Ich hatte den Eindruck, dass Eva durch die "Befreiung" der Zwillinge aus der Vorstadthölle zum Gutmenschen wird und dass dabei ihr eigentliches Anliegen, ihre Egozentrik eben, vergessen wird. Denn: hat sie eigentlich das Recht, jemanden zu "befreien"?
'Die Silberschmiedin' - Kapitel 05 - 10
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Wenn jemand den Wunsch hat, "befreit" zu werden, spricht nichts dagegen, "befreit" zu werden. Und wie sagte Adam: Beide Mädchen verfolgen dasselbe Ziel. Den Mädchen geht es auch nicht um Eva, sie wollen auch nur "befreit" sein.
Eva wird für mich nicht zum Gutmenschen, im ganzen Buch nicht. Obwohl sie nie wirklich allein ist -es ist immer jemand da, der für sie da ist- fühlt sie sich ständig allein... Nein, sie ist und bleibt egozentrisch.
JAss
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Dann sind wir uns ja einig, Jass.
Danke, dass du dir soviel Gedanken gemacht hast. -
Den Dank gebe ich gerne zurück.
Es freut mich, einem andern ( schreibendem ) Menschen begegnet zu sein, dem die Liebe in seinen Werken ebenfalls so wichtig ist. Und, dass du mit mir darüber redest.
JAss
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Zitat
Original von Ines
Gabi ,ich zappele gerade ganz aufgeregt auf meinem Stuhl herum. Du hast etwas gesagt, worauf ich eigentlich schon die ganze Zeit warte: Der Egoismus, die Zwillinge aus der Vorstadt zu holen.
Nein, es war kein großherziger, edler Akt. Es war Egozentrik. Oder seid ihr anderen anderer Meinung?Erst war es Egozentrik. Klar, geboren aus einer Idee etwas beweißen zu wollen. Aber so im Nachhinein denke ich mal, dass Eva ihre Entscheidung - zumindest bei einem der Mädels - nicht bereut.
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Die Beziehung zwischen Sibylla und Eva fand ich in diesem teil faszinierend. Sie scheinen so verschieden, und auch Eva glaubt das ja, aber irgendwie sich sie meiner Meinung nach doch sehr ähnlich.
Die Zwillinge in die Werkstatt zu holen ist meiner Meinung nach auch keine "gutherzige" Tat, Eva will sich und ihren Bekannten beweisen, dass ihre Annahme richtig ist und gleichzeitig noch die Vorteile, die Adam für seine Studien daraus zieht.
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Ich bin auch der Meinung, daß Eva die Zwillinge zu sich geholt hat, um ihre Theorie zu beweisen. Ob dieses auch mit Adam zusammenhängt, weiß ich nicht, da sie ja sehr erstaunt über seine Untersuchungen ist.
Allerdings vermute ich noch eine anderen Hintergrund bei Eva. Evenetuell möchte sie sich beweisen, daß sie auch als Tochter von Sybilla die Chance hat, anders zu sein und ihrem Leben eine andere Bedeutung zu geben. So daß ich diese Handlung auch als Abgrenzungsversuch von Sybilla sehe.
Interessant finde ich, daß sich Sybilla hierzu überhaupt nicht geäußert hat, oder habe ich etwas überlesen ?
LG, Ina
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Sibylla hat sich zum Thema "Zwillinge" nicht geäußert. Was hätte sie auch dazu sagen sollen? Schließlich ist sie ja die Tochter einer Wäscherin.
Mich selbst hat beim Schreiben erstaunt, dass Eva die Mädels zu sich geholt hat. Ich habe lange Zeit gedacht, dass sie es auch wegen Sibylla getan hat. So ähnlich, wie du, Ina, es beschrieben hast.
Aber natürlich auch, um David zu beeindrucken, um ihm zu beweisen: Sieh, ich bin nicht hochfahrend. -
Zitat
Original von Ines
Mich selbst hat beim Schreiben erstaunt, dass Eva die Mädels zu sich geholt hat. Ich habe lange Zeit gedacht, dass sie es auch wegen Sibylla getan hat. So ähnlich, wie du, Ina, es beschrieben hast.
Aber natürlich auch, um David zu beeindrucken, um ihm zu beweisen: Sieh, ich bin nicht hochfahrend.Witzig geschrieben, als ob nicht Du diesen Teil gestaltet hättest, sondern, als ob sich die Geschichte durch Deine Hand selbst geschrieben hätte. Ist es manchmal so, dass Du etwas schreibst, obwohl Du es anders geplant hast?
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Ich bin noch nicht bis zum 10. Kapitel gekommen, aber ich muss mal zwischendruch eins loswerden: ich mag Sybilla nicht !
