Unaussprechliche, furchtbare Namen - Wie kommt's?

  • Dieser Thread richtet sich hauptsächlich an die Autoren unter uns, aber auch alle anderen sind natürlich herzlich Willkommen etwas dazu zu sagen :-)


    Im Thread "Charaktere und ihre Namen" werden ja viele Namen genannt, die einem beim Lesen einfach furchtbar erscheinen, bzw. man nicht recht weiß, wie diese überhaupt ausgesprochen werden. Dadurch wird oft das Lesevergnügen reduziert.


    Nun würde mich mal interessieren, wie die Autoren dazu kommen, ihren Protagonisten unaussprechliche Namen zu geben? Gefällt dem Autor der Name? Ist ihm nicht bewusst, dass der Leser vielleicht durch solche Namen dazu gebracht werden könnte, das Buch weg zu legen?
    Oder verändern die Augenturen gar die Namen nach der derzeitigen Mode?


    Wie kommt das?


    Ich freue mich auf eine lebendige Diskussion und bin der Hoffnung, dass es so ein Thema noch nicht gab....

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

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  • Also bei manchen Büchern sind die Namen historisch mehr oder weniger vorgegeben. Ich glaube in "Die fünf Farben des Todes" von Heuvel und De Waal existierte der Detektiv Van Ledden Hulsebosch (was für ein Name!!!) wirklich existierte.


    Bei anderen namen, die völlig frei erfunden sind kann ich es mir auch niocht erklären!

    Ich, ohne Bücher, bin nicht ich.


    Bücher sind lebensnotwendig. Ohne Bücher existiere ich. Aber ich lebe nicht.

  • Das ist dieselbe Frage, die ich mir stellte, als ich bei der Einschulung meiner Schwester stand und nur hörte "Justin Timberlaike..." Ja, Justin Timberlaike war der VORNAME dieses armen Kindes.


    Geschmäcker sind verschieden. Einige Eltern geben ihren Kindern Namen, die mir ein Greuel sind, sie finden sie schön. Ich halte z.B. Namen wir Hans, Peter, Gerhard und ähnliche sträflich für kleine Jungs, das ist -in meinen Augen- erst ein Name für Männer ab 40. :grin




    JAss :keks

  • Bei "Gottes Weber" war die Auswahl recht gering - nicht immer sind die Namen aussorechbar und es ist mir klar, dass man beim Lesen über den einen oder anderen spanischen Namen stolpert (ging mir beim Eintippen nicht anders, seufz). Die meisten Personen haben eben historisch verbrieft gelebt, aber ich hatte auch die Freiheit, mehrere Figuren in einer zusammenzufassen, so dass Klopper wie Estxeban Llagas de mnbyxjasn v cjtduxbcsdb oder so nicht sein mussten.
    Mich persönlich stören verkorkste Namensschöpfungen nur dann, wenn sie mich an lebende, mir bekannte Personen erinnern, am schlimmsten dann, wenn sie den Namen von Menschen tragen, die mir eh schon gegen den Strich gehen. Aber wie bei allem denke ich: Gschmacksach, wie der Schwabe sagt.
    Namen sind übrigens auch ein nettes Spielzeug, um seine Figuren zu charakterisieren. Oder könnt Ihr Euch vorstellen, dass sich hinter Waltraud eine elfengleiche Fee verbirgt?
    Thema Kindernamen: ich lese mit Vergnügen die standesamtlichen Nachrichten in der Tageszeitung - in der SCHWÄBISCHEN, wohlgemerkt. Und finde es höchst amüsant, dass es Madeleine Häberle oder Curling (?!!! echt!!!) Meister (JAAAAA!) gibt, solche Schöpfungen in schwäbischer Mundart...fein. Für alle anderen nur nicht für das arme Kind.

  • Zitat

    Original von JASS
    Ich halte z.B. Namen wir Hans, Peter, Gerhard und ähnliche sträflich für kleine Jungs, das ist -in meinen Augen- erst ein Name für Männer ab 40. :grin
    JAss :keks


    voll deiner meinung! :grin

    >> I'm sorry, I can't be perfect!<<


    I am who I am, and even if I could, I wouldn't change it!

  • Zitat

    Original von just_me87


    voll deiner meinung! :grin


    ...umgekehrt ist es aber auch merkwürdig - wenn ein 80-jähriger "Benni" (Benjamin) gerufen wird...
    Die "altertümlichen" Namen scheinen aber gerade groß im Kommen zu sein, bei uns im Ort gbt es eine große Gemeinde von Banater-Schwaben, die sehr traditionsbewußt sind, was die Namensgebung ihrer Sprößlinge angeht. Wir haben da Gerhards, Walters, Peters und Siegfrieds, Gerhilds, Hannelores, die (noch!) alle unter 1 m groß sind...aber der schärfste ist Nothelm. Nothelm geht in die dritte oder vierte Klasse. Und ratet, wer in der Pause gern veräppelt wird?

