John J. Nance - Orbit:
"Bettdecken scheinen immer noch die beste Verteidigung gegen eine Welt zu sein, die verrückt geworden ist."
John J. Nance - Orbit:
"Bettdecken scheinen immer noch die beste Verteidigung gegen eine Welt zu sein, die verrückt geworden ist."
HH: Aber die Leute, die wollen doch wissen, was du denkst!
Sven: Die sollen selber denken!
Sven Regener: Meine Jahre mit Hamburg-Heiner Logbücher
Und während er so an diesem Hochsommerabend durch überfüllte Straßen ging, überfiel ihn jene seltsame Einsamkeit, die man nur in der monströsen Unpersönlichkeit einer Menschenmenge empfinden kann, dieses unvergleichliche Gefühl puren Alleinseins, wie man es unter keinen anderen Umständen spürt. Die einsame Gestalt in der sich kaum veränderten Weite einer Wüste ist nicht so allein, wie man sich in der Unendlichkeit einer überfüllten Stadt verloren fühlen kann. Er, der in der Wüste einsam ist, bleibt sich doch stets der eigenen Bedeutung bewusst, wie gering sie auch sein mag, und er weiß zudem um seine Beziehung zum sichtbaren Umfeld. Wer aber einsam inmitten eines ihn umschwärmenden Gewimmels ist, verliert das Bewusstsein seiner selbst als ein Individiuums. Die aberhundert Leiber, die ihn unwissentlich streifen, die aberhundert fremden Blicke, die auf sein Gesicht fallen, ohne es zu sehen oder zu erkennen, die Stimmen, die um ihn herum und über ihn hinweg reden, nie aber mit ihm - darin liegt wahre Einsamkeit.
John Williams: Nichts als die Nacht
Der telepathische Kontakt, der sich mit den Ehejahren einstellt, wird von Unbeteiligten oft als Schweigen gedeutet. Auch Henry hatte vor seiner Ehe angenommen, wortlos essende Paare an Restauranttischen hätten sich nichts zu sagen, inzwischen wusste er, dass sie eloquente Konversation ohne ein Wort führen. Manche erzählen sich sogar Witze dabei.
Sascha Arango: Die Wahrheit und andere Lügen
Alles anzeigenEine lustige Stelle, bei der ich laut gelacht habe:
Im Unklaren darüber, mit welchen Mitteln er sich begehrenswert machen könnte, und noch immer unter dem Einfluss seiner starken Empfindungen, hielt er es für das wirkungsvollste, ihr ganz einfach sein Herz zu öffnen.
„Miss Pendleton“, posaunte der plumpe junge Mann heraus. „Ich liebe Sie leidenschaftlich“.
„Wie bitte?“, fragte sie, aus ihren Tagträumen erwachend.
„Und ich bin bereit, Sie zu lieben, bis dass der Tod uns scheidet. Wollen Sie meine Frau werden?“
Verdutzt blickte sich Emily um; doch hinter ihr war niemand.
„Meinen Sie mich?“, fragte sie in jenem liebenswürdigen Ton, den man einem Kind gegenüber anschlägt.
Ich bin gerade zufällig über dieses Zitat gestolpert, und das klingt so witzig, dass ich mir das Buch, aus dem es stammt, gerne mal näher ansehen würde - aber leider fehlen hier Autor und Titel
Irgendwie kommt's mir sogar bekannt vor, klingt ein wenig nach Historical oder Regency-Roman. Nach dem Textauszug und auch nach dieser Emily Pendleton, die da genannt wird, habe ich schon gegoogelt, aber leider ohne Ergebnis.
Da Tark
schon länger nicht mehr online war, frage ich mal in die Allgemeinheit:
Weiß vielleicht jemand, welches Buch das sein könnte?
Es sollte dieses sein - die Insel der Linkshänder
Nicht dass du denkst, ich wäre allwissend - ich habe mich mal durch Tarks Beiträge geklickt und es dort gefunden...
