Good Bye sagen

  • Ach Leute,
    irgendwie geht mir was durch den Kopf was ich mit euch teilen möchte und hoffe auf ein paar wertvolle Tipps.
    Ich weiß nicht, ob ihr das kennt.... man hat einen Partner. Man liebt diesen Menschen und man plant das Leben mit genau diesem Menschen zu verbringen.
    Dann treten Probleme auf. Der Mensch enttäuscht einen. Genau zu diesem Zeitpunkt tritt jemand neues in das Leben ein und tröstet.
    Man verträgt sich wieder mit seinem Partner und der andere ist trotzdem da und geistert in den Gedanken herum.
    Man bleibt bei dem Liebsten, aber der andere ist da und will nicht aus den Gedanken gehen.


    Wie schafft man es, diesen Menschen aus dem Leben und aus den Gedanken zu verscheuchen? Oder muss man sich damit abfinden, dass man zwei Personen liebt oder zumindest Gefühle für den einen und Liebe für den anderen hat?


    Das geht mir schon lange durch den Kopf, weil eine gute Freundin dieses Problem hat und ich mich frage, wie ich das machen würde. Doch ich weiß es nicht. Das gestaltet sich doch schon recht schwierig... Sie hat ihn zwar aus ihrem Leben vertrieben, indem sie den Kontakt abgebrochen hat, aber sie denkt nach wie vor an ihn. Und ich bin immer die nächste, der sie es erzählt. Das kann einen ziemlich mitnehmen :-(


    Kennt das jemand? Und wie geht man damit um, ohne den Partner zu verletzen und es doch zu schaffen, den anderen zu vergessen?

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • In meinem Fall kann ich nur sagen: Wenn ich anfange, mich für andere Männer als meinen eigenen zu interessieren, ist in der Beziehung etwas verdammt schief gelaufen und ich an dem Punkt, an dem ich erkennen muss, dass ich mich im Grunde schon von der Beziehung gelöst habe. Auch, wenn es unglaublich weh tut. Denn innerhalb einer Beziehung bin ich komplett blind für die Reize der gesamten restlichen Männerwelt. :-]


    Ich glaube nicht an dieses zwei-Menschen-lieben. Das ist eher ein Das-Alte-nicht-loslassen-können oder umgedreht der Reiz am dem Neuen, dass einem gegeben hat, was man sich vom Alten gewünscht hat. Das ist dann auch weniger Liebe für den Menschen, als für das, was er verkörpert ( Frieden und Geborgenheit).


    Und ein bisschen egoistisch finde ich schon, dass du nur daran denkst, wie fertig deine Freundin ist, weil sie wem weh tut. -Sie ist es ja, die am Ende einen von beiden wohl behalten wird, aber die, die definitiv mindestens einen verletzen wird. Den "Retter" hat sie ja schon verletzt. -Und wenn es so weitergeht, wird sie ihren Partner auch verletzen. "Betrug beginnt im Kopf."


    JAss :keks

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von JASS ()

  • gerade jetzt hab ich mich wieder ins Forum eingeloggt, um mich genau von diesem Thema abzulenken, um wenigstens eine halbe Stunde am Tag mal nicht dran zu denken...aber tröstend der Gedanke, dass es vielen anderen anscheinend ähnlich ergeht

    Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben - aber dem Tag mehr Leben


    Ich lese gerade: "Das Erbe von Ragusa" von Corinna Kastner

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Emilia ()

  • Klare Sache..Wenn man sich in einen anderen Menschen verliebt, den Mann/Frau also eigentlich nicht mehr will, dann sollte man so fair sein und gehen.
    Alles andere bedeutet "sichern und weitersuchen"
    Finde ich unmöglich, aber jeder so wie ers mag

  • Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man den Ex-Partner noch eine ganze Weile gedanklich mit sich herumträgt. Ich wurde verlassen und hatte also nicht die "Vorbereitungszeit, mich zu lösen, das geschah hinterher.


