Die Silberschmiedin - Ines Thorn

Ich habe das Buch genauso verschlungen wie den ersten Teil "Die Pelzhändlerin". Ines Thorn versteht es, mit Stil und Sprache eine wunderbare, realistische Atmosphäre zu schaffen, die einen wirklich in die beschriebene Geschichte eintauchen lässt!
Meistens ist die Fortsetzung eines Romans nur noch ein Abklatsch, des ersten teils, aber hier war es zum Glück überhaupt nicht so! Es liest sich genauso flüssig wie der Vorgänger und wirkt auch nicht abgekupfert! Ich freue mich schon sehr auf den dritten Teil!!!

Lieben Dank Milla für die tolle Rezi
Ich war auch bei der Leserunde dabei und fand das Buch wirklich toll. Es hat nahtlos an die Pelzhändlerin angeschlossen und liest sich wunderbar. Die Sprache passt einfach und die Geschichte erzählt von Liebe, Macht und Erfolg und ist spannend. Ein tolles, absolut lesenswertes Buch!

3 Stunden und ich hatte das Buch durchgelesen. Das spricht bei mir sehr fürs Buch! Es ist schön flüssig geschrieben und reißt einen so richtig mit. Weiter so, Ines

Meine Rezension

Leipzig, 16. Jh.: Silber wird im Erzgebirge entdeckt. Die Stadt blüht auf. Aus Frankfurt kommt Eva, die Tochter der Pelzhändlerin Sibylla, um das Imperium ihrer Mutter weiter auszubauen. Sie kauft sich in die Silberminen ein und gründet eine Gold- und Silberschmiede. Alles scheint seinen vorgezeichneten Lauf zu nehmen - auch die Verlobung Eva mit dem älteren vermögenden Kaufmann Andreas Mattstedt. Bis der junge Silberschmied David in die Stadt kommt und Eva in seinen Bann zieht ...

Mit ihrem neusten Werk "Die Silberschmiedin" bietet Ines Thorn dem Leser spannende Unterhaltung vor der historischen Kulisse Leipzigs. Wer hier eine triviale Liebesgeschichte mit gutem Ausgang erwartet, der wird sich wundern. Die Geschichte ist originell und lässt den Leser an manchen Stellen denken: "Warum das?" Die geistige Beteiligung des Lesers wird stets gefordert, keine sinnlose Berieselung mit endlosen Schachtelsätzen - und das fand ich super!

Thorns Stil ist nicht sehr ausschmückend, sondern bringt trotzdem den Inhalt meist durch gezielte Dialoge auf den Punkt. Daher lässt sich "Die Silberschmiedin" in einem Rutsch durchlesen. Die gute Kapiteleinteilung tut ihr Übriges.

Leider hatte ich mir noch mehr historische Informationen erhofft, denn man merkt beim Lesen, dass die Geschichte und die Entwicklung der Hauptprotagonistin Eva und die Beziehung zu ihrer Mutter Sibylla eindeutig im Vordergrund stehen. Dies ist nicht unbedingt schlecht, doch von einem historischen "Knaller" erwarte ich die Verknüpfung von historischen Fakten UND der Handlung. Deshalb vier Sterne
(Womit ich kein Problem habe, da ich gerne abwechselungsreich lese und nicht ständig die dicken Schmöcker voll mit historischen Hintergründen mag...!)

Fazit: "Die Silberschmiedin" ist spannende Unterhaltung durch originelle Ideen und forsche Dialoge. Wer allerdings massenhaft historische Fakten erwartet, wird nicht zufrieden sein.

Zitat

Original von Angelcurse
Wer allerdings massenhaft historische Fakten erwartet, wird nicht zufrieden sein.

Was soll das denn heißen?

Zitat

Original von Iris

Was soll das denn heißen?

Hast wohl nicht die ganze Rezension gelesen

Ich bin fast durch und fand das Buch fast genauso toll wie "Die Pelzhändlerin". Eigentlich ist es genauso spannend, obwohl ich finde, dass Sybilla irgendwie viel mehr erlebt hat, dafür ist mir Eva irgendwie sympathischer :-).

Historische Fakten brauche ich nicht so sehr, zumindest was irgendwelche Daten angeht, mich interessiert viel mehr, wie die Menschen früher lebten, was sie dachten und wie sie gearbeitet haben. Da gab es ja wieder einige Überraschungen, zumindest für mich. Zum Beispiel die Sache mit den Zwillingen und der geteilten Seele, das habe ich vorher noch nie gehört, und solche Sachen faszinieren mich an historischen Romanen.

Ich hoffe, Ines schreibt noch mehr solcher Romane!!

Ja, Hazel,

das tut Ines gerade. Im September kommt der dritte Teil mit dem Titel "Die Wunderheilerin" heraus.

milla

herzlichen Dank für die wunderbare Vorstellung. Ich habe mich darüber gefreut, aber den Thread erst heute entdeckt.

Angelcurse

ich habe mich sehr über deine Rezi bei amazon gefreut. Es ist wunderbar, wirkliche Meinungen zu lesen. Danke schön.

@ Ines: Werde ich auch auf jeden Fall lesen

So, ich musste einfach den Rest des Buches in einem Rutsch zu Ende lesen, nachdem ich gestern ganz frech bei der Leserunde vorbeigelesen habe...

Mich würde mal interessieren, ob Ines' Stil in allen ihren Büchern ähnlich ist? Mir gefällt dieses kurze, auf den Punkt gebrachte, ohne viel unnötiges Gerede drumherum. Bisher kenne ich ja nur die Pelzhändlerin und die Silberschmiedin.

