'Die Silberschmiedin' - Kapitel 16 - ENDE

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  • Reine Lesezeit 3 Tage -Das spricht doch für sich. :-]



    Also tatsächlich dieses "Negative" an David, dass ich von Anfang an gespürt habe. :wow Und wirklich Rache :wow Und verdrehte Liebe. :wow


    Hm. Wir lernen durch Scheitern. Es stimmt schon, wer einmal auf dem Boden lag, und wieder aufsteht, ist sich selbst näher und nicht wieder so leicht unterzukriegen. Er wertet auch die Dinge anders, die ihm passieren.


    Dennoch... Eva erkennt ihren Fehler, doch die Chance, ihn zu korrigieren bekommt sie nicht, denn Mattstedt ist tot. Das erinnert mich zu sehr an den Mann, den ich geliebt habe; Das Vergangene lässt sich nicht korrigieren und auch nicht wiedergutmachen, man kann es nur für die Zukunft anders machen. Ich finde das nicht fair. -Besonders, da weder David noch Susanne gestraft werden. ( Hm, na gut, vielleicht doch, sie werden wohl an der Franzosenkrankheit sterben. )



    Gutes Buch, gut geschrieben, sehr spannend.


    Ich mag dennoch keine Geschichten, in denen jemandem das Leben so zerstört wird. Auch noch bewusst und gezielt durch eine, bzw, zwei Personen.



    JAss :keks

  • So, innerhalb von 2 Tagen ausgelesen :-)
    Es war wirklich sehr spannend und gut geschrieben. Schade fand ich, dass man nicht erfährt, was es mit der Toten auf sich hatte, die mit der silbernen Maske gefunden wurde. Auch fand ich traurig, dass Mattstedt starb. Ich hätte mir gewünscht, dass alles irgendwie gut wird und Eva und er doch noch zusammen finden.


    David entpuppte sich als wirklich furchtbarer Teufel von einem Menschen. Ich fand schlimm, wie er Eva demütigte und dann am Ende sagte er, er hätte sie wirklich geliebt die ganze Zeit. Wie kann er dann aber während der ganzen Geschichte so viel schlechtes tun das sie verletzt?
    Auch Susanne war mir die ganze Zeit über unsympathisch. Sie war und ist eine falsche Schlange, bis zum Schluss.


    Schade fand ich, das Sibylla starb. Ich hätte mir gewünscht, dass sie eine größere Rolle spielt.


    Dennoch ein tolles Buch, das wirklich nahtlos an die Pelzhändlerin anknüpft. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, die Figuren genau so. Alles passte, auch wenn vieles so furchtbar traurig war. Eva hat sich das falsche Glück ausgesucht, doch ich hätte mir am Ende irgendwie ein gutes Happy End gewünscht.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • So, jetzt hab ich das Buch auch ausgelesen... Mann oh mann, war das jetzt heftig... :wow


    Als Eva anfing sich wieder zu berappeln und David die Stirn zu bieten, habe ich gedacht jetzt wird alles wieder gut... Ganz verstanden, warum sie die Ehe nicht hat anullieren lassen, habe ich allerdings nicht...


    Den Schluss fand ich jetzt allerdings ein wenig zu aprupt... Ich hätte gern erfahren wie es mit Eva danach weiter ging. Wie sie ihr Leben wieder in den Griff bekommen hat und was mit David weiter geschah... Irgendwie musste Eva den anderen ja wohl erklären, warum er - und dann ja auch Susanne - auf einmal verschwunden war...


    Das Andreas starb fand ich sehr traurig. Irgendwie hatte ich doch noch gehofft, dass die beiden zusammen finden, aber irgendwie hätte das dem Buch auch seine Glaubwürdigkeit genommen finde ich. Gerade weil es so eine 'voraussehbare' Sache gewesen wäre, war es so auf jeden Fall sehr viel besser...