    Bei mir war es einfach so, dass ich mich abgelenkt habe, dass ich auch den Kontakt vermieden habe, nach dem Motto "aus den Augen, aus dem Sinn". Das ging eine Weile gut, dann hab ich mich nochmal damit beschäftigen müssen und inzwischen ist er weg aus meinem Kopf. Selbst, wenn ich Kontakt zu ihm habe, ist er für mich nur noch eine Erinnerung, die ich aber ebenso an andere Menschen oder Dinge habe, er hat keinen besonderen Stellenwert mehr, weil ich ihm den Platz zugewiesen hab, der angemessen ist.


    Den Vorgang kann ich nicht erklären, hat vielleicht auch die Zeit gebracht.


    Vielleicht hilft es, sich die Gründe, warum man sich für den jetztigen Menschen entschieden hat, vor Augen zu führen? Und dann abzuwägen und ehrlich zu sich zu sein, warum man so entschieden hat.


    Emilia :knuddel1

  • Tja ich denke mir auch, dass in deren Beziehung irgendwas nicht stimmen kann..... aber sie sagte mir, sie liebt ihren Freund. Der andere geht ihr nur trotzdem nicht aus dem Kopf... naja. Verstehen kann ich es nicht. Ich war aber auch noch nie in so einer Situation.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Habe auch wen im Freundeskreis, der gerade mit einem solchen Problem regelmäßig zu mir kommt. Mich nimmt es sehr mit, weil ich alle Beteiligten kenne. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll und am liebsten würde ich davon nix mehr hören. Es belastet mich.


    Bin auch der Meinung, dass in der Beziehung was nicht stimmt, wenn man sich für wen anderes ernsthaft zu interessieren beginnt. Das ist meiner Bekannten auch klar. Aus meiner Sicht hält sie die Beziehung nur aufrecht, weil sich beide viel zusammen aufgebaut haben, viele andere Leute dran hängen - sprich es wäre ein echter Einschnitt. Und sie hat natürlich Angst, dass sie den Schnitt vollzieht und dann fest stellt, dass es ein Fehler war. Obwohl sie weiß, dass das Quatsch ist.
    Den anderen Kontakt hat sie abgebrochen. Aber sie leidet sichtlich darunter. Und auch unter dem Wissen (das sie irgendwo ganz hinten im Kopf schon hat), dass sie in ihrer Beziehung nicht wirklich glücklich ist.
    Aber sie hat zuviel Angst oder ist zu bequem, wirklich etwas zu ändern. Und das kann ich nicht verstehen. Wie kann man sich so abfinden. Es gibt viele Möglichkeiten herauszufinden, was einem der andere noch ist, die einer Trennung vorweg gehen.


    Die Haltung "Besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach" kann ich nicht nachvollziehen. Und sie macht mich zunehmend ärgerlich.

  • Branka
    Der Schritt vom Vertrauten ins Unbekannte ist nicht leicht. Gerade wenn man sich bereits ein funktionierendes Leben aufgebaut, gemeinsame Freunde, Bekannte oder gar Kinder hat. Verständlich, daß man zaudert, hadert, mit sich, mit der Welt, mit dem Schicksal.
    Es gibt keine für jeden optimale Lösung so eines Dilemmas. Es wird dabei immer verletzte Gefühle, verletzte Egos und viele Narben geben. Mit so einer Entscheidung, egal wie sie ausfällt, muss man erstmal zurechtkommen. Nicht leicht für alle Beteiligten, eigentlich sauschwer. Da gibt es kein Richtig oder Falsch, nur Menschliches.
    Und Menschen machen nun mal Fehler - den Fehler in einer Partnerschaft zu verharren, die schon lange keine mehr ist, den Fehler sich aus Frust oder um Trost zu finden in eine neue Beziehung zu stürzen.


