Dieses Buch wurde zwar schon oft in anderen Threads erwähnt, hat aber noch keinen eigenen. Meiner Meinung nach hat es aber auf jeden Fall einen verdient, deshalb:
Kurzbeschreibung:
Doris weint ihrem fünfjährigen Sohn Max, einem wahren Satansbraten, keine Träne nach, als der plötzlich verschwindet, obwohl dies innerhalb kurzer Zeit schon der zweite Fall in ihrer spießigen Kleinstadt ist. Sie sucht sich Simon als Ersatzkind und spinnt ein teuflisches Intrigennetz um ihre Freundin Paula und eine wahre Hexenjagd beginnt!
Über die Autorin:
gibt es ein Autorenportrait hier im Forum, siehe HIER
Meine Meinung:
Die Welt ist einfach ungerecht: Bilderbuchmutti Doris hat ein unausstehliches Kind, Max, während die alleinerziehende berufstätige Paula mit ihrem charmanten Sohn Simon gesegnet ist. Als ein Kind verschwindet gerät die Vorstadtidylle der bayrischen Kleinstadt Maria Bronn in Aufruhr und jeder, der anders ist, wird verdächtigt. Über das anschließende Verschwinden von Max zeigen sich aber alle eher erleichtert, und Doris sucht sich ein neues Betätigungsfeld als Supermutter und findet es direkt nebenan bei Paula und Simon...
Ein alltägliches Setting mit realistischen Figuren, die es überall in Deutschland geben könnte. Soweit nicht unbedingt etwas Besonderes, doch Susanne Mischke bedient absichtlich und so gekonnt diverse Klischees und legt ihren Finger so tief und sarkastisch in die Wunden dieser Kleinstadtidylle mit ihren Vorzeigfamilien, dass es immer wieder ein besonderer Lesegenuss ist, ihre Krimis zu lesen. Mordskind ist sicher eines ihrer besten Bücher, denn obwohl die Richtung, die der Roman nimmt, relativ früh zu erahnen ist, überrascht sie immer wieder mit Wendungen, die man nie erwartet hätte und doch in sich schlüssig sind. Ein gelungener Krimi mit der richtigen Mischung aus Spannung und köstlichem schwarzen Humor!