtig verprügelt.
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Hallo MaryRead,
ZitatS. 340 wird thematisiert, dass Helena Alec gegenüber wieder die höfliche Anredeform benutzt, während er ihr gegenüber bei der vertrauten bleibt. Hm..... Moment mal, die haben doch Englisch gesprochen, wie muss man sich das vorstellen? Im Deutschen mit du und Sie, das geht prima (auch wenn die Grenzen seinerzeit wohl woanders lagen), aber im Englischen? Grübeln
Mir ist schon klar, dass ich das so nicht hätte schreiben können, hätte ich das Buch auf Englisch geschrieben. Aber dann dürfte das auch in aus dem Englischen übersetzten Büchern nicht verwendet werden, und ich hätte die Personen sich von Beginn an duzen lassen müssen. Das wäre dann aber auch komisch gewesen.
ZitatS. 351 - die Party in Chelsea. Als der Name des Musikers fiel, Garet Flitcroft, dachte ich zuerst, es könnte sich um eine historische Figur gehandelt haben, die es tatsächlich gegeben hat. Hätte ja gepasst, wenn dort mal eine "echte" Figur des Kulturlebens der Zeit aufgetaucht wäre. Allerdings hab ich bei der weiteren Schilderung der Party und ihrer Folgen dann meine Meinung geändert... den gab's nicht wirklich, oder, Laila ?
Nein, den gab es nicht.
ZitatDazu noch eine grundsätzlichere Frage: Wie bist du auf die Idee zu dem Buch gekommen, Laila ? Gibt es irgendeinen realen Hintergrund, oder hast du dir alles ausgedacht? Sind alle Personen erfunden, oder sind echte dabei?
Die Gechichte ist komplett fiktiv. Wie ich auf die Idee gekommen bin, kann ich so eigentlich gar nicht sagen. Erst hatte ich nur die Szene vor Augen, wie Alec im Gefängnis zu sich kommt, und dann hat sich das einfach so weiterentwickelt.
ZitatWarum ausgerechnet England und Indien - nach deiner Biografie sind das nicht unbedingt deine Spezialgebiete? Du musst sicher recherchiert haben, um die Lord Ashingtons dieser Welt glaubhaft darstellen zu können (K***brocken!) und um das Handelstreiben zwischen Indien und England schildern zu können. Magst du etwas dazu erzählen?
Weil ich beide Länder sehr interessant finde. Recherchieren musste ich natürlich auch, aber ich beschäftige mich auch privat schon seit Jahren damit. Anhand von Lord Ashington wollte ich die damals herrschende Doppelmoral darstellen und den völlig überzogenen Ehrbegriff. Nach außen hin musste man sich immer tadellos darstellen, egal um welchen Preis. Deshalb macht es ihm nichts aus, ein (unschuldiges) Mädchen zu ruinieren, weil er es als nicht passend für seinen Sohn erachtet (nur aufgrund ihres Rufes, wäre von der Sache nichts nach außen gedrungen, hätte er nicht so sehr interveniert), während der Ruf seiner eigenen Tochter, die nach den Vorstellungen der viktorianischen Gesellschaft schlimmste Schande auf sich geladen hat, um jeden Preis erhalten bleiben muss.
Auf den Indienhandel bin ich in dem Roman noch gar nicht so sehr eingegangen. Das Thema finde ich sehr faszinierend, insbesondere die Zeit der Kolonialkriege im 18. Jh. und deren Einflussnahme auf den Ostindienhandel. Dazu aber ein anderes Mal.
ZitatUnd was war das nun genau für eine "Creme", die Helena bei dieser Party gegessen hat?
Ein opiumhaltiges "Dessert". In orientalischen Ländern wurden sie (in verschiedenartiger Konsistenz) als Rauschmittel genutzt.
