Ken Follett "Die Säulen der Erde"

  • Mir hat es ehr gut gefallen, habs aber auch schon vor x jahren gelesen, eine Auffrischung wäre mal wieder dran. Aber wann lese ich denn dann die anderen interessanten Bücher??

  • Gibt es auch jemand, der Kritik daran äussern kann?


    Ich selbst habe es nicht gelesen, aber mein Mann meinte grade, es wäre aus verschiedenen Gründen nicht so gut.

  • @all
    Ich habe ja schon geschrieben das ich mich damit schwertue. Habe mir auch das Hörbuch gekauft und mir vorlesen lassen aber es hat nichts genützt, ich weiß nicht vieleicht ist die Zeit dieses Buch zulesen bei mir noch nicht gekommen.
    Gruss oemchenli
    :wave :wave :wave

  • Soo, Orlando's Mann hier:


    Eins vorweg: Ich mag historische Romane nicht. OK, um das rauszufinden, muss man *wenigstens einen* gelesen haben. ;)
    Das war bei mir die 'Säulen der Erde', außerdem noch 'Der Name der Rose', 'Der Medicus' und noch einige andere mehr. Was aber am Erebnis nichts ändert, ich mag sie nicht.


    Viele h.R. sind IMO sehr ähnlich, eine 'moderne' Handlung wird in eine vergangene Zeit verfrachtet, ein bißchen Sex&Crime", ein bißchen Aufbegehren gegen die Gesellschaft, alles viel zu flach, viel zu unoriginell und viel zu sterotyp (müssen eigentlich in allen h.R. irgendwelche Leute gemeuchelt werden und Sexszenen vorkommen, in denen mindestens einmal die Phrase 'mit bebenden Lippen/Brüsten/wasauchimmer' vorkommt?).


    Auch wenn Follet -als einer der 'Grossen 3' des Genres (IMO gehören Ecco und Gordon dazu)- grösstenteils noch um ein vielfaches besser ist als viele der Autoren, die nach ihm kamen, trägt er mir persönlich an vielen Stellen einfach zu dick auf.


    An manchen Stellen hat er -für mich- außerdem nicht sorgfältig genug recherchiert. Mitte des 12. Jhd. z.B. gab es in England -wie im Rest Europas auch- nach meinem Kenntnisstand noch keine Knöpfe, also können sich die Helden eigentlich nicht diverse Kleidungsstücke aufknöpfen.
    OK, die meisten Leute wissen das nicht und es interessiert sie auch nicht, aber *ich* weiß es und *mich* interessiert es. Und solche Dinge führen für mich zur Abwertung eines Buches.


    Wer mal was authentisches historisches lesen will, dem kann ich Joinville's Chroniken oder Chaucer's 'Canterbury Tales' ans Herz legen, einige der skandiavischen Sagas sind auch sehr lesenswert.

  • Ist bestimmt schon 10 Jahre her, dass ich das gelesen habe. Aber obwohl auch ich kein großer Fan von historischen Romanen bin, hätte dieses Buch für mich noch 1000 Seiten haben können! Ist auf meiner Besten-Liste notiert!


    Grüße, die Waldfee

  • Als ich mal wieder ins Krankenhaus mußte, habe ich "Die Säulen der Erde" geborgt bekommen mit der Empfehlung: das wird dich auf andere Gedanken bringen.
    Ich habe es damals innerhalb von drei Tagen regelrecht verschlungen. Ein Jahr später habe ich es mir gekauft und weil ich es hasse ein Buch zu besitzen, daß ich nicht gelesen habe, mußte ich es gleich noch einmal lesen.


    2 mal gelesen - immer noch völlig begeistert von dem Buch und kann es nur weiter empfehlen.


    Vorige Woche war ich im Bremer Dom (ich habe einen Faible für Kirchen). Als ich ihn betrat kam ich mir zeitlich versetzt vor. Der Bremer Dom erinnert sehr an den in "Die Säulen der Erde" beschriebene Baustil. Die Leichtigkeit durch die neue Bautechnik ist dort besonders gut zu spüren. Meiner Begleiterin habe ich auch davon erzählt und sie sagte dann: ja, du hast Recht. Als ob es dieser Dom wäre, der dort beschrieben ist.


    Also ich kann das Buch nur empfehlen.


    Der Bücherwurm

  • Habe am Sonntag mit dem am Buch angefangen es ist nicht schlecht, doch die päpstin hat mir besser gefallen das war packender.

    Ich interessiere mich deshalb so sehr für dir Zukunft,weil ich den Rest meines Lebens in ihr verbringe. (Lansky ist ein Fan von Wikileaks)

  • Also, ich biete gerade bei Ebay drauf. Bin mal gespannt. Mein Mann ist da ja noch kritischer als ich (leider hat das Buch wohl seine Exfreundin mitgenommen). :-)


    Übrigens hat er sich auch gestern angemeldet: als GRISWOLD


    Allerdings verwirft er ständig sein Vorstellungsposting :rolleyes und schreibt nicht einfach drauf los, wie ich :grin



    Nur Mut! :wave

  • Also das Buch war micht schlecht, doch habe ich mir es spannender vorgestellt, wer den Prolog und den Vorbeschrieb liest kann sich zu 60 % schon ausrechnen wie der Roman weitergeht, trotzdem konnte ich irgendwie nicht die Finger davon lassen bis es fertig war.


