Über die Leidenschaft, ein Motorrad zu fahren - Melissa Holbrook Pierson

  • ... nein, dieses Buch macht definitiv KEINE Lust auf Motorradfahren. Wer bislang kein Fan der Sache war, wird es garantiert auch nicht werden. Eher tritt das Gegenteil ein.


    Ich habe mich bis Seite 100 durchgekämpft und ringe mit mir, ob ich weiterlesen soll oder lieber zu einem guten Buch greifen soll. Auf der einen Seite hoffe ich noch, es möge endlich besser werden – auf der anderen Seite ahne ich, daß dieser Wunsch vergebens ist.


    Ca. 1/3 des bisher gelesenen Stoffes handelt von der Unfähigkeit der Autorin, ihr Mopped selbst instand zu halten. Ein weiteres Drittel erzählt von den verrückten Bikern, die die Autorin kennt. Und im letzten Drittel schreibt sie von Stürzen, läßt Motorradfahrer an Betonwände prallen, in den Gegenverkehr rasen und desgleichen mehr. Der Stoff also, der jeden Skeptiker zum überzeugten Motorradatheisten werden läßt.


    Trotz zahlreicher, immer wieder gerne eingestreuter, Unfallschilderungen ist dies ein Buch ohne Hochs und Tiefs – und ohne jegliche Tiefe. Man wartet darauf, daß irgend etwas passiert, das einem rüberbringt, warum die Autorin angeblich so viel Spaß beim Mopped fahren empfindet. Man kann noch nicht mal nachvollziehen, warum es sie selbst gepackt hat: Leidenschaftslos schreibt sie von einem bikenden Ex, der ihr eines Tages eine Anzeige für eine Moppedschulung zeigt – und dann geht sie halt einfach hin und lernt es auch.


    Das Buch heißt "Über die Leidenschaft, ein Motorrad zu fahren". Bessere Titel für dieses Pamphlet wären:


    "Über die Leidenschaft des Monologisierens"
    "Wie man die Menschheit vom Motorradfahren abhält"
    "Die 100 schönsten Moppedstürze"


    Sorry, aber das ist eines der schlechtesten Bücher, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Thumps down!


    P.S. Zum Glück hat mich dieser schlechte Witz nur 3 Euronen vom Wühltisch gekostet.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)