Liebe Grüße,
Laila -
Zitat
Original von Laila
Hallo MaryRead,Mir ist schon klar, dass ich das so nicht hätte schreiben können, hätte ich das Buch auf Englisch geschrieben. Aber dann dürfte das auch in aus dem Englischen übersetzten Büchern nicht verwendet werden
touché!
genau da hab ich selber in umgekehrter Richtung nämlich schwer gehirnt... WANN fangen sie an, sich zu duzen? -
Bin auf Seite 373: Fängt Alec jetzt wirklich an über sein Leben nachzudenken? Schön wäre es...........
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.............und auf Seite 387 rege ich mich schon wieder über ihn auf. Oder über beide: Aber dieses Gespräch ( oder sehr ähnlich ) haben sie doch schon öfters geführt. Es geht einfach nicht voran..........
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Es tut mir Leid - ich kann nicht mehr!
Ich habe mich wirklich bemüht und bis Seite 377 durchgehalten. Aber es wird einfach nicht besser.
Ich will gar nicht behaupten, dass der Roman stilistische oder handwerkliche Mängel hat. Aber er fesselt mich einfach nicht. Diese dauernden "gesellschaftlichen Ereignisse" in Form von Parties, Empfängen, Bällen, Soirees und was weis ich noch alles, nervt mich nur noch.
Helena ist für mich als Figur unglaubwürdig. Immer wieder wird sie von ihrem Mann gedehmütigt, vergewaltigt, geschlagen. Und was zieht sie für Konsequenzen? Sie geht freiwillig zu diesem Widerling (S. 375 f.) und will mit ihm schlafen, damit er nicht mehr bestimmt, wann es das nächste Mal passieren wird. Es mag an mir liegen, aber meine Phantasie reicht nicht aus, um mir so eine Frau vorzustellen.
Ebenso ihren Ehemann Matthew. Dieser Typ ist in meinen Augen auch nicht stimmig. In der Regel findet er Vergnügen daran, seine Frau zu unterwerfen (praktisch-tätlich wie sexuell) und zu betrügen, zum anderen möchte er wieder von seiner Frau verführt und begehrt werden.
Auch Matthews Gegenspieler Alec ödet mich an. Er ist ein richtiger Waschlappen, der keine Entscheidungen treffen kann. Warum hat ihm Helena im Opium(?)-Rausch eigentlich ihr halbes Leben erzählt, das wichtigste aber "vergessen" (obwohl sie doch nicht Herr ihrer Sinne war) - nämlich dass sie eine Tochter von ihm hat?
Bestimmt löst sich das alles ja noch auf, aber ich hab leider nicht den Nerv, mich dafür durch weitere 300 Seiten zu quälen.
Der Roman würde sich gut für eine Theaterstück-Vorlage eignen, denn er kommt mit sehr wenig Bühnenbild aus. Als Kulisse braucht man nur diverse Salons, einen Park (mit vielen "Lauben"), das Kontor von Seymours Firma und natürlich das Schlafzimmer der Vanderleys.
In diesem Zusammenhang komme ich noch mal auf den Klappentext zurück: Der Glanz des britischen Empire, die Exotik Indiens und der Zauber einer jungen Liebe - ein üppiger historischer Roman (...).Für mich eine Mogelpackung...
Laila ,
nimm mir meine Kritik bitte nicht übel - aber ich denke, bei dem vielen Lob hier, kannst du einen "Miesmacher" aushalten, oder ?Enttäuscht
D. -
Mittleweile lese ich, ohne mit dem Herzen dabei zu sein. Ich will mir auch keine Gedanken mehr dazu machen. Ich lasse mich nur mehr überraschen, ob vielleicht doch noch was passiert...
Wie Depardieu schon sagte: am Stil, am Ausdruck gibts nichts zu bemängeln. Nur der Inhalt ist schlicht gesagt langweilig. Wäre der Roman zumindest etwas gestrafft und kürzer, käme mir das sehr entgegen.
Und kann mir jemand verraten, warum auf der Rückseite der Buches behauptet wird, das sei ein historischer Roman?
*Alice macht sich seufzend an den Endspurt*
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Nun bin ich schon ein ganzes Stück weiter und muss wophl meine Ansichten über einige Protagonisten revidieren. Im Verlauf der Story merkt man, das nix so ist oder bleibt wie es scheint und was für mich ausnahmslos grund eifrigen weiterleses ist.