Vielleicht liest Ines mit und mag mir meine Frage selbst beantworten?

Liebe Hazel,

ich lese mit, aber deine Frage kann ich leider wegen Betriebsblindheit nicht beantworten. Ich habe keine Ahnung, ob mein "Stil" in allen Romanen ähnlich ist. Ja, ich weiß ja noch nicht einmal, ob ich überhaupt schon einen eigenen Stil habe.

Ich fürchte, die Leser/innen können das besser einschätzen als ich. Du weißt doch: Für das Eigene sind die Augen blind.

Allerdings hat mir meine Mutter gestern am Telefon nach der Lektüre von "Unter dem Teebaum" mitgeteilt: "Dieser Roman war wieder typisch für dich. Kein Mensch bringt mich mehr zum Weinen als du." Hmmm, ich hoffe, das bezog sich nur auf das Buch?

Dein Stil, liebe Ines, ist nicht in allen Romanen vollkommen gleich, aber doch unverkennbar Ines. Ich würde die "Pelzhändlerin" und die "Silberschmiedin" zusammen gruppieren, während der "Maler Gottes" etwas davon abweicht - trotzdem hört man überall deine Stimme.

Zitat

Allerdings hat mir meine Mutter gestern am Telefon nach der Lektüre von "Unter dem Teebaum" mitgeteilt: "Dieser Roman war wieder typisch für dich. Kein Mensch bringt mich mehr zum Weinen als du." Hmmm, ich hoffe, das bezog sich nur auf das Buch?

Also, so lange sie nicht heulen sagt, würde ich mir da keine Sorgen machen.

Liebe Grüße
Solas

Liebe Ines,

dann muss ich mich wohl "ins Abenteuer stürzen", indem ich mir der Maler Gottes oder den Teebaum kaufe ;-). Bin schon sehr gespannt, bisher waren die Reaktionen auf deine Bücher ja sehr positiv :-).

Lese gerade "Die Silberschmiedin" und bin total begeistert, komme kaum mehr zum Computer, weil das Buch so schön geschrieben und toll vom Aufbau der Geschichte her ist. Wirklich genial. Jetzt höre ich, dass im September der dritte Band kommt, das ist die beste Nachricht, die ich heute bekomme! Super!

Das war wirklich wieder ein tolles Buch, welches einfach nur viel zu schnell ausgelesen war... Sehr schön geschrieben. Ich mag die Art von Ines Bilder und Gefühle in Worte zu fassen, so dass sie fast greifbar werden... Einfach klasse...

Zitat

Solas schrieb:
Dein Stil, liebe Ines, ist nicht in allen Romanen vollkommen gleich, aber doch unverkennbar Ines. Ich würde die "Pelzhändlerin" und die "Silberschmiedin" zusammen gruppieren, während der "Maler Gottes" etwas davon abweicht - trotzdem hört man überall deine Stimme.

Das sehe ich genauso. Hast du auch "Die Spiegeltänzerin" gelesen, Solas? Die weicht für mich am meisten ab.

Wenn ich's nicht gewusst hätte, hätte ich sie dir, liebe Ines, nicht zugeordnet. Hat mir aber auch sehr gut gefallen.

Ich habe gestern Abend noch die Silberschmiedin angefangen und kam sehr gut rein, da ich die Pelzhändlerin erst vor ein paar Wochen gelesen habe. Bin schon sehr gespannt, wie Eva Höhen und Tiefen im Leben bewältigen wird.

Jetzt habe ich "Die Silberschmiedin" beendet und bin davon genau so begeistert gewesen, wie von "Die Pelzhändlerin" und warte nun schon sehnsüchtig auf den Herbst damit ich den dritten Teil lesen kann. *freu*

Ines mach weiter so und schreib noch viele schöne Bücher für uns alle.

Meine Meinung:

2.Teil, 380 Seiten

Dieser zweiteTeil beginnt 2 Jahre nach Ende des ersten Teils, 1494, und handelt hauptsächlich von Sibyllas und Isaaks Tochter Eva, die Silberschmiedin ist.

Nach der Rückkehr nach Frankfurt, nach 2-jährigem Aufenthalt in Florenz, wo Isaak verstorben ist, beschließen Mutter und Tochter, dass Eva nach Leipzig geht und dort gemeinsam mit dem reichen Kaufmann Andreas Mattstedt eine Gold- und Silberschmiede gründet.

Auf dem Weg nach Leipzig lernt Eva David, einen jungen Silberschmied kennen, den sie dann in Leizig wieder trifft, sich in ihn verliebt und die vorgesehene Hochzeit mit Andreas Mattstedt absagt. Ab diesem Zeitpunkt ist Evas Schicksal so gut wie besiegelt.

Ich finde, diese Geschichte ist etwas ruhiger und nicht ganz so spektakulär wie "Die Pelzhändlerin", da zeitweise doch einiges vorhersehbar ist. Trotzdem wurde das Leben in Leipzig wieder sehr gut beschrieben mit einigen informativen Details. Was ich sehr interessant finde, dass Eva hier vordergründig ihre Schwächen zeigt, hingegen Sibylla im ersten Teil eher ihre Stärken, also die Personen der Tochter und der Mutter total gegensätzlich sind. Vielleicht empfinde ich das aber auch nur so, weil ich beide Teile hintereinander gelesen habe. Auch David finde ich als schwierige und facettenreiche Person hervorragend dargestellt.

Es war auf jeden Fall eine sehr gut Fortsetzung und auch wieder genauso flüssig geschrieben. Bin schon sehr auf den 3.Teil gespannt.