(Da ich die Pelzhändlerin leider NOCH nicht gelesen habe, habe ich keinerlei Bezug und Verhältnis zu ihr! Ich finde sie einfach nur kalt und gefühllos Schade!)---------
Einen Satz auf Seite 123 fand ich ganz toll:
Nur das Mondlicht drang durch das Fenster und versilberte ihre Tränen.hach - schööööön!
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Zitat
Original von Meggie
Ich bin noch nicht bis zum 10. Kapitel gekommen, aber ich muss mal zwischendruch eins loswerden: ich mag Sybilla nicht !
(Da ich die Pelzhändlerin leider NOCH nicht gelesen habe, habe ich keinerlei Bezug und Verhältnis zu ihr! Ich finde sie einfach nur kalt und gefühllos Schade!)---------
Einen Satz auf Seite 123 fand ich ganz toll:
Nur das Mondlicht drang durch das Fenster und versilberte ihre Tränen.hach - schööööön!
Dieser Satz ist wirklich schön.
In der Pelzhändlerin werden dem Leser Sybilla, ihre Handlungsweise und ihre Motive näher erklärt, so dass man sie besser kennen lernt und versteht.
Ich fand sie in der Silberschmiedin auch unsympathisch, da hat sie aber nur eine Nebenrolle und dient mMn auch als Gegenpol zu Eva. Nur, weil ihre Mutter so kalt ist, legt sie soviel Wert auf eine Liebesheirat.Ich kann Dir die Pelzhändlerin wirklich empfehlen.
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Da ich ab Kapitel 9 eigentlich das Buch in einem Rutsch gelesen hab, fällt es mir schwer, jetzt zu den ersteren Kapiteln zu schreiben, vor allem, da Ihr hier eigentlich schon alles gesagt habt!
Ich hatte eigentlich nie eine Antipathie gegen Sybilla, aber in diesem Buch fand ich ihren Ehrgeiz, den sie auch noch unbedingt auf ihre Tochter ausweiten muss echt zum Ko....! Naja, eigentlich hatte ich nicht erwatet, dass sie die liebevolle, verständnisvolle Mutter ist, aber gehofft hab ich es für Eva schon!
Mattstedt ist wirklich ein Mann zum Verlieben! Die ganze Zeit hoffe ich für ihn, dass sich Eva besinnt, und sich doch noch ihm zuwendet.
Nicht, weil ich David nicht mag - im Gegenteil, ich bin ihm auch verfallen - sondern, weil Mattstedt Eva einfach verdient hätte und sie ihn!David ist für mich weiter undurchsichtig, stellenweise unheimlich. Dass er etwas zu verbergen hat, befürchte ich auch, kann mir aber wirklich nicht vorstellen, dass er so bös ist und etwas mit der Silbermaske in Frankfurt zu tun hat... *hoff*
Mutig fand ich in diesem Abschnitt ganz besonders Eva. Zum Einen, dass sie ihrer Mutter die Stirn bietet, zum Anderen, dass sie als Frau David einen Heiratsantrag macht!
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Cait ,
ich konnte beim Schreiben manchmal nicht entscheiden, ob Eva mutig oder trotzig war.
schon oft habe ich gehört, dass Sibylla kalt und zu ehrgeizig erscheint. Ich denke aber, dass sie damit einen Großteil der heutigen Frauen ähnelt.
@Geli
es ist wirklich so, dass manchmal die Hand schneller schreibt als der Kopf denkt. Manchmal glaube ich sogar, dass mein Unterbewusstsein (oder was auch immer) klüger ist als ich. Es ist komisch, ich kann es nicht erklären, aber Tom und Iris haben an anderen Stellen auch schon über dieses Phänomen berichtet: Plötzlich entstehen Sätze, die man selbst so nie geplant hat. Plötzlich entwickeln sich Figuren scheinbar wie von selbst. Sie bekommen ein Eigenleben, auf das der Autor reagieren, welches er aber nicht unbedingt in vollem Umfang geplant hat. Komisch, wirklich.
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Sybilla habe ich aus der Pelzhändlerin irgendwie ganz anders in Erinnerung, im Moment ist sie mir zu garstig.
David finde ich weiterhin sehr interessant, bin sehr gespannt, welche Geheimnisse um ihn noch gelüftet werden. Weiß er wirklich mehr über Sybilla? Woher weiß er was Evas Angestellte verdienen?
Seine Forderungen sind ja ziemlich frech, aber wie so oft: Frechheit siegt!So, aber jetzt werde ich ganz schnell weiterlesen...
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wow. ich kann es kaum glauben, auch ich habe die Zeit gefunden und bin mit Kapitel 10 fertig.
Das Buch gefällt mir sehr gut und ich weiß jetzt schon, dass ich gleich Schwierigkeiten haben werde, es weg zu legen und zu schlafen.Allerdings finde ich es schade, dass Eva irgendwie so oberflächlich bleibt. Man erfährt nicht wirklich viel über ihre Gedanken und Gefühle. Und auf einmal macht sie den Antrag....
