Zum Thema 'Losgelöst' hatte ich ja sofort zwei Ideen... hier nun die andere, die ich Euch außerhalb des Wettbewerbes, also sozusagen außer Konkurrenz dennoch nicht vorenthalten wollte
Heute war der Tag, an dem er die neue Deckenlampe befestigen wollte. Prüfend wog er sie in der Hand. Für diesen kleinen, leichtgewichtigen Spot sollten ein 5er Dübel und die passende Spaxschraube eigentlich reichen. Einfache Sache, dachte er noch bei sich. Da bin ich rechtzeitig zur Fußballübertragung fertig.
Er holte das benötigte Werkzeug, kletterte auf die Leiter und begann, über seinem Kopf ein kleines Loch in die Decke zu bohren. Langsam und stetig begann Sand, aus dem Bohrloch zu rieseln. Er steckte den Dübel in das Loch, aber er fand keinen Halt.
Er grübelte, holte dann aber einen größeren Dübel. Auch dieser schlackerte in dem Bohrloch umher, obwohl er doch eigentlich bereits eine Nummer zu groß für diesen Bohrer sein sollte. Das Rieseln verstärkte sich.
Auf dem Boden bildete sich langsam ein kleines Sandhäufchen, auch in den Haaren und auf der Arbeitskleidung trug er bereits Spuren des
Deckenmaterials. Er klopfte an die Decke... Mist! Keine feste Holz- oder Betondecke, sondern ein Sammelsurium aus allem möglichen altertümlichen Material, in dem auch ein weiterer Dübel nicht hielt – selbst dann nicht, als er an anderer Stelle zu bohren begann und auch dann nicht, als er ihn mit Holzleim zusätzlich noch sichern wollte.
Er überlegte, was er nun unternehmen sollte. Währenddessen drückte er mit dem Daumen das Loch zu, damit nicht noch mehr Sand auf den Teppich rieseln konnte.
Er wird sich doch nicht von einem kleinen, popligen Dübel kleinkriegen lassen – er nicht!
Seine Geduld war erschöpft. Jetzt war der Zeitpunkt für drastische Maßnahmen gekommen. Er verließ den Raum und kam mit seiner Geheimwaffe für solche Fälle zurück... der Heißklebepistole.
Schnell waren die Klebesticks auf Betriebstemperatur gebracht und mit ein paar gezielten Klebepunkten hing auch schon der Spot an der Decke... jetzt nur noch die Spuren beseitigen, ein wenig Deko außenherum drapieren, damit die Bohrlöcher schön verdeckt wurden und schon war alles paletti. Na bitte, wer sagts denn?
Zufrieden betrachtete er sein Werk... keiner würde merken, daß die Lampe nur an einem "seidenen Klebstoffädchen" hing. Und den Schlusspfiff der Liveübertragung bekam er auch noch mit.
Die Lampe hängt bis zum heutigen Tag an ihrem Ort und ist ihrem Besitzer eine stete Mahnung, sich stets vorher genau zu überlegen was und vor allem wie es an Wand und Decke befestigt werden soll.
P.S. Natürlich ist dies nie so passiert! *lüg*