OT: Carta Bianca
1. Band der De Luca-Reihe
Kurzbeschreibung:
Eine norditalienische Stadt im April 1945, kurz vor dem Einmarsch der Aliierten. Wenige Stunden vor dem Zusammenbruch wird Commissario De Luca mit der Lösung des Mordes an dem Lebemann und Frauenhelden Vittorio Rehinard beauftragt. Doch etwas an der Sache ist faul, denn die faschistischen Machthaber lassen bei der Ermittlung "Freie Hand für De Luca"...
Über den Autor:
Carlo Lucarelli, geboren 1960, unterrichtet an der von Alessandro Baricco gegründeten Schule für Kreatives Schreiben in Turin. 1990 veröffentlichte er seinen ersten Roman, »Freie Hand für De Luca«, es folgten die De-Luca-Romane »Der trübe Sommer« und »Der rote Sonntag«, ausgezeichnet mit dem renommierten Premio Mistery. Außerdem erschienen »Der grüne Leguan«, »Schutzengel«, »Autostrada. Geschichten im Schrittempo« und zuletzt »Die schwarze Insel«.
Meine Meinung:
Zwischen Fliegeralarm und Partisanen-Attentaten muss De Luca, der vor kurzem von der politischen Polizei zur Kriminalpolizei zurückgekehrt ist, einen Mord eines bekannten Frauenhelden auflösen. Die Indizien weisen auf allerhöchste Regierungskreise.
Kurz und prägnant, doch nicht ohne Poesie erzählt der Autor den ersten Fall De Lucas, der nicht mehr als drei Tage (und etwas mehr als 100 Seiten) bis zur Auflösung in Anspruch nimmt. Das Lesen fühlt sich an wie ein kurzes, aber intensives Intermezzo. Die auf den ersten Blick nüchterne Erzählweise, hinter der sich jedoch viel mehr verbirgt, ist gewöhnungsbedürftig, aber auch faszinierend. Lucarelli führt den Leser ohne Einleitung in einen Dunstkreis aus politischen Machtkämpfen, Gestapomethoden und infiltrierten Polizeifunktionären, mit dem ich mich am Anfang etwas überfordert fühlte. Meine Empfehlung deshalb: Zuerst das Nachwort lesen, in dem einige politische Zusammenhänge erklärt werden.