RAUS!!!

  • Ausbrechen ...
    möchte ich,
    meine Erinnerungen tauschen,
    gegen andere,
    hellere,
    schönere,
    das Dunkel zurücklassen...


    Tränen möcht ich gegen Lächeln tauschen,
    den Gestank von Wunden und Alpträumen
    gegen den Duft der Zitronen in Menton
    (oder sonstwo)
    und düstere Passionswege
    voll Schmerz und Blut,
    eintauschen
    gegen lichtvoll heitere Osterspaziergänge.



    Weg möcht ich!
    Die Schreie vergessen,
    und Lachen an deren Stelle setzen -
    Genug geweint!
    Genug gesucht!
    Genug umsonst gehofft!


    ES IST GENUG
    verdammt nochmal -
    von ALLEDEM genug!!!


    Endlich lieben,
    angstlos fühlen,
    vertrauen,
    sich fallenlassen -
    ohne Furcht vor irgendeinem Abgrund.


    Es muss doch EINE geben,
    die die Hand geben kann,
    ohne sie gleich wieder wegzuziehen,
    und die Lachen und Weinen versteht -
    beides in ihre Hände
    nimmt wie man einen kleinen Vogel birgt...


    Eine,
    mit der ich ausbrechen kann,
    aus diesem Jammertal,
    in dem man an Leid und Tränen erstickt,
    an Elend verreckt...


    DAZU bin ich nicht gemacht,
    war nicht so, von Natur aus
    - nein -
    und hab es keinen Tag akzeptiert.


    Doch -
    meine Kraft,
    sie reicht nicht 1000 Jahre -
    ohne etwas das mich hält,
    kann ich nicht dagegen halten -
    etwas,
    das einen Blick gewährt auf
    Sonne,
    Leichtigkeit,
    Sanftheit,
    Leidenschaft...
    L E B E N ...


    Etwas muß greifbar sein,
    Hier und jetzt!
    Nach dieser Ewigkeit, gemacht aus Schlägen -


    Die Sehnsucht danach -
    sie tut so weh,
    die andauernde Nacht -
    sie muß endlich weichen -


    JETZT!!!

  • hallo sinfonie,


    ohne den Text irgendwie großartig auseinanderzunehmen oder zu theoretisieren: ich finde ihn wunderbar und sehr berührend. Er klingt ehrlich und nah...wirklich ein sehr schönes und bewegendes Gedicht.

  • Zitat

    Genug geweint!
    Genug gesucht!
    Genug umsonst gehofft!.


    Liebe Sinfonie!


    Ohne Dir jetzt in irgendeiner Form eine Interpretation unterjubeln zu wollen, glaube ich, nachfühlen zu können, was Dich veranlasst hat, dieses (und auch die anderen) Gedicht/e zu schreiben.


    Falls Du mit jemandem reden möchtest, dessen Situation der Deines lyrischen Ichs ähnlich ist, PN genügt...


    Liebe Grüße Sarah

  • hm. ich find den text viel zu lang.
    wunderschöne bilder und formulierungen sind da drinnen. aber dann erklärst du im nächsten moment zu viel und nimmst ihnen damit die wirkung.


    ein beispiel:
    den Gestank von Wunden und Alpträumen
    gegen den Duft der Zitronen in Menton
    (oder sonstwo)
    und düstere Passionswege
    voll Schmerz und Blut,
    eintauschen
    gegen lichtvoll heitere Osterspaziergänge.



    würde ich kürzen in:


    den Gestank von Alpträumen
    gegen den Duft der Zitronen in Menton
    (oder sonstwo)
    und Passionswege
    eintauschen
    gegen Osterspaziergänge.


    weißt du, was ich meine?


    diese schönen bilder, die du hast, die gehen total unter in dazwischen gestreutem bla bla bla


    (Weg möcht ich!
    Die Schreie vergessen,
    und Lachen an deren Stelle setzen -
    Genug geweint!
    Genug gesucht!
    Genug umsonst gehofft!


    ES IST GENUG
    verdammt nochmal -
    von ALLEDEM genug!!!


    Endlich lieben,
    angstlos fühlen,
    vertrauen,
    sich fallenlassen -
    ohne Furcht vor irgendeinem Abgrund. )


    eigentlich sagst du hier nämlich nichts neues. es ist schon vorher klar, dass du den schmerz eintauschen willst. und oben hast du es viel schöner gesagt.


    also, wenn du den tipp einer leserin möchtest:
    aus dem gedicht kannst du mehr, viel mehr machen. wenn du lernst, wie viel spaß es machen kann, zu streichen, zu reduzieren, zu verzichten und zu verdichten.


    ich bin gespannt auf eine neue fassung.


    die testsiegerin