Bin ich blöd oder bin ich blöd?

Du solltest öfter mal ne Portion Kichererbsen vernaschen.

Was du da nanntest finde ich nicht so schlimm. Lieber ein witziger Wink mit dem Zaunpfahl als eine ärgerliche Ansage.

Das mit den Hartz4-Leuten ist vielleicht nicht nett, aber manchmal muss man sich Luft machen und solche Gefühlsausbrüche würde ich nicht bierernst nehmen.

Zitat

Original von Ikarus

Btw: gestern kamen wir von einem Einkauf mit einer großen Ladung Bananen zurück, .....
Ikarus

Und wenn ihr mir über den Weg gelaufen wärt, dann hätte ich mit Sicherheit laut gefragt: Wat denn nu??? Ziehn die die Mauer wieder hoch????

Was wäre dann? Hättste sauer deine gelben Krummdinger ins Auto geworfen?

Der "Wink mit dem Zaunpfahl" ist mir allemal lieber, als wenn man in der Nachbarschaft rumläuft und miese Stimmung gegen mich macht oder mich massiv anmotzt. Die Kommentare von solchen Freundinnen sind mir auch willkommen, weiss ich doch, von WEM die kommen. -und ich neige dazu, auch nicht mit meinen Kommentaren hinterm Berg zu bleiben. Will schreiben: Wenn ich gefragt werde, ob schön, oder nicht schön - dann sage ich die Wahrheit und schleime nicht.
Für mich ist das kein "Spott" - schon gar kein "beissender". Aber vielleicht verstehe ich ja dein Problem (?) nicht so ganz. -

Ob "Spott" gerade "in" ist, weiß ich nicht - für mich gehört ein spötteln zum Leben dazu. Man darf einfach nicht alles bierernst nehmen. Ich bin also nicht nur eine Eule, sondern auch gerne eine Spottdrossel.
Das mit den Hartz IV-Empfängern ist für mich aber kein Spott, sondern eine verachtenswerte Aussage, mit der ich nicht konform gehe. Da ziehe ich doch Grenzen.

Ich finde so kleine Winks immer schön! Ich kann meist drüber schmunzeln, ausser wenn in meinem Laden so zwei super Frauen stehen, die mir erzählen müssen wie ein Strauß auszusehen hat. Und solche spitzen bemerkungen machen! das nervt!

Wie wäre es mit einem neuen Kundenservice?

Sie sind nicht zufrieden?
Binden sie selbst!

Ja, das hab ich mir auch schon überlegt.

Original von Ikarus

Zitat

Oder die der angeblich hochgeschätzten "Freundin", die gerade vom Friseur kommt, "mitfühlend" bekunden, wie schade man findet, dass dieser wohl heute zu hatte?

Wieso? Was ist dir denn lieber? "Mann, siehst du Scheiße aus!" ist vielleicht ihre ehrliche Meinung, aber hört sich nicht wirklich besser an. Alternativ wäre noch die Prognose: "Den PRozess gewinnst du sicher!" Möglicherweise möchtest du aber auch, dass sie dir die Hucke voll lügt und dir sagt, wie toll sie deine neue Frisur findet? Das wäre dann aber keine Freundin, sondern ein verlogenes Miststück.

Die Sache mit der Heckenschere ist doch nett. Kennst du Paul Watzlawick? Der hat diesen Unmut, der im Verborgenen langsam wächst und zu den unliebsamsten Mißverständnissen führt mal in dieser Geschichte beschrieben:

Zitat

Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Aber vielleicht war die Eile nur vorgeschützt, und er hat etwas gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts angetan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht's mir wirklich. -- Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch bevor er "Guten Tag" sagen kann, schreit ihn unser Mann an: "Behalten Sie sich Ihren Hammer, Sie Rüpel!"

Da ist mir der humorvolle Wink mit der Heckenschere allemal lieber. Natürlich macht der Ton die Musik. Wenn es verkniffen und böse rüberkommt, würde ich antworten, dass ich das Angebot gern annehme, solange der Arm des Nachbarn mit dranhängt. Anschließend bleiben zwei Optionen offen:

1. Der Nachbar versteht keinen Spaß. In diesem Fall sollte man sich schnell verdrücken.
2. Der Nachbar ist doch nicht so humorresistent und lässt sich mit einer humorigen Antwort wieder beruhigen. Dann kann man die Hecke trotzdem schneiden und anschließend den Nachbarn auf ein Bier einladen.

Ikarus

Zitat

Oder an der langen Kasse im Supermarkt irgendwas Boshaftes darüber murmeln, dass Supermarkt XYZ wohl doch nur noch Hartz IV-Empfänger einstellen dürfe?