    Dass der Priester sich in Eva verliebt hat, meinte ich im letzten Teil ein wenig gespürt zu haben. Also wirklich überrascht war ich dann zum Schluss nicht. Auch hier finde ich es schade, dass das Buch einfach so jetzt zu Ende ist... *seufzt*


    Alles in allem hat es mir sehr gut gefallen und ich hatte es jetzt ja auch im Nu ausgelesen. Und dabei hatte ich doch befürchtet das es mir derzeit vielleicht eher nicht gefallen wird, weil ich im Moment nicht so gerne historische Romane lesen... Aber auch hier hat mich Ines wieder voll überzeugt, was für eine tolle Autorin sie ist... Danke Ines, für die tollen Lesestunden... :anbet

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Also dieses Päarchen macht mich echt aggressiv. David behandelt Eva so, dass es für mich schon sadistische Züge hat. Aber so habe ich ihn ja irgendwie von Anfang an eingeschätzt. Überraschend ist das Verhalten von Eva: Warum lassen Frauen so etwas mit sich machen?? Nicht mal, als der Pfarrer ihr eine goldene Brücke baut und ihr von der Möglichkeit zur Anullierung der Ehe erzählt, kann Eva von David ablassen. Und nicht mal die (im wahrsten Sinne des Wortes) offensichtliche Geschlechtskrankheit kann ihren Kinderwunsch hindern.


    Ist sie ihm hörig?


    Oder kann sie nur nicht von ihm lassen, weil sie sich damit eingestünde, dass ihr ganzes Lebensmodell nicht hinhaut?


    Ich hoffe, die letzten 3 Kapitel bringen noch Licht ins Dunkel.

    "Ein Tag ohne Lesen ist wie eine Sünde.
    Ein Tag ohne den Gang in die Wälder ist ein Versäumnis."
    Peter Handke, Schriftsteller

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  • Morgana , Jass und Branka,


    vielen Dank.


    Ich bin noch immer nicht sicher, ob David wirklich so ein Teufel ist. Er spielt Gott, er will Eva nach seinem Bilde formen. Eva wehrt sich dagegen. Aber hat sie nicht auch ihren Anteil daran?
    Und ja, David hat Eva geliebt. Ich sagte ja schon, dass es verschiedene Arten der Liebe gibt. Allerdings glaube ich nicht, dass Eva und Mattstedt miteinander glücklich geworden wären. Hat Eva nicht auch einiges falsch gemacht?


    Wie es weitergeht, erfahrt ihr im dritten Teil, an dem ich gerade schreibe und der im September 06 erscheint. Eva wird natürlich wieder dabei sein, allerdings nicht als Hauptfigur.

  • Ines ,
    na so ganz richtig finde ich das Verhalten von David ja nicht unbedingt. Er macht diese seltsamen Abdrücke von ihren Körperteilen, obwohl er genau weiß, dass sie das gar nicht mag und noch so andere seltsamen Dinge. Ganz abgesehen mal von Susanne und seiner Affäre mir ihr... Sicher kann er sich dennoch auf seine Weise irgendwo lieben, aber ich finds schon irgendwie gruselig...


    Das Eva das ein Stück weit selbst mit verschuldet ist meiner Meinung nach auch klar. Sie lässt ihn ja gewähren und zeigt ihm nicht ihre Grenzen auf. Auf der Suche nach sich selbst, überlässt sie es ihm, ihr zu zeigen wer sie denn ist und das ist sicher nicht richtig... Das zeigt eine gewisse Schwäche, die aber wohl jedem irgendwie in irgendeiner Art und Weise zu eigen ist, denke ich...


    Das Eva und Andreas miteinander glücklich geworden wären glaube ich allerdings auch nicht. Dazu war er ihr zu angepasst und ruhig. Sie suchte ja das 'Andere' und hätte sich - so sicher sie auch mit ihm gewesen wäre und so ruhig ihr Leben dann auch verlaufen wäre - sicher nicht auf Dauer wohl gefühlt sondern sich eher gelangweilt...


    Wird der dritte Teil denn jetzt genau an der Stelle weiter gehen? Wird geklärt werden, was mit David vielleicht noch passiert ist und wie Eva ihr Leben wieder soweit in den Griff bekommen hat? Bin doch soooo neugierige.... *zappel*

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    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • So, jetzt bin ich (nach 3 Tagen) auch durch.


    Einiges klärt sich ja auf, anderes nicht.


    David wollte also Eva wirklich vernichten. Sein "Ich habe dich immer geliebt", als er nicht fertig bringt, Eva zu erschlagen, klingt für mich unglaubwürdig. Kann so ein Sadist (außer sich selbst) überhaupt jemanden lieben?


    Für mich blieben noch eine ganze Menge Fragen offen:


    Ist Eva nun schwanger geworden und/oder hat sie sich bei David mit der Geschlechtskrankheit angesteckt?