    Wie man es macht, ist es verkehrt. Man sollte sich nur irgendwann für einen Weg entscheiden, auch wenn es garantiert der schwierigste von allen möglichen sein wird. Man kann Deiner Freundin also nur wünschen, daß sie bei all dem Gefühlswirrwarr den Mut bekommt eine Entscheidung zu treffen und damit konsequent zu sein.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Alexx61
    Klare Sache..Wenn man sich in einen anderen Menschen verliebt, den Mann/Frau also eigentlich nicht mehr will, dann sollte man so fair sein und gehen.
    Alles andere bedeutet "sichern und weitersuchen"
    Finde ich unmöglich, aber jeder so wie ers mag


    :write


    Immer hübsch eins nach dem anderen, nicht gleichzeitig. ;-)

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • :wow


    Zwei Menschen gleichzeitig zu lieben geht nicht? Weil?
    Weil es die sittlich-moralisch-christliche westliche Welt nicht toleriert...
    Tja, was aber tun, wenn ein Herz seinen ganz eigenen Takt hat?


    Also für das, dass dieses "Dilemma" moralisch so verwerflich, unfein, inkorrekt und quasi "verboten" ist, kommt es aber häufig vor, sehr häufig, verdammt häufig...
    Wo steht denn Geschrieben, das der Mensch nur fähig ist, einen einzigen zu Lieben? Oder steht vielmehr irgendwo, das er einfach nur einen einzigen lieben DARF???


    EDIT: Nachtrag...
    Warum geschehen denn unzählige Seitensprünge? Ich weigere mich zu akzeptieren, das diese größtenzeils nur auf ungezügelte Triebe zurückzuführen sind... Nein, so "schlecht" kann der Mensch gar nicht sein...


    Ein sehr nachdenklicher Inso :wave

  • Insomnia
    Um Deine Frage nach dem "DARF" (großgeschrieben und mit mehreren Fragezeichen versehen) aufzugreifen: Im christlich geprägten Kulturkreis hat sich aufgrund von Bibeltexten (und deren Auslegung), vielleicht aber auch durch schlichte menschliche Erkenntnis nun mal herauskristallisiert, daß es für ein funktionierendes Miteinander nicht ganz unerheblich wäre, daß der Mensch zur gleichen Zeit nur einen festen Partner an seiner Seite hat. Das schlägt sich ja u. a. auch in Gesetzen nieder, die es uns verbieten gleichzeitig mit mehreren Partnern verheiratet zu sein. Da steht sowas z. B. geschrieben.


    Klar, das sagt nichts über die Gefühle, die man für andere mit sich herumträgt, aus. Eltern mit mehreren Kindern werden sicherlich zu recht entrüstet die Aussage von sich weisen, daß man nur einen Menschen innig lieben könnte. Aber Kinderliebe unterscheidet sich doch erheblich von der Liebe zu einem Partner, einer verwandten Seele, was man auch immer in dem Menschen sehen mag, für den man entflammt zu sein scheint. Und diese Unterschiede führen zu dem erwähnten und von uns allen erkannten Dilemma. In dem von Branka geschilderten Fall geht es letztlich um Betrogene, Betrügende und um sehr viel Unsicherheit und fehlende Courage. Das birgt enormen Sprengstoff und wird deswegen wahrscheinlich auch von vielen ziemlich schnell verurteilt. Es bedroht vielleicht die eigene heile Welt zu sehr.


    Jeder kann sich verlieben, ungewollt, unerwartet, zu jeder Zeit. Man braucht nur in einer Krise oder im falschen (oder richtigen?) Moment davon erwischt werden. Die Gedanken sind frei, das eigene Herz, und das der Menschen die uns lieben sicherlich nicht. Die Frage ist nur, wie man letztendlich damit umgeht?


    Gruss,


    Doc

  • @ Inso: Die Erfahrung und das Leben zeigen, dass der Mensch durchaus fähig ist, mehr als einen Menschen zu lieben. Die Tatsache ansich ist nicht verwerflich. Fakt ist aber, dass die meisten Menschen hier, konkret die unserem Kulturkreis Angehörigen, sich mit ihrer Zugehörigkeit zu diesem Kulturkreis entschlossen haben, sich für einen Menschen zu entscheiden und diesem ihre Liebe zu geben. Ausnahmen bestätigen die Regel, in meinem Bekanntenkreis gibt es einige, die das eher locker praktizieren - Voraussetzung dafür ist, dass alle Beteiligten sich einig sind.


