Kurzbeschreibung (AMAZON)
"Paare, Passanten" (1981) ist ein Kaleidoskop der modernen deutschen Gesellschaft, ein faszinierendes Puzzle aus scharfen Einzelbeobachtungen eines Erzählers, der sich wie ein Flaneur durch das Seelenleben der Bundesrepublik zu Beginn der Achtzigerjahre bewegt. Seine flüchtigen Beobachtungen geben immer wieder plötzlich den Blick frei auf eine Gesellschaft, welche gedankenlos dem Konsumrausch anheim fällt. Angeekelt hält sich der Erzähler aus dem "Beziehungsmarkt" heraus, auf dem die nach Partner Suchenden insgeheim nur ihrer Eitelkeit frönen. Liebe verkommt hier zu einem Tauschobjekt, Persönlichkeit und Aussehen zu einem reinen Marktwert im Beziehungsspiel der Paare und Passanten. Dagegen sehnt sich der Erzähler nach tief empfundener, ehrlicher Liebe, nach der Macht echt empfundener Gefühle. Aber wo ist die zu finden in der "gottverdammten Fick-und Ex-Gesellschaft" der Gegenwart?
Klappentext:
"Botho Strauß ist und bleibt der große Zeitgenosse unter den deutschen Gegenwartsautoren; nicht nur sein Theater auch seine seismographische Prosa fängt scheinbar mühelos die Erschütterungen ges Heute und die Vorbeben der Zukunft ein."
Wahrscheinlich hat kein anderer Schriftsteller das deutsche Bewußtsein vor der Wende so geprägt wie Botho Strauß in "Paare, Passanten". In Beaobachtungen, Erzählungen, Beschreibungen und Analysen legt er ein Mosaik der Gesellschaft zusammen, das ein anderes Bild ergibt, als die täglich gesehenen, obwohl es von den gleichen Dingen handelt: von der Anstrengung der Gefühle und ihrem Verschwinden im Beziehungsmarkt; von der Gewalt der Belanglosigkeit; vom Zeitalter der Angst und seiner geglückten Verdrängung; von den Umgangsformen und der Sprache, die sie begleitet. So entsteht das Panorama einer sich selbst verlorengegangenen Gesellschaft.
AUTOR:
Botho Strauß, geboren 1944 in Naumburg an der Saale, lebt in Berlin. Von 1967 bis 1970 Redakteur und Kritiker der Zeitschrift "Theater heute", arbeitete erbis 1975 als Dramaturg und Autor an der Schaubühne am Halterschen Ufer in Berlin; seitdem als freier Schriftsteller in Berlin, wurde er in den folgenden Jahren zum meist gespielten deutschen Theaterautor. Sein WErk wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, zu letzt mit dem Georg-büchner-Preis 1989, dem Berliner Theaterpreis 1993 und dem Lessing-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg 2001.
Meine Meinung:
Ein schwer einzuordnendes Buch. Auf jeden Fall ein Buch, wie ich noch keines vorher gelesen habe. Es besteht aus nahezu unzusammenhängenden Moment aufnahmen, präzisen Beobachtungen oder auch ganz einfachen Meinungsäußerungen. wer da erzählt, beobachtet, sieht, erlebt, bleibt bis zum Ende offen, auch ob es immer der Gleiche Erzähler, Beobachter, Mitwisser ist, ist fraglich, spielt aber auch keine Rolle.
Selten habe ich so deutlich und verständlich beschriebene Texte gelesen. Dennoch weiß ich nicht, ob ich alles verstanden habe. Zu viel Hintergründigkeit zuviel Sinn fürs Detail.
Ein gutes Buch? Ich weiß nicht! Ein unterhaltsames Buch? Bestimmt nicht!
ein Buch, das einen die Dinge klarer und anders sehen läßt? AUF JEDEN FALL!
@ Mary Read
lies es! Aber nimm dir Zeit und laß dich nicht ablenken, sonst wirken die ganzen feinen langen, Schachtelsätze nicht.