Friedrich März hat hat heute Vabanque gespielt – und hat verloren. Nun erzählen hier viele von strategischer Unfähigkeit und ähnlichen Blödsinn. Er hat klare Kante gezeigt. Und wenn er jetzt fallen sollte, kann er das mit sich vereinbaren.
„Ich habe in meinem Leben immer Vabanque gespielt.
Adolf Hitler
Lange kam der Massenmörder der Superlative solcherart durch und verwandelte den halben Planeten in ein Schlachthaus.
Zu Hitler gibt es einen meisterhaften Satz von Sebastian Haffner. Es geht um Hitler und Rathenau, vor dem übrigens selbst die Rechtsextremisten, die ihn ermordeten, Respekt hatten.
„Beide, das ist das Entscheidende, kamen aus unzugänglichen Regionen, aus irgendeinem »Jenseits«. Der eine aus jener Sphäre letzter Spiritualität, wo die Kulturen dreier Jahrtausende und zweier Erdteile ihr Symposion halten - der andere aus einem Dschungel weit unterhalb der Lotung letzter Schundliteratur, aus einer Unterwelt, wo dem zusammengebrauten Muff von Kleinbürgerhinterzimmein, Obdachlosenasylen, Kasemenaborten und Hinrichtungshöfen Dämonen entsteigen.“
Man hat immer den Eindruck, dass die Lüd' allen Ernstes den Schwachsinn glauben, ein neues Drittes Reich stünde unmittelbar bevor, wenn man die AfD-Stimmen nutzt. Das war damals eine einzigartige historische Konstellation (Weltwirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit, Versailles, Instrumentalisierung der Nazi-Bewegung, die anfangs nicht für vollgenommen wurde, durch die Großbourgeoisie, Bildungsmangel uswusf. … ...)
Hätte es diese Konstellation so nicht gegeben, wäre ein Hitler – unfähig zu geregelter Arbeit - am Rande einer bürgerlichen Existenz dahingedämmert.
Und selbst innerhalb dieser Konstellation waren es eine ganze Reihe fataler Zufälle, die es den Nazis möglich machten, an die Macht zu gelangen.
So aber wurde er zum Motor der NS-Bewegung. Ohne diesen Freak hätte es wohl kein Drittes Reich gegeben. Und er ist richtig zu Hochform aufgelaufen …
Wer dieser politischer Schwerverbrecher und Massenmörder wirklich war, sagt er selbst am Ende zu Speer (der übrigens auch gehenkt hätte werden müssen in Nürnberg nach dem, was man heute über ihn weiß, aber er war clever und hat sich rausgemogelt):
„Wenn der Krieg verloren geht, wird auch das Volk verloren sein. […] Es sei nicht notwendig, auf die Grundlagen, die das Volk zu seinem primitivsten Weiterleben braucht, Rücksicht zu nehmen. Im Gegenteil sei es besser, selbst diese Dinge zu zerstören. Denn das Volk hätte sich als das schwächere erwiesen und dem stärkeren Ostvolk gehöre dann ausschliesslich die Zukunft. Was nach dem Kampf übrigbliebe, seien ohnehin nur die Minderwertigen; denn die Guten seien gefallen.“
So doof, auf einen solch mörderischen Hasardeur reinzufallen, werden die Menschen gewiss nicht noch einmal sein!