Diese Aussage ist zumindest in meinen Augen eine Frechheit.
Ich bin nicht Hartz IV Empfänger(ist sowieso falsch es heißt richtig AlG II Empfänger, nur mal nebenbei) weil ich zu blöd bin an der Kasse zusitzen(wohl bemerkt komme ich aus der Branche), es gibt natürlich auch dort Ausnahmen (selbs erlebt :-)).
Ansonsten bin ich auch eher für die direkte Variante.

Ich kann dazu nur sagen, dass ich in meiner Umgebung schon immer the Godness of Commends war.

Mit inn sein hat das bei mir nichts zu tun, ich mach das auch nicht absichtlich, ich hab einfach ein schnelles, manchmal böses Mundwerk. Macht mich nicht immer beliebt, würde ich damit aber aufhören, würde ich ersticken. -Und immer mehr Leute verstehen es und sagen dann auch anderen "Die darfst du nicht immer ernst nehmen, wenn sie ihre Kommentare abgibt." Oder eine Freundin sagt. "Ich ignoriere sie schon immer, wenn sie was Blödes sagt."

Allerdings finde ich es auch belustigend, wenn jemand versucht, meine Kommentare zu kontern und dabei eine Beleidigung herauskommt. Das quittiere ich dann mit gehörig Spott.

JAss

Zitat

Original von JASS
....ich hab einfach ein schnelles, manchmal böses Mundwerk.

Du willst sagen, du leidest an verbaler Inkontinenz. Eine der wirklich üblen Nebenwirkungen dieser Erkrankung ist, dass man Gefahr läuft, nicht ernst genommen zu werden.

Ätt Flugschülerin:

Zitat

Gut, der Mann...ist das ein Kabaretist?

Paul Watzlawick ist ein Philosoph und Psychotherapeut. Er hat sich hauptsächlich mit den unterschiedlichsten Formen der Kommunikation und noch intensiver mit deren Störungen und den daraus resultierenden Folgen auseinander gesetzt. Spannendes Thema, es reicht für mehr, als ein Forscherleben.

Zitat

Original von Idgie
Ätt Flugschülerin

Ich schmeiß mich weg...

Gruss,

Doc

Neulich kam meine "Freundin" (ob man das Freundin nennen kann) zu mir und sagte, ich habe einen schlechten Ruf. Entrüstet hab ich sie angeschaut. Gott, o Gott, was hab ich angestellt oder getan, damit ich einen schlechten Ruf habe?
Ich frag sie nach dem Grund. Und sie sagt ganz unverfroren: Du bist zu brav und nett.
Verwirrt schau ich sie an und frage, ob sie nicht da was verwechselt. Nein, nein, ich habe einen schlechten Ruf. Ergo ist ein anderes Individuum, das schon fast jeden Jungen meiner Klasse "durchprobiert" hat, im guten Ruf.

Aha!

Was soll ich da sagen? Die Geschichte passt vielleicht nicht ganz so gut zu dem Thema, aber es geht ums Prinzip: Böse sein ist anscheinend in.
Es ist dämlich, aber in.

Ok, manchmal weiß ich ein schön bissiges Kommentar, verkneif es mir aber meist noch rechtzeitig. mal abgesehen von René, mit dem liefere ich mir jeden Tag Wortgefechte, auch wenn seine auf Beleidigungen hinauslaufen. Und nicht mal die sind wirklich gut.

Ich gehöre zu den Leuten, die wenn sie wirklich genervt sind, sehr, sehr böse und beissende Kommentare loslassen. Für mich ist das eine Befreiung über eine Situation, über die ich keine Kontrolle habe.

Wenn ich gutaufgelegt bin, rufe ich: "Die Blinker sind keine Weihnachtsdekoration.", was bei Hausweibchen in ihren überdimensionalen Kinderkrippen (Vans) immer verwunderte Blicke auslöst.

Auch sonst sitze ich gerne in einem Strassencafé und kommentiere das vorbeilaufende Volk zur sichtlichen Freude meiner besten Freundin, die auch nicht davor zurückschreckt. Wenn sie zu mir sagt, "Du könntest auch mal wieder Michel an Dir arbeiten lassen", dann weiss ich, dass ich wirklich zum Friseur muss. Oder sie sagt, "Du siehst wie ein Familiengemälde aus", dann heisst das, ich ziehe mal wieder nur meine Lieblingsklamotten an.

Nee Ikarus, die Gutmenschen sinds, sie netten Nachbarn, von denen man NIE ein böses Wort hört, ja die sind es, die irgendwann Amok laufen und ihrer Frau/ihrem Mann ihren Nachbarn eins über die Rübe hauen.
Nö..lieber ein böser Spruch und gut isses.