    Warum mußte die Bademagd im 1. Kapitel sterben?


    Was war mit der anderen Prostituierten, deren Gesicht verbrannt war? Warum mußte David hier Abdrücke nehmen, wenn er die Maske bei Eva vermessen konnte?


    Und warum hat Eva den Mord an Mattstedt nicht angezeigt und David so an den Galgen gebracht? Aus Angst davor, dass David dann eine Aussage gegen Adam gemacht hätte? Aber wer hätte einem Mörder schon geglaubt???


    Ansonsten ein schönes Buch, dass sehr zum Nachdenken anregte. Die Spannung hat zum Schluss hin noch mal ordentlich zugelegt, auch oder grade weil man sich manches schon zusammenreimen konnte.

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    Peter Handke, Schriftsteller

  • Hallo, Depardieu,


    ich werde versuchen, deine Fragen zu beantworten, aber ich habe auch eine Frage an dich.


    Wollte David Eva wirklich vernichten? Oder wollte er sie vielmehr neu erschaffen? Das ist für mich ein Unterschied. Und ich bin sicher, dass er sie geliebt hat. Wäre es anders, hätte er sie getötet.


    Über Evas Schwangerschaft und eventuelle Krankheit erfährst du im 3. Teil, der im Herbst erscheint, etwas mehr. Allerdings steht Eva dann nicht mehr im Mittelpunkt der Handlung.


    Warum musste die Bademagd sterben? Dafür gibt es verschiedene Gründe:
    1. David wollte ja u.a. Schönheit bannen. Doch jeder junge Mensch wird alt. In dem er eine Maske von ihr nimmt, bannt er ihre Schönheit. Sie stirbt dabei, aber sie bleibt für immer jung und schön.
    2. Dieser Grund ist ein dramaturgischer. Im Grunde habe ich mit der Bademagd bereits das Ende des Romanes vorbereitet. In diesem Sinne diente der Tod der Badedirne schlicht als Mittel der Spannungssteigerung. Das klingt nicht gerade romantisch, nicht wahr?
    Auch die Prostituierte auf dem Markt war ein dramaturgisches Mittel. Sie selbst hat als Person für die eigentliche Geschichte keine Bedeutung.


    David hat Abdrücke genommen, weil gerade dieser Akt eine Form von Machtausübung war, eine Unterwerfung. Das bloße Maß nehmen ist weniger sinnlich, weniger dominant und auch weniger bedrohlich. Bei Eva musste er das für die Faschingsmaske tun, um sie in Sicherheit zu wiegen. Ansonsten waren in jedem Falle die Abdrucknahmen Zeugnisse von Macht und Unterwerfung, aber mit sinnlichem oder vielleicht sogar sexuellem Hintergrund.


    Ich glaube, Eva hat David nach dem Tod an Mattstedt nicht angezeigt, weil sie sich aus eigener Kraft aus der Abhängigkeit von ihm befreien wollte. Er hat ihr einen Teil der Seele genommen, und nur im "Kampf" gegen ihn konnte sie wieder sie selbst werden. Es ist schwierig zu erklären. Stell dir einfach einen kleinen Jungen vor, der in der Schule verkloppt wird. Was richtet dessen Stolz wieder auf? Wenn er es dem Lehrer petzt oder wenn er sich selbst dem "Feind" stellt und ihn irgendwann besiegt? Eva musste sich direkt mit David auseinander setzen, um sich selbst, ihre Identität wieder zu erlangen. Verstehst du, was ich sagen will?

  • Wie schon "Die Pelzhändlerin" ein klasse Buch. David hat mich so manches Mal zum Schütteln gebracht. Seine ganze Art war sehr erschreckend, aus ihm sprach der blanke Hass. Hass auf alle, die mehr als er hatten, die seiner Meinung nach Schuld an seiner Herkunft waren. Das er Eva doch geliebt hat, kann ich nicht glauben. Hätte er sie sonst so erniedrigt? Ihr die Würde genommen? David ist meiner Meinung nach ein Mensch, der gar nicht fähig ist, zu lieben. Macht ist alles, was ihn interessiert.