    Kopf und Herz spielen einem oft ein Schnippchen. Meistens dann, wenn man sich nicht mehr sicher ist. Das "in zwei Menschen verliebt sein" ist dann meist die Zwischenstufe, bevor man sich für einen anderen Partner entscheidet oder voll und ganz zur alten Liebe zurück findet. Und wenn man ehrlich ist, so liebt man in dieser Zwischenstufe den einen meist schon/wieder mehr als den anderen. Ich verurteile Menschen nicht, die sich in so einer Zwischenstufe befinden, ich "durfte" das selbst einmal erleben. Allerdings MUSS es eine solche Übergangsphase bleiben. Zweigleisigfahren verurteile ich. Es ist verlogen sich selbst und anderen gegenüber.


    Meine Bekannte hat ein paar Monate diese Zwischenstufe erlebt, die Hände in den Schoß gelegt und gewartet, ob es sich von selbst löst, ohne jedoch auf einer der beiden SEiten das Tempo zu drosseln. Wie soll sie so aber herausfinden, was/wer für sie richtig ist? Dass es beide nicht sein können, weiß sie sehr wohl. Und irgendwo hat sie sich innerlich längst entschieden. Die Situation ist hier und auch bei Brankas Freundin ja schon eine andere. Die beiden haben den Kontakt zu Mann2 abgebrochen und leiden darunter, haben also festgestellt, dass das scheinbar nicht der Weg ist.

  • Naja - wir werden ja nun einfach in diesen Kulturkreis hineingeboren und dementsprechend erzogen. Eine Wahlmöglichkeit hat man nicht wirklich...


    Es ist nun schon lange her, seit ich auch mal in einer solchen Situation steckte - zwischen zwei Frauen... Deswegen traf mich dieser Thread irgendwie ... wie eine Faust im Gesicht. Ich hatte es verdrängt :wow


    Klar ist Branka´s Freundin nicht "unschuldig" in diese Situation geraten - aber es einfach so als verlogen und falsch zu pauschalisieren bin ich nicht (mehr) fähig.


    Es waren damals Höllenqualen, es tat entsetzlich weh :-(
    Mein Herz hat damals nicht wirklich mehr oder weniger für die eine oder die andere empfinden können. Und das Gewissen war eine Folter. Irgendwann konnte ich nicht mehr, habe die Karten aufgedeckt und habe beide verloren. Und es war wirklich die Hölle...


    Heute weiß ich, es war eine gute Entscheidung. Ein ganz neuer Weg. Neue Liebe, neues Glück - aber das hat gedauert.


    Aber wie heißt es so schön? So ist das Leben. Für andere Kulturen selbstverständlich, bei uns gesellschaftlich unmöglich: Polyamorie
    Vermutlich werden wir nie erfahren, was "die anderen" dazu bewegt und ob sie im Vergleich glücklicher Leben oder nicht...wenn man das überhaupt so bezeichnen kann.

  • Hmm, festhalten und gleichzeitig weitersuchen ist unehrlich.
    Aber es kommt vor, dass Menschen in einem Gefühlsdilemma stecken, weil sie sich in einen anderen Menschen verlieben, obwohl sie in einer Beziehung lieben. Schlimm finde ich nur, wenn man nicht ehrlich sein kann und seinem Partner keinen reinen Wein einschenkt. Niemand ist automatisch gefeit und immun für andere Menschen, nur weil da schon jemand ist, mit dem man sein Leben teilt. Wenn es mehr ist, als Sympathie, muss man Mut bekennen und mit seinem Partner reden. Selbst möchte man schließlich auch nicht hintergangen werden. Im Idealfall bekommt man trotz aller Verletzungen auf diesem Weg heraus, wen man liebt. Eine schwierige Sache und nicht innerhalb von ein paar Tagen zu beantworten. Wenn deine Freundin in dieser Situation steckt, sollte sie sich fragen, wie genau ihre Zukunft mit dem einen oder dem anderen aussehen kann. Sie sollte sich Zeit lassen, um sich über viele Kleinigkeiten klar zu werden. Dann hat sie eine Chance, die für sie richtige Entscheidung zu treffen.

