nochmal Manuskripteinreichungen

  • Hallo,
    vieleicht kann mir jemand von den Schreiberlingen einen Tip geben.
    Mein Freund schreibt seit Jahren Bücher und Drehbücher. Er schreibt die Manuskripte einseitig, eineinhalb Zeilenabstand, breiter Rand. Dadurch haben die Manuskripte meist einen Umfang von mehr als 300 Seiten.


    In einen Schnellhefter passt das nicht mehr, lose Blattsammlung kommt natürlich nicht in Frage, so hat er sie oft im Aktenordner versandt. Er findet das aber recht umständlich, ich (als Laie) denke, daß das den Verlagen vielleicht gar nicht so recht ist und der Ordner zur besseren Aufbewahrung z.B. unter den Tisch wandert.


    Wie versendet Ihr denn Manuskripte, bzw. wie ist es den Verlagen Eurer Erfahrung nach am liebsten?


    Mögt Ihr mir einen Tip geben?
    Grüße
    Manacor

  • Frage vorab: Schickt ihr eure Manuskripte auf gut Glück an Verlage? Habt ihr schon etwas veröffentlicht?


    Falls ja, würde ich empfehlen, das nicht so zu machen, sondern statt dessen kurze Projektbeschreibungen (Exposés) mit kleiner Leseprobe einzureichen.
    Verlage und Produktionsfirmen werden täglich waschkörbeweise mit unverlangt eingereichten Manuskripten beglückt und haben eigentlich keine Zeit, das alles genau zu prüfen. Je prägnanter ein Projekt beschrieben wird, desto eher haben Lektoren das Gefühl, hier weiß jemand, was er tut. Die Chance, daß das komplette Manuskript verlangt und dann auch tatsächlich gelesen wird, steigt dadurch erheblich.

  • Hallo Iris,
    erst mal danke.
    Er hat schon eine Menge Bücher und Drehbücher (alles Krimis) veröffentlicht. Im Moment ist allerdings eine Flaute. Teilweise passen das Buch nicht ins Sortiment, teilweise wurde die Krimiabteilung aufgelöst oder natürlich andere Gründe.
    Er setzt sich im Vorfeld schon mit den Verlagen in Verbindung, schickt auf Wunsch natürlich ein Exposé
    (wie gesagt, er ist eigentlich "ein alter Hase"), und hat in der Regel dann auch einen Ansprechpartner. Trotzdem dauert es aus den von Dir genannten Gründen meist Wochen bis eine Antwort kommt und so zieht es sich hin.
    Ich selbst kann leider überhaupt nicht schreiben, kümmere mich um PC Arbeiten, gebe meine Meinung zum Manuskript, und "gschaftle" halt mit.


    Es geht wirklich drum, wie er das ganze Manuskript am besten und sinnvollsten heftet und schickt.
    DANKE
    manacor

  • So, wie du das angegeben hast, macht er das schon richtig. Meiner Erfahrung nach werden bei umfangreichen Manuskripten tatsächlich Ordner bevorzugt. Wichtig ist auch, daß die Seiten durchnumeriert sind.


    Die langen Wartezeiten haben nichts mit dem Format des Manuskripts zu tun, sondern eher damit, daß die Lektorate durch betiebsinterne Maßnahmen zur Kostensenkung in den vergangenen Jahren stark ausgedünnt wurden und deshalb sehr viel Arbeit auf wenigen Schultern lastet. Für die Lektoren ist das genauso ärgerlich wie für die Autoren. :-(

  • Das ist gut zu wissen.


    Ich habe noch nie über das Verschicken des gesamten Manuskriptes nachgedacht . Ich bin immer davon ausgegangen, dass bei erfolgreichem Exposé der Schreiber persönlich vorbeischaut, und es bei dieser Gelegenheit auch persönlich abgeben kann.



    Wie ist das eigentlich bei der Probe? Da in den Schnellhefter, oder lieber nicht?



    JAss :keks

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von JASS ()

  • Bei dem Verfahren - gesamtes Manuskipt versenden - würde ich neben dem m E unbedingt notwendigen Durchnumerieren der Seiten noch etwas anwenden:


    Weiß aber im Moment nicht genau, wie es mit word geht :lache :wow


    Word bietet eine Funktion, mit der man in ganz kleiner Schrift auf jeder Mauskiptseite unten neben der Seitenzahl seinen Namen und Titel des Werks anbeben kann.


    Hat den Vorteil, dass der Leser einzelne Pakete rausnehmen und losgelöst von dem Packen lesen und bearbeiten kann.


    Evt. kennt ja jemand dieses Verfahren und beschreibt es hier


    andermann

  • Durchnummerieren und Fußzeile schreibt er natürlich.
    Aber hat jemand von den "Fachleuten" eine andere Idee als den Aktenordner ? Oder was ist den Verlagen am liebsten, bzw. was ist sinnvoll, praktisch, und usus.
    Danke

  • Hiho,


    sinnvoller als Fußnote (die ja nur auf einer Seite steht) ist m.E. eine Kopf- oder Fußzeile. Die erscheint auf jeder Seite, und da gibt es eine Funktion, die die Seitenzahlen einfügt.


