Thierse will Deutsch als Pflichtsprache auf dem Schulhof

  • Folgende Meldung fand ich heute auf der ersten Seite der WELT:


    "Thierse will Deutsch als Pflichtsprache auf dem Schulhof
    Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) hat sich für Deutsch als Pflichtsprache auf Schulhöfen ausgesprochen. Mit Blick auf eine Berliner Realschule, in der nur noch deutsch gesprochen werden darf, sagte Thierse, "es ist sinnvoll, diese Maßnahme auszudehnen, um zu zeigen, dass wir unsere Bemühungen um Integration ernster nehmen."


    Wir der Kreuzberger Rübezahl jetzt doch noch ein Populist? Interessant wäre auch zu erfahren, aufgrund welcher Rechtsvorschrift diese Maßnahme an der Berliner Schule verhängt wurde.
    Irgendwie sehe ich da aber Kollisionspotential mit dem Grundgesetz.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Voltaire ()

  • Puuuh. Gerade wenn es viele Ausländer an dieser Schule geben sollte, könnte ich mir vorstellen, dass es schwierig werden könnte, oder? Denn diese könnten sich zurückgesetzt fühlen, weil sie ihre Muttersprache nicht mehr sprechen dürfen.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Um was gehts dir dabei Voltaire?
    Um die Möglichkeit einer Gesetzmäßigkeit oder Sinn und Unsinn dieser Idee.
    ;-)


    Es tourt ja bei uns schon länger regional durchs TV und die Reaktionen der ausländischen Schüler fand ich sehr staunenswert. :wow
    Was glaubst du, welche Meinungen die dazu hatten? ;-)

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • 1. Wer zum Teufel sollte das kontrollieren (können)?
    2. Mir ist völlig bumms, wer was in seiner Freizeit spricht, und Schulpausen gehören zur Freizeit!
    3. Mir wäre es lieber, wenn unsere Jugend überhaupt mal wieder vernüftiges Deutsch sprechen KÖNNTE :wow
    Vielleicht sollte denen mal mitgeteilt werden, das die deutsche Sprache mehr als nur die vier Adjektive krass, cool, geil und fett zu bieten hat.


    Wenn ich manchmal höre, was für ein Kauderwelsch in Straßenbahnen usw. gefaselt wird, stehen mir die Haare zu Berge :-(

  • Zitat

    Original von Heaven
    Um was gehts dir dabei Voltaire?
    Um die Möglichkeit einer Gesetzmäßigkeit oder Sinn und Unsinn dieser Idee.


    Mir ist sehr wohl bekannt, dass es sich hier um eine Vereinbarung zwischen den Schülern, den Eltern und der Schule handelt. Ob eine solche Vereinbarung aber durch § 7 des Berliner Schulgesetzes gedeckt ist, vermag ersteinmal dahingestellt bleiben.


    Für mich geht es zum einen um die Gesetzmäßigkeit dieser Vereinbarung und zum anderen empfinde ich es als peinlich wie Thierse hier auf einen Zug aufspringt, der ohne ihn besser fahren würde.
    Die Äußerung von Thierse sind nicht weit entfernt von dem Unsinn der mit dem Begriff "Leitkultur" gemeint war.


    Durch solche Maßnahmen wird man weder das Sprachvermögen der deutschen Schüler noch das deutsche Sprachvermögen der türkischen Schüler fördern und verbessern. Eine Vereinbarung ist nutzlos, wenn sie keine Instrumente zur Durchsetzung aufweist. Gerade diese aber scheint es hier nicht zu geben.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


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  • Das Herr Thierse mit der Äusserung einen Schritt zu schnell war und nicht zuvor überlegt hat was er verkündete, damit gebe ich dir Recht.


    Ich kann ja mal berichten was da so von Eltern, Schüler und Lehrern so geäussert wurde.


    Die Ausländischen Schüler hatten damit kein Problem. Einige meinten sogar, dass es gut sei, denn viele sind in der deutschen Sprache nicht sicher, diese sei aber für ihr weiteres Leben, auch in der Berufswelt, durchaus wichtig. Auch meinen sie, dies habe schon einen positiven Ausschlag auf das Fach Deutsch.


    Deutsche Schüler meinten, das wäre gut, denn sie fühlen sich oft von ausländisch sprechenden Grüppchen ausgeschlossen. Nun könne man vernünftig in der Pause labern und Spass haben.