S. 343 Hier findet man eine wunderbare Erklärung, warum Helena, obwohl innig in Alec verliebt, auch Matthews an sich ran lässt bzw. sogar aus freiem Willen zu ihm geht: Helena, die erwartet hatte, sie werde kühl und distanziert bleiben, während er mit der üblichen Grobheit zu Werke ging, erlebte, wie ihre ausgehungerten, vergessen geglaubten Sinne auf seine unerwartet behutsamen Berührungen reagierte.
Ausgehungert, ja, nach Liebe, Zuneigung, Zärtlichkeit und der einfache Sextrieb. Und dieses ist es, was sie ständig wanken lässt, sie immer wieder Grenzen überschreiten lässt, die sie nur all zu oft und intensiv hatte spüren müssen. Auch wenn mich ihr ewiges hin und her nervt, verstehen kann ich es.S.345 Zum ersten Mal bekommt sie mit, dass Matthews nicht nur das Ungeheuer ist, wie sie immer dachte und zu spüren bekam. Nein, er glaubt ihr auf Anhieb, dass Murdoch derjenige ist, der sie unsittlich ansprach und sie keinerlei Schuld trifft.
Ich war echt erstaunt und von da an beginnt für mich ein völlig anderer Matthews hervor zu treten als er zuvor gezeichnet wurde. Keine Frage, er hat sie misshandelt, gedehmütig und was nicht noch alles. Aber DAS ist es doch, was von ihm als Mann erwartet wird, was er von den Alten vorgelebt bekommt und was ihn in der Gesellschaft als Mann kennzeichnet. Aber immer wieder ist im Verlauf der Geschichte zu spüren, dass er Helena nicht nur besitzen wollte, sondern sie wirklich liebt, nur glaubt, wenn er ihr zu viel davon zeigt, sein Gesicht zu verlieren. Er lässt sie lernen, hilft ihr (wenn auch nur bis zu einem bestimmten Grad), er begegnet ihr zärtlich, voll Liebe..... Bezeichnend dafür die letzte Passage auf S. 380, wo er versucht, sich zu entschuldigen, seine Gefühle preis gibt.Oder das Gespräch am Kamin über die Fehlgeburt auf S. 410
Im Moment empfinde ich Matthews keineswegs grausamer alsa Alec, der in meinen Augen zu einer schwanzgesteuerten Pfeiffe geworden ist. Der Helena aus Feigheit und Wolllust immer wieder in Schwierigkeiten bringt, sich selbst aber immer wieder mit der Gefängnisgeschichte und ihrem Vater aus der Affaire zieht.
Auf Seite 439 finde ich es sehr treffend wie Helena ihm erklärt was er ihr angetan hat: Jedes Gefühl in mir hast du aufgesogen, Alec, für niemand anderen ist mehr etwas übrig geblieben. Immer nur du, alles, was ich geben konnte, hast du genommen, und es war dir nicht einmal wert, mich bei dir zu behalten.
Klasse gesagt!Was mich noch verwunderte..... :gruebel..... S.402 Woher kannte Rose plötzlich den Namen von Alec???? Hatte Helena den nicht nur Jerome erzählt?
So, nun muss ich meine Neugier weiter stillen.
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Jerome ist tot, George verlässt London..........
Der von Heaven zitierte Satz auf Seite 439 ist auch mir aufgefallen, schön ausgedrückt.
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Ich muss gestehen, mich haben in diesem Teil die ewigen Feste und Feiern auch ziemlich angeödet, das ein oder andere hätte man durchaus kürzen können. Andererseits: Wir LESEN nur davon, wie müssen sich die Leute damals gefühlt haben, die das täglich ERLEBEN mussten, dieses oberflächliche Geplänkel, Gesehen-und-Gesehen-Werden, den Ruf makellos halten, etc. Furchtbar!
Die "körperliche Harmonie" mit Matthew, über die sich Helena selbst auch wundert, konnte ich auch nicht nachvollziehen. Ausgehungert hm... Selbst dann... Ich weiß nicht....