  • Hmm... Namen finde ich schon interessant. Wie kam der Autor darauf?
    Ich finde es wichtig den Namen den man im Kopf hat für seine Figur auch zu nehmen! Sonst wird es nie was, weil man ständig das gefühl hat seine Figur hat einen falschen Namen! Auch wenn es ein komischer Name ist und ich denke nicht das man das Buch weglegt nur weil der Name doof ist! Dann stimmt was mit dem Buch nicht! :-]

  • Zitat

    Original von Callabluete
    Ich finde es wichtig den Namen den man im Kopf hat für seine Figur auch zu nehmen! Sonst wird es nie was, weil man ständig das gefühl hat seine Figur hat einen falschen Namen! :-]


    So was ist mir mal schon passiert. Während ich ein Exposé ausarbeitete, war ich ständig mit dem Namen meiner Protagonisten unzufrieden, ohne zu wissen, weshalb eigentlich. Irgendwann schälte sich dann ein Kernpunkt des Romans heraus, der nicht geplant war - und der mir den Namen der Protagonistin quasi "diktierte". Er ist ungewöhnlich, aber mein Gefühl sagt mir jetzt, dass er stimmt.

  • Ich kann grundsätzlich nur zum Schreiben anfangen, wenn ich bei den Namen ein gutes Gefühl habe.


    Aber ich habe keine Ahnung, wie manche zu solch furchtbaren Namen kommen. Vielleicht hat jeder sein eigenes Gespür dafür?!

  • Zitat

    Original von keinkomma
    Ein Ekkehard ist eher selten ein weinerlicher winziger Typ, eine Jaqueline stellt man sich eher als keine Moppelfrau mit fettigen Haaren vor...


    Weiß nicht, das kann man auch ironisch nutzen. Der kleine, dünne und nah am Wasser gebaute Ekkehard hat was, da würde mir sofort was einfallen! Und Jaqueline -- man merkt, daß du nicht vom Rhein kommst, wo "et Schackelien" oder auch "et Nicköllsche" oder "et Babettsche" durchaus Mamsellsches der oberen Konfektionsgrößen sein können. :lache


    Davon ab: Der Schuh mit den unaussprechlichen Namen paßt mir durchaus ... :lache

  • Zitat

    Original von Iris


    Weiß nicht, das kann man auch ironisch nutzen. Der kleine, dünne und nah am Wasser gebaute Ekkehard hat was, da würde mir sofort was einfallen! Und Jaqueline -- man merkt, daß du nicht vom Rhein kommst, wo "et Schackelien" oder auch "et Nicköllsche" oder "et Babettsche" durchaus Mamsellsches der oberen Konfektionsgrößen sein können. :lache


    Ja klar kann man das ironisch nutzen! Mir passiert sowas dann udn wann, wenn ich eine Figur so gar nicht mag oder wenn sie mich geärgert hat, dann wird umgetauft.
    Übrigens: im Schwäbischen beginnt jeder (!) Name mit dem Buchstaben "D": D'Babätt, D'Schacklin, D'r Hans, D'r Ägghard... :cry

  • Zitat

    Original von keinkomma
    Übrigens: im Schwäbischen beginnt jeder (!) Name mit dem Buchstaben "D": D'Babätt, D'Schacklin, D'r Hans, D'r Ägghard... :cry


    Das glaube ich fast nicht ... Oder wären d' Babädd, d' Schagglien, d'r Eggard eher Fränggisch? :wow

  • Doch, Iris, das ist so. :cry...Vor allem hier im Hardcore-Schwaben, hart an der Grenze zu Baden...Du wärsch hier immer und immer "D'Ihrihs. Ächt, kannsch glauba.
    Aber nochmal zurück zum Thema des Threads: Namen müssen ja nicht unbedingt immer Leseflußblockersein, nur weil sie schwer zu intonieren sind. Man legt sich beim Lesen sien eigenes Kürzel, seine eigene Betonung fest. Und - manchmal bleiben "originelle" Namen ja auch fürs Alltagsleben hängen (haha - und prompt fält mir kein Beispiel ein...Cinna, doch!)

  • Zitat

    Original von Iris
    Davon ab: Der Schuh mit den unaussprechlichen Namen paßt mir durchaus ... :lache


    Ich weiss gar nicht, was Du hast. Ingurhaban, Inguiotar, Inguiomers und Thiudasnelda sind doch ganz einfache Namen. Ich hatte nur Probleme mit Saldir, weil ich ein Islandpony kenne, das so heisst. :lache


    :knuddel1