    Ausländische Eltern waren gemischter Ansicht. Einige empfanden es gut, da sie sich nicht in der Lage fühlen ihren Kindern die nötwendige Unterstützung zu geben. Andere fanden es unerhört und als Ausgrenzung bzw. weitere Drangsalierung, denn ihre Kultur und Sprache sei wichtig.


    Die Lehrer begrüßten diese Entscheidung. Auch sie empfanden, dass es durchaus positive Entwicklungen in Hinsicht auf die Leistungen in Deutsch hat. Warum sollte man nicht durchweg in der Schulzeit an der in fast allen Fächern geforderten Sprache festhalten. Es sei sozusagen ein didaktischer Effekt. ;-)
    Auch was Schüler in Punkto Ausgrenzung empfanden sahen sie so. Sie hätten oft beobachtet, dass deutsche und ausländische Schüler sonst gute Kontakte miteinander haben, sich aber in den Pausenzeiten wieder zurückzogen und nur unter sich blieben. Sie grenzen sich sozusagen selbst aus.


    Das dies nicht 100% zu kontrollieren ist, ist allen klar, will auch niemand. Es ist reinweg als Lern- und Kontakthilfe gedacht.


    Als solche finde ich es eine sehr gute Idee und sollte Schule machen.
    Ich glaube, die Erwachsenen haben damit viel mehr Probleme als die Schüler selbst, denn viele verstehen den Sionn dieser Aktion. Dies sollten Erwachsene nicht zerreden.


    edit: Ich denke, auch du, Voltaire, siehst in dieser Sache mehr rechtliche Probleme und verlierst den Blick auf den Sinn der Sache. ;-)
    :wave

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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Heaven ()

  • Hier mal eine Äusserung wie der Berliner Schulsenator Die Sache sieht.
    Auch wenn ich ihn sonst für ne Pflaume halte :grin, aber da liegt er mal richtig. ;-)


    Und hier mal Meinungen dazu was die 1 1/2 Jahre (jaa, so lange läuft das Projekt in besagter Schule schon ;-) ) gebracht hat.

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  • Als ich als Expatriate in einer deutschen Firma in New York gearbeitet habe, gab es auch so eine Regel, dass untereinander nur Englisch gesprochen wurde. Wenn man direkt neben einem deutschen Kollegen sitzt, ist die Versuchung halt groß, das eben mal schnell auf Deutsch zu sagen, aber die amerikanischen Kollegen waren dann oft misstrauisch, was wir da tuscheln, wo wir eh schon vom "Head-office" eingeflogen worden waren.
    Die Regel war echt gut. Ich hab die Sprache gelernt und die amerikanischen Kollegen waren lockerer, was auch für uns wieder gut war. :-]

  • Zitat

    Original von Heaven


    edit: Ich denke, auch du, Voltaire, siehst in dieser Sache mehr rechtliche Probleme und verlierst den Blick auf den Sinn der Sache. ;-)
    :wave



    Vielleicht hast du damit sogar Recht. Nur frage ich mich, warum man diese Vereinbarung auf § 7 des Berliner Schulgesetzes stützt, warum macht man nicht ganz einfach eine wirklich schulinterne Vereinbarung. Vereinbarungen die auf ein Gesetz gestützt werden, sind nun einmal ein Rechtskonstrukt und unterliegen somit auch der Rechtskontrolle und muss es sich gefallen lassen auch in rechtlicher Hinsicht abeklopft zu werden.


    Eine ganz einfache Erklärung hätte gereicht.


    So wie ich die Sache in der Zeitung gelesen habe, hat sich mir der Eindruck aufgedrängt, hier will sich ein Politiker mal wieder profilieren. Die Berliner Internas sind sicher nicht nur mir nicht bekannt. Wer hat denn auch schon jemanden, der einem den tatsächlichen Hintergrund der Sache erläutert. Und so wie die WELT berichtet, werden sicher auch andere Medien berichten und das Ergebnis wird sein: Thierse hat der Sache einen wirklichen Bärendienst erwiesen.
    Die nichtberliner Medien werden garantiert nicht in der notwendigen Breite ihre Berichterstattung fahren.

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    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Warum das nicht im Vorfeld richtig abgeklopft wurde.......? Hmm..vielleicht hat Böger wieder seinen Anteil dran. :grin


    Ich weiß, dass bei uns im Internat ständig alle Vorschriften auf Rechtsgültigkeit überprüft werden.