    Was für mich schon spannender rüber gekommen ist das Buch "Im Schatten der Lilie" .

    Ich interessiere mich deshalb so sehr für dir Zukunft,weil ich den Rest meines Lebens in ihr verbringe. (Lansky ist ein Fan von Wikileaks)

  • Ich fand das Buch super. Es war spannend, interessant und hat mich total gefesselt. Es war mein 2. Buch von Ken Follett und hat mich erst richtig auf ihn aufmerksam gemacht.


    Ich kann's jedem nur empfehlen.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Hallo zusammen


    Nach all dem Lob für dies Buch mag ich fast garnicht schreiben das mir das nicht so doll gefallen hat.
    Es war mir eigentlich zu langatmig, es wurde auf einem Thema endlos rumgeschrieben.
    Allerdings möchte ich auch nicht unterschlagen das die Buch wirklich einen guten Einblick in das damalige armselige Leben eines Handwerkers gibt. Und das es auch klar zeigt was die Handwerker eigentlich für Spielbälle in der Hand der Reichen Oberschicht sind.


    :wave

  • Ach je, das gammlet ja auch noch in meinem RUB rum :grin


    ABer momentan ist mir so gar nicht historisch zu Mute :lache


    "Das Lächeln der Fortuna" war wohl etwas viel auf einmal :lache

  • So, jetzt hab ich das Buch endlich durch. Ich muss sagen, ich hab mich damit ziemlich herum gequält. Es konnte mich nicht wirklich fesseln. Klar, man erfährt viel über das Leben in dieser Zeit. Das war schon interessant. Aber man hätte die Geschichte locker um 500 Seiten kürzen können. Zum Schluss hat es mich nur noch gelangweilt. Schade.

  • Ich habe dieses Buch vor ziemlich langer Zeit gelesen und habe es total spannend in Erinnerung. Ich glaube, dass das auch für mich der erste historische
    Roman war, ich war damals total begeistert, vielleicht lese ich es demnächst noch einmal.
    LG Sanni

  • Zitat

    Original von Kyara
    So, jetzt hab ich das Buch endlich durch. Ich muss sagen, ich hab mich damit ziemlich herum gequält. Es konnte mich nicht wirklich fesseln. Klar, man erfährt viel über das Leben in dieser Zeit. Das war schon interessant. Aber man hätte die Geschichte locker um 500 Seiten kürzen können. Zum Schluss hat es mich nur noch gelangweilt. Schade.


    Ging mir genauso. Ich glaube ich habe ein 1/2 Jahr (!) an diesem Buch rumgemacht, bis ich es endlich zu Ende gelesen habe. Ich fand die Beschreibungen der Lebensumstände und den Bau dieser Kathedrale (?) auch interessant und man hat einen guten Einblick bekommen.
    An vielen Stellen war es einfach zu langatmig und wie du sagst, Kyara, hätte man es auch kürzen können.


    Momo

    Momo


    Alles Wissen und alle Vermehrung unseres Wissens endet nicht mit einem Schlusspunkt, sondern mit einem Fragezeichen.
    -Hermann Hesse-

  • Also, ich bin überrascht, daß es so wenige negative Kritiken über das Buch gibt. Bei mir steht "Die Säulen der Erde" auf einer Ebene mit "Der Medicus"; die beiden Bücher sind schuld daran, daß ich kaum noch moderne historische Romane lese.


    "Die Säulen der Erde" mag ja spannend sein, ist aber ziemlich vorhersehbar. Besonders gut recherchiert ist es auch nicht. Der Hauptgrund, warum ich historische Romane lese, nämlich um auf angenehme Art Handfestes über die jeweils behandelte Zeit dazuzulernen, wird hier so gut wie gar nicht erfüllt. Die ganze historische Szenerie ist ein nur flüchtig entworfener Hintergrund, um die Geschichte, die sich überall und zu fast allen Zeiten so ähnlich hätte zutragen können, farbenprächtig zu untermalen.


    Das wirklich Schlimme aber sind die Charaktere. Die sind absolut unglaubwürdig. Alle Bösewichte sind eigentlich so, wie sie im Mittelalter hätten sein müssen, aber alle Guten sind ausgesprochen modern wirkende und modern denkende Gestalten und haben Ansichten, die absolut untypisch für ihre Zeit sind. Und ich finde, daß es einen guten historischen Roman ausmacht, daß auch seine Protagonisten in den zeitlichen Rahmen passen. "Die Säulen der Erde" warten zwar nicht mit solch haarsträubenden historischen Fehlern auf wie der "Medicus", aber man erfährt auch nicht viel mehr über die Zeit als in jedem Reiseführer. Und ich weiß nicht, ob das nur an der deutschen Übersetzung liegt, aber den Stil fand ich grottenschlecht.


    Da lese ich doch lieber Walter Scott. Der hatte zwar nie den Anspruch, wirklich authentisch zu schreiben, ist aber bei der Schaffung eines Zeitgefühls für das Mittelalter wesentlich näher dran.