Schmerz: Eine Betrachtung

  • Zitat


    es ist ein Text, ein eigener noch dazu. Gehört also mMn schon in diese Rubrik, mal ganz unabhängig von der Qualität.


    darf ich bitte auch meinen einkaufszettel hier reinstellen. das ist auch ein text, und auch von mir geschrieben.


    zwanzig deka braunschweiger
    drei happerl zwiebel, weiß
    äpfel, keine jonagold und keine red delicious, wenn möglich biologisch
    kekse, wenn im sonderangebot
    prosecco, aber nicht den in der blauen flasche
    drei zecherl knofl
    erdäpfel, melanzani, karfiol und ein krauthappl
    schlagobers
    rote nelken, für die mitzitant zum geburtstag



    ahja. und noch ein eigener text von mir. die geburtstagskarte an die mitzi-tant


    liebe mitzitant,
    tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet hab. danke für den hunderter. wenn ich gewusst hätte, dass du mir geld schickst, hätt ich mich öfter gemeldet. und danke für die abgelaufene schokolade für die kinder. sie habens den hühnern verfüttert.
    anbei rote nelken, weil du immer die sozialisten gewählt hast.
    ich wähl sie das nächste mal auch, liebe tante. weil was die schwarzen aufführen, das geht auf keine kuhhaut nicht mehr.


    deine dich liebende b.

  • Ich finde es schon in Ordnung, wenn hier auch Texte eingestellt werden, die keine "Geschichten" sind. Dass das bis jetzt selten der Fall war, ist wohl ein Grund für das Missverständnis, das hier entstanden ist.


    Der zweite Grund ist für mich, dass der Text noch nicht "Text" genug ist. Er liest sich für mich zu sehr wie ein "normaler" Forumsbeitrag, der zu inhaltlichen Kommentaren einlädt, aber nicht zu Kritik an der Form und an der Darstellung des Inhalts aufruft - wie man an der Antwort z.B. von DasSeufz ja auch gesehen hat.


    Konstruktive Kritik in dieser Hinsicht: Erst dann posten, wenn du mit deinen Gedanken ein bisschen weiter bist. ;-)


    Trotzdem denke ich, dass die ungewohnte Form der Hauptgrund für das Missverständnis war - der Text ist meiner Meinung nach durchaus besser als manche "Geschichte", die wir hier schon zu lesen bekommen haben. ;-)

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Zitat

    Warum schreibst Du solche merkwürdigen und unklugen Gedanken über den Gang zum Tätowierer mit unlogischen Problemlösungsstrategien zur Schmerzbewältigung auf?.


    Was bitte, ist daran unklug, festzustellen, dass viele Menschen Drogen nehmen, sich bis zur Besinnungslosigkeit Alkohol reinschütten oder sich umbringen, weil sie in welcher Weise auch immer den wie auch immer gearteten Schmerz nicht ertragen können?


    Was denkst Du denn bitte, Trixi, weshalb o.g. Dinge passieren? Darüber habe ich mir Gedanken gemacht und diese dann, OHNE ALLGEMEINGÜLTIGKEIT beanspruchen zu wollen, hier reingestellt...


    Zitat

    Trotzdem denke ich, dass die ungewohnte Form der Hauptgrund für das Missverständnis war - der Text ist meiner Meinung nach durchaus besser als manche "Geschichte", die wir hier schon zu lesen bekommen haben. .


    Danke Mary! Das baut mich wieder etwas auf :knuddel1

  • Was bitte, ist daran unklug, festzustellen, dass viele Menschen Drogen nehmen, sich bis zur Besinnungslosigkeit Alkohol reinschütten oder sich umbringen, weil sie in welcher Weise auch immer den wie auch immer gearteten Schmerz nicht ertragen können?


    Was denkst Du denn bitte, Trixi, weshalb o.g. Dinge passieren? Darüber habe ich mir Gedanken gemacht und diese dann, OHNE ALLGEMEINGÜLTIGKEIT beanspruchen zu wollen, hier reingestellt...



    Nun, gerade mit diesen Menschen arbeite ich, deshalb weiss ich genau, wovon ich rede.
    Du solltest das auch so schreiben, dann kann man gleich erkennen, was du mit deinen Gedanken ausdrücken willst!