    Das mit den Medien....das ist doch nichts Neues. Es holt immer jeder DIE Essenz raus, die die beste Schlagzeile gewährleistet. :fetch

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  • Zitat

    Original von Delphin
    Als ich als Expatriate in einer deutschen Firma in New York gearbeitet habe, gab es auch so eine Regel, dass untereinander nur Englisch gesprochen wurde. Wenn man direkt neben einem deutschen Kollegen sitzt, ist die Versuchung halt groß, das eben mal schnell auf Deutsch zu sagen, aber die amerikanischen Kollegen waren dann oft misstrauisch, was wir da tuscheln, wo wir eh schon vom "Head-office" eingeflogen worden waren.
    Die Regel war echt gut. Ich hab die Sprache gelernt und die amerikanischen Kollegen waren lockerer, was auch für uns wieder gut war. :-]


    Und genau SO haben es sich wohl die Initiatoren gedacht. Glaube auch dran das sowas funktioniert. :wave

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  • Zitat

    Original von Voltaire
    Eine ganz einfache Erklärung hätte gereicht.


    Wahrscheinlich wäre das auch besser gewesen, denn dann hätten sich Lehrer, Schüler und Eltern auch leicht mit dieser Vereinbarung identifizieren können. Will man eine Sache rechtssicher machen, will man in aller Regel auch gleichzeitig eine höhere Verbindlichkeit erreichen und unterliegt leicht dem Irrtum, dass man damit auch gleichzeitig eine höhere Akzeptanz erreicht.
    Gesetzliche Regelungen beiinhalten neben der eigentlichen Regelung oft auch einen Verbotsaspekt und man sollte immer im Auge haben, dass das nicht nur bei Jugendlichen auf wenig Gegenliebe stößt.

  • Ein kleiner Nachtrag, da das Thema ja trotz des anfänglich großen Wirbels, fast schon vergessen ist. ;-)


    Das Projekt hat nun öffentliche Anerkennung gefunden. Für die Selbstverpflichtung, auch außerhalb des Unterrichts auf dem Hof und bei Klassenfahrten nur noch Deutsch zu sprechen, ist jetzt die Herbert-Hoover-Realschule ausgezeichnet worden. Die Helga und Edzard Reuter-Stiftung verlieh ihr für den "richtungsweisenden" gemeinsamen Beschluss von Lehrern, Schülern und Eltern den Jahrespreis im Wert von 15 000 Euro.


    Find ich klasse. Das Geld wird ganz sicher gebraucht und sinnvoll eingesetzt. :-)

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    Grüßle, Heaven


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  • Ich glaube, da könnten wir bei unseren französischen Nachbarn noch einiges lernen. Deren Bemühungen um die Reinhaltung der Sprache muten zwar stellenweise schon grotesk an, aber irgendwie scheint es doch zu funktionieren. Wir hatten einen gemeinsamen Abend der historischen Vereine in Saareguemines und wer die Menschen auf der anderen Seite der Grenze kennt weiß, daß die ebenso gut deutsch sprechen wie wir. Aber wir mußten den ganzen Abend französisch sprechen, weil das nun mal so von Paris verordnet ist.
    Unter dem Strich ist das zwar unbequem, aber dennoch verständlich. Wenn ich da die Bedenken von Voltaire sehe, frage ich mich wirklich, ob diese babylonischen Verhältnisse bei uns sooooooo wünschenswert sind. Btw, was hast du eigentlich gegen den Begriff "Leitkultur"? Haben wir da etwa unterschiedliche Definitionen? :gruebel

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Heaven


    danke für die Info.


    Die erste Schule, die dafür einen Preis bekommt, trägt den Namen eines US-Präsidenten.
    Soll uns das etwas sagen?
    :gruebel


    @Demo


    ich habe entschieden etwas gegen den Begriff 'Leitkultur'.
    Historisch gesehen, war es immer eine 'Leidkultur', nämlich für die, die sich den jeweils Herrschenden nicht unterworfen haben. Juden, Frauen, Menschen in Welten, die nicht zu Europa gehörten und europäisch geprägt waren. Tiere und Pflanzen auch. ;-)


    Mir muß erst mal eine/r erklären, was GENAU das beinhaltet, zu dem und von dem ich da geleitet werden soll. Bis dahin leite ich lieber selber.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus


  • Meinst du? Glaube ich nicht. ;-)
    Was wenns die Tabaluga-Schule gewesen wäre? :grin
    Ich denke schon, dass es das Projekt an sich war. Die Schule ist auch in einem Berliner Brennpunkt. Dass die den Namen trägt ist wohl eher Zufall oder Nebensache.

