Johannes Rau gestorben

  • Johannes Rau ist tot


    Der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau ist tot. Wie sein Büro mitteilte, ist der 75-Jährige am Freitagmorgen um 8.30 Uhr gestorben. Rau war seit längerem schwer krank. Nach dem Ausscheiden aus dem Amt am 1. Juli 2004 musste er sich zwei Operationen unterziehen, von denen er sich nicht mehr richtig erholen konnte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Schade um "Bruder Johannes", wie er in NRW genannt wurde. Er war ein Mensch, den ich bewunderte und der auf mich immer den Eindruck von Ehrlichkeit und Verantwortungsgefühl machte. Solche Menschen gibt es leider viel zu wenige in unserem Land.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • :-( nee, da bin ich leider nicht so emotionslos. Als ich es vorhin im Radio hörte, war ich ziemlich traurig. Ich mochte ihn schon in Kindertagen sehr gerne, meine Oma hat mir damals sehr viel von ihm erzählt, da auch sie ihn mochte. Etwas war wohl bei mir hängengeblieben, sonst wär ich vielleicht jetzt nicht so traurig. :-(

  • Hm...komisch. Das war für mich immer so das Sinnbild des Politikers, seit ich klein war. Jetzt ist er weg...
    Ich mochte ihn, soweit man das auf diese Entfernung mögen nennen kann, sehr.
    Aber auch ich betrachte es eher emotionslos, schließlich verband mich mit ihm keine persönliche Bindung.



    @ Demo: Gute Worte, ich stimme dir zu.

  • Solange Ingo Appelt ihn so wunderbar imitiert (ansonsten ist der ja eher unlustig) ist er niemals tot ;-)


    ich hatte nicht so den Bezug zu Johannes Rau, aber eine Art Legende war er ja doch...


    insgesammt pflichte ich Bo bei.

  • Es ist ihm gelungen, das Landesväterliche in der Außendarstellung in den Vordergrund zu schieben. Das er parteipolitisch ein knallharter Taktiker war, konnte er geschickt verbergen. Als er Bundespräsident wurde, lag politisch seine beste Zeit wohl schon hinter ihm. In diesem Amt gab es sicherlich Männer, deren Leistung länger nachwirken wird...


    Als Ministerpräsident hat er zurecht hohe Popularität erlangt.
    Als Bibelzitierer dagegen war er oft nur schwer zu ertragen ;-)

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von churchill ()

  • Einer der wenigen Politiker, der es nicht nötig hatte, sich auf Kosten anderer zu profilieren. Ich mochte ihn, weil er im Politikerleben menschlich und bodenständig geblieben ist. Ihm habe ich sein Bestreben nach Versöhnung und Frieden noch als ein persönliches Bedürfnis abgenommen und nicht als politisches Kalkül. Wer ihn kennenlernen durfte, vergisst ihn nicht so schnell wieder.


    Die fünf Jahre als Bundespräsident waren im Vergleich zu seiner vorherigen Karriere recht ruhig, aber es passte zum Amt des Bundespräsidenten und ich kann nicht sagen, dass er zu wenig erreicht hat.

  • Johannes Rau war nicht nur ein Politiker, was viel wichtiger war, war seine Offenheit und seine Menschlichkeit. Er ging auf die Menschen zu. Ich habe ihn einige Male auf Spiekeroog getroffen. Man musste diesem faszinierenden Menschen einfach zuhören.
    Mal im kleinen Kreis, mal im größeren Kreis haben wir wunderbare Abende verlebt.
    Und er war ein Skatfuchs! Niemals werde ich vergessen, wie er mir einen Grand mit Zwei aus der Hand genommen hat.......... :-) :-)


    Als ich heute von seinem Tod erfahren habe, hat mich das wirklich sehr traurig gemacht.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • RIP Johannes.


    Irgendwie ironisch. Das Attentat auf Lafontaine 1990 (bei dem ursprünglich Rau als Opfer angedacht war) hat mich im zarten Alter von nichtmal 10 Jahren damals darauf aufmerksam gemacht, dass Politik wohl doch was Bedeutsames sein muss. Seitdem habe ich mich (mal mehr und mal weniger) intensiv mit diesem Thema beschäftigt, und auch wenn ich mit Herrn Rau nicht immer einer Meinung war, werde ich seine "Anwesenheit" sicherlich vermissen...

    Ich bin kein Vertreter einer Gewerkschaft von, für oder um die Belange von Stuben(!)fliegen. ;-)

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Johannes Rau war nicht nur ein Politiker, was viel wichtiger war, war seine Offenheit und seine Menschlichkeit. Er ging auf die Menschen zu. Ich habe ihn einige Male auf Spiekeroog getroffen. Man musste diesem faszinierenden Menschen einfach zuhören.
    Mal im kleinen Kreis, mal im größeren Kreis haben wir wunderbare Abende verlebt.
    Und er war ein Skatfuchs! Niemals werde ich vergessen, wie er mir einen Grand mit Zwei aus der Hand genommen hat.......... :-) :-)


    Als ich heute von seinem Tod erfahren habe, hat mich das wirklich sehr traurig gemacht.


    Das glaube ich sofort. Wenn ich meinen Beitrag von gestern lese, merke ich, dass er im Ton daneben zielt: Der Menschenfreund Johannes Rau unterschied sich wohltuend von vielen "glatten" Politikertypen von heute. Ich wollte durch meine Anmerkung zum Ausdruck bringen, dass man auch damals nicht nur als "guter Mensch" in der Politik Karriere machen konnte, sondern das Spiel mit der Macht durchaus auch beherrschen musste.

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Mir tut es um seine Familie und Angehörigen leid.


    Politisch gesehen verbinde ich mit Ihm jedoch vielmehr den wirtschaftlichen Niedergang NRWs, Vettern- und Mißwirtschaft und Filz. Auch als Bundespräsident hat er keine gute Figur gemacht, das Amt war vielmehr ein Zugeständnis seiner "Verdienste" als Politiker. Und dazu sollte man diese Amt nicht machen.