  • Ich muss noch etwas dazu sagen, was gerade bei einem Freund von mir ist.



    A ) Bei seiner jetzigen Freundin liebt er nicht "den Menschen", seine Seele, sein Wesen, sondern allein das, was sie verkörpert: Frieden und Konstante in der Beziehung. ...das hat ihn eine zeitlang glücklich gemacht, aber nun fühlt er sich unerfüllt.



    B ) Den Menschen, dessen Wesen er liebte, hat er damals verlassen. Sie waren beide meine Freunde. Sie lieben sich noch heute, ich weiß es von beiden ( Nein, ich werd den Teufel tun und mich da einmischen, weil es keine Garantie gibt, dass es mit den beiden auch klappt ). Die Erkenntnis kam bei beiden, nachdem sie eine Beziehung "danach" hatten. Ich denke, sie kommen wieder zusammen, wenn sie sich nächste Woche sehen. -Daran kann man sehen- Wenn es wirklich Liebe ist, kann sie durch eine Auszeit wieder klar gesehen werden.



    JAss :keks

  • Zitat

    Original von InsomniaEs ist nun schon lange her, seit ich auch mal in einer solchen Situation steckte - zwischen zwei Frauen... Deswegen traf mich dieser Thread irgendwie ... wie eine Faust im Gesicht. Ich hatte es verdrängt :wow


    Tja, ich war mal in der umgekehrten Situation. Als sich meine damalige Freundin zwischen mir und einem Arbeitskollegen von ihr (besser: Vorgesetzten *ja, der Stich ist immernoch da*) entscheiden musste, und das eben zugunsten des Letzteren tat.
    Das richtig schmerzhafte an der Sache war hauptsächlich, dass ich das erst so im Nachhinein erfahren habe... Tja, das gegenseitige Vertrauen war da offensichtlich schon lange beim Teufel.
    Trotzdem tut es verdammt weh, das nach knapp 3 Jahren Beziehung quasi so nebenbei noch mitzukriegen. Offenheit -gegenseitig- sollte schon sein. :-(

    Ich bin kein Vertreter einer Gewerkschaft von, für oder um die Belange von Stuben(!)fliegen. ;-)

  • Hi,


    hier meine 3 Cents dazu:


    Erstens fände ich es ziemlich befremdlich, wenn eine angebliche Freundin hier in aller Öffentlichkeit mein Intimleben ausplaudern würde und sich auch noch dahingehend äußert, dass es sie belasten würde, was ich ihr anvertraut hätte.


    Diese "Freundin" wäre es für mich zumindest die längste Zeit gewesen!


    Zweitens gebe ich weitestgehend Insomnia recht: wir sind alle Menschen und jeder kann mal in Situationen kommen, wo er oder sie eigentlich Hilfe von anderen Menschen benötigen würde...in Form von: Schulter zum Anlehnen, jemanden, wo man eigentlich gedacht hat, dass es ein Freund oder eine Freundin ist...und man zu spät merkt, dass der scheinbare Freund nur ein schnelles Abenteuer sucht und man ansonsten nur Dreck ist für den anderen.


    Drittens: klar gibt es Freunde, wo die Beziehung im Laufe der Zeit derart zusammengewachsen ist, dass die Gefühle fast an eine Liebe zum Lebenspartner herankommen bzw. fast vergleichbar sind.


    Das ist allerdings fast so schwierig zu erhalten, wie eine gute Ehe selbst, wie ich jetzt weiß ... und dementsprechend auch sehr zu schätzen weiß.