Auch wenn ich durchaus zugeben muss, dass Matthew auch angenehme Züge zu haben scheint, die bereits angesprochenen Szenen (Murdochs Unverschämtheiten, nach Helenas Fehlgeburt etc.) weisen darauf hin. Gefällt mir, dass er nicht als durch und durch böse dargestellt wird, auch wenn er bei mir nie auf einen grünen Sympathie-Zweig kommen würde.Was mich stutzig gemacht hat: Aderlass am Ende des 19. Jahrhunderts? Ich dachte, das würde zu der Zeit schon nicht mehr praktiziert werden Ab wann hat man denn wirklich erkannt, dass diese Methode nicht das Allheilmittel ist?
Jeromes Tod hat mich tief getroffen Die einzige wirkliche Unterstützung, die Helena hatte, ist jetzt weg
Und dann geht auch George noch weg... wobei ich ja schon eine Ahnung hatte, wo er hingeht... -
Zitat
Original von milla
Und dann geht auch George noch weg... wobei ich ja schon eine Ahnung hatte, wo er hingeht...
Ehrlich? Das wüsste ich gern WO der hin ist.
Zu den vielen Festen.....mir gings zeitweilig auch auf den Keks, andererseits passieren da immer Dinge, die für den Verlauf der Geschichte wichtig sind. Sie zu raffen und in 2-3 Feste zu verlegen wäre wohl zu überladen und unglaubwürdig.
Es wäre schön, wenn du ein paar Worte zu unseren Gedanken tippseln könntest bzw. Fragen beantworten würdest.
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Zitat
Original von Heaven
Ehrlich? Das wüsste ich gern WO der hin ist.
Ich sag nix Weiterlesen! -
Zitat
Original von milla
Ich sag nix Weiterlesen!Isch bin doch schon fertich und weiß noch immer nicht wo er....
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Mir ging es bei den vielen Festen wie Milla - ich war froh, nicht bei jedem einzelnen dabei sein zu müssen.
Ich bin außerdem froh, nicht in jener Zeit gelebt haben zu müssen. Diese dauernden Gesellschaften und Besuche. Frauen hatten noch herzlich wenig Rechte und noch weniger zu sagen und Männern gehörte die Welt. Der Oberschicht sowieso.
Aber das Buch wäre nicht ein Roman, wenn nicht jeder das Ende bekommen würde, daß er verdient. Naja gut, Jerome hätte was anderes verdient als das Ende, das ihm zuteil wurde.
Naja, das mit dem Aderlaß habe ich auf den Kurpfuscher Dr Garnet geschoben. Es gab sicher auch damals schon gute und schlechte Ärzte mit fortschrittlicheren und reaktionären Methoden. Dr Garnet war in beiden Beziehungen zweiteres.
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Zitat
Original von milla
Was mich stutzig gemacht hat: Aderlass am Ende des 19. Jahrhunderts? Ich dachte, das würde zu der Zeit schon nicht mehr praktiziert werden Ab wann hat man denn wirklich erkannt, dass diese Methode nicht das Allheilmittel ist?
Siehste, ich wusste doch, ich wollte noch was nachgucken *g* Aber wenn Du recht hast, und der Aderlass am Ende des 19. Jahrhunderts zumindest nicht mehr üblich war, dann erklärt das für mich, die Selbstverständlichkeit, mit der Helena sich hinterher beschwert, dass sie doch durch die Fehlgeburt schon so viel Blut verloren hat, und sich deshalb der Aderlass so schädlich auf sie ausgewirkt hat. (Das ist mir Geschichts-Banausin wieder mehr aufgefallen...). So macht die Szene für mich mehr Sinn, dass ein Kurpfuscher aus Unkenntnis und Hilflosigkeit zum Altbewährten greift (und ein überforderter Ehemann ihn nicht davon abhält...), kann ich mir vorstellen, und dann ist mir auch klarer, dass sowohl Helena als auch Mattew im Nachhinein den Aderlass so eindeutig verurteilen.
