Die schönsten Zitate, die liebsten Sätze

  • Schrecksenmeister Eißpin sagt:

    Wer Naturkatastrophen aufmerksam beobachtet, sieht, wie planvoll sie vogehen, um die Erde von allem Überflüssigen reinigen. Die Erde ist ein denkendes, lebendes Wesen,.


    Er muss es wissen.





    ASIN/ISBN: 3328601651

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)


  • In allen Übergängen scheint, wie in einem Zwischenreiche, eine höhere, geistliche Macht durchbrechen zu wollen.


    Novalis



    Übergänge, yep, in der Dämmerung lässt sich gut im Garten arbeiten! Kein Gelärme, kein Geschrei, kein dusseliges Gesabbel von Analphabeten ... Ruhe pur beim Umgraben. Hatte noch ein paar Kartoffeln gefunden, die da eigentlich gar nicht mehr reingehörten (Vorjahr) und ein paar Wiesenchampignons... alles angebraten: ein lukullisches Ereignis!

    Vorher noch kam sie selbst, die Dämmerung, die auch Novalis so liebte. Siehe oben :grin

  • Die Richtlinie der Herrschenden hinsichtlich der Anhänger anderer Religionen - wir sind gut, die sind böse - war von einer gewissen, geradezu infektiösen Einfachheit. Ebenso der Gedanke, dass jeder Dissens unpatriotisch sei. Vor die Wahl gestellt, selbst zu denken oder blindlings ihren Anführern zu folgen, würden viele die Blindheit der Klarsichtigkeit vorziehen, insbesondere wenn das Reich florierte, Essen auf dem Tisch und Geld in der Tasche war. Nicht alle wollten denken, aßen lieber und gaben Geld aus. Nicht alle wollten ihren Nachbarn mögen. Manch einer zog den Hass vor.

    (Seite 205)


    Salman Rushdie - Victory City

    ASIN/ISBN: 3328602941

  • Kann ich nur eingeschränkt zustimmen, aber genial ist es trotzdem:


    Hier sind wir denn vorerst ganz still zu Haus,

    Von Tür zu Türe sieht es lieblich aus;

    Der Künstler froh die stillen Blicke hegt,

    Wo Leben sich zum Leben freundlich regt.

    Und wie wir auch durch fremde Lande ziehn,

    Da kommt es her, da kehrt es wieder hin;

    Wir wenden uns, wie auch die Welt entzücke,

    Der Enge zu, die uns allein beglücke.


    Goethe

  • Es will mir scheinen, daß vom Schmerze und Unglücke immer übertrieben geredet werde, wie als ob es eine Sache der guten Lebensart sei, hier zu übertreiben: man schweigt dagegen geflissentlich davon, daß es gegen den Schmerz eine Unzahl Linderungsmittel gibt, wie Betäubungen, oder die fieberhafte Hast der[188] Gedanken, oder eine ruhige Lage, oder gute und schlimme Erinnerungen, Absichten, Hoffnungen, und viele Arten von Stolz und Mitgefühl, die beinahe die Wirkung von Anaestheticis haben: während bei den höchsten Graden des Schmerzes schon von selber Ohnmachten eintreten.

    Nietzsche


    Da wusste er offenbar noch nicht, was Schmerzen sind. Später wusste er es.


    Nachtrag: Hatte die "Fröhliche Wissenschaft" früher verortet, ist aber doch erst 1882 erschienen. Das war nur 7 Jahre vor seinem Zusammenbruch.

  • Einst hatte ich der Freunde sieben,

    sechs ließen mich zu böser Stund,

    ein einziger ist mir geblieben - und

    dieser eine ist mein Hund.

    Der jetzt hier ruht, er war ein Freund von mir;

    Ich kannte einen nur und der liegt hier.


    Inschrift auf dem Grab des Hundes von George Gordon Noel, 6. Baron Byron,

    bekannter als Lord Byron.

  • "Aber alles, was er produzieren mag, gelingt ihm, und man kann wirklich sagen, daß sich bei ihm die Inspiration an die Stelle der Reflexion setzt. Er mußte immer dichten; und da war denn alles, was vom Menschen, besonders vom Herzen ausging, vortrefflich. Zu seinen Sachen kam er wie die Weiber zu schönen Kindern; sie denken nicht daran und wissen nicht wie."

    Goethe zu Eckermann

    Er war ein großer Fan von Byron.


    Eigentlich habe ich jetzt nach einer Szene gesucht, die ich irgendwann vor 1000 Jahren in Eckermanns Gesprächen mit Goethe las, aber ich weiß nicht mehr wo - und würde das jetzt auch nicht mehr lesen. Eckermann kommt so unglaublich devot herüber, mehr als peinlich ... Es ging um zwei Leute, die sich auf einer Treppe begegneten, keiner wollte weichen, und einer ließ den anderen durch seine Bediensteten beiseite stellen. Der andere rächte sich, gewann einen Prozess gegen den anderen . Meine, es könnte Byron gewesen sein. Na, egal .....

  • Ich bin wie eine Brieftaube, die man vom Urquell der Dinge in ein fernes, fremdes Land getragen und dort freigelassen hat. Sie trachtet ihr ganzes Leben nach der einstigen Heimat, ruhelos durchmisst sie das Land nach allen Seiten. Und oft fällt sie zu Boden in ihrer großen Müdigkeit, und man kommt, hebt sie auf, pflegt sie und will sie ans Haus gewöhnen. Aber sobald sie die Flügel nur wieder fühlt, fliegt sie von neuem fort, auf die einzige Fahrt, die ihrer Sehnsucht genügt, die unvermeidliche Suche nach dem Ort ihres Ursprungs.


    (Christian Morgenstern, Tagebuch-Notiz von 1906)

  • Hannibal ante portas!

    (Hannibal vor den Toren!)

    Nun, er hat Rom dann doch nicht besucht. Hypothesen darüber gibt es genug (so auch in einer Doku über die Schlacht von Cannae, die gerade in der Glotze lief und abrupt einfach damit endete, dass er sich später vergiftete), aber so ganz genau weiß das niemand. Es gibt keine Aufzeichnungen, keine Bildnisse, keiner weiß, wie der geniale karthagische Feldherr aussah. Die Römer spielten manchmal Fairplay. Der Respekt war so groß, dass sie ihrem ärgsten Feind Jahrhunderte später noch ein Mausoläum bauten. :grin


    Wie muss sich Hannibal gefühlt haben, als er, früh schon im Felde stehend, am Ende schon gegen den Sohn eines seiner größten Widersachers antreten musste?!