    Freundschaft hat halt genauso viele Stolpersteine und wird genauso oft auf den Prüfstein gestellt wie eine Lebensbeziehung...und es bedeutet ganz einfach immer nur eines: Freud und Leid miteinander teilen zu können und den anderen Menschen so anzunehmen, wie er/sie tatsächlich ist und sich weiterentwickelt.


    Alles andere wäre für mich einfach nur oberflächliches Blabla. Ganz nett, ganz lustig...aber für mich nicht mehr genug!


    :wave
    Ikarus



    Nachtrag:

    Zitat

    Original von Branka


    Und wie geht man damit um, ohne den Partner zu verletzen und es doch zu schaffen, den anderen zu vergessen?


    1) indem man ehrlich ist.
    2) warum sollte man einen Menschen vergessen, mit dem man mal zu tun hatte und den man aus irgendeinem Grund respektiert, geachtet, Gefühle für diesen entwickelt hatte...kurz eben: den man mochte? Dafür gäbe es für mich keinen ersichtlichen Grund, da man diese Gefühle nicht einfach aus sich eliminieren kann.


    Was ich mit Letzterem sagen will: Ich bin ein Mensch und kein Roboter. Hab doch keinen Radiergummi im Kopf, mit dem man Menschen, denen man in seinem Leben irgendwann begegnet ist, einfach ausradieren kann?
    Alle Menschen prägen Dich irgendwie...und die Summe dieser Prägungen und Erfahrungen bist am Ende eben Du selbst.


    Und wahre Freunde sind diejenigen, die am Ende eben übrig bleiben.
    Verzeihen kann man viel...vergessen: niemals. :-)

  • Der Punkt ist nur Ikarus, das ich es nicht getan habe ohne sie zu fragen. Und sie war damit einverstanden, das ich es veröffentliche. Besonders, weil niemand weiß, wer sie ist. Sie wurde nicht mit Namen genannt. ;-) Trotzdem danke für dein Kommentar. Im Übrigen, warum darf etwas, das einem anvertraut wurde, nicht belastend sein? Wenn man sich wirklich ernsthaft Gedanken macht, kann das belasten.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

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  • Zitat

    Original von Branka
    Der Punkt ist nur Ikarus, das ich es nicht getan habe ohne sie zu fragen. Und sie war damit einverstanden, das ich es veröffentliche. Besonders, weil niemand weiß, wer sie ist. Sie wurde nicht mit Namen genannt. ;-)


    Aha. Nun denn. Und dennoch versteh ich nicht ganz, was Du...oder wie Du sagst dann IHR Euch von diesem Threat versprochen habt?
    Wenn es 5-20 anderen ebenso ergeht wie Deiner Freundin, dann darf sie zwei Menschen lieben...oder wenn 50 sagen, das gibt es nicht, dann schneidet sie ihre Gefühle aus sich heraus, oder wie?


    Sorry, aber ich steh mittlerweile auf dem Standpunkt, dass nicht EIN einziger anderer Mensch einem überhaupt irgendetwas abnehmen kann, egal, was es auch immer sei.


    Zitat

    Trotzdem danke für dein Kommentar. Im Übrigen, warum darf etwas, das einem anvertraut wurde, nicht belastend sein? Wenn man sich wirklich ernsthaft Gedanken macht, kann das belasten.


    Belastung ist mit einem negativen Nimbus verknüpft, ganz einfach, Branka. Und die wollen die meisten Menschen nach meiner Erfahrung einfach nur eines: auf irgendeine Weise möglichst schnell loswerden!


    Ich kann und will Dir Deine Offenherzigkeit und Dein Vertrauen in das Urteil und überhaupt in die Meinung von anderen Menschen nicht madig machen, Branka...aber ich vertraue lieber erstmal mir selbst...und dann kommt eine ganze Weile gar nichts...und dann immer noch riesengroße Vorsicht und Mißtrauen.


    Dennoch: liebe Grüße
    Ikarus