Auf die Idee, seine Beiträge durchzusehen, bin ich gar nicht erst gekommen
Super, danke dir, Tag gerettet ... ich hätte dir aber auch zugetraut, das einfach so zu wissen
Schwer ist es , eine lange Liebe plötzlich abzulegen.
Schwer ist es , aber egal wie, führ es aus.
Der Seidenspinner
Die Decke war heruntergerutscht und ihr nackter Oberschenkel entblößt. Eine warme, raue Zunge leckte sich nach oben. Sie bewegte sich im Schlaf und spürte ein Kitzeln. Als aus dem Lecken ein sanfter Biss in ihren Schenkel wurde, schoss sie hoch und verscheuchte den Kater.
Die Springflut - Cilla & Rolf Börjlind
"Sobald eine Idee einmal in der Welt ist, kann sie niemand mehr zurückholen, zum Schweigen bringen oder ausradieren. Man kann sie ebenso wenig aufhalten, wie man den Kopf einer Pusteblume wieder zusammensetzen kann, nachdem der Wind seine Samen verstreut hat."
Lord Umber in Der gefundene Junge - Die Bücher von Umber Band 1
Wenn wir die Existenz kleiner Wunder akzeptieren, versetzen wir uns in die Lage, uns große Wunder vorstellen zu können. Wenn wir also zugestehen, dass eine Auster - funkelnd, weich, saftig und schön - aus einer Schale kommen kann, sind wir bereit uns vorzustellen, dass Aphrodite aus einem ähnlichen Haus heraustreten könnte.
Tom Robbins: PanAroma - Jitterbug Perfume
Dieser Thread ist irgendwie in Versenkung geraten. Ich fand ihn immer ganz schön und da ich gerade ein in meinen Augen schönes Zitat fand, hole ich ihn mal hoch.
Das Buch "Das Buch der Begegnung" von Jorge Bucay habe ich zwar abgebrochen und vorerst weggelegt, weil ich dies mit völlig falschen Erwartungen und Annahmen gekauft habe, aber ein Satz ist mir jetzt beim Drüberfliegen doch noch aufgefallen und ich finde ihn schön und sehr treffend. Es geht um Selbstliebe und Beziehungen bzw. Begegnungen mit anderen Menschen, nur als Info zu dem Zitat:
"Ich setze aus ganzem Herzen auf uns. Aber wenn du mich zwingst, mich zu entscheiden...dann entscheide ich mich für mich."
So, wieder das eine oder andere Zitat, dieses Mal aus dem Buch "Die Wahrheit über Metting" von Tom Liehr.
Es sind nicht die Orte, es sind immer die Menschen. (Jan Friesmann)
(für die, die das Buch nicht gelesen haben: Jan Friesmann ist eine Figur in dem Buch)
Wenn du diese Erfahrung hier, diese Zeit im Altenheim, für dich zu nutzen weißt, dann wirst du verstehen lernen, dass der Sinn wirklich nur darin besteht, das Leben zu genießen, zusammen mit freundlichen Menschen, sich auf die guten Dinge zu konzentrieren und sich von den schlechten nicht beirren zu lassen. Denn es gibt kein Ende, das für alles belohnt, eher im Gegenteil. Das Leben hört einfach nur auf, und mehr passiert nicht.
(Marieluise, 82, über den Sinn des Lebens zu Tomás, 10, der im von seiner Eltern geführten Altenheim mitlebt)
Es geht im Leben nicht darum, etwas zu werden, sondern auf möglichst gute Art jemand zu sein.
(auch Marieluise, 82)
Danke für das Entstauben dieses Threads.
Ich finde ihn auch sehr schön und würde mich sehr freuen, wenn
viele Eulen ihre Lieblingszitate teilen.
In dem schönen Erzählband "Die Bücherkatze" von Eva Berberich
gibt es viele schöne Stellen:
Und sie mag Bücher. Eine buchlose Wohnung ist für sie „ohne wärmende Gemütlichkeit. Bücher riechen gut, was alles da drin ist, riecht, die Leute, was sie sagen, denken, verstecken im Schweigen ...”