    Word - Ansicht - Kopf/Fußzeile


    Viele Grüße :wave
    Heike

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

    Rabenerbe/ Rabenbund - DSA-Fantasyromane - 2017/2018 bei Ulisses

  • Hiho,


    ich habe meine Manuskripte (ca. 400 Blatt stark) mit mehreren Gummibändern gesichert und ungeheftet verschickt. So habe ich es auch schon in einem Verlag gesehen, in dem ich vor einigen Jahren ein Praktikum gemacht habe.


    Viele Grüße :wave
    Heike

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

    Rabenerbe/ Rabenbund - DSA-Fantasyromane - 2017/2018 bei Ulisses

  • Zitat

    So habe ich es auch schon in einem Verlag gesehen, in dem ich vor einigen Jahren ein Praktikum gemacht habe.


    So sehe ich es auch immer bei meinem Verlag. Einsendungen, die in Schnellheftern, Ordnern etc. kommen, werden in Loseblattsammlungen umsortiert. Das ist beim Lesen am Schreibtisch für die Lektoren einfacher.


    Wichtig sind die 30 Zeilen á 60 Zeichen. Anderthalbzeilen Abstand wählen. Und wer pfiffig ist, fügt im Hinblick auf die Bearbeitung gleich Zeilenzahlen ein, wobei 5er-Schritte genügen. Das wirkt brotfessionell. :grin

  • Zitat

    Original von Tom
    So sehe ich es auch immer bei meinem Verlag. Einsendungen, die in Schnellheftern, Ordnern etc. kommen, werden in Loseblattsammlungen umsortiert. Das ist beim Lesen am Schreibtisch für die Lektoren einfacher.


    Ich erinnere mich, daß bei meinem ersten alle Beteiligten überglücklich waren, die beiden Ordner zu haben. :lache


    Allerdings habe ich das zweite dann als PDF abgeliefert und kam um die Druck- und Versandkosten rum. :grin


    Ach ja: Autorname, Titel, Seitenzahl (oben rechts) und Kapitelbezeichnung in den beiden Kopfzeilen, Urheberechtsvermerk samt Adresse in der Fußzeile und Zeilennummern in Fünferschritten.


    Jass, niemand lädt dich ein, wenn man dein Manuskript anfordert. Sie werden dich vermutlich durch eine Lektoratsassistentin per E-Mail oder telefonisch bitten, es zu schicken, und wenn du Glück hast, erfährst du sogar den Namen des Lektors ... :wave

  • :write Da habe ich nur noch nie drüber nachgedacht...aber ohrfeig was denke ich da??? Es steht leider schon fest, dass mein Praktikum in 2 Jahren für den Tierpark gebucht ist...
    Sonst hätte man drüber nachdenken können...

  • Zitat

    Original von Saphira-Wolf
    :write Da habe ich nur noch nie drüber nachgedacht...aber ohrfeig was denke ich da??? Es steht leider schon fest, dass mein Praktikum in 2 Jahren für den Tierpark gebucht ist...
    Sonst hätte man drüber nachdenken können...



    Aber das wird ja nicht das letzte Praktikum sein, dass du machen wirst. Du kannst ja später, falls du etwas in dieser Richtung studieren solltest, in den Semsterferien mal einige Wochen ein Praktium ein einem Verlag anstreben. Manche bieten auch Praktika über mehrere Monate an, die man dann in einem Urlaubssemester absolvieren kann. Oder vor dem Studium. Dann könntest du überlegen, ob du dort oder in einem anderen Verlag eine Ausbildung machen möchtest oder eben etwas in dieser Richtung studieren willst.


    Oder falls du nicht auf dem Weg zum Abitur bist und eben einen Ausbildungsplatz haben möchtest: In den Sommerferien.


    Aber die Plätze sind wirklich rar und noch rarer ist oft das Geld, das Verlage Praktikanten zahlen können. Aber man macht ein Praktikum ja nicht in erster Linie um sich zu finanzieren.

  • Heike: *gegen Stirn schlag* Stimmt, den Unterschied habe ich nicht bedacht.



    Iris: Das wundert mich aber. Und ab welchem Stadium besteht dann Interesse an der Person des Autoren?



    Saphira: Du meinst das 2 wöchige Praktikum, oder? Laut meiner Erfahrung vergeben Verlage lieber Halbjährige Praktika. ( Ich glaube, sie hätten mich damals trotzdem genommen, wenn nicht dummerweise der Verlag gerade umgezogen wäre :-( )



    JAss :keks

  • Zitat

    Original von JASS
    Und ab welchem Stadium besteht dann Interesse an der Person des Autoren?


    Eigentlich erst dann, wenn sie ernsthaft erwägen, das Projekt zu übernehmen. D.h. wohl kaum ohne daß ein Vertragsangebot vorliegt.


    Schülerpraktika dauern nur 2 bis max. 3 Wochen. Gelegentlich bieten Verlage auch Schülern die Möglichkeit, in diese Berufswelt hineinzuschnuppern. Allerdings dürfte hier Vitamin B sehr wichtig sein ... <seufz>