Fisch gestärkt

  • Heute ist es kalt ... schweinekalt ... aber das ideale Wetter für eine Recherche. Eine meiner Romanfiguren bricht durch eine Eisdecke und muss quasi ins Wasser beißen. Und da man ja als Autor nur über das schreiben soll, was man kennt, bin ich eben zum Fluß gefahren.
    Das Einbrechen war gar nicht so einfach, es ist wirklich bitterkalt und das Eis entsprechend dick gefroren. Mit einem Eispickel hab ich mir dann ein Loch geschlagen und bin mit einer Folie und Kugelschreiber hinab gestiegen, ins 'kühle' Nass. Und wie ich da so im Wasser die Eisdecke von unten betrachte, kommt ein Fisch angeschwommen. Ich hab versucht ihn zu ignorieren, wollte hier schließlich nicht überwässern. Aber der Fisch gab keine Ruhe und nervte mich mit seinem Fischisch. Ich glaub, dass das kein Fisch aus der Chamer Gegend war, er hatte einen leicht sächsischen Akzent.
    "Kann man nicht mal unter Wasser in Ruhe arbeiten?", fragte ich ihn.
    Er nickte in Richtung Kugelschreiber. "Wie willst du mit dem hier unten schreiben?"
    "Bist wohl ein Klugscheißerfisch?!" Aber er hatte Recht. "Hast du zufällig einen wasserfesten Stift bei der Flosse?", fragte ich ihn.
    "Nö."
    Also habe ich mir die Stimmung unter Wasser eben so einprägen müssen.
    Und nun sitz ich hier mit einem Schnupfen und mir fällt auf, dass ich zwar eingebrochen bin (na ja, ich hab halt ein bisschen nachgeholfen) und Eindrücke gesammelt hab, dass ich aber nicht gestorben bin. Wie soll ich da ne authentische Wasserleiche schildern?
    Muss ich wohl zurück. Hoffentlich ist das Loch nicht schon wieder zugeeist ... Aber erst stärke ich mich mit einem Essen. Hab da was im Ofen bruzeln: Fisch in Sachsensoße.

  • Liebe Ines,


    Danke für die Begrüßung! Und das war ein Liebesgedicht für die Sachsen. ;)


    Hallo Magali,


    freut mich, dass es dir gefällt!


    Und für die Bewertung auch ein Danke! Wer immer das war ...


    Grüße
    Quidam