Sie sieht meine Bücher an, als hätte sie alle gelesen. Hat sie aber nicht, hat sie auch nicht nötig. Wenn man sich drauflege oder draufsetze, brauche man sie erst gar nicht zu lesen, der Inhalt teile sich einem auch so mit. Sie hat's mir vorgeführt. Nach einem halbstündigen Nickerchen auf Jane Austens 'Stolz und Vorurteil' hielt sie mir einen Vortrag über die komplizierte Beziehung zwischen der blitzgescheiten Elisabeth Bennet und Mr. Darcy, dem arroganten Schnösel, dem hätte sie am liebsten eins übergezogen.
Aus der Geschichte 'Schattenspiel', Seite 260
Nickerchen auf einem Buch...interessant.
Ein schönes Zitat.
Nickerchen auf einem Buch
Ja, Katzen haben da einfach eine andere Methode entwickelt, Ausnahmen wie Kater Murr gibt es natürlich.
Auch Gil Ribeiro schwärmt in "Schwarzer August" von Büchern:
Ein Regal voller Bücher war wie eine Umarmung. Denn Bücher boten geborgene Fluchten.
S. 89
Und sein Held Leander Lost mag Albert Camus:
„Dem Menschen, sagt Camus, bleibt letztlich nichts als das Trotzdem”, hatte Leander Zara erklärt,„trotz der Sterblichkeit das Leben wählen, trotz der Absurdität des Seins sein. Trotz der Übersichtlichkeit der eigenen Mittel alles in die Waagschale werfen. Daraus ist der Mensch, und daraus bemisst er sich. Im Trotzdem. Im Trotzdem nimmt er seine seine wahre Gestalt an.”Und wenn es Weltmeister im Trotzdem gab, dann waren das die Portugiesen.
S. 57
Ja, Katzen haben da einfach eine andere Methode entwickelt, Ausnahmen wie Kater Murr gibt es natürlich.
Ich hab das mit der Katze irgendwie übersehen und ich habe mir da ein Liebespaar vorgestellt. Sie hat ihm dann einen Vortrag gehalten und so.
„Dem Menschen, sagt Camus, bleibt letztlich nichts als das Trotzdem”, hatte Leander Zara erklärt,„trotz der Sterblichkeit das Leben wählen, trotz der Absurdität des Seins sein. Trotz der Übersichtlichkeit der eigenen Mittel alles in die Waagschale werfen. Daraus ist der Mensch, und daraus bemisst er sich. Im Trotzdem. Im Trotzdem nimmt er seine seine wahre Gestalt an.”Und wenn es Weltmeister im Trotzdem gab, dann waren das die Portugiesen.
Das passt jetzt evtl. nicht so, aber mir hat mal jemand gesagt "Aber trotzdem" geht als Argument immer. Gut, hier ist das "Trotzdem" anders gemeint und ich mag die Idee dahinter, musste jedoch leider dennoch an das einfache "Aber trotzdem" denken.
ich habe mir da ein Liebespaar vorgestellt.
Da liegst du gar nicht mal so falsch mit dem Liebespaar.
Ich spoiler das mal, falls jemand da Buch noch lesen möchte.
In dieser Geschichte ist ein Mann auf der Suche nach einer Frau. Nach etlichen Fehlversuchen findet er eine, mit der er sehr glücklich ist. Jetzt wird es geheimnisvoll: Der Schatten dieser Frau sieht aus wie eine Katze!
Danke für den Spoiler, das muss ich übersehen haben. Interessant.
Ich habe noch aus "Jane Eyre" ein Zitat nachzuliefern. Vielleicht nicht "schön" in dem Sinne, aber ich finde ihn passend zu vielen aktuellen Situationen in der jetzigen Zeit:
Wie man nur zu gut weiß, ist es äußerst schwierig, Vorurteile aus Gemütern zu tilgen, deren Boden nie durch die Bildung gelockert und fruchtbar gemacht wurde. Fest verwurzelt, wie Unkraut zwischen Steinen wachsen und gedeihen sie dort.