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    Grüßle, Heaven


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  • Meinst du nicht, daß du da Politik mit Kultur in einen Topf wirfst? Ich denke, daß wir uns unsere regionalen Sitten und Gebräuche ebenso bewahren sollten, wie unsere schöne Sprache. Ich verstehe einfach unter "Leitkultur" jenes Brauchtum und jene Denkweise, wie sie in einer kommunalen Gemeinschaft vorherrscht. Zuzügler sollten das respektieren und sich weitgehend anpassen.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • @Demo


    jedes Brauchtum kann nicht 'Leit...' sein. Wie soll man sich da orientieren?


    Leit... heißt Auswahl eines oder einiger weniger Faktoren.


    Nein, das verwechsle ich nicht mit Politik, weil es Politik ist.


    Mal ehrlich, keiner will den Bayern die Weißwurst nehmen oder den Hamburgern die Reeperbahn - außer wir selber.
    Wer tauft denn meine Einkaufsstraße in Shopping Mall um? Den Flughafen in Airport und meine Fahrkarte ebenso wie meine Kinokarte in Ticket?
    Sicher nicht der Asylant aus Aserbaidschan.
    Wer steckt hinter Werbefeldzügen, die die von Dir zitierte schöne deutsche Sprache verhunzen? Nicht meine türkische Nachbarin.
    Wir haben schon längst eine Leitkultur, die, die uns zu consumern macht, die von Kopf bis Fuß modelmäßig gestylt bei Prosecco über Shoppen in Barcelonalein chatten.


    Träumst du noch oder denkst du schon?

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von magali ()

  • Der große Schwachsinn, dem die Politik stets dann verfällt, wenn sie in ihrem engen, begrenzten Rahmen wieder einmal nicht weiter kommt. Die Politiker sind halt keine Philosophen, wie Platon es in "Der Staat" einst forderte, sondern liberale, die auf ihre eigene Profilierung fixiert sind.


    Die ausländische Jugend verspürt eine tiefe Zuneigung zur Lebensweise der deutschen Jugend, es besteht ein großes Interesse. Die deutsche Jugend, in ihrer Lebensweise frei von Idealen und rein konsum- und markenorientiert, ist in Besitz eines, wenn auch teilweise stark begrenzten, Zugangs zu den Ressourcen dieser Warenwelt, die der ausländischen Jugend oft auf Grund des finanziellen Status verwehrt bleibt. Der Konsumkult der deutschen Jugend, aus dem heraus sie sich definiert, entspricht auf zweierlei Weise den Begehren der ausländischen Jugend: er reflektiert den Wunsch nach einem „besseren Leben“, der oft der Grund ihrer Eltern für die Ansiedlung in Deutschland ist, und ermöglich zugleich den der Jugend innewohnenden Trieb des Aufbegehrens gegen die Ideal der Eltern (hier die Kultur des Heimatlandes, die auf Grund höherer Armut meist humanistischer orientiert ist). Aus dieser Kluft zwischen theoretischem Wunsch und praktischer Realisierbarkeit entsteht Neid, man spaltet sich ab. Der ausländische Jugendliche klammert sich neid- und hierdurch hasserfüllt an seine Heimatkultur, distanziert sich von dem, was ihm in seiner Unerreichbarkeit Schmerzen bereitet. Er meidet den Deutschen, begegnet ihm maximal mit Gewalt, besinnt sich auf seine eigene Sprache etc. Der Staat versucht dem nun wiederum mit Zwang zu begegnen, in dem er versucht durch Regelungen - hiermit also ebenfalls Gewalt, wenn auch anderer Natur – ein Kommunikationsprotokoll (die Sprache Deutsch) zwischen zwei Gruppen einzuführen, die unwillig sind, miteinander zu kommunizieren, in dem Glauben, dadurch Kommunikation zu erzeugen. An dieser Stelle kann ich meine Ausführungen getrost abbrechen; wer die Idiotie dieses Handelns aus meinem letzten Satz nicht selbst zu extrahieren in der Lage ist, bräuchte sowieso nicht weiterzulesen.


    C.