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Hallo Ihr Lieben,
erst einmal zum Aderlass: Es stimmt, dass er Ende des 19. Jh. nicht mehr üblich war. Matthew sagt auf S. 408 zu Helena, dass er von seinem Hausarzt im Nachhinein darüber aufgeklärt wurde, dass es die falsche Vorgehensweise war.
Was die sexuelle Beziehung zwischen Helena und Matthew angeht, gingen die Meinungen auch unter anderen Lesern auseinander. Heaven, du hattest geschrieben:
ZitatS. 343 Hier findet man eine wunderbare Erklärung, warum Helena, obwohl innig in Alec verliebt, auch Matthews an sich ran lässt bzw. sogar aus freiem Willen zu ihm geht: Helena, die erwartet hatte, sie werde kühl und distanziert bleiben, während er mit der üblichen Grobheit zu Werke ging, erlebte, wie ihre ausgehungerten, vergessen geglaubten Sinne auf seine unerwartet behutsamen Berührungen reagierte.
Ausgehungert, ja, nach Liebe, Zuneigung, Zärtlichkeit und der einfache Sextrieb. Und dieses ist es, was sie ständig wanken lässt, sie immer wieder Grenzen überschreiten lässt, die sie nur all zu oft und intensiv hatte spüren müssen.
So hatte ich es auch gemeint beim Schreiben. An anderer Stelle denkt Helena: Und auch wenn es widersinnig schien, waren die Nächte mit Matthew das Einzige in ihrer Beziehung gewesen, das ihr gut getan hatte. Vielleicht lag es daran, überlegte sie, dass es die einzigen Momente waren, in denen Matthew ihr gegenüber wirklich liebevoll war (...)ZitatWas mich noch verwunderte..... ..... S.402 Woher kannte Rose plötzlich den Namen von Alec???? Hatte Helena den nicht nur Jerome erzählt?
Helena hat ein sehr vertrautes Verhältnis zu ihrer Großmutter. Als ich auf S. 402 geschrieben hatte "Rose erinnerte sich sofort an Alecs Namen, sie hatte ihn seit der Affäre mit Helenas Kind im Gedächtnis behalten" bin ich davon ausgegangen, daraus ließe sich folgern, dass Helena sich ihrer Großmutter anvertraut hat. Mich würde mal interessieren, ob ihr das allgemein missverständlich fandet.Liebe Grüße,
Laila -
Und immer noch drehen sich Helena und Alec im Kreis. Immer wieder wallt ihre Liebe auf. Und immer wieder tun sie sich weh. Wirklich schade.
Nach dem Brand war mein erster Gedanke: Ist es vielleicht Mathew, der mit dem Tode kämpft? Dann wäre Helena ja endlich frei für Alec. Das es Jerome getroffen hat, tut mir ehrlich leid.
Ich bin gespannt, wann und ob Alec endlich erfährt, dass er eine Tochter hat. Jeder scheint es zu wissen, dass es sein Kind ist, nur er selber noch nicht.
Helena muss wirklich eine Menge aushalten mit Mathew, obwohl er immer mal wieder zwischendrin doch menschlich wirkt.
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Zitat
Original von Queeny
Nach dem Brand war mein erster Gedanke: Ist es vielleicht Mathew, der mit dem Tode kämpft? Dann wäre Helena ja endlich frei für Alec. Das es Jerome getroffen hat, tut mir ehrlich leid.So ging's mir auch...
Wie schon in den vorherigen Abschnitten war es ziemlich viel englische High Society mit ihren ewigen Empfängen. Ich hätte mir mehr über Alecs Arbeit und Kalkutta gwünscht.
Zwischendurch gibt es im Buch ziemlich abrupte Wechsel, einen habe ich mir dieses Mal markiert. Auf Seine 469 geht es um George und Diana und während ich noch am Rätseln war, ob ich Diana schon kennen müsste, geht es auf Seite 470 ohne Übergang mit Helena und Blanche (die mir so spontan auch eher fremd war) weiter. Da habe ich bestimmt 3 mal hin und her geblättert, weil ich dachte, ich hätte eine Seite überblättert.