Ausserdem fehlt mir z.B. eine Beschreibung dessen, was so den ganzen Tag in der Werkstatt passiert; Eva und David sitzen sich den ganzen Tag gegenüber! Da muss doch etwas "passieren", oder? Selbst wenn sie versuchen, sich nicht weiter zu beachten wäre das doch erwähnenswert, oder nicht? (Wobei ich ja denke, dass es da mehr kribbeln muss zwischen ihnen; denn wenn sie sich sonst begegnen ist ja auch "etwas" zwischen ihnen).Ach ja, und ich habe mich geärgert, dass man die Auseinandersetzung von Eva mit ihrer Mutter nicht weiter verfolgen konnte. Nach den Vorwürfen, die Eva ihrer Mutter macht ist einfach das Kapitel zuende! Dabei hätte ich doch gerne gelesen, wie Sybilla darauf reagiert.
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Meggie,
Evas Gedanken und Gefühle zu beschreiben, das ist schon ein Problem. Vor allem, weil Eva ja selbst nicht so ganz genau weiß, was sie eigentlich möchte. Ein "Lebenskonzept" kann sie sich auch nicht zusammen basteln, weil der Mensch und insbesondere die Frau im ausgehenden Mittelalter noch sehr stark an Konventionen gebunden ist. Die Gesellschaft richtet. Mehr, viel mehr als heute.
Auch in der Werkstatt kann und darf zwischen den beiden nicht viel passieren. Sie ist die Chefin, ohne die Meisterin zu sein. Auch hier hat sie keine eindeutige Stellung.
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Ich hab das Buch auch schon fertig und kann die Kapitel auch nicht einzeln hier wiedergeben.
Aber ich wollte noch loswerden:
Ich denke schon wie viele Andere hier, dass sie damit ablenken wollte, die Zwillinge aus der Gosse zu holen, aber ich denke auch, dass sich die Zwillinge, Eva und Susanne wiederspiegeln, obwohl beide nicht direkt verwandt sind. Beide sind unterschiedlicher wie man nur sein kann und da die Zwillinge aus einer großen Familie kommen suchen sie sich eine Bezugsperson.Was David mit Eva macht hat mein Blut recht oft stocken lassen beim lesen und David mir immer unsympathischer gemacht.
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Ines, Danke für Deine Antwort.
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Ja, auch mir, die ich ja anfangs David noch fszinierend fand, wird er jetzt unsyphatisch! Wie er Eva behandelt .... nee, nee
bin gespannt wie es weiitergeht! -
Vieles wurde hier schon geschrieben und vieles sehe ich genauso.........
Sibylla - viel unsympathischer als in der Pelzhändlerin.
Mattstedt - der väterliche Freund.
David - am Anfang faszinierend und neugierig machend, aber mit jedem weiteren Kapitel in meinen Augen unglaublich, ich weiss nicht, für mich fast "gestört".
Diesen Mann könnte ich nicht lieben ( oder es zumindest meinen ).Eva - ich finde sie schwach, sie lässt sich aus lauter Auflehnung gegenüber ihrer Mutter von anderen Menschen leiten und "verführen". Sie meint zwar oft, jetzt z.B. ihren eigenen Willen durchzusetzen, aber das kommt für mich nicht so rüber.
Sie hat eigentlich nichts, was sie selbst wirklich gut kann, alles wird von anderen übernommen.Susanne - manchmal für mich die wirklich "tragische" Person in der Handlung, sie tut mir eigentlich leid.
Das mit den Zwillingen sehe ich auch so = es ist ein Experiment um etwas zu beweisen, zumindest bis zu diesem Zeitpunkt.
Ich denke auch nicht unbedingt, dass David der Mörder ist, Adam dagegen würde ich mal nicht ganz ausschliessen.
Aber vielleicht ist es ja ein Dritter?Bin gespannt, wie es weitergeht..........
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So, jetzt bin ich auch wieder ein Stück weitergekommen (es liegt am Zeitmangel, nicht am Buch...)
Das Eva die Zwillinge zu sich geholt hat, erschien mir wie eine Tat um sich vor den anderen zu beweisen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie das nur macht, weil sie es für sich möchte, sondern weil sie den anderen zeigen möchte, wie mutig und "modern" sie ist.
Die Beschreibungen der Zwillinge fand ich interessant, mir war garnicht bewußt, dass Zwillinge früher eher ungern gesehen waren und dass man annahm, sie würden sich eine Seele teilen. Für mich waren Zwillinge immer sowas Hanni und Nanni-mäßig positiv besonderes.
Adam mit seinen Studien wird mir langsam ein wenig unheimlich. Ich bin gespannt, ob er mit seinen Forschungen irgendwann zu weit geht.