    Das Eva doch noch aus ihrer Erstarrung erwacht ist und sich daran besinnt, wer sie einmal war, fand ich gut. Auch den neu entdeckten Mut, den sie mit einem mal mit sich brachte und mit dem sie sich gegen David stellte. Ein guter Schachzug war auch, dass sie den Mord an Mattstedt gedeckt hat und David damit in der Hand hatte. Obwohl ich nicht sicher bin, ob es wirklich das Richtige war. Andererseits wollte sie damit sicherlich das Bild nach Außen wahren, wie sie es die ganze Zeit getan hat.

  • Zitat

    Für mich ist er die Person, die dem heutigen Menschen mit seiner Individualitätssucht am nächsten kommt. Seht ihr das nicht so?
    Sucht er nicht das, was wir heute alle suchen? Das Besondere, den Kick, ein Leben abseits von aller Banalität?


    Ich möchte darauf lieber hier antworten, um den anderen nicht Dinge vorweg zu nehmen.


    Ich muss da an Farin Urlaub denken "Alle dasselbe".


    "Es gibt so viel was wir begehren, weil wir so gerne was Besonderes wären"


    Ich denke, diesem Wunsch stehen auch Sybilla und Eva in nichts nach. Auch Adam nicht.


    David treibt meiner Meinung nach aber nicht einfach der Wunsch, etwas Besonderes zu schaffen, ich glaube, das ist mehr vorgeschoben. Für ihn sind die Lehren der Vorwand, hinter dem er seine Verbitterung ausleben kann. Weil der Platz, an dem er steht, ihm nicht gefällt, sucht er einen anderen, und nicht, weil ihm die Lehre tatsächlich so wichtig wäre. Und den berühmten Sündenbock hat er auch gefunden. Summa Sumarum ist er nichts Neuem, sondern etwas sehr Altem verfallen: Rache und Neid. -Er ist nicht anders als Susanne, nicht "seinen" Platz, sondern den, an dem Sybilla stand, den wollte er haben.




    JAss :keks

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

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  • Zitat

    Original von Ines
    Doch dann - so glaube ich - kam noch mehr hinzu. Auch Liebe und die Sehnsucht nach dem Besonderen.


    Kannst du denn auch sagen, wann sich Davids Gefühle geändert haben? Denn ich empfand sein Verhalten auch nur als Rache. Von Liebe war meiner Meinung keine Spur.

  • Naja, Queeny,


    ich kann Liebe nicht definieren. Ich weiß nur, dass David glaubte, Eva zu lieben. Vielleicht wollte er sie auch nur besitzen. Ist besitzen wollen auch Liebe? Eine Form davon? Ist es vielleicht sogar Davids einzige Art zu lieben?
    Vielleicht muss das jeder Leser für sich selbst entscheiden. Ich weiß es nicht, weil ich nicht weiß, wie man die Liebe misst, welchen Maßstab man anlegt.

  • Zu der Liebe von David: Ich habe sie als "verdrehte Liebe" für mich gekennzeichnet, weil, wenn Liebe auch Glück bedeuten soll, wenn Liebe eine Essenz sein soll, die Kraft gibt, sind Respekt und Mitgefühl für den anderen unverzichtlich. ...Oder nicht?


    Ich denke... er hat Eva dafür gehasst, dass er sie geliebt hat. Er hat alles an ihr gehasst, was sie in die Wiege gelegt bekommen hat. Vielleicht hat er auch gehasst, dass er all dies nicht bekommen hat. Hass kann eine starke Essenz für Liebe sein. Ist doch ihre Kehrseite, oder nicht? Wenn können wir mehr hassen, als wen wir lieben?



    Ich wiederspreche gar nicht, dass er auch das Besondere gesucht hat, aber ich denke, nicht mehr, als die anderen Charaktere. Nur ist er seine Ausprägung eben aus einem hohen Maß an negativen Gefühlen entstanden, während es bei Eva wohl das Fehlen der mütterlichen Wärme war.



    JAss :keks

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  • Zitat

    Original von Ines
    JASS ,


    wer sagt denn, dass Liebe glücklich machen muss? Es gibt auch Menschen, die sind dafür geschaffen, miteinander unglücklich zu sein. Nein, Jass, Liebe ist nicht gleich Glück.


    Das war die Art der Liebe, die Eva gesucht hat. :-)


    Und ich habe nicht behauptet, dass Liebe das bedeutet, sondern, wenn Liebe DAS BEDEUTEN SOLL. :-)



    JAss :keks

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