  • Gut, da es absolut nicht in meiner Absicht liegt, hier Unfrieden zu stiften, habe ich versucht, meine Gedanken zu dem Thema anders darzustellen. Titel bleibt allerdings derselbe.
    Ich hoffe, das ist okay so:


    Während die Nadel des Tätowierers monoton surrend die erste Hautschicht meines Oberarms durchdrang, dachte ich über den Schmerz nach.
    Seit drei Stunden verrenkte ich mich, nahm unnatürliche, schmerzhafte Körperhaltungen ein, um meinem Tätowierer uneingeschränkten Zugang zur Innenseite meines Oberarms zu verschaffen.
    Dort war es am schmerzhaftesten, weil die Haut beinahe pergament- dünn ist. Anfangs glaubte ich, ich könne das nicht aushalten, müsse im nächsten Moment abbrechen, wehrte mich gegen den Schmerz, krallte meine Finger um die Lehnen des Stuhls, auf dem ich saß, bis die Knöchel weiß hervortraten und meine Hände brannten.
    Dann änderte ich meine Strategie.
    Warum? Ich kann es nicht erklären.
    Jedenfalls ließ ich mich auf den Schmerz ein, konzentrierte mich auf ihn, trat ihm von Angesicht zu Angesicht gegenüber.
    Plötzlich spürte ich ihn kaum noch. Oder besser ausgedrückt, ich spürte ihn, es war jedoch kein quälendes Gefühl mehr.
    Ich war erstaunt, verblüfft, erfreut.
    Dann fragte ich mich, ob man psychischem Schmerz wohl auf dieselbe Weise begegnen könnte, um ihn für sich erträglicher zu machen.
    Bisher hatte ich getrunken oder Tabletten geschluckt, wenn ich mich elend fühlte.
    Wäre es eine Alternative, sich ganz einfach auf den psychischen Schmerz einzulassen?
    Ich beschloss, es herauszufinden und bin ich immer noch damit beschäftigt.

  • Zitat

    Original von testsiegerin
    darf ich bitte auch meinen einkaufszettel hier reinstellen. das ist auch ein text, und auch von mir geschrieben.


    Klar darfst Du, nur tendiert der eben - wie auch die erste Fassung von Seesterns Text - literarisch gesehen gegen Null (wenn nicht sogar in den Minus-Bereich auf der X-Achse). :-)


    Aber, und ich meine das ist wohl ein Unterschied, Seestern hat durch ihre neue Fassung ihres Textes durchaus klargemacht, daß es eben nicht nur ein Gedanken-Einkaufszettel war, der sie dazu bewegt hat das zu schreiben. Die zweite Fassung tendiert ja eindeutig mehr zu solchen Texten, die wir hier alle gerne lesen und in der Luft zerreissen, gell?


    Um das klarzustellen (vorallem in die Richtung Seesterns): Bisher hat mich keiner ihrer Texte überzeugt, ich fand sie nichtssagend, bedeutungslos. Das geht mir auch mit diesem hier weitgehend so, nur das soll nichts heissen - das sie eine stark veränderte Fassung ihrer Gedanken hier präsentiert nötigt mir trotzdem einen gewissen Respekt ab. Nicht vor der Ausführung, nicht vor dem Inhalt, nur wegen dem Willen.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Nicht vor der Ausführung, nicht vor dem Inhalt, nur wegen dem Willen..


    Und genau deshalb bin ich hier, Doc: Weil ich will und zwar unbedingt. Und ich poste deshalb hier, weil ich weiß, dass ich noch tausend Dinge lernen muss...Und irgendwann, wenn ich fleißig über und versuche, aus Eurer Kritik was für mich mitzunehmen, werde ich vielleicht auch mal was zustande bringen, was Dich beeindruckt... :-)

  • Hallo Seestern,


    du hast ein hohes Ziel, aber man kann mit viel Arbeit seine Ziele erreichen!
    Ich denke einfach (ich persönlich), das du durch Geschichten einfach mehr lernst als wie wenn du so Gedanken hier reinstellst!
    Ist meine persönliche Meinung!!!!!!!!!!

  • Hallo Seestern,
    die überarbeitete Fassung deines Textes lässt erkennen, dass du es nochmal versucht hast und dafür gebührt dir mein Respekt. Nach einer so vernichtenden Kritik nicht aufzugeben, zeugt schon von enormem Willen.


    Nachdem die Urfassung mir überhaupt nichts sagte, kann ich inzwischen wenigstens deinen Gedanken folgen. Obwohl der überarbeitete Text mir immer noch vorkommt, wie eine Art Tagebucheintrag und mich nicht allzu sehr mitreißt, solltest du ruhig weiter an dir und deinen Texten arbeiten. Jedenfalls bringt das deutlich mehr, als schmollen. ;-)